Fragen zu Substratdetails

Stone0815

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28. Mai 2021
Beiträge
144
Ort
24146 Kiel
Rufname
Torben
Teichfläche ()
24
Teichtiefe (cm)
100
Teichvol. (l)
12000
Besatz
Wenige Biotopfische (Gold- + Regenbogenelritzen, Moderlieschen)
Moin zusammen,

ich lese hier schon eine ganze Weile und nun ist es fast soweit, dass unser Teich endlich fertig wird. Ein paar Fragen treiben mich noch um, deren bisherige Antworten noch nicht so ganz rund für mich sind.

Aber erst mal ein paar Eckdaten:
Wir versuchen einen naturnahen Gartenteich zu bauen, der viele Pflanzen und wenige, kleine Biotopfiache bekommt.
Größe: ca. 11.000 Liter, rund 20 qm
Technik: Deuckfilter und kleine Pumpe (2500 l/Std.) - nur zur Sicherheit, da späterer Einbau umständlich

Beim Substrat bin ich auf Sand-Lehm-Gemisch gestoßen. Allerdings frage ich mich einerseits in welcher Materialstärke? Zu lesen ist alles Mögliche von 5-20 cm.
Bei einer Materialstärke von rund 12 cm (damit Pflanzkörbe versteckt werden können) stellt sich allerdings die Frage, wie die Materialsicherung am Übergang Flachwasser- zu Tiefwasserzone aussehen kann? Größere Steine setzen sicherlich schnell Algen an. Das Sand-Lehm-Gemisch aber einfach auf die Folie zu legen stelle ich mir auch nicht haltbar vor. Das Material rutscht sicherlich mit der Zeit in die Teichmitte, wo ich keines haben möchte.

Diese beiden Themen sind im Internwt etwas unterrepräsentiert. Daher hoffe ich hier auf Hilfe.

Vorab schon mal vielen Dank...
 
Hallo.
Damit das Substrat bleibt, wo es soll, gibt es verschiedene Möglichkeiten.
- du legst den Teich nur mit einem leichten Gefälle an (siehe auch in den Fachbeiträgen die festgepinnten Themen https://www.hobby-gartenteich.de/xf/forums/basiswissen-fachbeiträge.72/ )
- du legst den Teich mit Stufen an, die nicht nach innen, sondern leicht nach außen abfallen
- du legst die Stufen mit einer "Wulst" zur nächst tieferen Ebene an

Die Höhe und Art des Substrates richtet sich vor allem danach, welche Pflanzen du einsetzen möchtest. Ich würde es nicht zu dick einbringen. Und bei einem naturnahen Teich größtenteils auf Körbe verzichten. Diese würde ich nur für wuchernde Pflanzen verwenden.
 
Moin Annett,
vielen Dank für Deine Antworten. Allerdings ergeben sich daraus gleich die nächsten Fragen für mich. :)

Ebenso, wie Du schreibst, ist oft von einem Ein leichten Gefälle zu lesen. Wie aber kann dann bei etwas über 4 m Breite die entsprechende Teife erreicht werden?

Stufen habe ich gegraben und würde bei den beschriebenen Optionen die Wulst wählen. Hat das Substrat auf der Stufe dann überall die gleiche Stärke oder kann man damit den Stufenübergang Sumpfzone-Flachwasserzone dennoch etwas kaschieren? Und muss die Wulst dann so hoch wie die Substratschicht sein oder "nur so hoch wie die Substratschicht am Ende der Stufe?

Ich habe gelesen, dass man mit Sand-Lehm-Gemisch schon mal nicht sooo viel falsch machen kann, da wir keine großen Fische wollen. Daher die Entscheidung für diese Substrat-Art. Was genau verstehst Du aber unter nicht zu dick? Sind 6-8 cm, wie bei Dachbegrünungen, ausreichend oder ist das wiederum zu wenig?

Bei der Pflanzenauswahl bin ich noch nicht so ganz weit. Allerdings habe ich festgestellt, dass sehr viele Teichpflanzen den Vermerk "stark wuchernd" oder "Rhizome" haben, so dass ich abgesehen vom Hechtkraut oder Sumpfdotterblumen fast alles in Körbe stellen würde. Oder ist das übertrieben? Leider kann ich nicht einschätzen, ob das notwendig ist oder wie aufwendig es später ist Pflanzen wie zum Beispiel Minirohrkolben oder Schlangenknöterich wieder einzufangen. Ich hätte nämlich schon gerne etwas größere Pflanzen im Teich, damit auch die Beachattung nicht zu kurz kommt. Andererseits sollte doch alles einigermaßen an Ort und Stelle bleiben und sich nicht gegenseitig verdrängen.
 
Hi,
gerade habe ich mir das Basiswissen zu Teichprofilen mehrfach durchgelesen und noch einmal gemessen. Bei uns wäre genügend Platz vorhanden, um Sumpf- und Flachwasserzone, also Tiefen von 0-50 cm durch ein durchgängig gleichbleibendes Gefälle zu gestalten. Dann entstünden aber keine Pflanzterrassen, von denen aber überall zu Lesen ist, sondern ein gleichbleibendes Gefälle. Bisher habe ich aber nahezu überall von Terrassen gelesen. Wäre es daher auch eine Alternative ein durchgängiges Gefälle zu bauen? Dann stelle ich es mir schwierig vor, wenn man später mal in den Teich steigen muss (Algen sind ja meist ziemlich rutschig). Oder ist das bei 50 cm Höhenunterschied auf einem Meter Strecke zu vernachlässigen?

Spannend fand ich auch die Aussagen, dass
1. die Sumpfzone über die Zeit vollends von Pflanzen erobert wird. Möchte man freie Wasserfläche bis zum Rand, sollte da keine Pflanzterrasse sein. Dazu fällt mir gleich ein Steilufer Einheit oder ist das nicht gemeint? Wie sollte das in diesem Bereich dann genau dann aussehen? Bosher habe ich immer gelesen Steilufer sollten vermieden werden. Zudem muss ja irgendwie die Folie bedeckt werden, weshalb ich bisher gedanklich weit weg von Steilufern war. Steinfolie fand ich bisher nicht so chic und Ufermatten benutzt man doch eigentlich auch nur, wenn Pflanzen am Steilufer angebracht werden sollen?! Welche Steilufergestaltungsmöglichkeiten hätte ich sonst noch? Eine Feldsteinmauer im Teich würde ich wegen des Algenbesatzes und des notwendigen Fundaments ablehnen.

2. die Pflanzenverbreitung der Flachwasserzone eingedämmt werden kann, wenn die Pflanzterrasse in dieser Höhe nicht umlaufend ist. Klingt logisch und bringt einiges an neuen Gestaltungsspielräumen, die ich bisher gar nicht im Kopf hatte. Bisher war ich immer von symmetrischen Profilen ausgegangen und frage mich nun, ob asymmetrische Varianten nicht deutlich mehr Faltenbildung mit sich bringen? Gibt es hier Bilder von derartigen Teichprofilen innerhalb der Baupläne?

Ich habe das Gefühl mit Fortschreiten des Projekts werden meine Fragen nicht weniger...

Vorab schon mal vielen Dank für Rückmeldungen und Gruß
Torben
 
Hallo Torben.

Eine schräge Fläche mit Folie ohne Substratauflage wird zwangsläufig extrem glatt und man rutscht beim betreten ab.
Aber auch Kies rutscht auf solchen Schrägen beim Betreten gern weg.
Das Substrat aus Sand oder Sand-Lehm-Gemisch sollte verhindern, dass man selbst abrutscht. Wenn die Pflanzen genügend Wurzeln gebildet haben, wird das ganze auch sehr stabil. Stabiler, als es einem bei der Pflege des Teiches manchmal lieb ist....
Und ja, Pflege ist immer nötig! Auch bei einem Teich. Die ersten Jahre weniger, später dann mehr. Oder alle paar Jahre ziemlich viel.

Eine gute Lösung für ein Steilufer findest du beispielsweise hier bei naturagart: https://www.naturagart.de/Teiche-natu/Bau-des-Teichufers/Wandprofil/NaturaGart-Wandprofil.html
So ist die Folie befestigt und gleichzeitig mit Ufermatte abgedeckt und damit vor der Sonne geschützt. Wenn du dort nur niedriges Moos wachsen lässt, hast du deine (fast) pflanzenfreie Fläche.

In meinem Album "Alter Teich" sieht man ein wenig, wie ein Profil mit nicht umlaufenden Terrassen aussieht.
https://www.hobby-gartenteich.de/xf/media/albums/alter-teich.2/
Und ja, natürlich gibt das Falten. Wenn man die Folie aber an einem warmen, sonnigen Tag verlegt, wird sie so weich, dass man die Falten zusammenfassen und an Stellen legen kann, wo sie z.B. durch das Substrat gut versteckt werden können.

Es ist gut, dass du die Fragen vor dem Baubeginn stellst. Viele kommen leider erst ins Forum, wenn der Teich halb oder ganz fertig ist und Änderungen nur noch schlecht möglich sind.
 
Hi und nochmal danke für Deine Ausführungen.

Ich habe relativ begrenzten Raum und muss daher mit den bisherigen Maßen auskommen. Baue ich nun gerade Pflanzterrassen zwischen denen Übergänge mit ca.30° Gefälle sind oder kann ich auch gleich den Unterbau mit 30° Gefälle anlegen? Die 2.Variante würde einiges an Platz einsparen. Dein Text liest sich so, als wäre das eine Möglichkeit und ich mache mir zu viele Gedanken hinsichtlich der Stabilität. Schließlich möchte ich da nicht andauernd drin rumspielen und direkt nach Fertigstellung schon gar nicht. :)

Die Möglichkeit von Naturagard sieht super aus - danke! :like:

Vor Baubeginn.....naaaaja, ausgehoben habe ich den Teich bereits. Zumindest kann man Korrekturen zum jetzigen Zeitpunkt aber noch gut vornehmen.

Noch einmal zu Substratstärke: Reichen 6-8 cm oder was meinst Du mit "nicht zu dick"?
 
Hi Stone,
5-8 cm reichen für die meisten Pflanzen. Für Seerosen z.B. nicht.
Welche Tiefe möchtest du erreichen?
Ausgehend davon kannst du dann deine Terassen anlegen mit Wulst und Gefälle Richtung aussen.
Zwischen den Terrassen 30 Grad, damit du auf Tiefe kommst.
Auf 30 Grad bleibt nichts liegen jedoch bildet sich auf der Teichfolie eine Patina und Algen.
Wenn du durchgehend 15 Grad Winkel nähmest quasi natürlicher Verlauf ohne Terrassen wäre die Teichtiefe bei 4m rechnerisch 30cm.
Wenn du also auf Tiefe kommen möchtest bei 4 m Breite heisst das entweder steile Teilbereiche anlegen und/oder auf Zonen verzichten.
Übrigens kann man auch Tiefe gewinnen indem man nach oben baut.
 
Hallo.

6-8 cm reichen m.M.n. völlig.
Ich würde bestimmte Pflanzen, die zum wuchern neigen, eher in eine magere Mischung setzen (mit Sand abmagern) und Pflanzen, die als Starkzehrer gelten, wie Hechtkraut oder Schwanenblume in deutlich fetteres Substrat.

Ich glaube fast nicht, dass du mit einem durchgängigen Gefälle, auf dem das Substrat legen bleiben soll, auf engem Raum auf eine akzeptable Tiefe kommst.
30 Grad Gefälle entspricht nicht 30% Gefälle, sondern knapp 60%.
https://www.rechner.club/steigung-gefaelle/grad-in-prozent-umrechnen
Ich denke, dass sich Stefan in dem Fachbeitrag damals mit Grad und Prozent verschrieben hat. 30 Grad erscheint mir schon rein optisch viel zu steil.
Ich vermute daher, dass 30% gemeint waren, was in etwa 16,5 Grad entsprechen dürfte.

Hast Du denn mal ein paar Fotos von deinen aktuellen Stand?
Ich hab beide Teiche aufgrund Platzmangel mit Terassen gebaut.
Der aktuelle wuchert trotzdem aufgrund zu geringer Pflege immer mehr zu. :unsure
 
Sorry, das habe ich durcheinandergewürfelt.
Mit den Grad und %.
 

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