Hallo,
ja, PeterBoden und die Kalksandsteine. Fast zehn Jahre hatten wir beruflich miteinander zu tun bis es mich in eine andere Branche verschlagen hat.
Es gibt neben den herkömmlichen Voll- und Lochsteinen welche nicht frostbeständig sind auch extra hergestellte Vormauer- oder Verblendersteine welche eine definierte Anzahl von Frostwechseln überstehen müssen, aus der Erinnerung her waren es maximal 50 Wechsel. Das sind dann Dünn-, Normal- oder auch 2DF Formate, also in etwa die allbekannten Branntsteingrößen.
NF-Normalformat, Branntstein. DF ist dünner, 2DF wäre 2xDF
Größere Formate (P24, 36) werden nicht als Vormauer- oder Verblender hergestellt.
Frostsicher ist kein Kalksandstein.
Bei den genannten frostbeständigen Steinen wird der Kalkgehalt in dem Mischgut von normal 7...8% auf bis zu 12% erhöht und es werden ausgesuchte Sande (keine Beimischungen, ideales Kornbild, hoher Silikatanteil) verwendet. Kalk kostet dem Hersteller Geld, er ist die kostenintensivste Zugabe.
Bei normalen Vollsteinen wird der geringste Kalkanteil verwendet. Vollsteine erfüllen die geforderte Druckfestigkeit auch mit niedrigen Kalkanteilen spielend, das freut den Hersteller. Damit ist er der empfindlichste Stein bzgl. Wasseraufnahme, Verwitterung, Abplatzungen, Auswaschungen und Ausblühen.
Der Lochstein mit einem höheren Kalkanteil -er muss ja die geforderte Druckfestigkeit einhalten!- ist da etwas besser aufgestellt.
der Hersteller ist trotzdem recht erfreut, trotz des höheren Kalkgehaltes verdient er gut, er verkauft ein ordentliches Stückchen Luft
Und die erwähnten Verblender oder Vormauersteine sind der optische Hingucker, schneeweiß wegen dem hohen Kalkanteil, auf 0,1 mm genau gepresst, die Sichtfläche makellos. Aber eben nur Kleinformate.
Was hätte PeterBoden -rein hypothetisch-, würde er noch im KS-Werk vor der Prozessleittechnik stehen, versucht? Natürlich offiziell, den Werkleiter informiert. Ich hätte eine wunderschöne Mischung zusammengestellt, 20 ... 30 Tonnen, das schaffte die Anlage in 25 Minuten. 14% Kalk, Naturkalk, Verblendersand mit zusätzlichen Silikatgrobanteil. 10 statt 8 Stunden im Autoklaven bei 16 bar und 200 °C gebacken. Vollformat, P24.
So etwas hat es noch nicht gegeben.
Der ideale Stein, hätte man mit einem Hämmerchen davor geklopft hätte er glockenklar geklingelt, so hart und kompakt wäre er gewesen.
Hätte ich diesen Superstein in die Erde versenkt?
Nein, hätte ich nicht.
Das, was beim üblichen Hausbau hundert- und tausendfach durchgeführt wird, nämlich die Isolierung des Mauerwerkes vor der Bodenfeuchte wäre mir trotz des Mitarbeiterrabattes zu kostenintensiv gewesen. Da hätte ich mich von Fachleuten beraten lassen welche anderen Möglichkeiten bestehen (Schwerbetonsteine, ausgießen, weiße Wanne usw. usf.).
Das wär es zu den Steinen, meiner Meinung nach.