AW: Hat hier jemand Bonsai?
Es gibt da ja immer viele Diskussionen über das 'was ist richtig, was ist falsch'.
Es ist richtig, Bonsai hat was mit Schale zu tun. Nachdem die 'Gartenbonsais' in der Regel nicht in einer Schale gehalten werden, dürften die auch nicht so heißen.
Es gibt ja viele Begriffe die einer Fremdsprache entlehnt werden, die dann unter Umständen mit ihrer ursprünglichen Bedeutung nichts oder weniger zu tun haben. Oder Englische Begriffe die in Deutschland eingeführt werden, die es so, bzw. in dieser Bedeutung, im Originalen gar nicht gibt.
Erst gestern hab ich, glaub ich, gelesen (oder gehört) dass das mit dem 'Public Viewing' im Englischen ganz was anderes bedeuten soll

.
Aber kommen wird doch auf den Anfang zurück. Da war noch was mit 'Eingegangen' und 'Gießen'.
Es gibt zwei Problemzonen bei den Bonsais, die über 'Gedeih und Verderb' entscheiden.
[Uiii, da fällt mir doch glatt auf, schon wieder ein 'Richtig' oder 'Falsch' Fallstrick: Das Plural-s bei Bonsai - wie auch bei
Koi.
Im Japanischen gibt es kein Plural-s, nach deutscher Regel 'muss' da aber eins hin. Die 'Wissenden' machen's so wie im Japanischen

]
1) Überwinterung
2) Gießen
Die Überwinterung ist zweifelsfrei ein schwieriges Thema. Nicht nur bei den 'Outdoors'. Als Outdoor betrachtet man die einheimischen Baumarten, die mit den Wintern in unseren Breitengraden zurechtkommen. Aber auch da gibt es Unterschiede bezüglich der 'Kältefestigkeit'. Jede Baumart hat da so seine spezifischen Grenzen.
Die 'Indoors' sind die sogenannten 'Zimmerbonsais'. Die aus tropischen Gefilden zu uns kommen (z.B. Ficus ...).
Ein Outdoor braucht im allgemeinen die Winterruhe. Er muss kalt (oder kühl) stehen.
Ein Indoor bleibt im Haus (im Warmen), aber da den richtigen Platz zu finden ist auch nicht immer leicht. Lichtverhältnisse, Temperatur, Zug.
Manche Bäumchen reagieren da durchaus empfindlich. Der eine oder andere hier hat da sicherlich schon seine Erfahrungen gemacht.
Übrigens tut es einem Indoor durchaus gut im Sommer im Freien zu stehen.
Es gibt da (auch in der Literatur) unterschiedlichste Tipps wie man seine Bäumchen (Outdoors) am Besten überwintert. Also wo man sie hinstellt, wie man sie abdeckt etc.
Grundsätzlich kühl (also draußen oder z.B. in Garage oder Gartenhütte). Einigermaßen windgeschützt und schattig (keinen sonnigen Standort). Warum schattig?
Bei einem sonnigen Standort wird das Bäumchen oben warm, möchte Wasser verdunsten, Wurzelraum noch gefroren, also kein Nachschub von unten, Bäumchen vertrocknet.
Laubabwerfende können sehr dunkel stehen. Ich hab die in einer Garage mit einem kleinen Fenster stehen. Die mit Laub (oder Nadeln) stehen dann entweder gleich beim Fenster oder im Freien, so dass diese ein bisschen Licht bekommen.
Gießen: Ganz klar, wenn eine Pflanze kein Wasser bekommt, dann geht sie auch ein. Wie lange es so eine Pflanze ohne Wasser aushält ist ja sehr unterschiedlich. Man denke z.B. an Kakteen, die können ja sehr lange.
Wie lange es so ein Bäumchen aushält, ohne dass sein Halter ihn gießt, kommt ja immer ganz darauf an. In unseren Breitengraden, auch je nach Standard in D, kann das Petrus ja durchaus mal einen Monat (oder länger) für uns erledigen. Das kann man im Bezug auf Bonsais ja mal direkt positiv aufnehmen

. Es kann ja aber auch sein, dass der Bonsai ein bisschen geschützt steht, so dass Petrus nicht so richtig hinkommt, dann müssen wir doch selber gießen.
Aber gehen wir mal von einem schönen, warmen und sonnigen Wetter, womöglich noch über mehrere Tage (Welches Jahr war denn das?), dann müssen wir selber ran.
Und wie oft? Tja, kommt darauf an. Ich habe welche, die gieß' ich am Tag zweimal. Wenn es ein kleines Bäumchen in einer kleinen Schale ist, die dazu noch in der prallen Sonne steht, dann ist das ruck - zuck trocken.
Also, es kommt auf den Standort an, auf die Größe der Schale (oder Topfes), eventuell noch auf die Farbe der Schale (dunkel heizt sich schneller auf), und natürlich auch auf die Baumart. Es gibt auch unter den Bäumen Arten die Trockenheit einfach besser vertragen, und solche die es schon krumm nehmen, wenn sie den Begriff 'trocken' nur lesen müssen.
Auch das 'Substrat' (das was man gemeinhin als Erde bezeichnet) in welchen der Baum gepflanzt ist, spielt eine Rolle.
Da gibt es ja auch unterschiedlichste Auffassungen welche die richtige Mischung für diese oder jene Baumart ist. Ton, Lava, Torf etc. in diesem oder jenen Mischungsverhältnis.
Man nimmt zum einen Material, dass gut Wasser aufnehmen und speichern kann, und zum anderen Material, dass gut wasserdurchlässig ist.
Zur Vermeidung von Staunässe, und für gute Belüftung.
Wenn der Baum in einem guten wasserdurchlässigen Substrat steht, dann kann man ihn auch nicht übergießen, da ja das überschüssige Wasser gut abfließen kann, und keine Staunässe (welches die Wurzeln faulen lassen könnte) entsteht.
Aber auch da gibt es je nach Baumart unterschiedliche Empfindlichkeiten. Ich hab manche in einfacher Erde aus meinem Garten, und die kommen damit klar.
So, genug geschreibselt, nicht dass sich keiner mehr auskennt, oder vor lauter Angst was falsch zu machen, die Finger von Bonsai lässt.
Servus
Robert