Hallo,
anscheinend hat sich hier noch keiner mit diesen EM-Organismen in der Praxis beschäftigt. Ist auch nicht weiter schlimm, dann werde ich mich selbst mal weiter um Informationen kümmern.
Aber unser Administrator hat, soweit ich es bis jetzt beurteilen kann, die Sache gut beschrieben.
Die EM sollen sich anscheinend positiv in das Mikrosystem Boden einbringen und die Umsetzungsprozesse unterstützten bzw. beschleunigen. Die Ansatzlösung EM A wird aus 3% EM1 + 3% Zuckerrohrmelasse + 94% Wasser hergestellt. EM 1 ist die Urlösung, die zur Herstellung von EM A benötigt wird. EM A ist das aktivierte Produkt, dass in den meisten Anwendungen zum Einsatz kommt.
Um eines klarzustellen, ich bin (noch) kein Nutzer diesen Mittels, ich vertreibe das Mittel nicht und erhalte auch keine Provisionen für Werbung etc.. Ich habe hier nur geschrieben, weil die Schilderungen so verblüffend in ihren Aussagen sind und ich hoffte im Teichumfeld Erfahrungen austauschen zu können.
Um das Thema zu schließen, hier für die, die doch neugierig geworden sind, noch einige Informationen (
nicht von mir, heute sind die oben angegebenen Bücher gekommen und ich habe im Netz noch etwas recherchiert).
Zu Entdeckung/Entwicklung/Einsatz:
Die Natur und alles Leben auf der Erde braucht die Elemente Sonne, Wasser Luft und Erde, deren Einflüsse mit den Sinnesorganen wahrgenommen werden können. Bedauerlicherweise werden die Mikroorganismen als 5. Element von den Sinnesorganen nicht wahrgenommen und somit wird ihnen zu wenig Beachtung geschenkt.
Die Mikroorganismen sorgen seit bestehen der Erde für das Wachstum, die Hygiene und andere wichtige Stoffkreisläufe. Dieses lebenswichtige und selbstregulierende „Element“ wird zum Schaden der Natur und für den Mensch mit unnatürlichen Maßnahmen zunehmend mit gesundheitlichen Auswirkungen durch unnatürliche Produkte und Anwendungen verdrängt bzw. ersetzt. Die Natur hätte die Möglichkeit sich selbst zu helfen, wenn ihr dies auch ermöglicht würde, so wie die Selbstheilungskräfte bei Mensch und Tier. Aus unerklärlichen Gründen werden diese Möglichkeiten zum Schutz der Natur nicht genutzt, sondern die Zusätze nach technischen und wirtschaftlichsten Kriterien ausgewählt und entschieden.
In diesem Zusammenhang und zur rechten Zeit begann Herr Prof. Teruo Higa wegen seiner Kunstdünger-Allergie 1982 nach einer biologischen Alternative zu suchen. Es waren verschiedene Mikroorganismenkulturen, welche zunächst getrennt nach ihren Wirksamkeiten und Eigenschaften erforscht wurden. Diese Forschung wurde aber nach ca. 3 Jahren als nicht effizient abgebrochen. Als Zeichen für das Ende dieser Forschung, wurden die einzelnen Kulturen für die Entsorgung zusammengeschüttet, aber aus zeitlichen Gründen in dieser Form noch nicht sofort entsorgt. Erst nach einigen Tagen schüttete Herr Prof. Teruo Higa dann diese Mischung selbst auf der Wiese als Zeichen für das Ende dieser Forschungsarbeit aus. Nach einer längeren Zeit fiel dann auf, dass genau an dieser Stelle die Wiese schneller wuchs als anderswo. Somit war wie schon viele andere Pioniere vor ihm, der Entdecker der „Mister Zufall“, dem heute schon viele Anwender weltweit dankbar sind.
Inzwischen wird in über 100 Ländern der Erde mit diesem Produkt gearbeitet. In Europa wenden über 5.000 Bauern EM an, obwohl es erst seit 7 Jahren bekannt ist. Weltweit arbeiten über 1,5 Mio. Bauern damit.[/u]
Mehrere 1000 Haushalte in Deutschland, Österreich und der Schweiz benutzen EM als Hygienemittel. Inzwischen gibt es auch Hotels, Ferien auf dem Bauernhof und Pensionen, die EM zur Vermeidung von Chemie in der Hygiene einsetzen.
Wissenschaftliche Beurteilungen liegen bisher aus Deutschland nur wenige vor. In Südostasien und USA wird schon länger an der wissenschaftlichen Beurteilung gearbeitet. Dort gibt es Erfahrungen von mehr als 20 Jahren. Der EM-Verein www.emev.info bietet neben einem Magazin auch Berichte.
Vom 18. - 20. September 2004 findet in Niederlande die 1. EM-Konferenz in Europa statt, zu der auch Prof. Higa erwartet wird ( www.em-european-conference.net )
Zu den Mikroorganismen wird folgendes erläutert:
Es gibt im allgemeinen drei Arten von Mikroorganismen, nämlich aufbauende, abbauende und opportunistische. Die letztgenannte Art ist – wie in der menschlichen Gesellschaft auch – die größte Gruppe und schließt sich immer der Art an, die in einem System vorherrscht („Dominanzprinzip“). Welche Art von Mikroorganismen die „Führung“ übernimmt, ist von den Umweltbedingungen abhängig. In der heutigen Landwirtschaft, die durch die Verwendung von faulender Gülle, Kunstdünger und anderer Agrochemie gekennzeichnet ist, sind meist abbauende Mikroorganismen vorherrschend, wodurch leicht Krankheiten entstehen. Die EM-Technologie beeinflusst die mikrobielle Umwelt daher in einer Art, dass die aufbauenden Mikroorganismen vorherrschend werden können.
Mikrobielle Prozesse finden praktisch überall statt, und man kann dabei zwischen oxidativen (aeroben) und fermentativen (anaeroben) Prozessen unterscheiden („Fermentationsprinzip“). Bei aeroben Prozessen ist – wie der Name sagt – Sauerstoff zugegen, bei anaeroben Prozessen nicht. Durch die gegenwärtige Umweltverschmutzung lebt der überwiegende Teil der Menschheit wie auch der Pflanzen- und Tierwelt unter Bedingungen, in denen eine extreme Oxydation vorherrscht. Dadurch wird die Entstehung vieler Krankheiten – bis hin zum Krebs – begünstigt. EM produziert sogenannte „Antioxydantien“, die eine ausgeprägte Antioxidationsfähigkeit besitzen und sich daher günstig auf Gesundheit und Umwelt auswirken. Wenn weniger Oxydation auftritt, kann die Pflanze leichter Nährstoffe aufnehmen, und es werden zugleich die anaeroben Fermentationsprozesse stimuliert.
Bei den fermentativen (anaeroben) Prozessen kann man zwischen einer nützlichen Fermentation (= Reife) und einer schädlichen Fermentation (= Fäulnis) unterscheiden. Bei der Fäulnis werden Eiweißstoffe von bestimmten Mikroorganismen anaerob abgebaut, wobei faul riechende Produkte entstehen, die meistens giftig sind (Ammoniak, Methan etc.) In der EM-Technologie sorgt die Anwesenheit von photosynthetischen Mikroorganismen dafür, daß die Fäulnisprodukte zur Produktion wertvoller Stoffe benützt werden. Somit wird der Fäulnisprozeß in einen Reifeprozeß umgewandelt.
Bei Fermentationsprozessen wird generell weniger Energie frei als bei den Oxydationsprozessen, welche durch die EM-Technologie unterdrückt werden. Daher bleibt mehr Energie im Boden bzw. in der Pflanze, wodurch bessere Produktionsbedingungen geschaffen und Krankheiten unterdrückt werden können.
Das Zusammenwirken unterschiedlicher, einander ergänzender Mikrobenstämme hilft in Summe also beim Aufbau einer idealen Humusschicht, die locker ist, gute Fähigkeiten zur Wasserbindung besitzt (wichtig in Trockenzeiten!), wärmer als üblich ist (ein eigenes „Kleinklima“ entsteht, die Vegetationszeit verlängert sich um etwa 14 Tage!) und ein ideales Nährstoffangebot zur Verfügung stellt. Die Pflanzen gedeihen dadurch gleichmäßiger, formschöner und wohlschmeckender als normalerweise.
Über die genannten Anwendungsfelder hinaus wird mit „EM“ inzwischen auch in zahllosen anderen Bereichen experimentiert. Große Erfolge gibt es in der Geruchsbeseitigung (zum Beispiel im Tierstall), beim Recyceln von Nutzwasser (wo die Mikroorganismen wieder für Trinkwasserqualität sorgen), und vor allem im gesundheitlichen Bereich, wo die antioxidative Wirkung zunehmend für Aufsehen sorgt.
Für Teiche habe ich folgende Anwendungsempfehlung gefunden:
Im Laufe der Zeit kommt es durch Fremdeintrag am Boden der Teiche oder Biotope zu organischen Ablagerung, wie Staub, Blütenpollen, Laub, abgestorbene Wasserpflanzen, Kot von Wasservögeln, Fischen usw.. Eine fehlende Mikrobiologie verhindert den Abbau oder die Reduktion dieser Organik, was Algenbildung, trübes Wasser und andere unerwünschte Auswirkungen zur Folge haben kann. Bei den überhöhten organischen Rückständen in Fischzuchtteichen, ist ein völliges Leeren und Absaugen des Schlamms unumgänglich, was mit viel Arbeitsaufwand verbunden ist. Hierdurch entstehen hygienische Probleme, mit negativen Folgen für den Fischbestand. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Bedingungen bei den Gewässern, ist die folgende Beschreibung nur für einen Teich mit nur geringem Fischbestand bestimmt. Für die Anwendungsmenge ist zwischen einem Teich mit oder ohne Frischwasserzulauf zu unterscheiden. Dem Teich ist ohne Zulauf ca. 0,1% EM gut verteilt zuzugeben. Sollte die organische Ablagerung auf dem Boden des Teichs sehr stark sein, ist die Menge von EM zunächst bis auf die Hälfte zu reduzieren und die Reaktion abzuwarten. Mit der Zugabe Von EM wird die auf dem Boden im Teich befindliche organische Ablagerung durch die Aktivität der Mikroorganismen aufgewühlt und das Wasser für eine gewisse Zeit trüb, was wiederum von der Ablagerungsmenge und der zudosierten Menge an EM abhängig ist. Bei einem zu grossen Fischbestand, ist die Menge an EMA etwas zu erhöhen.
Hier ein Bericht einer Teichsanierung:
30.9.2002 Tempel der Göttin der Kojs in Ise, Teichwasser mit EM saniert
Neben einem großen Teich in der Innenstadt von Ise steht ein Tempel der Göttin der japanischen Zierkarpfen, der Kojs. Durch Zufluss von Haushaltabwässern und Rückgang des Zuflusses aus einer Quelle war der Teich (ca. 1,5 ha, ca. 1,5 m tief) sehr verschmutzt und roch im Sommer unangenehm. Auf Initiative des EM-Vereins wurde gemeinsam mit der Stadt und der dortigen IHK (Industrie- u. Handelskammer - Arbeitsgruppe Stadtverschönerung) das Projekt vor einem Jahr gestartet, in dem mit EM die Wasserqualität verbessert und der Faulschlamm aufgelöst werden sollte. Pro Woche werden ca. 1 Liter EM1 (in entsprechender Aufbereitung mit Zuckerrohrmelasse und Keramik zu EMa) permanent zugegeben. Die Kosten trägt im ersten Jahr die IHK, im zweiten je zur Hälfte der Tempel und die IHK und im dritten Jahr der Tempel. Die IHK und der Tempel veranstalteten Bürgerversammlungen, um den Ablauf der Wasserverbesserung zu erklären und eine Akzeptanz bei den Bürgern zu erreichen. Folgende Erscheinungen wurden beobachtet: Nach kurzer Zeit (4 Wochen) schwammen Ablagerungen auf. Dies wird sich noch einige Male wiederholen, bis sich die Schlammschicht gelöst hat. In diesem Sommer stank der Teich nicht.Das Ergebnis ist für die Gemeinde überzeugend.
Hier ein Bericht von der Elbe Flutkatastrophe:
www.zarm.uni-bremen.de/2forschung/grenzph/ohlhoff/publikat/EM_Hochwasser.pdf
Und hier noch ein paar Forschungsprojekte (und damit soll es gut sein):
http://www.wiz.uni-kassel.de/foel/forschung.html
http://www.en-busca.de/wissenschaft/#em
* defekter Link entfernt *
Ich werde jetzt mal in Ruhe die beiden Bücher lesen und wenn ich dann immer noch beeindruckt bin, mir die Urlösung kommen lassen und etwas experimentieren. Ein „Wunder“-mittel wird es wohl nicht sein, aber eine günstige oder begünstigende Wirkung auf biologische Prozesse scheint es wohl zu haben. Und damit komme ich wieder zu meiner Ausgangsüberlegung – nämlich der Hilfe und Unterstützung der Teichbiologie gerade in kleinen Teichen. Denn, wenn auch ich es nicht benötige, so sind in meiner näheren Bekanntschaft einige Teichbesitzer mit Wasserpfützen kleiner 2000L die ständig mit irgendwelchen Problemen zu kämpfen haben. Wenn dort der Chemieeinsatz zurückgedrängt werden könnte – wären sicher nicht nur die Pflanzen und Tiere zufriedener.
In diesem Sinne ein schönes Wochenende.