Hallo Christian,
du kannst davon ausgehen, dass die "10.000 Liter/Stunde" ein höchst theoretischer Nennwert sind,
die nur unter den allerallerbesten Bedingungen erreicht werden:
Förderhöhe Null (gegendrucklose Messung),
supersauberes Pumpeninneres
sauber entgratete Teile im Pumpeninneren,
Einlauftrichter,
warmes Wasser (das ist dünnflüssiger),
relativ hohe Netzspannung,
kalte Wicklung (die hat weniger Widerstand und damit die Pumpe mehr Leitung),
usw. usw.
JEDES Stück Rohr, jede Rauhigkeit, jeder Querschnittssprung, jeder leichte Knick,
jede Kurve oder schlimmer: jedes Eck werden den Volumenstrom reduzieren.
Was davon nicht vermeidbar ist, muss halt berücksichtigen.
Erstaunlich dabei ist:
Die Pumpe, die den VOLLEN Volumenstrom (ohne Druck) liefert, gibt KEINE mechanische Leistung ab;
genauso wenig wie eine Pumpe, die druckseitig völlig verschlossen ist und keinen Volumenstrom fördert.
denn:
Leistung = Volumenstrom x Druck
Bevor man sich also über den tollen Volumenstrom (ohne mechanische Leistung) freut,
sollte man sich überlegen, ob man jetzt für den Einsatzzweck die RICHTIGE Pumpe gekauft hat,
denn u.U. würde das eine ANDERE Pumpe mit weit geringeren Stromkosten fördern,
wenn sie für den gegenständlichen Volumensstrom/Druck-Punkt konstruiert wäre.
Hier im Forum werden oft Unterschiede zwischen Druck-Pumpen und Strömungspumpen gemacht,
aber so einfach ist die Welt nicht - seriöserweise macht man das so:
Man legt fest, welchen Volumenstrom mit wechem Förderdruck die Pumpe bringen soll;
DAS sollte sich in etwa mit dem sogenannte Auslegungspunkt der Pumpe decken
und der liegt irgendwo in der Mitte der Pumpenkennlinie. (Die sollte JEDER seriöse Hersteller mitliefern!)
Wenn man für ein gegendruckarmes
Filtersystem eine Pumpe mit 5 m (maximaler) Förderhöhe wählt,
dann ist das eindeutig die FALSCHE Pumpe - und sei sich qualitativ noch so toll.
Aufgrund der hydrodynamischen Auslegung des Rotors und der Pumpenkammer
wird der Großteil der elektrischen Energie in Turbulenzen im Wasser umgewandelt
und heizt so (unmerklich) das Wasser, anstatt es zu fördern.
DAFÜR nimmt man eben eine "Strömungspumpe"
und die wird das aufgrund der hydrodynamischen Auslegung mit wesentlich weniger Strom tun.
Genauso falsch wäre der Betrieb eines raumhohen Wasserfalls durch eine "Strömungspumpe",
nur fällt das schneller auf, weil da kein Tropfen Wasser runtertröpfeln wird - das rauscht höchstens.
Man muss sich das so vorstellen, wie beim Fahrrad:
Der "schnelle" Gang ist in der Ebene super, aber bergauf schlicht falsch,
und mit der ersten strampelt man sich bergab zu Tode, ohne das Rad zu beschleunigen.
Keiner der Gänge ist deswegen "schlecht" oder "gut" - man muss eben den PASSENDEN wählen!
Als Richtwert kann man nehmen:
Die maximale Förderhöhe der Pumpe soll ca. dem doppelten Gegendruck entsprechen
und man kann dann annehmen, dass die Pumpe den halben maximalen Volumenstrom fördern wird.
Ein Filter mit einem geringem Gegendruck von z.B. 10 cm
(das ist der Niveauunterschied zwischen Einlauf und Auslauf)
erfordert deshalb eine Pumpe mit einer maximalen Förderhöhe von 20 cm.
P.S.: Pumpen litert man nach ZEIT aus,
indem man stoppt, wie lange es dauert, bis ein möglichst großer Behälter bekannten Volumens voll ist.
Daraus kann man dann den Volumenstrom sehr genau errechnen.