Fische sterben

@Biko " Es sind also bestenfalls episodisch kleine Jungfische in deinem Teich."/"warum auch immer - wieder verschwinden"

Ich bin erstaunt über deine hellseherischen Fähigkeiten!Fakt ist,meine Fische sind z.T. üer 10 Jahre alt,bewegen sich wie auch die Teichfrösche sehr aktiv im/am Teich,nehmen gerne gutes Futter an und verschwinden nicht oder sterben,sondern werden vom Fischreiher geholt(aber das schrieb ich ja bereits mehrfach.)
Im Gegensatz zu deinen Aussagen empfehle ich auch nirgendwo eine bestimmte Haltungsform am Teich sondern schildere nur MEINE Erfahrungen.
Ich beende für mich hiermit diesen Gedankenaustausch,denn der Themenstarter sucht ja Hilfe und keine internen Diskussionen.
 
Hallo Marion,

es gibt in diesem Forum wirklich zahllose Threads, die genau das Thema behandeln. Sehr oft ähneln sich die Bedingungen, die zu einem "plötzlichen" Verlust der Fische führen. Wenn Du dir etwas Wissen angelesen hast, kannst Du mit großer Wahrscheinlichkeit relativ schnell die Ursache finden:








Mit Ausnahme des Koi-Threads sind das alles Teiche, bei denen viel zu viel Fisch auf viel zu wenig Wasservolumen trifft. Gemessen wird dann mit Teststäbchen, die Verwunderung ist groß, sind die Wasserwerte doch vermeintlich top und die Fische "fühlen sich wohl". Woher man das weiß? Na, sie fressen doch.

Ohne Deinen Teich gesehen zu haben, würde ich auf Sauerstoffmangel tippen. Und zwar
- erstens weil das geringe Wasservolumen im Sommer schnell sehr warm wird und damit nicht mehr ausreichend Sauerstoff binden kann.
- zweitens, weil die Fische durch fehlenden Filter und im Verhältnis in zu wenig Frischwasser in ihrer eigenen SCH)&$"e schwimmen. Das ist Dauerstress für deren Immunsystem. Jetzt kommt wahrscheinlich wieder das Argument "aber das Wasser ist doch klar" ... das ist Humbug, denn die chemischen Abbauprodukte wie Ammonium, Nitrit oder auch Bakterien und Keimdruck sind nicht an der Farbe des Wassers erkennbar! Nimm doch mal ein Schlückchen, ich wette, Du wirst in den Folgestunden zum Dauergast in der Keramikabteilung.

Im Ernst, wenn ich manche Postings hier lese, bricht mir der kalte Schweiß aus. Es ist ohne Zweifel immer ein wirklich guter und lobenswerter Schritt, wenn sich Teichbesitzer hier Hilfe holen, weil der "seit 100 Jahren top laufende 500 liter Teich mit 12 Orfen, 10 Koi und 3 Stören plötzlich anfängt zu spinnen".
Was ich im Anschluss jedoch wirklich nicht verstehen kann, sind diese endlos-Diskussionen, jedem der angebotenen Lösungsvorschläge immer etwas entgegen zu setzen. "Filter? Naaain hat doch immer auch ohne geklappt!" "Wasserwechsel? Ja, mache ich. (1 x im Mont ein bisschen auffüllen), Füttern tu´ ich ohnehin fast nie und die Wasserwerte sind alle top. Sagen die Teststäbchen. Komisch. Die sterben EINFACH SO"

Es gibt gewisse Bedingungen, die für die Haltung eines Lebewesens gegeben sein müssen.
Stell dir vor, Du müsstest mit Deiner Familie in einem abgeschlossenen Raum leben. Ohne Verbindung nach draußen.
Was sind die Mindestanforderungen fürs Überleben? Sauerstoff, Flüssigkeit, Nahrung, Hygiene.
Das gilt für alle Lebewesen, die Sauerstoff atmen.


Wie Du diese Bedingungen für Deine Fische schaffst?

- FILTERN (Hygiene)
- WASSERWECHSEL (Hygiene, Flüssigkeitsaufnahme)
- BELÜFTEN und/oder WASSERBEWEGUNG (Sauerstoff)
- NAHRUNG

Ist so schwer nicht. Wenn sich die Fische WOHL FÜHLEN SOLLEN, kommt zudem noch Raum zum Leben, "Privatsphäre" / Sicherheitsgefühl in Form von Versteckmöglichkeiten und Abwechslung im Futterangebot dazu.

Aber versuch es doch erst mal mit dem Minimum. Und vor allem: lese dir Wissen an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herzlichen Dank, BumbleBee für die Mühe, die Du Dir mit dem Zusammentragen der threads und Deiner Antwort gemacht hast. Deine klaren Worte zur Wasserqualität finde ich gut. Ich hoffe, ich kann den hoffentlich noch überlebenden Fischen rechtzeitig helfen. Es tut mir auch ehrlich leid um die Tiere, zumal sie Überlebende des Reiherangriffs im Frühjahr waren und Nachwuchs aus einer vorherigen Gruppe, die auch einem Reiherangriff zum Opfer wurden.

LG
Marion
 
Guten Morgen.

Es wurde ja schon einiges hinsichtlich Wasserwerten, Besatz und Filterung geschrieben und im Großen und Ganzen kann ich mich da nur anschließen.

Was mir aber zu denken gibt: keiner geht auf die Anwendung des "Wasserpflegemittels" kurz vor dem Sterben ein. :unsure
Ich habe jetzt mal ein bisschen recherchiert und da ist nur Wasser und L-Weinsäure drin. Die wird wohl in Desinfektionsmitteln, aber auch in Lebensmitteln eingesetzt. Also alles eine Frage von "die Dosis macht das Gift"?
Das Mittel wird gern dafür verwendet, Trübungen im Wasser zu beseitigen. Dies geschieht durch ausflocken.
Nun sind wir aber wieder einmal bei der (in unserem Forum über 19 Jahre alten) Tatsache, dass man durch reinkippen nichts rausholen kann.
Habe ich einen Filter, holt der die Flocken aus verklumpten, absterbenden Algen/sonstigen Partikeln raus. Habe ich aber keinen Filter, sinkt der Dreck zu Boden, verrottet/zersetzt sich und kann damit die Wasserwerte entsprechend verschlechtern => Fische sterben. Die Schwächsten als erste, danach die etwas fitteren.
Bei Amazon findet man in den 1- und 2-Sternebewertungen mindestens 2 Teichbesitzer, denen es ähnlich ergangen ist.
Daher würde ich hier, neben dem Überbesatz, die Ursache suchen.

Wie holst du eigentlich den Dreck, den die Fische allein schon aufgrund der Fütterung zwangsläufig machen, in all den Jahren aus dem Teich?
So ein System läuft halt einige Zeit auf den ersten Blick stabil, aber irgendwann kommt der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt und dann.... Desaster.
 
Wie holst du eigentlich den Dreck, den die Fische allein schon aufgrund der Fütterung zwangsläufig machen, in all den Jahren aus dem Teich?
Indem wir den Teich ziemlich leer pumpen, mit Wathose reingehen und den Schlamm absaugen. Haben wir seit Fischbesatz 2x gemacht.
 
Du zerstörst in dem Moment damit einen Großteil der Biologie, wenn du den ganzen Teich leer pumpst und am besten noch gründlich die Folie abschrubbst.
Da du keinen Filter hast, der direkt nach der Befüllung mit ausreichend Bakterien am Start ist, kann das zu einem Nitritpeak (und damit sterbenden Fischen) führen.
Selbst mit einem Filter ist man davor nicht zu 100% geschützt, aber die Chancen stehen besser.

Wie geschrieben, vieles geht lange und oft gut, bis das fragile System doch zusammenbricht. :confused:
 
Hallo Annett,
ich hab auch mal nach Tetra Crystal gesucht und habe keine Weinsäure als Inhaltsstoff gefunden, dafür Aluminium Sulfat und Eisensulfat als Flockungsmittel.
Bei dem Mittel für Aquarien stand, dass es für Wirbellose nicht geeignet ist, bei der Teichversion für Störartige. Es Würde in diesem Teich dann im Schlamm bleiben bis es herausgeholt wurde. Für die Teichbiologie sicher auch nicht gut. Das Zeug ist sehr sauer und KH soll über 6 sein.
Ich bin bei Jessy das der Teich zu sehr auf Kante lief. Dann jetzt das Zeug rein der pH sinkt und durch die fehlende Biologie gibt es Nitrit bsw. jetzt HNO3 ein starkes Fischgift. Muss nicht sein, wäre eine möglicher Ablauf. Weinsäure würde abgebaut, das Aluminium und das Eisen bleiben im Schlamm, wobei das Eisen bei niedrigem pH wieder gelöst wird.
viele Grüße
Rüdiger
 
Hallo Rüdiger.

Danke für den Hinweis. Es scheint zwei Produkte mit ähnlichem Namen zu geben.
Bei der Google Suche von mir kommen Sicherheitsdatenblätter von Hornbach und Obi als erstes und bei dem einen Produkt "Tetra Pond CrystalWater" ist L-Weinsäure aufgeführt, beim anderen "Tetra CrystalWater" *wie einfallsreich* stand Aluminiumsulfat.

Welches Produkt es jetzt war, weiß nur der Themenersteller.
 
Du zerstörst in dem Moment damit einen Großteil der Biologie, wenn du den ganzen Teich leer pumpst und am besten noch gründlich die Folie abschrubbst.
Da du keinen Filter hast, der direkt nach der Befüllung mit ausreichend Bakterien am Start ist, kann das zu einem Nitritpeak (und damit sterbenden Fischen) führen.
Selbst mit einem Filter ist man davor nicht zu 100% geschützt, aber die Chancen stehen besser.

Wie geschrieben, vieles geht lange und oft gut, bis das fragile System doch zusammenbricht. :confused:
Hallo Annett,

ich bin kein Freund von Unterstellungen, aber gerne gebe ich darauf eine passende überspitzte Antwort:

Wir haben ca. 400 l Teichwasser in einem kleinen Pool aufgefangen, dann beim LEERpumpen des Teiches Fische u. a. in dem Pool zwischengelagert, dann haben wir Schlamm abgesaugt, ALLE Pflanzen rausgenommen und in Form geschnitten und erst einmal beiseite gelegt. Dann wurden Steine aus dem Teich genommen und mit Froschreiniger gründlich abgeschrubbt und natürlich kochend heißes Wasser, damit auch ja keine Organismen überleben. Dann haben wir selbstverständlich ebenso die Teichfolie geschrubbt - ich kann Dir sagen, das war eine Mordsarbeit. Am nächsten Tag haben wir dann die Pflanzen und Steine wieder hübsch eingesetzt, den Teich mit Leitungswasser aufgefüllt und die Fische mit ihrem Teichwasser, was ja wohl ausreichend Organismen inne haben sollte um ca. 3000 l anzureichern, wieder hineingesetzt.

Am Abend haben wir uns dann gefreut, dass die Fische wieder sichtbar im Teich herumschwammen und nicht einer ist danach verendet.

Wie reinigst Du denn Deinen Teich, insbesondere in der Mitte, wo man schlecht rankommt?

Ich habe aus anderen Antworten zu meiner Anfrage lehrendere Antworten erhalten.

Gruß
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Hallo Annett,
ich hab auch mal nach Tetra Crystal gesucht und habe keine Weinsäure als Inhaltsstoff gefunden, dafür Aluminium Sulfat und Eisensulfat als Flockungsmittel.
Bei dem Mittel für Aquarien stand, dass es für Wirbellose nicht geeignet ist, bei der Teichversion für Störartige. Es Würde in diesem Teich dann im Schlamm bleiben bis es herausgeholt wurde. Für die Teichbiologie sicher auch nicht gut. Das Zeug ist sehr sauer und KH soll über 6 sein.
Ich bin bei Jessy das der Teich zu sehr auf Kante lief. Dann jetzt das Zeug rein der pH sinkt und durch die fehlende Biologie gibt es Nitrit bsw. jetzt HNO3 ein starkes Fischgift. Muss nicht sein, wäre eine möglicher Ablauf. Weinsäure würde abgebaut, das Aluminium und das Eisen bleiben im Schlamm, wobei das Eisen bei niedrigem pH wieder gelöst wird.
viele Grüße
Rüdiger
Hallo Rüdiger,

mit dieser Antwort kann ich was anfangen. Ich bin inzwischen der Überzeugung, dass ich mit dem Chrystal Water dieses Mal Pech gehabt habe und die Teichbiologie überstrapaziert habe. Vor einigen Jahren habe ich das schon einmal angewendet ohne Fischverlust.

Nun hoffe ich, dass mit dem neuen Filter und dem Teil-Wasserwechsel die restlichen Fische überleben.

Danke und Gruß
Miezetier
 
Zuletzt bearbeitet:
War das jetzt ironisch gemeint?
Es ist tatsächlich so, dass durch zu starke Reinigung eher das Gegenteil eintritt von dem was du erhoffst/erwünschst.
Der Teich wird quasi zurückgesetzt und das, sich über lange Zeit eingestellte biologische Gleichgewicht zerstört.
Wenn man auf das biologische Gleichgewicht und vor allem die Mikroorganismen acht gibt, braucht man auch keine teuren Mittel im Teich anwenden die eventuell kurzfristig scheinbare Besserung bringen aber letztlich das ganze System eher destabilisieren wie Rüdiger schon beschrieben hat. Wobei sich bei starkem Fischbesatz auf wenig Wasservolumen und zusätzlich keinem Filter sich sowieso kein Gleichgewicht einstellen kann, mit Filter wird es wohl gehen aber je mehr Fische desto schwieriger ist das System zu händeln.

Sorry wenn das nicht die Antworten sind, die du hören willst. Aber wie schon Annett will auch ich ehrlich sein. Du hattest ja um Rat gebeten.
Ich hoffe dass du entsprechend den vielen Ratschlägen handelst, dann wird dir ein zukünftiges Fischsterben hoffentlich erspart bleiben.
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten