Kleiner Teich (2.000 Liter) sucht Fisch

Allein der Platzbedarf der Tiere ist meines Erachtens schon wesentlich höher als vielfach in Gefangenschaft gegeben (gilt nicht nur für Teiche).
Man muss sich einfach mal die Lebensräume in der freien Natur anschauen, diese sind der Maßstab für eine Artgerechte Haltung, darauf sind die jeweiligen Arten angepasst.

Da die Tiere nicht verbal mit uns kommunizieren können, kann man nur z.B. anhand von Krankheitsbildern darauf schließen dass eine Haltung nicht Artgerecht ist. Aber was ist die Grenze? Ein Tier kann körperlich gesund sein und sich trotzdem nicht wohlfühlen, das würde man kaum feststellen können. Daher ist es immer besser lieber auf Nummer sicher zu gehen, wenn einem etwas am Wohl der Tiere gelegen ist.

Ein 2000 Liter Teich ist wenn überhaupt nur mit viel Technik (Wasseraufbereitung,Temperaturüberwachung/regulierung etc.) irgendwie so zu gestalten, dass sich dort Fische dauerhaft wohlfühlen (wenn man den natürlichen Platzbedarf außen vor lässt und darauf setzt, dass die Fische nach 2 Sekunden vergessen haben wo sie gerade waren und natürlicherweise keine langen Strecken schwimmen). Daher rate ich klar davon ab.
Das es prinzipiell möglich ist, will ich ja nicht abstreiten. Ich stelle nur die Sinnhaftigkeit infrage und denke persönlich auch nicht dass es Artgerecht ist.
Weil es viele andere Lebewesen gibt, die einen Teich gern annehmen und man so die heimische Tierwelt unterstützen kann und auch ohne Fische viel beobachten kann, würde ich zu einer naturnahen Gestaltung raten um z.B. Molche/ Kröten etc. anzuziehen.
 
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Dann wohl leider ohne Fische.. danke für Feedback.
Wie sieht das mit Muscheln aus, rein interessehalber - was würdet Ihr als artgerecht definieren?
 
Hi Tonja,
Danke für den Link! Interessant.
Das unterstreicht nochmal meine Position dazu
 
hallo Turbo,
wieso trifft beides zu ?
Es ist doch nicht alles schwarz oder weiss.

Ein 1.15Meter tiefes Becken mit 2000Liter Wasserinhalt.
Auf der Nordseite des Gebäudes. Beschattet. Viele Pflanzen und gute Wasserqualität für den Wasserwechsel vor Ort.
Vielleicht sogar ein kleiner Bach mit entsprechendem Wasser der durch den Teich führt.
Den Teich passend aufgebaut, damit kein Überbesatz entstehen kann.

Das kann mit einigen Moderlieschen sogar ohne Filter hervorragend klappen.

Aber meist ist es nicht so. Daher auch mein erster Beitrag mit dem Rat zur aufziehbaren Schildkröte.
 
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FISCHE
Hm... allein wegen der Mücken wär das schön gewesen.
Libellen sind schon 2 da... aber halt 4 Millionen Mückenlarven.
Nur ganz kurz. Habe keine Fische. Aber auch keine störenden Mücken.
Den Teich im Einklang mit der Natur aufbauen. Dann regelt die Natur solche Mückenprobleme automatisch.
 
Mücken(larven) sind eher ein Problem in Regentonnen wo es keine natürlichen Feinde gibt.
Im Teich hatte ich nur kurz nach anlegen des Teiches tausende Mückenlarven, das hat sich sehr schnell einreguliert, heute sehe ich keine einzige mehr sodass ich vor kurzem sogar überlegt habe Mückenlarven aus der Regentonne extra in den Teich zu verfrachten.
Ich denke das wird bei dir genauso sein @Bart
insofern: Einfach erstmal abwarten. Die Prozesse die im Ökosystem Teich laufen benötigen einfach ihre Zeit.

Überall lese ich was von 10 Muscheln je 500 - 2000 Liter Wasser.
wo steht das?
Muscheln sind ja filtrierer. Eine Große Teichmuschel kann in 24Std bis zu 1000 Liter Wasser filtern. Somit ist nach meiner Rechnung ein Großteil der für die Muschel verwertbaren Nahrungspartikel bei 2000l schon nach 2 Tagen herausgefiltert (bei ausgewachsenen Muscheln). Wie schnell sich diese Partikel nachbilden und erneut als Nahrung dienen hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Das kann man wohl nicht pauschal sagen. Mir persönlich fehlt dazu auch die Erfahrung.

Ich habe hier im Forum bisher nur von Misserfolgen gelesen sprich dass die Muscheln sich nicht gehalten haben/verhungert sind.
Vielleicht gibt es auch andere Erfahrungen. Ich wäre mit Muscheln vorsichtig, sie brauchen sandigen Boden wo sie sich eingraben können, genug Wasservolumen um Nahrungspartikel zu filtern und zur Vermehrung wären dann wieder bestimmte Fischarten nötig.
Habe es selber aber noch nie ausprobiert. Mich wundern Angaben wie 10 Muscheln auf 500-2000 Liter Wasser, aber im Internet steht vieles was falsch ist.
Ich schließe aber nicht aus, dass ich selber auch mal eine Muschel in den Teich setze, auch wenn sie sich dann nicht vermehren könnte. Würde dazu nur gern Erfahrungsberichte lesen unter welchen Bedingungen es geklappt hat, dass die Muschel langfristig überlebt.
Es gibt auch spezielles Muschelfutter was man in den Teich geben könnte.
 
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Hallo Jan, in Punkto Muscheln u. Mückenlarven gebe ich Dir recht. Vor vielen Jahren bin ich mit Bitterlingen, Goldfischen + Teichmuscheln angefangen. Schnell wurde mir bewusst, dass das bei mir sehr schlecht möglich ist, weil mein Teich mit Folie ausgelegt + kein Sand drinne ist. Zwar hatte ich die Muscheln in Maurerkübeln mit Sand gesetzt, aber schnell waren sie raus und lagen im Teich auf der sandlosen Folie und konnten sich nicht eingegraben - später lagen sie verhungert am Grund trotz Algenblüte + Flugpartikel, Bitterlinge konnten sich nicht vermehren und waren schnell verschwunden. Vor lauter Frust hätte ich beinah den Teich zugekippt - gottseidank bin ich dann auf Kois gekommen. Mückenlarven gibt es nur in fischlosen Teichen. Willi
 
Also wenn Bart gerne Goldfische in seinem Teich hätte, dann ist das doch wunderbar möglich! Ein 1,2m tiefer 2000 Liter Teich mit entsprechender Teichtechnik (Wasseraufbereitung, Umwälzung, Wassertemperaturmanagement) bietet eine adäquate Umgebung für ein Tier dass seit über 1000 Jahren (!) domestiziert ist. Patrik (@Turbo ) hat hier schon ein schönes Beispiel gebracht. Hier von nicht natürlichen Haltungsbedingungen zu sprechen, erschließt sich mir nicht.
In meinem 2000m2 Teich überleben Goldfische nur wenige Tage, bevor sie von Fressfeinden gefressen werden. Mit ihrer Knallfarbe und ihrem behäbigen Schwimmstil schreien sie förmlich "nimm mich, nimm mich!".

Das Thema unkontrollierte Vermehrung ist schon schwieriger umzusetzen. Ich würde das über die Fütterung spielen. Ein 2000l Teich kann vermutlich 2-3 Goldfische während der Vegetationsperiode ausreichend ernähren. Wenn in dieser Zeit nicht oder fast nicht gefüttert wird, sollte auch kein Nachwuchs aufkommen. Bei Karpfenartigen Fischen wird das Wachstum fast ausschließlich über die Nahrungsmenge gesteuert. An eine geringere Verfügbarkeit von Nahrung passen sich die Tiere mit geringem Wachstum an. Dazu gibt es (nicht nachzuahmende!) Tests mit Koi, die in Aquarien gehalten und extrem sparsam gefüttert werden (abgemessene Minimalfuttermengen) und auch nach 10 Jahren nur knapp 20cm messen.

Also Bart, nur zu! Aus eigener Erfahrung mit 4 Kindern kann ich nur sagen, dass ein Teich mit Fischbesatz den Kids sehr viel mehr Freude bereitet. (auch wenn jetzt sicher einige mit erhobenem Zeigefinger meinen werden, dass dies nur ein Frage der Erziehung zur Achtsamkeit in der Natur wäre ... Pipifax!) :ach

Beste Grüße!
Hans-Christian
 
@Biko Ich sage ja auch, dass es in der Theorie mit einigem technischem Aufwand funktioniert. Einen entsprechend dimensionierten Filter/Pumpe, durch das geringe Volumen müsste man wohl die Temperatur überwachen/regeln und auch vor der Gefahr von z.B. Reihern mangels Versteckmöglichkeiten habe ich gesprochen
Bart sprach aber davon, dass er keine Technik möchte:
Naja... dachte schon mit richtigen Pflanzen, viele Sauerstoffbildend, und etwas Pflege sollte ein Teich ohne Technik auch in kleiner Version und ohne Zufütterung auskommen, aber Schwärme von Fischen und Massensterben will ich natürlich nicht. Die Idee alle Kleinstlebewesen durch nen Filter zu jagen gefällt mir jedenfalls nicht.

Auch heißt es nicht, nur weil ein Tier domestiziert wurde, dass es schlechtere Haltungsbedingungen erträgt als die Urform. Oft müssen sie das aber leider, wenn ich z.B. an Schweine, Hühner [...] denke.
Meine persönliche Meinung ist, dass Fische auch Freiraum und Platz brauchen, natürlich ist oberstes Gebot die Wasserqualität.
Leider sehe ich zu oft sehr kleine Goldfischteiche die aufgrund fehlender Technik oder fehlender Zeit sich darum zu kümmern allerlei Probleme verursachen und ohne Fischbesatz sowohl für Mensch als auch Tier mehr zu bieten hätten.

Ich würde empfehlen ein paar Schnecken, z.B. Spitzschlammschnecken, Sumpfdeckelschnecken oder Posthornschnecken einzusetzen - so hat man schonmal etwas Leben und Bewegung (wenn auch langsam :D ) im Teich - und auf natürliche Besiedelung von Käfern, Libellenlarven, Molchen etc. zu warten. Mit Fischen die ja Gegenspieler von allerlei Insektenlarven/Molchlarven etc. sind läuft man in einem kleinen Teich (u.A. mangelnde Versteckmöglichkeiten) sogar Gefahr die Vielfalt zu verringern.
 
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