Teichforum.info
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- Dabei seit
- 13. Aug. 2004
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Guten Abend,
Skepsis ist ein guter Weg zur Diskussion, aber wie schon erwähnt kann man das in Maßen machen und mit einer einleuchtenden Erklärung, die uns StefanS gegeben hat.
Sicher ist es kein Wundermittel, wer weiss ob es funktioniert (vor allen Dingen wie von StefanS erwähnt, ist das beliebige Umfeld genau das Problem), es wird sicher einige Leuds anlocken, die das ausprobieren wollen, die einen mit mehr, die anderen mit keinem Erfolg.
Trotzdem empfinde ich es als sehr interessant, was da versucht wird zu vermarkten, wohl eher mit weniger Erfolg, denn dessen Einsatz ist eher in der Pflanzenklärtechnik zu finden und nicht in unseren Pfützen. Warum diese EMs allerdings auch "angesetzt" werden müssen, ist mir ebenfalls noch ein Rätsel.
Ich werde mal versuchen, dies in verständliche Worte zu fassen, was ich sagen will:
Als Vorraussetzung nehmen wir mal eine Pflanze,stark wurzelnd, z.B. eine Segge, diese sind in einem Substrat sagen wir aus Sand/Lehm. Nach HOFFMANN (1991) sind die Zonen wie folgt eingeteilt, im Bereich einer Pflanze:
Obere Zone - anaerob
Unter Zone - aerobe und anaerobe Zone
Wenn man ein paar Pflanzen auf ziemlich enger Stelle hat, ich denke da an eine Flachwasserzone, da merkt man es am deutlichsten. Dort wird die oberste Schicht nach einer gewissen Zeit schwarz/dunkel, die sog. Schlammschicht. Die untere, zum Teil aerobe Schicht ist von der Farbe eher etwas braun.
Was passiert nun in diesen Schichten ?
Die Sauerstoffversorgung wird infolge der Durchwurzelung der Schichten direkt (Sauerstoffabgabe der Wurzeln) und indirekt (Offenhaltung und Vergrösserung des Porenraumes) verbessert. Aerobe Bereiche finden sich vor allem in unmittelbarer Nähe der Wurzeln. Die höchsten Konzentrationen aerober Bakterien finden sich direkt auf den Wurzeln und in deren umittelbarer Nähe.
Organisches Material wird von den Mikroorganismen angegriffen und zum Teil in die mineralischen Ausgangsstoffe Kohlendioxid (co2) und Wasser zerlegt. Diesen Vorgang nennt man Mineralisierung. Der Bestandsabfall von Pflanzen führt auch in unseren Teichen zu einem zusätzlichen und erheblichen Eintrag von organischer Substanz (wer macht schon jeden Tag abgestorbene Pflanzenreste weg ?).
Das dabei freigesetzte Ammonium wird in den wurzelnahen, sauerstoffreichen Zonen von bestimmten Bakterien in Nitrat umgewandelt (Nitrifikation). In wurzelfernen, sauerstoffarmen Bereichen widerrum nutzen andere Mikroben das Nitrat, wobei Luftstickstoff entsteht (Denitrifikation).
Als Produkt aus diesen sicherlich nicht einfachen Prozessen entsteht eine ständig wachsende Schlammschicht.
So erklär ich mir das ganze Mittel, es hilft, gewisse Bereiche zu unterstützen bzw. zu aktivieren, was aus eigener Kraft nicht geschafft werden kann.
Das, was wohl in deren Erläuertungen fehlt und dadurch stark unterschätzt wird, ist das natürlich vorhandensein von entsprechendem Substrat mit einer ausreichende Bepflanzung . Egal wieviel man von diesem Mittel einsetzt, es wird und kann ohne o.a. Vorraussetzungen nicht funktionieren, allerdings bei Vorhandensein beschleunigen, das ist meine Meinung.
Literatur: "Wasserreinigung mit Pflanzen" 2.erweiterte Auflage, Friedrich Wissing/Karl-Friedrich Hofmann
Schönen Abend noch
Skepsis ist ein guter Weg zur Diskussion, aber wie schon erwähnt kann man das in Maßen machen und mit einer einleuchtenden Erklärung, die uns StefanS gegeben hat.
Sicher ist es kein Wundermittel, wer weiss ob es funktioniert (vor allen Dingen wie von StefanS erwähnt, ist das beliebige Umfeld genau das Problem), es wird sicher einige Leuds anlocken, die das ausprobieren wollen, die einen mit mehr, die anderen mit keinem Erfolg.
Trotzdem empfinde ich es als sehr interessant, was da versucht wird zu vermarkten, wohl eher mit weniger Erfolg, denn dessen Einsatz ist eher in der Pflanzenklärtechnik zu finden und nicht in unseren Pfützen. Warum diese EMs allerdings auch "angesetzt" werden müssen, ist mir ebenfalls noch ein Rätsel.
Ich werde mal versuchen, dies in verständliche Worte zu fassen, was ich sagen will:
Als Vorraussetzung nehmen wir mal eine Pflanze,stark wurzelnd, z.B. eine Segge, diese sind in einem Substrat sagen wir aus Sand/Lehm. Nach HOFFMANN (1991) sind die Zonen wie folgt eingeteilt, im Bereich einer Pflanze:
Obere Zone - anaerob
Unter Zone - aerobe und anaerobe Zone
Wenn man ein paar Pflanzen auf ziemlich enger Stelle hat, ich denke da an eine Flachwasserzone, da merkt man es am deutlichsten. Dort wird die oberste Schicht nach einer gewissen Zeit schwarz/dunkel, die sog. Schlammschicht. Die untere, zum Teil aerobe Schicht ist von der Farbe eher etwas braun.
Was passiert nun in diesen Schichten ?
Die Sauerstoffversorgung wird infolge der Durchwurzelung der Schichten direkt (Sauerstoffabgabe der Wurzeln) und indirekt (Offenhaltung und Vergrösserung des Porenraumes) verbessert. Aerobe Bereiche finden sich vor allem in unmittelbarer Nähe der Wurzeln. Die höchsten Konzentrationen aerober Bakterien finden sich direkt auf den Wurzeln und in deren umittelbarer Nähe.
Organisches Material wird von den Mikroorganismen angegriffen und zum Teil in die mineralischen Ausgangsstoffe Kohlendioxid (co2) und Wasser zerlegt. Diesen Vorgang nennt man Mineralisierung. Der Bestandsabfall von Pflanzen führt auch in unseren Teichen zu einem zusätzlichen und erheblichen Eintrag von organischer Substanz (wer macht schon jeden Tag abgestorbene Pflanzenreste weg ?).
Das dabei freigesetzte Ammonium wird in den wurzelnahen, sauerstoffreichen Zonen von bestimmten Bakterien in Nitrat umgewandelt (Nitrifikation). In wurzelfernen, sauerstoffarmen Bereichen widerrum nutzen andere Mikroben das Nitrat, wobei Luftstickstoff entsteht (Denitrifikation).
Als Produkt aus diesen sicherlich nicht einfachen Prozessen entsteht eine ständig wachsende Schlammschicht.
So erklär ich mir das ganze Mittel, es hilft, gewisse Bereiche zu unterstützen bzw. zu aktivieren, was aus eigener Kraft nicht geschafft werden kann.
Das, was wohl in deren Erläuertungen fehlt und dadurch stark unterschätzt wird, ist das natürlich vorhandensein von entsprechendem Substrat mit einer ausreichende Bepflanzung . Egal wieviel man von diesem Mittel einsetzt, es wird und kann ohne o.a. Vorraussetzungen nicht funktionieren, allerdings bei Vorhandensein beschleunigen, das ist meine Meinung.
Literatur: "Wasserreinigung mit Pflanzen" 2.erweiterte Auflage, Friedrich Wissing/Karl-Friedrich Hofmann
Schönen Abend noch