Brauch ich einen Filter und welchen?

Hallo!

Zum Satz von Stefan „Grundwasser ist zwar sauerstoffarm, aber wenig verunreinigt“ möchte ich doch etwas anführen:

auch Grundwasser zur Nachfüllung od. Austausch ist ‚mit Vorsicht zu genießen’. Es gibt sehr viele Gegenden, in denen durch Überdüngung der Landwirtschaft eine Verwendung des Grundwassers zu enormen Problemen führen kann.
Ein Beispielfall aus meinem Bekanntenkreis belegt dies: ihr inzwischen 3 Jahre alter Schwimmteich (300 m2) wurde mit Grundwasser gefüllt und nachgefüllt und hatte die ersten 2 Jahre enorme Probleme mit erhöhtem PH-Wert , daraus folgender Schwebalgenplage usw. Die ebenen Flächen in ihrem Tal werden intensiv landwirtschaftlich genutzt. Nach mehreren Messungen stellten sie dann auf Leitungswasser um. Seitdem hat sich die Lage merklich gebessert.
Ich nehme an, dass es in Deutschland auch Gebiete gibt, in denen (wie bei uns in einigen Gegenden Ostösterreichs) durch Intensive Landwirtschaftliche Nutzung das Grundwasser für Teiche unbrauchbar gemacht wird (natürlich auch noch für andere Verwendungszwecke).
Zu beachten ist sicher auch, daß Grundwasser oft von weither ‚strömt’ und somit Schadstoffe enthalten kann, auch wenn in der näheren Umgebung alle ‚sauber’ sind!!!

Muß ja nicht unbedingt zutreffen, aber "Kontrolle ist besser".

MfG vom Bodensee
Kurt
 
Hallo Kurt,

unbestritten: Grundwasser kann auch verunreinigt werden/sein. Zumeist ist seine Qualität jedoch wirklich nicht schlecht. Um durch Aufbereitung besseres Trinkwasser zu erhalten als Grundwasser bedarf schon erheblichen Aufwandes. Deshalb: Es mag durchaus sein, dass die Qualität des Badeteiches durch Grundwasser beeinträchtigt wurde.

Wenn ich solche Berichte lese, frage ich mich immer: War das nun GrundWasser oder Oberflächenwasser, das bei intensiver landwirtschaftlicher Nutzung immer deutlich verunreinigter ist als das Grundwasser. Auch ich habe einen Brunnen von reichlich 10 Metern Tiefe - aber es ist natürlich Oberflächenwasser (übrigens mit durchaus ordentlicher Qualität) und kein Grundwasser. Auch bei einem zwei Jahre alten Teich besteht immer noch die Möglichkeit, dass zeitgleiche Ereignisse und keine Ursache/Wirkung Zusammenhänge vorliegen. Eher unwahrscheinlich allerdings, wenn das durch Messungen hinterlegt ist. Allerdings frage ich mich, wo der Zusammenhang zwischen pH-Wert und Algen bestehen soll. Hat man nicht auf Nitrat und Phosphat abgestellt ?

Was ich nur sagen will: Wenn man wirklich sein Wasser aus - was weiss ich - 30 Metern Tiefe holt, ist normalerweise die Wahrscheinlichkeit hoch, keine erheblich schlechtere Wasserqualität als Trinkwasser zu fördern.

Beste Grüsse
Stefan
 
Jürgen schrieb:
Was du in jedem Fall unterlassen solltest, sind größere Teilwasserwechsel mit Brunnenwasser. Dafür ist es nicht geeignet. Es eignet sich aber sehr wohl dafür ab und an etwas nachzufüllen und kleinere Wasserwechsel durchzuführen.
ich habe ja schon geschrieben, daß uns irgendwo im Kreislauf Wasser verloren geht. Wir suchen schon ein paar Jahre, haben aber die entscheidende Stelle immer noch nicht gefunden.
Deshalb kann es schon mal sein, daß man 1-2 m³ Wasser nachfüllen muß, was ja dann einem Wechsel entspricht. In Summe ist das dann schon eine ordentliche Menge Brunnenwasser, die da nachgefüllt wird.
Der Grund dieser Einschränkung ist in der hohen KH des Brunnenwassers zu sehen. Daraus ergibt sich ein CO2-Gehalt von etwa 20mg/l entgegen eines CO2-Gehaltes im Teich von ca. 1mg/l !!!

Ein zu schneller Anstieg der KH kombiniert mit einer Reduzierung des pH und des damit verbundenen Anstieg des CO2-Gehaltes vertragen die Fische nicht..
Könnte das der Auslöser sein? Die Werte klaffen ja doch weit auseinander. Wie kann ich dann das Brunnenwasser entsprechend aufbereiten, daß es verträgliche Werte bekommt?
Die Werte im Fischteich sind zwar im Moment nach Wasserwechsel ok, das bezieht sich aber nicht auf das restl. System, da er z.Zt. ja isoliert ist. Und das ist ja ca. 2/3 des Wassersystems.
Du hast auch Shubunkin erwähnt. Diese Art ist allem Anschein nach, wie Schleierschwänze und Kometen z.B. auch, etwas empfindlicher als der "normale" Goldfisch. Daher auch meine Frage...
Dahingerafft hat es bisher tatsächlich v.a. Shubunkin (eigene Vermehrung) und geschenkte Goldfische.

Wie sieht es denn eigentlich mit der Temperatur in dem mit Fischen besetzten Teich aus? Habt ihr die mal gemessen? Auch in der Tiefe?
Die Wassertemperatur liegt z.Z. so bei 6-8°, in der Tiefe kann ichs leider nicht messen.
Stefan schrieb:
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die Bedingungen in solchen "Löchern" für Fische nicht gerade positiv sind und auch zur bedrohlichen Falle werden können.
Die Fische sind im Moment wieder etwas aktiver, sie kommen auch mal hoch, nehmen auch etwas Futter an. (Sonst aber scheu, photographieren nicht möglich). Meistens halten sie sich nur im oder über dem Loch auf.
Wahrscheinlich, damit sie besser flüchten können. In dem Loch befinden sich auch etliche Pflanzen. Ich denke, wenn die Bedingungen dort so schlecht wären, würden die Fische sich nicht dorthin zurückziehen
Stefan schrieb:
Bist Du sicher, dass da (und damit auch bei den anderen Messungen) kein Messfehler vorliegt ?
Du hast recht, ich hab wohl die Meßergebnisse vertauscht.

Euren Antworten entnehme ich, daß die Hauptbelastung bei der höheren Karbonathärte des Brunnenwassers liegt. Könnt Ihr mir hier Tips geben?

Grüße
Petra
 
Hallo Petra,

peha schrieb:
ich habe ja schon geschrieben, daß uns irgendwo im Kreislauf Wasser verloren geht. Wir suchen schon ein paar Jahre, haben aber die entscheidende Stelle immer noch nicht gefunden.
Deshalb kann es schon mal sein, daß man 1-2 m³ Wasser nachfüllen muß, was ja dann einem Wechsel entspricht. In Summe ist das dann schon eine ordentliche Menge Brunnenwasser, die da nachgefüllt wird.

Wenn Ihr wirklich jahrelang gesucht und nichts gefunden habt, wo grössere Mengen Wasser austreten, dann ist da vielleicht auch kein Leck oder Docht. Ich jedenfalls habe meine Dochte immer schnell gefunden, weil der Boden mit Wasser förmlich getränkt ist. Wenn also die 1 bis 2 m3 Wasser nur in grossen Zeitabständen nachzufüllen sind, kann es sich durchaus um Verdunstung handeln (flache Teiche, Steinufer, Verbindung durch Bachlauf, Wasserfall...). Dann aber handelt es sich bei dem Auffüllen nicht um einen Teilwasserwechsel.

Übrigens: Ich hätte den Wasserfall noch am ehesten in Verdacht, für den Wasserverlust verantwortlich zu sein.

Stefan schrieb:
Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die Bedingungen in solchen "Löchern" für Fische nicht gerade positiv sind und auch zur bedrohlichen Falle werden können.

Ich habe eigentlich ausdrücklich von "kaltem Winter" gesprochen, also dann, wenn die flachen Bereiche der Teiche von den Fischen nicht genutzt werden können (Wassertemperatur, dicke Eisschicht). Also dann, wenn die Fische in dem Loch "eingesperrt" sind. Wenn sich eine grössere Anzahl von Fischen in einem Loch von 1,50 Metern Tiefe aufhalten muss, verschlechtern sich die Bedingungen dort ("etliche Pflanzen" - bisher war nur von Krebsscheren die Rede) rapide. Die Fische können aber nicht flüchten. Dass sie sich Im Loch oder direkt darüber aufhalten, würde ich nicht dahingehend interpretieren, dass sie sich dort auch wohl fühlen. Ich wollte nur darauf hinweisen, dass es schon auffällt, dass die Fische agiler und gesünder in dem Augenblick zu sein scheinen, wo eine Pumpe das Wasser im "Loch" mit dem restlichen Teichwasser durchmischt. Bei insgesamt fast frühlingshaften Bedingungen, versteht sich.

peha schrieb:
Euren Antworten entnehme ich, daß die Hauptbelastung bei der höheren Karbonathärte des Brunnenwassers liegt.
Die Karbonathärte im Teich kann die Ursache nicht sein. Eher die von Dir genannte Karbonathärte im Brunnenwasser. Und auch die nicht unmittelbar, sondern nur durch die sprunghafte Veränderung beim Nachfüllen grosser Wassermengen. Obwohl: Wenn 20% (1 m3 auf 5 m3) Wasser von pH 7,5 und KH 19 in Wasser von pH 8 und KH 7 gegeben werden, was soll da passieren ?

Wenn dort dennoch die Ursache liegen sollte, würde ich eben in regelmässigen Abständen kleinere Wassermengen nachfüllen/tauschen oder das weniger kritische Leitungswasser verwenden. Einen Versuch ist es ja wert. Insgesamt aber würde ich mich Jürgen anschliessen, der da meint, dass die eigentliche Ursache noch gar nicht dingfest gemacht ist.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hmm,
irgendwie kommen wir nicht weiter....
auch wenn ich täglich -sagen wir mal 10 min- Brunnenwasser nachfülle, erhöht sich doch die KH wieder im gesamten Teichsystem.
Die momentan guten Werte sind ja nur in diesem isolierten Teilbereich.
Mein Mann geht auf die Barrikaden, wenn ich das alles mit Leitungswasser mache.
Was würdet Ihr denn jetzt an meiner Stelle machen?

Übrigens, Stefan, die Pumpe hängt nicht im "Loch", sondern ein ganzes Stück weiter im Flachbereich (1/2 m). Und auch unter der Eisdecke könnten die Fische noch schwimmen, was sie letzten Winter tlw. gemacht haben.

Ich werde aber in jedem Fall im Frühjahr die kleinen Becken vor dem Wasserfall sanieren, die sind zu flach, veralgen zu schnell und die Folie ist am Rand zu knapp (auch hier war eine Wasserverluststelle). Die Becken sollen etwas tiefer werden, damit man sie besser reinigen kann und wenigstens teilweise als Pflanzenfilter helfen.

Also, wie solls jetzt weitergehn?

Grüße
Petra
 

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