Brauch ich einen Filter und welchen?

Hallo Olaf,

wenn auch sonst alles stimmig ist, aber hierbei:

Zu. 1. Koi sind Karpfen und für diese liegen die Idealwerte bei Nitrit 0,025 ,Ammonium bei 0,02 mg/l PH 7,5-8,0 KH 6-8 °dH
kann ich dir nicht komplett zustimmen.

Beim Nitrit interessiert mehr der Anteil salpetriger Säure und beim Ammonium der Anteil des Ammoniak. Was an Nitrit <1mg/l und beim Ammoniak <0,02mg/l ist, entspricht dem idealen Bereich. Siehe Schreckenbach.

MFG..Jürgen
 
Danke für Eure schnellen Antworten.

Bilder kann ich Euch leider im Moment nicht bieten, die Fische kommen z.Zt. nicht so nah an die Oberfläche, aber ich werde morgen mal ein "Luftbild" machen, damit Ihr Euch die Sache vorstellen könnt.

An den Koi hab ich zum Glück noch keine Wunden gesehen, aber die meisten Goldis / Shubunkin haben irgendwo offene Stellen. Das sind z.T. weiße Flecken oder Ränder an den Flossen, richtige Löcher in den Flanken oder am Maul, aber keine Geschwüre.
Bei den herausgefischten "Leichen" waren es teilweise richtig große, tiefe Löcher. Nach Parasiten sieht es eigentlich nicht aus, auch kein Ichtyo oder ähnliches. Mechanische Verletzungen würde ich auch ausschließen, es sind keine scharfkantigen Steine im Teich.(Bodengrund Kies, an den Rändern relativ abgerundete Knollensteine.)
Zu den Pflanzen:
In diesem Fischteich ist die Bepflanzung noch nicht so üppig, ist ja erst ein Jahr alt, aber es sind sowohl einige Unterwasserpflanzen als auch Flachwasserpfl. vorhanden. Die anderen Teiche sind schon ca. 10 Jahre alt und entsprechend dicht bewachsen.
Die Wassertests hab ich mit Tröpfchentests von Tetra gemacht. Ist ja alles gängiges Aquarienzubehör. Karbonathärte werd ich morgen mal testen, da müsste ich vom Aquarium auch noch was haben.
Aber wie soll ich denn den Sauerstoffgehalt messen ohne teures Testgerät?
Alles in allem kann ich mir wie Jürgen schon geschrieben hat, die Ursache nicht richtig erklären. Tatsache ist aber, daß mir schon einige Fische kaputtgegangen sind, obwohl sie normalerweise auch gut gefressen haben.
Ich werd mich morgen mit Bildern wieder melden

Grüße
Petra
 
Bilder

Hallo,
hab mal 2 Bilder gemacht, damit Ihr eine Vorstellung habt.
Der Höhenunterschied zw. oberster und unterster Teichoberfläche ist ca. 3,5 m.
Die Fische kommen im Moment nicht aus der Tiefe des Lochs heraus.
Ich muß noch dazu sagen, daß jetzt im Winter der Kreislauf nicht läuft.
Mein Mann wollte nicht riskieren, daß die Pumpe und Leitungen einfrieren.
Die gemessenen Wasserwerte waren von vorgestern aus dem Fischteich.

Grüße
Petra
 

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Hallo Petra

Schönen Teich haste da...
Ein Faktor für deine Wassertwerte sind die Bäume und Sträucher neben deinem Teich. Nadeln und Laub fallen im Herbst in den Teich und sinken zu boden. Durch natürliche Zersetzung entstehen Abbauprodukte.
Deine Pflanzen stellen im Winter ihren Nährstoffbedarf auf ein minimum ein bei kälter werden des Wassers. Die Fotosynthese wird ebenfalls reduziert sodas keine bzw nur wenige Nähstoffe aufgenommen werden.
Ich tippe darauf das du im Sommer "keine schlechte Wasserwerte" hast?!

Du solltest dir überlegen ob du deinen Teich im Sommer "natürlich" durch deine Pflanzen Filtern läst und im Winter einen Kl. Filter betreibst.

Wasserumwälzung ist im Winter wichtig, aber bitte das Wasser nicht aus dem "Tiefenbereich" holen sondern aus dem oberen drittel.
Deine Fischis kommen nicht aus dem Tiefenbereich da dort das Wasser "wärmer" ist als im oberen Bereich.

Zu deinen Stellen am Maul und der Flossen (Löchern) kann man pauschal nichts sagen. Der erste Gedanke ist es handelt sich um eine Bakterielle sache die unbedingt der Klärung bedarf.

Gruß Olaf
 
Hi,
ich habe als Sofortmaßnahme erst mal die Pumpe in den oberen Teich gehängt, um die Sauerstoffversorgung zu verbessern.
Ist ja zur Zeit kein Problem mit dem Frost.
Zusätzlich hat mein Mann das daneben liegende Regenfallrohr angezapft, um den Teich im Winter mit etwas frischem und saurem Wasser zu versorgen. Im Sommer läuft das Regenwasser über einen Kanal in die unteren beiden Teiche.
@Olaf
Nadeln und Laub sind eigentlich kaum drin.
Im Sommer waren die Wasserwerte genauso. Nachdem ich an irgendeiner noch nicht gefundenen Stelle im Kreislauf immer Wasser verliere, wird regelmäßig mit Brunnenwasser nachgespeist, welches ja auch einen pH-Wert von 8 hat. (der Brunnen ist übrigens versteckt neben dem unteren Teich, wir haben einen sehr hohen Grundwasserspiegel)
Deshalb läuft die Pumpe auch immer nur zeitweise über den Tag verteilt, um noch größere Wasserverluste zu vermeiden.

Das mit der bakteriellen "Verseuchung" ist auch mein Eindruck, nur jetzt sind wir wieder bei der anfänglichen Gretchenfrage:
Was kann ich dagegen machen?

Grüße
Petra
 
Hi Petra,

ihr habt da ne Menge Steine im und am Teich. Woher stammen die und was für welche sind das denn?

Welche Nitrit- und Ammoniumwerte hat denn das Brunnenwasser?

Woher bezieht ihr das Brunnenwasser, also in was für einem Gebiet wohnt ihr? Landwirtschaftlich genutzt oder Wohngebiet? Welche Tiefe hat der Brunnen?


Fische reagieren auf pathogene Bakterien meist nur dann, wenn etwas anderes nicht stimmt. Wenn sie z.B. von Parasiten oder ihrem Lebensraum gestresst sind. Daher kann man eher davon ausgehen, dass eine mögliche bakterielle Geschichte sekundär ist.

Kannst du denn nicht mit einem dieser Fische mal bei einem TA vorbei fahren? Immerhin sind ja schon ein paar der Fische eingegangen.

MFG...Jürgen
 
Hallo Jürgen,

die Steine im/am Teich sind überwiegend Kalkknollensteine. Sind "Findlinge" aus dem Wald.
Wir wohnen am Rand einer Wassererfassungszone, in der Nähe eines Flusses. Ringsum praktisch nur Wiesengrund, der 2-3 mal im Jahr abgemäht wird. Gedüngt wird normalerweise kaum.
Der Brunnen ist ca. 2 m tief, der Grundwasserspiegel liegt bei 1-1,5 m Tiefe, je nach Wetterlage.

Hab heute noch mal ne umfangreiche Wasseranalyse gemacht.
Das Brunnenwasser hat folgende Werte:

pH 7,5, GH 24 - 25 dH, KH 18 - 19 dH
Nitrit unter 0,3 mg/l
Nitrat ca. 18 - 20 mg/l !!!!
Ammoniak/Ammonium 0 mg/l
Dieses Wasser wird im Sommer aber die Hauptnachfüllquelle sein!

Für den oberen Teich kann ich im Moment etwas Entwarnung geben.
Nachdem ich vorgestern ein Drittel Wasserwechsel mit Leitungswasser (nur im Fischteich) und gestern die Pumpe in Gang gesetzt habe, scheinen die Fische sich etwas wohler zu fühlen. Fotografieren lassen sie sich nicht und rausfangen will ich sie nicht unbedingt, wenn es nicht nötig ist.
Es scheinen im Moment aber nur 2 Goldfische kleinere Wunden am Maul bzw. Flossen zu haben. Sind aber agil.
Alle anderen scheinen in Ordnung zu sein. (Die Koi sind übrigens auch noch nicht größer als Goldf.)
Ich denke, es ist erstmal wichtig, die Grundbedingungen zu verbessern.

Das Wasser im Fischteich hatte heute folgende Werte:
pH 8, GH 9 dH, KH 7 dH
Nitrat ca. 10 mg/l
Nitrit unter 0,3 mg/l
Ammoniak/Ammonium 0 mg/l
(Zum Vergleich Leitungswasser: GH 10, KH 11, pH auch 8, sonst gleiche Werte)

Welche Möglichkeiten habe ich denn, die extremen Nitrat und Härtewerte des Brunnenwassers zu verbessern und auch die Ammoniakwerte langfristig in den Griff zu bekommen?
Wasserwechsel sollte ja eigentlich nur eine Notmaßnahme sein.
Wird für das ganze System auch etwas teuer mit Leitungswasser.
Das Brunnenwasser kostet mich praktisch nichts.

Ein schönes Wochenende
Grüße
Petra
 
Grüß dich Petra,

allem Anschein nach wohnt ihr in einem Karstgebiet, denn euer Wasser ist sehr hart. Aber daran läßt sich nichts ändern. Auch am Nitratwert des Brunnenwassers nicht. Sehr hoch ist dieser übrigens nicht und da ihr lediglich Oberflächenwasser und kein "Grundwasser" aus dem Brunnen entnehmt, sind dieses Werte sogar noch vergleichsweise sehr gut. Ich habe es hier mit mehr als 300mg/l Nitrat im Brunnenwasser zu tun, was jedoch ebenfalls zu keinem Problemen führt.

Welche Möglichkeiten habe ich denn, die extremen Nitrat und Härtewerte des Brunnenwassers zu verbessern und auch die Ammoniakwerte langfristig in den Griff zu bekommen?
Wie schon geschrieben, um das Nitrat musst du dir keinen Kopf machen. Die GH und KH scheint deinem Teich ebenfalls nichts auszumachen, denn dessen Werte sind diesbezüglich absolut im grünen Bereich.

Was du in jedem Fall unterlassen solltest, sind größere Teilwasserwechsel mit Brunnenwasser. Dafür ist es nicht geeignet. Es eignet sich aber sehr wohl dafür ab und an etwas nachzufüllen und kleinere Wasserwechsel durchzuführen. Der Grund dieser Einschränkung ist in der hohen KH des Brunnenwassers zu sehen. Daraus ergibt sich ein CO2-Gehalt von etwa 20mg/l entgegen eines CO2-Gehaltes im Teich von ca. 1mg/l !!!

Ein zu schneller Anstieg der KH kombiniert mit einer Reduzierung des pH und des damit verbundenen Anstieg des CO2-Gehaltes vertragen die Fische nicht. Es ist also besser öfter kleine Mengen auszutauschen oder nachzufüllen als zu warten und dann größere Mengen des Brunnenwassers auf einmal einzuleiten. Insofern sich nichts an den Werten des Brunnenwassers ändert, kannst du also auf Trinkwasser für den Teich verzichten.

Wasserwechsel sollte ja eigentlich nur eine Notmaßnahme sein.
Weit gefehlt. Permanente Teilwasserwechsel sind sehr wichtig. Wenn du immer nur Verdunstungsverluste ergänzt, erhöht sich der Salzgehalt (Salinität) des Teichwassers (die Salze verbleiben bei der Verdunstung im Rest-Wasser) immer mehr. Dieses macht man sich z.B. bei der Salzgewinnung aus Meerwasser zu nutze. Es ist also wichtig immer mal wieder kleine Mengen des Teichwassers auszutauschen. Notmaßnahmen werden meist erst dann fällig, wenn du das nicht tust.

All das läßt nun aber immer noch keine Rückschlüsse auf den Auslöser der von dir beschriebenen Fischkrankheit zu. Welche Goldfische sind denn davon betroffen? Du hast auch Shubunkin erwähnt. Diese Art ist allem Anschein nach, wie Schleierschwänze und Kometen z.B. auch, etwas empfindlicher als der "normale" Goldfisch. Daher auch meine Frage.

Ich denke nicht, dass wir hier dieses Rätsel lösen können, denn die Ursachen sind sehr vielfältig. Im Grunde genommen können wir die momentanen Haltungsbedingungen jedoch ausschließen. Wie sieht es denn eigentlich mit der Temperatur in dem mit Fischen besetzten Teich aus? Habt ihr die mal gemessen? Auch in der Tiefe?

MFG...Jürgen
 
Hallo Petra,

ich stimme Jürgen zu: Die Nitratwerte des Brunnenwassers sind nicht "extrem". Mit diesem Wasser kannst Du Deinen Teich jeweils auffüllen. Wenn man ein Loch gräbt und Wasser sammelt sich dort, so handelt es sich in den seltensten Fällen um Grundwasser (das schwankt auch nicht mal eben so um 50 cm). Wenn Du Grundwasser willst, besteht die Alternative darin, einen tiefen Brunnen bohren zu lassen. Grundwasser ist zwar sauerstoffarm, aber wenig verunreinigt. Gegen erhöhte Nitratwerte (obwohl ich Deine wirklich nicht als besorgniserregend empfinde) hilft eine intensive Bepflanzung, ggf. in einem extra Becken, das ruhig vollständig zuwuchern kann.

Auch die KH scheint unkritisch zu sein bei 18 - 19 im Brunnen und nur 7 im Teich. Was mich allerdings wundert, ist, dass beim Leitungswasser die KH über der GH liegt - das kommt nur extrem selten vor. Bist Du sicher, dass da (und damit auch bei den anderen Messungen) kein Messfehler vorliegt ?

Ein paar Gedanken würde ich mir allerdings über die Nitrit- und Ammonium-/Ammoniak-Werte machen. Insbesondere letztere scheinen mir (wenn sich Jürgen mit seinen 0,02 nicht vertippt hat auch nach dessen Meinung) unnötig hoch - der Einsatz eines Filters kann da durchaus Abhilfe schaffen. Aber ich bin kein Experte in Sachen Fische. Selbst nach meinen bescheidenen früheren Erfahrungen mit Fischen allerdings würde mir bei Deinen Bedingungen kein Grund einfallen, der zu dem von Dir beobachteten Krankheitsbild aufgrund der Wasserwerte führen könnte.

Hmmm, der grosse Teich verfügt ja nur über ein "Loch" von weniger als 2,7 m3 Inhalt. Der ausgedehnte, flache Bereich dürfte im "kalten" Winter (der ja jetzt auch in Deutschland nicht herrscht) von den Fischen nicht genutzt werden. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass die Bedingungen in solchen "Löchern" für Fische nicht gerade positiv sind und auch zur bedrohlichen Falle werden können. Dem scheint zu entsprechen, dass sich die Situation verbessert hat, seit Du das Wasser mit einer Pumpe durchmischst. Irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass hier die Ursache liegt. Aber da müssen die "Wissenden" ran...

Beste Grüsse
Stefan
 
Hallo Stefan,

StefanS schrieb:
Insbesondere letztere scheinen mir (wenn sich Jürgen mit seinen 0,02 nicht vertippt hat auch nach dessen Meinung) unnötig hoch
Der Ammoniakanteil liegt bei angenommenen 5°C und anhand der ursprünglich geposteten 0,25mg/l NH3/NH4 und einem pH von 8 bei etwa 0,003mg/l. Also weit unter 0,02mg/l und somit im optimalen Bereich. Selbst eine Erwärmung auf 25°C würde die NH3-Konzentration nicht in fischtoxische Bereiche bringen. Ich gehe auch nicht davon aus, dass bei wärmeren Wassertemperaturen die NH3/NH4-Werte ansteigen.

MFG...Jürgen
 

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