So....
und bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, Jürgen nörgelt ahnungslos wie immer nur mal wieder an etwas herum, möchte ich auch etwas eigenes zu diesem Thema beisteuern.
Ich habe mein "
Filtersystem" ebenfalls selbst gebaut. Nicht ausschließlich aus Kostengründen, viel mehr wegen der Qualität, die es in der Form wohl nicht zu kaufen gibt. Auch ich habe mir monatelang den Kopf darüber zerbrochen wie ich meinen Filter am effizientesten bauen kann. Immerhin sollte der Filter ein Volumen von ca. 20.000 Liter haben und muss mit dafür Sorge tragen, dass es einigen Fischen und anderen Lebewesen gut geht und das es auch immer so bleibt. Überall war zu lesen, dass ein Filter nicht groß genug sein kann. Also wollte ich dem auch gerecht werden.
Ich überlegte mir, welche Filtermedien ich denn einsetzen könnte, wie schnell das Wasser in welcher Menge wo durch fließen muss, wie das Wasser überhaupt in den Filter kommt und wie wieder hinaus. Welche Strömungen im Teich von Vorteil wären, welche nicht. Wie wird es im Winter aussehen. usw. usw. Aber diese Überlegungen kennen sicher viele.
Nachdem die Planung abgeschlossen, Form, Größe und Funktionalität des Filters festgelegt waren, begann ich im Mai 2003 mit dem Bau des Filters.
Die wichtigsten Dinge waren fertig gestellt, die Folie der Filterkammer verlegt und alle Filtermedien am rechten Platz, also kam nun der Moment das Ganze auf seine Dichtigkeit hin zu überprüfen. Zu diesem Zweck befüllte ich den Filter mit Wasser und beobachtete über mehrere Tage hinweg den Wasserstand. Da der Filter ja groß genug ausgelegt war, entließ ich meine Fische aus der Hälterung, um sie bis zur Fertigstellung des Teiches im Filter unterzubringen, der deutlich mehr Platz bot.
Nach einigen Tagen zeigte sich dann, das alles dicht war und ich mit dem weiteren Ausbau des Filters fortfahren konnte. Als erstes wurde der Wasserrücklauf anders gestaltet, so dass das Wasser nicht mehr einfach so über die Randbepflanzung hinweg in den Teich strömen konnte. Weiterhin wurde auch die Umgebung des Filters etwas plastischer und wohlgefälliger angelegt, da mir das Ganze zu diesem Zeit punkt noch reichlich "unintegriert" vorkam. Zwischenzeitlich bekam ich von einer netten Teichbekanntschaft jede Menge Krebsscheren geschenkt, die ich für den Übergang im Filter bei den Fischen deponierte. Gleichzeitig begann ich damit eine akzeptable Lösung für meine doch recht steilen Filterwände auszutüfteln. (was übrigens eine sehr lange Zeit in Anspruch genommen hat und erst vor wenigen Wochen gelöst werden konnte)
Mittlerweile war es nun Oktober 2003 und die Arbeiten wurden eingestellt.
Im März/April 2004 ging es dann endlich weiter. In erster Linie kümmerte ich mich nun um das Umfeld des Filters um es etwas "grüner" zu gestalten. Es wurde unter anderem eine Wildwiesen-Saatmischung verwendet und der durch den Bagger beschädigte Rasen ergänzt. Nebenbei installierte ich als unnötiges, aber in meinen Augen schönes Gimmick, einen kleinen zuschaltbaren Wasserfall.
Da ich in diesem Jahr leider kaum Zeit hatte um den Bau des Filters voranzutreiben und es mittlerweile schon Ende August war, blieb erst einmal alles so wie es war. Den Fischen ging es gut und die im Filter geparkten Pflanzen, darunter nun auch eine tropische Seerose, wuchsen kräftig heran. Auch die Bepflanzung am Filterrand lies keine Wünsche offen. Lediglich das im Filter verwendete Filtermedium (Sand mit ca. 30% Kieselanteil 2-8mm) lies zu wünschen übrig, denn es bildeten sich dort an einigen Stellen, speziell um die Krebsscheren herum, Ansammlungen fädriger Grünalgen. Auch wenn die Krebsscheren später mal in den Teich wandern würden, wollte ich im Filter keine Kompromisse eingehen. Das musste also noch korrigiert werden.
Das Filterjahr ging ohne nennenswerte Ereignisse zu Ende und ein neues Jahr begann. Zuerst wurde das bisherige Filtermedium um etwa 20% seiner 30% Kiesanteil reduziert. Das war eine nicht gerade erbauliche Maßnahme, aber musste getan werden. Das fehlende Filtermaterial wurde durch gewaschenen Rheinsand (Mausersand) weitesgehend ergänzt. Einige hundert Kilo müssen zwar immer noch ausgetauscht werden, aber das mache ich nun so nebenbei. Dann hatte ich für die Randgestaltung der steilen Filterwände endlich die zündende Idee und begann damit diese im kleinen Rahmen zu testen. Hier und da sind noch ein paar weitere Pflanzen hinzugekommen, die später ebenfalls in den eigentlichen Teich wandern werden.
An dieser Stelle komme ich nun so langsam ins Grübeln. :? Jetzt habe ich mir einen richtig dollen Filter gebaut und mittlerweile sieht der aus wie ein Teich. Ob das so bleibt wenn erst einmal alle Pflanzen in den tatsächlichen Teich umgesiedelt wurden? Und wie wird dieser rießige Filter ohne die ganzen Pflanzen auf den Betrachter wirken? Wäre es denn nicht vielleicht klüger das Ganze einfach so zu belassen und es ab sofort nicht mehr Filter sondern Teich zu nennen? Mit Wasserwerten und den üblichen Gebrechen hatte ich auch noch nie Probleme, was ja darauf schließen läßt, dass der Filter einwandfrei zu funktionieren scheint.
Letztendlich habe ich mich nun dazu entschlossen keinen Filter, sondern einen Teich gebaut zu haben. Um jedoch nicht gänzlich von meinem ursprünglichen Vorhaben abgewichen zu sein, nenne ich meinen Teich nun einen "
FILTERTEICH". Eine in meinem Fall sehr effiziente Paarung, die mir nebenbei eine Menge zusätzlicher Arbeit, Kosten und Nerven gespart hat.
MFG...Jürgen