AW: Der Tümpeldoktor war da
Natürlich "verarbeiten" die Pflanzen die Nährstoffe,
aber das machen sie, indem sie daraus (+Wasser + CO2) ihre Körper aufbauen!
Wenn diese dann irgendwann wieder absterben (z.B. Schwebealgen im UVC getöten werden),
werden die Nährstoffe wieder frei, gehen ins Wasser ODER befinden sich im Kompost
und düngen die nächste Pflanzengeneration - im Teich ODER im Gemüsebeet.
Nur Pflanzen zu "haben", beseitigt also mit Sicherheit keine Nährstoffe:
Sie werden nur im Zuge des Wachstums IN den Pflanzen gebunden und sind damit "angreifbar",
während sie vorher "ungreifbar" im Wasser gelöst waren.
Wollen wir das Nährstoffniveau im Teich reduzieren, müssen die also raus.
Das hört sich nur am Anfang wie ein Widerspruch an,
denn damit ist natürlich nicht gemeint, dass man zuerst teure Pflanzen kauft,
kurz einbuddelt und sie sofort (nährstoffgeladen) wieder ausreisst und wegschmeisst.
Es geht vielmehr darum, Pflanzenbestände wachsen zu lassen, die man regelmäßig zurückschneiden kann,
OHNE sie deswegen gleich mit Butz und Stingel auszurotten,
d.h. man entfernt vielleicht 1/3 oder so - sobald es wieder nachgewachsen ist.
Wenn man davon ausgeht, dass die Stoffbilanz ausgeglichen sein soll,
- mit anderen Worten: Die Nährstoffkonzentration nicht steigen soll,
muss man also soviel in Form von Pflanzen(-trockenmasse!) entnehmen,
wie in der gelichen Zeit, wo das gewachsen ist,
als Biomasse (Futter, Laub, ...) in den Teich gefallen ist.
(Genaugenommen ist das ein bissl eine Milchmädchenrechnung,
weil das Trockenfutter MEHR Stickstoff und Phosphor enthält
als die geernteten Pflanzen, aber es sieht GRUND5SÄTZLICH so aus.)
Im Herbst oder Winter das abgestorbene Blattwerk wegzuschneiden,
verringert zwar sicher auch die Biomasse im Teich,
doch sind die (Sumpf-)Pflanzen unserer Breiten nicht so verschwenderisch,
dass die die ganzen Nährstoffe einfach in den Blättern lassen:
Die werden schön in den Wurzelstöcken und Rhizomen gespeichert
und stehen ihnen im Frühling wieder zur Verfügung.
So richtig "raus" sind die also nicht;
das erreicht man am Besten durch Eleminieren lebender Pflanzenmasse!
Nicht zu vergessen:
Tiere bestehen zu höheren Prozentsätzen als Pflanzen aus Sickstoff und Phosphor,
weshalb entnommene oder entwichene Tiere SEHR effektiv zur deren Reduktion beitragen.
Ob man jetzt 10.000 kleine Erdkröten davonlaufen lässt und 9.999 werden später von irgendjemandem gefressen
oder seinen Riesenkarpfen rausangelt und selber grillt,
spielt dazu prinzipiell keine Rolle!