Rekonstruktion eines historischen Teichs

Rennflosse

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Hallo!

Ich habe bei der Recherche zum o.g. Thema dieses Forum entdeckt und möchte die Gelegenheit nutzen mein Projekt und mich gleich vorzustellen.

In meinem, seit letztem Jahr denkmalgeschützten, Garten befindet sich ein Teich mit Grotte, der grob 150 Jahre alt ist. Wie in solchen Geschichten nicht unüblich war der Garten völlig überwuchert und der Teich, sowie die Anlagen völlig zugeschüttet. Ein erstes Foto des Auffindezustands der Grotte habe ich mal angefügt

IMG_5644.JPG 

Mir geht es also nicht vorrangig darum schnell einen Teich mit Wasser zu füllen, sondern darum die originale Technik zu verstehen und diese -zumindest ansatzweise- zu rekonstruieren.

Da der Teich angelegt wurde bevor fliessendes Wasser in jedes Haus kam, gehe ich im Moment davon aus, dass ein etwas höher gelegener Brunnen/ Regenwasserspeicher (noch gar nicht freigelegt) zur Befüllung diente. Freigelegt habe ich, natürlich mit denkmalrechtlicher Genehmigung, die Spitze eines Überlaufs. D.h. ich gehe davon aus, dass es ein Überlauf ist. Dieser ist etwa 2 Meter tief. Das Volumen des Hohlraums kann ich noch nicht abschätzen.

Als nächstes werde ich versuchen den Überlauf, der nur einen ca. 10cm breiten Deckel hat, auszuleuchten und von innen zu filmen. Sofern ich dabei keine Überraschungen entdecke wird dann zu klären sein, wie das Wasser tatsächlich in den Teich kam.

Ich denke, dass ich zukünftig immer wieder einmal berichten und fragen werde. Allerdings ist der Teich ein Langzeitprojekt, das auf Jahre angelegt ist, denn Garten und das zugehörige Haus bedürften auch ein wenig meiner Aufmerksamkeit.

Ich bin nicht immer online, bitte daher um Nachsicht, dass Antworten meinerseits verzögert kommen können.

Viele Grüsse

Jörg
 
Hallo Jörg,

Dein Vorhaben klingt sehr, sehr interessant :like:
... ist anspruchsvoll und beinhaltet sehr viel mühevolle Arbeit. Welche aber sicherlich ebenfalls sehr interessant und ebensowenig nicht ohne Überraschungen jedweder Art sein wird.


Ich wünsche Dir viel Erfolg und Freude an dem Projekt und freue mich auf zahlreiche Berichte und Bilder,
Gruß Carsten.

PS:
Schade, dass auf Deinem obigen Foto nur sehr wenig Details wirklich erkennbar sind ...
 
Hallo Jörg und herzlich Willkommen!

Dein Projekt klingt vielversprechend, bitte ganz viele Bilder und detailierte Berichte hier einstellen :oki
 
Guten Morgen!

Ich danke Euch für die netten Antworten.

Dass das erste Foto so wenig zeigt war nicht ganz unbeabsichtigt, denn viel mehr konnten wir auch nicht erkennen, als wir uns mit der Machete durch die Brombeeren hackten. ;)
Sehr viel Erde und auch Schutt musste erst einmal umverteilt bzw. entsorgt werden bis die Konturen des Teichs sichtbar wurden. Hier schon mal ein Foto, nachdem die erste grössere Freilegungsaktion durch war. Der Blickwinkel ist fast der gleiche wie auf dem ersten Foto.

IMG_5915.JPG 

Aktuelle Bilder mache ich noch und stelle diese dann, voraussichtlich Anfang kommender Woche, ein. Ich werde dann auch eine genauere Schilderung dessen liefern, was bislang gefunden und ermittelt wurde (damit meine ich nicht die Flasche mit der Prägung des königlichen Hoflieferanten Berlin, die mit ausgegraben wurde und ähnlich amüsante Fundstücke... )

Viele Grüsse

Jörg
 
Persönlich frage ich mich, wie man zu einem Denkmalgeschützten Garten kommt. Bzw. ob du den hast schützen lasen und wenn ja wieso.
 
Hm,

weisst Du, Totto, die Frage höre ich öfters, denn für viele ist Denkmalschutz ein rotes Tuch. Ich habe mich hingegen aktiv mit den Denkmalschutz in Verbindung gesetzt.

Wir haben natürlich nicht nach einem solchen Garten gesucht, denn eigentlich gibt es so etwas in Innenstadtlagen nicht. Insbesondere dann nicht, wenn die Bomben des 2. Weltkriegs grossflächig umgegraben haben. Bei unserem Objekt blieb wohl auch nur den Anbau unzerstört. Der steht heute mit unter Schutz, denn ein Badehaus aus der Zeit ist wohl hier in der Stadt nicht mehr bekannt. Sogar die Fenster sind über 150 Jahre alt, aber das mit der Badekultur im vorletzten Jahrhundert ist eine andere Geschichte, die ich auch noch ergründen muss.

Meine Frau wollte einen Garten, ich in die Innenstadt. Es war dann reiner Zufall, dass wir ein Haus fanden, das sehr lange leer stand und noch nicht auf dem Immobilienmarkt angeboten wurde. Ich habe dann im Stadtarchiv recherchiert und einige interessante Feststellungen gemacht.

Ohne an dieser Stelle zu tief ins Detail gehen zu wollen, kannst Du erahnen, dass schon jetzt viel Zeit, Mühe und auch Geld in unser Projekt geflossen ist.

Mit Denkmalschutz kann ich davon ausgehen, dass meine Bemühungen mich überleben!​

Das finde ich beruhigend. Ansonsten haben Denkmalschutz und ich die gleichen Anliegen und die Leute dort sind erfahrene, hilfsbereite Partner. Das ist wohl nicht in jeder Stadt oder Gemeinde so, aber ich habe keinen Grund mich zu beklagen.

Theoretisch stehen da auch noch steuerliche Abschreibungen und Fördertöpfe im Raum. Ersteres werde ich wohl für dieses Jahr erstmals nutzen und einen Förderantrag werde ich vielleicht stellen, wenn Teich und Grotte wirklich gemacht werden. Aber das deckt natürlich nicht die Mehrkosten und hilft nur etwas.

Viele Grüsse

Jörg
 
Na, bei uns bedeutet Denkmalschutz...besonders bei Fachwerkhäuser zumeist ...da macht keiner mehr was dran, biss es weg gegammelt ist.
Schade aber ist leider so.
Zumeist ist Neubauen einfach viel billiger als sich mit dem Denkmalschutz rum zu schlagen, welcher das Plumskloh erhalten will.
 
Hallo Jörg,
auch von mir ein herzliches Willkommen in dieser Runde.... und nach Deinem letzten post
ziehe ich schon mal ganz tief meinen Hut! Dunnerkiel, da hast Du Dich ja auf was eingelassen.
Bin gespannt wie Bolle..... wie das bei Euch weitergeht und freue mich auf die entsprechende,
bebilderte Doku... auch wenn es sehr viel Arbeit werden wird, ich bin sicher es wird auch unheimlich
viel Spaß machen 'dieses Schätzchen' wieder herzurichten!
 

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