Gartenputz und Tierhotel - ein Versuch

Tanny

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Hallo allerseits,

ich hatte nach dem letzten Sturm hier im Garten wieder sehr viele
Äste und Reisig etc. einzusammeln und außerdem haben wir einige Rosen
ausgeschnitten.

Das gab wieder große Mengen an "Gartenmüll".

Bisher habe ich überall auf dem Grundstück verstreut einfach Haufen gemacht,
wo alles rauf wanderte.

Das war aus 2 Gründen zweckmäßig:
1. kurze Wege, 2. Unterschlupf für allerlei Getier

Nachteil: diese Haufen sind nicht sonderlich ansehnlich.

Nun hatten wir die Idee, das ganze Zeug wie einen Wall an der Grenze zum
Pferdepaddock aufzuschichten (ohne extra Pflöcke zu setzen) und dann
bodendeckende Pflanzen davor zu setzen, die dann hoffentlich den
Reisigwall schnell überwuchern und zu einer grünen Mauer werden lassen,
in der alles Schutz findet, was kreucht und fleucht :)

Und weil ich so schön dabei war, habe ich ein paar Bodendecker in
Tontöpfe gesetzt und diese in den schon länger bestehenden Reisighaufen
am Blumenbeet versenkt.
Mit Chance wachsen die Bodendecker da dann also runter :)

Wenn das Experiment funktioniert und die Haufen dann gut aussehen,
werden wir das überall auf dem Grundstück mit einbauen :)

...und so sieht es jetzt erstmal aus (vorher/nachher Fotos):

Reisig IMG_1057.JPG  Reisig IMG_1058.JPG  Reisig IMG_1060.JPG  Reisig IMG_1061.JPG  Reisig IMG_1062.JPG  Reisig IMG_1063.JPG  Reisig IMG_1064.JPG  Reisig IMG_1065.JPG 


als Pflanzen habe ich verschiedene kriechende Efeuarten, verschiedene Immergrün,
Dickmänner und noch zwei Sachen, deren Namen ich aber schon wieder vergessen habe.....

LG
Kirstin
 
Hi Kerstin,

im Ökogarten Voelklingen baut man so ähnlich ganze 'Hecken" zur Grundstücks- und Beetbegrenzung. Die verlassen sich allerdings darauf, dass die Reisgwälle, Wildhölzhecken ganz von selbst begrünt werden durch Vögel und andere samenverschleppende Tiere oder einfach durch Flugsamen.

Mein Sohnemann will sich auch ein paar davon anlegen, weil er auf seinem Grundstück keinen Zaun bauen darf und trotzdem verhindern will, dass Autos und Hunde über seine eine Ecke immer abkürzen.
 
Hallo Beate,

das wäre natürlich auch super gewesen :)....

....aber irgendwie kann ich da wohl lange auf Ergebnisse warten.

Meine zwei ältesten Reisighaufen sind jetzt 6 Jahre alt (und gut bewohnt).
Im Sommer sieht man nichts von ihnen, weil sie mit Brennessel überwuchert sind und im Winter
sind sie kahl.

Ich hoffe einfach, dass mit einer imergrünen Berankung der Anblick etwas schöner ist und
dass die Tiere im Winter dort mehr (Sicht)schutz finden.

Der umgefallene, mit Efeu überwucherte Baum am Hühnerstall ist nämlich genau wegen
des Wintergrüns immer extrem beliebt bei allen Tieren :)

LG
Kirstin
 
Hallo Kirstin,
du kommst auf Ideen. :)
Bei uns hier hätte man ein nachträgliches Osterfeuer daraus gemacht oder in der Bio-Tonne entsorgt.
Den Mut etwas für Tiere liegen zu lassen, wird hier nicht gerne gesehen. "Ist ja alles Ungeziefer!" bekommt ich hier zu hören.:wand
Aber ich glaube es liegt auch daran das wir hier nicht genügend Platz haben. Da wird jeder cm² Garten genutzt.
Wenn du noch Ackerwinde davor aussamst hast du diesen Sommer den Haufen schon zu ( bist der Efeu soweit ist dauert ja noch.)
Ich finde es gut was du machst. Bin auf die fortlaufenden Bilder gespannt.
Gruß Susanne
 
Das seh ich ein, Kirstin, dass du es schnell ansehlich haben willst. Und gleich noch ein wenig steuern, was auf dem Haufen wächst.

Und @ Susanne, gerade Ackerwinde würd ich persönlich da nicht aussamen, gegen die führe ich eh schon einen zähen Kampf ;). Und natürlich gewinnt die regelmäßig. An bestimmten Stellen darf sie ja wachsen, aber nicht meine Beerensträucher runterziehen und ähnliche Scherze.
Das Problem in so kleinen Gärten und naher Nachbarschaft kenne ich. Da muss das angebliche Durcheinander immer hübsch aussehen, dann haben die lieben Nachbarn nicht so viel Reibungsfläche.
Meine sind zum Glück vernünftig genug, sich hauptsächlich um ihren eigenen Kram zu kümmern und sich ab und zu zu wundern, warum bei mir so viel grün und bunt und überhaupt ist. Ich lass es halt auch. Und ganz nebenbei bestäuben die vielen Viecher, die ich mit meiner "grünen Hölle" anlocke, deren paar Beeren und Bäume gleich mit.
 
Und was ich auch noch loswerden wollte: ich finds auch echt klasse und wichtig, was du alles tust, Kirstin.

Kleine, naturnah bewirtschaftete Gärten in Siedlungen (wie meiner) können ja für viele Tier- und Pflanzenarten allenfalls Trittsteine sein wenn sie zwischen größern Naturgebieten oder naturnah bewirtschaftetem Kulturland (wie deinem) liegen. Und du hast den Platz und nutzst das, machst dir Gedanken und Arbeit, find ich toll.
 
@ Annett

ja, ja, die Brombeeren......

Ich :love Brombeeren.

Und als ich damals den Hof kaufte und als erstes in den Knick hinter dem Trailplatz Brombeeren mit reinsetzte,
sagte mir der Vorbesitzer (Landwirt) noch:

"Lass das mit den Brombeeren, die wuchern Dir absolut alles zu - keine gute Idee"

ich (wusste es natürlich mal wieder besser :zunge2 ) :
"Ach, das wird kein Problem - die dürfen sich gerne ausbreiten - die bieten ja auch der Natur Schutz....."

6 Jahre später und um viele Kämpfe (mit mäßigem Erfolg) gegen die Ausuferung der Verbreitungswut der
Brombeere reicher, habe ich "die Waffen gestreckt" und der Brombeere einen Streifen von ca 10 Metern
Breite auf der Streuobstwiesenkoppel bis zum ersten Entwässerungsgraben überlassen.....und stolpere
jetzt ständig beim Pferdeäppel sammeln über die schlingenförmigen AUsläufer der Brombeeren.....:wunder

Fazit: ich pflanze keine weiteren Brombeeren :neinnein
....aber die jedes Jahr im Herbst abgeschnittenen Megaranken werden in die Wälle eingebaut als
dorniger Schutz für die Wallbewohner :oki

LG
Kirstin
 
Und was ich auch noch loswerden wollte: ich finds auch echt klasse und wichtig, was du alles tust, Kirstin.
:nettDanke Beate....

...aber eigentlich mache ich nicht wirklich viel, außer, dass ich der Natur genügend Raum gebe, um "selbst" zu machen.
Die Arbeit hält sich in Grenzen (ich zähle da zur "faulen" Fraktion :kaffee)

Ich war schon immer ein Fan von "Naturgärten" und ich habe in der Vergangenheit oft unzählige
meist unergiebige Diskussionen mit "Hochglanzprospektgarten"-Besitzern gehabt, wo es darum ging,
"Wildecken" einzurichten.
Meist scheiterte es dann an Argumenten zur Optik.

Irgendwann ist mir klar geworden, dass diskutieren nur verhärtete Fronten schafft und dass man mehr
durch eine Kombination aus "Vorleben" und "Ideen zur optischen Einpassung von Wildecken" erreicht.

Da ich hier sehr viel Platz habe, habe ich die Möglichkeit, verschiedenste "Biotopecken" in unterschiedlichen
Größen anzulegen.

Letztes Jahr z.B. die Minis.
Die haben Platz auf jeder Terrasse und sind wirklich kleine Eldoraden für die Natur.

Einige meiner "Hochglanzgartenbesitzer", die bei mir zu Besuch waren, haben sich mittlerweile
angeregt durch meine Minis was ähnliches angelegt oder anlegen lassen.

Bei den Reisighaufen habe ich bei den Besuchern immer gehört, dass das optisch bei ihnen nicht
in den Garten passen würde.

Wenn meine Reisighaufen nachher eingewachsen so aussehen, wie ich es mir vorstelle, werden die
Besucher mit ihren kleinen oder besonders edel angelegten Gärten vermutlich genau so begeistert sein,
wie von den Minis und der eine oder andere wird das ebenfalls nachmachen.

:lach...das ist genau das, was ich erreichen möchte.....

LG
Kirstin
 
Die Arbeit hält sich in Grenzen (ich zähle da zur "faulen" Fraktion
Ach komm, geistige Arbeit und vorleben, is auch Arbeit;)
Ich bin ja auch eher faul, das schöne ist, dass die Natur einiges für einen im Garten erledigen kann, das man selbst nur mit Riesenaufwand und auch nicht besser hinbekäme. Aber für manche ist es halt schwer, das Vertrauen darin aufzubringen und einfach mal machen lassen und zuschauen. Umso wichtiger, wenn solche Leute dann sehen, können, dass sich sowas lohnen kann.
 

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