tomlegno
Mitglied
Da ich die Idee hatte, ob man die Teichpumpe nicht auch im Intervall betreiben kann kam mir die Idee, das doch einfach einmal im Selbsttest durchzuführen.
Im Vorfeld war man quer durch die Forenwelt der Meinung, dass das so nicht funktioniert. Bakterien sterben ab, die Pumpe macht das nicht mit, Dreck kommt nicht aus dem System usw, usw.
Das mit dem Leben und Sterben der Bakterien war so eine Sache, die mir eigentlich keiner so recht erklären konnte. Es herrschte die Meinung, eine Stunde, maximal zwei können die dort ohne Frischwasserzufuhr überleben. Ich dachte, frag mal bei wirklich kompetenten Stellen nach, was ich dann auch tat. Ich fragte bei einem Institut für mikrobielle Wasseruntersuchungen (mit dem ich schon einige Jahre zusammenarbeite) und bei einer der weltweit größten Kläranlagen der chemischen Industrie.
Die dortige Meinung war, dass die aeroben Organismen sehr wohl eine lange Zeit ohne Frischwasser auskommen können. Limitierender Faktor ist der Sauerstoffgehalt. Nicht unbedingt der Futternachschub. Im Notfall würden sich die Organismen aus ihrer eigenen Zellsubstanz ernähren, was dann beim Wiederanfahren des Filters eine abgeschwächte Aktivität zur Folge haben würde.
Eine Intervallbeschickung des Filters kann sich für die Verstoffwechslung von Biomasse positiv auswirken.
Die Pumpe dürfte ebenfalls nicht das Problem sein, denn die Gefahr des Überhitzens des Elektromotors besteht ja nicht, wenn die Pumpe im Wasser steht.
Also was ist mit dem Sauerstoffgehalt im Filter. Ich entschied mich, das einfach mal auszuprobieren. Ich nahm aus meinem Filter 10 l von meinen Filterschwammwürfeln und legte sie in einen 10 l Eimer mit Filterwasser und begann am Anfang alle Stunde den Sauerstoffgehalt zu messen. Eigentlich müssten die aeroben Organismen ja den Sauerstoff aufbrauchen. Dazu nahm ich quasi als Blindwert 10 l Filterwasser ohne Filterschwammwürfel und habe ebenfalls den Sauerstoffgehalt gemessen.
Startwert war bei beiden 8mg/l Sauerstoff. Nach einer Stunde bei beiden 6 mg/l.
Im Filtersubstrat nahm der Sauerstoffgehalt langsam ab. Nach 12 Stunden bei 4mg/l.
Danach habe ich die Messintervalle verlängert. Nach 24 Stunden immer noch 4mg/l. das Filterwasser als Blindwert immer noch 6mg/l unverändert.
Nach 29 Stunden war der Sauerstoffgehalt auf 2mg/l abgefallen. Der sich dann bis 56 Stunden bei 2mg/l hielt. Blindwert immer noch 6mg/l.
Nach 72 Stunden und immer noch 2mg/l habe ich den Versuch dann abgebrochen.
Was sagt mir das jetzt? Ich kann den Filter locker einmal für 12 Stunden ausfallen lassen, ohne dass mir hier gleich die Biologie zusammenbricht.
Der Filter kann ohne weiteres in einem Intervallbetrieb betrieben werden. Die Frage ist nur wie lange der Intervall aussehen soll. Bekomme ich den Dreck aus dem Teich? Die Frage lässt sich sicher nicht so einfach beantworten. Es kommt darauf an wann der Dreck anfällt, wie die Strömungsverhältnisse im Teich sind und wie die Teichgeometrie im Einzelnen aussieht.
Ich für meinen Teil werde mit einem Intervall von einer Stunde beginnen und mal sehen wie es so läuft.
Gruß
Tom
Im Vorfeld war man quer durch die Forenwelt der Meinung, dass das so nicht funktioniert. Bakterien sterben ab, die Pumpe macht das nicht mit, Dreck kommt nicht aus dem System usw, usw.
Das mit dem Leben und Sterben der Bakterien war so eine Sache, die mir eigentlich keiner so recht erklären konnte. Es herrschte die Meinung, eine Stunde, maximal zwei können die dort ohne Frischwasserzufuhr überleben. Ich dachte, frag mal bei wirklich kompetenten Stellen nach, was ich dann auch tat. Ich fragte bei einem Institut für mikrobielle Wasseruntersuchungen (mit dem ich schon einige Jahre zusammenarbeite) und bei einer der weltweit größten Kläranlagen der chemischen Industrie.
Die dortige Meinung war, dass die aeroben Organismen sehr wohl eine lange Zeit ohne Frischwasser auskommen können. Limitierender Faktor ist der Sauerstoffgehalt. Nicht unbedingt der Futternachschub. Im Notfall würden sich die Organismen aus ihrer eigenen Zellsubstanz ernähren, was dann beim Wiederanfahren des Filters eine abgeschwächte Aktivität zur Folge haben würde.
Eine Intervallbeschickung des Filters kann sich für die Verstoffwechslung von Biomasse positiv auswirken.
Die Pumpe dürfte ebenfalls nicht das Problem sein, denn die Gefahr des Überhitzens des Elektromotors besteht ja nicht, wenn die Pumpe im Wasser steht.
Also was ist mit dem Sauerstoffgehalt im Filter. Ich entschied mich, das einfach mal auszuprobieren. Ich nahm aus meinem Filter 10 l von meinen Filterschwammwürfeln und legte sie in einen 10 l Eimer mit Filterwasser und begann am Anfang alle Stunde den Sauerstoffgehalt zu messen. Eigentlich müssten die aeroben Organismen ja den Sauerstoff aufbrauchen. Dazu nahm ich quasi als Blindwert 10 l Filterwasser ohne Filterschwammwürfel und habe ebenfalls den Sauerstoffgehalt gemessen.
Startwert war bei beiden 8mg/l Sauerstoff. Nach einer Stunde bei beiden 6 mg/l.
Im Filtersubstrat nahm der Sauerstoffgehalt langsam ab. Nach 12 Stunden bei 4mg/l.
Danach habe ich die Messintervalle verlängert. Nach 24 Stunden immer noch 4mg/l. das Filterwasser als Blindwert immer noch 6mg/l unverändert.
Nach 29 Stunden war der Sauerstoffgehalt auf 2mg/l abgefallen. Der sich dann bis 56 Stunden bei 2mg/l hielt. Blindwert immer noch 6mg/l.
Nach 72 Stunden und immer noch 2mg/l habe ich den Versuch dann abgebrochen.
Was sagt mir das jetzt? Ich kann den Filter locker einmal für 12 Stunden ausfallen lassen, ohne dass mir hier gleich die Biologie zusammenbricht.
Der Filter kann ohne weiteres in einem Intervallbetrieb betrieben werden. Die Frage ist nur wie lange der Intervall aussehen soll. Bekomme ich den Dreck aus dem Teich? Die Frage lässt sich sicher nicht so einfach beantworten. Es kommt darauf an wann der Dreck anfällt, wie die Strömungsverhältnisse im Teich sind und wie die Teichgeometrie im Einzelnen aussieht.
Ich für meinen Teil werde mit einem Intervall von einer Stunde beginnen und mal sehen wie es so läuft.
Gruß
Tom