Haus unter Denkmalschutz gestellt

Hallo Kathrin,

das mache ich gern. Wobei mein Interesse eher am Art Déco und an den Ideen den Moderne liegt. An dem Segeberger Haus war auch schon so viel verändert worden, dass es für alle Richtungen dieser Zeit offen war. Außerdem muss ich mal graben, da wir mittlerweile schon 7 Jahre nicht mehr dort wohnen. Aber ich finde es toll, wenn ich Dich unterstützen kann, da ich die Zeit und das Haus sehr vermisse. Es ist ein sehr großer Unterschied, ob man sich theoretisch mit etwas befasst oder weil man es umsetzen könnte.

Diese Buch finde ich immer noch spannend. Nicht, dass es sich auf diese Zeit bezieht, aber man bekommt einen prima Eindruck, welche Pflanzen es damals schon so gab, wie wir sie heute kennen. Und es liest sich gut.
https://www.medimops.de/brigitte-wa...MI5bH3tvCW5wIVleJ3Ch308Qj4EAQYASABEgKpBfD_BwE

Das ist zwar Finnland und Saarinen hauptberuflich gestaltend, aber mir gefallen viele Kleinigkeiten in den Häuser und das Buch kostet ja nicht die Welt. Die Häuser sind auch teilweise schon vor dem ersten Weltkrieg gebaut worden, waren da aber sehr modern.
https://www.froelichundkaufmann.de/...MIrvOr5fCW5wIVxYXVCh30MAFYEAQYAiABEgLbu_D_BwE

Guck jetzt mal nach diesen Zwerg- Iris. Es ist aus meiner Erfahrung fast unmöglich, immer originale, alte Sorten zu finden. Aber diese hellen Iris waren damals schon in den Gärten und letztes Jahr habe ich sie irgendwo blühend in Töpfen gesehen. Sie wirken aber nur in dunklerer Umgebung. In Bad Segeberg hatte ich sie neben dem Eingang, vor der hellen Hauswand, da gingen sie unter.
https://www.gaissmayer.de/web/shop/...0-stueck-iris-hybride-katharine-hodgkin/2084/

Ich war mal an einem Schloss, wo der Gartenarchitekt mit Studenten den alten Garten "ausgebuddelt" hat. Dort haben sie auch viele alte Wege und sogar ein langes, gemauertes Wasserbecken gefunden. War super interessant!
 
Mit dem Denkmalschutz ist es oft ein zweischneidiges Schwert....

Dem Eigentümer werden dann manchmal Felsen in den Weg gerollt und bei Sanierungen teure Auflagen erteilt.
Manchmal gibt es Fördermaßnahmen um die Mehrkosten zu kompensieren.
Andererseits werden auch Städte/ Ortschaften von der Bausubstanz erhalten und gepflegt.

Es gibt eigentlich kaum etwas hässlicheres und langweiligeres als diese "monotonen" Ein- und Mehrfamilienhaussiedlungen oder Städtebau.
Da ist es oft eine Augenweide mal Städte/ Ortschaften mit individueller historischer Architektur zu sehen.

Leider werden heutzutage überall die "effizienten Schuhkartonhäuschen" hingeklatscht ohne Rücksicht auf die umgebende Bebauung und Nachbarschaft.
Alles monoton und auswechselbar...
Ganz zu schweigen von den ganzen Sanierungssünden- Stuck abschlagen und Stüropor drauf...bähhh

Wir selber waren für den Bauantrag einer Fachwerkgarage 5 x im Bauamt und haben dort 2 Mitarbeiterinnen und der Chefin die Rechtslage der geltenden Bauordnung erklären müssen- nur weil ich am Fachwerk eben 1,25m Dachüberstand haben möchte....konstruktiver Bautenschutz nennt sich sowas....was aber "intern im Bauamt nicht gewünscht ist" und fachlich nicht bekannt ist.....
Letztlich wurde es genehmigt....unter Beachtung der Anpassung an die örtliche Bebauung.... blabla….

Bei Euch finde ich es erstaunlich bei einem so "jungen Haus"- es muß sich also lohnen es so zu erhalten.
 
Liebe Anja, tausend Dank! Da habe ich ja ordentlich was zu schmökern – den Saarinen habe ich direkt mal bestellt und das Pflanzenbuch steht jetzt auf meinem Wunschzettel. :danke

Und lieber Thorsten,
ich stimme Dir völlig zu! Wenn ich in meinem Dorf die Häuser anschaue und mit den historischen Aufnahmen in der Chronik vergleiche, dann fällt es mir manchmal schwer zu glauben, dass es sich um ein und dasselbe Gebäude handelt. Besonders den Fenstern wird oft schlimmes Unrecht zuteil …

Wir haben uns, als wir das Haus kauften (dessen originale Sprossenfenster in den sechziger Jahren durch große einscheibige Drehfenster ersetzt worden waren) alte Bilder unseres Hauses aus der Dorfchronik besorgt. Und dann haben wir in Zusammenarbeit mit einem tollen Tischler alle Fenster nach altem Vorbild neu geplant und anfertigen lassen. Allerdings, und das war zugegebenermaßen ein großer Kompromiss, wir haben die Rahmen nicht aus Holz bauen lassen. Das ist der nassen Witterung hier oben im Norden geschuldet – alle Handwerker haben uns dringend von Holz abgeraten. Die Fenster sind aber so hochwertig gearbeitet, dass man den Unterschied nicht wirklich sieht, aber natürlich hätten wir aus Denkmalschutzsicht auf Holz gehen müssen. Zum Zeitpunkt der Instandsetzung gab es den Denkmalschutz aber noch nicht und wir haben bei den Fenstern versucht, den bestmöglichen Kompromiss zu finden.

Ich bin jetzt einfach mal gespannt, was die Zukunft so bringen wird und freue mich eigentlich darauf, Rat von fachkundiger Stelle zu bekommen bei Renovierungsaspekten, bei denen ich selber noch unschlüssig bin. Eine Beschränkung der Auswahlmöglichkeiten kann ja auch eine Erleichterung sein! Und außerdem habe ich dann das gute Gefühl, dass ich das Beste fürs Haus tue.:)
 
Moin Kathrin,

klar ist man mit denkmalgeschützten Gebäuden eingeschränkt, kann nicht einfach renovieren und ausbauen wie man will.
Auf der anderen Seite bietet so ein Denkmal tolle steuerliche Vorteile, die andere Immobilieneigentümer nicht haben.
Das kann sich finanziell auch richtig lohnen.
Du kannst zum Beispiel deine selbst genutzte Immobilie steuerlich abschreiben, was wir nicht können.
Für Kapitalanleger hat sich da schon ein regelrechter Markt ergeben.
Frag mal deinen Steuerberater welche Möglichkeiten Du zur Abschreibung hast. Hier mal ne kleine Info:

https://ratgeber.immowelt.de/a/denkmalschutz-mit-abschreibung-steuern-sparen.html
https://www.vlh.de/wohnen-vermieten/eigentum/denkmalschutz-steuervorteil-dank-abschreibung.html

Hätte selbst mal beinahe ein denkmalgeschütztes Gebäude gekauft, da hätte ich sogar die Werkzeuge die ich zur Renovierung kaufen musste steuerlich abschreiben können.
Bin jetzt aber nicht im Bilde, was sich in den Jahren seither alles am Steuerrecht an Denkmälern geändert hat.
Aber das Gespräch mit dem Steuerberater würde ich Dir wirklich empfehlen.

Liebe Grüße,

Frank
 
Moin Frank,

mein Steuerberater war tatsächlich der erste, den ich anrief, als ich den Brief vom Amt bekommen hatte. Man muss schließlich Prioritäten setzen. ;)

Ich sehe das Ganze wirklich sehr positiv, gerade auch, nachdem ich gestern mit der Gutachterin telefoniert habe, die mein Haus vor dem Kauf für mich beurteilt und bewertet hatte. Sie ist begeistert und hat mir direkt diverse Fachinformationen und Kontakte zur Verfügung gestellt.

Mir brummt mittlerweile ganz gut der Schädel, nach all den Recherchen der letzten Woche! Das lasse ich jetzt erstmal in aller Ruhe sacken und schmökere dann am Wochenende gemütlich in den Büchern und auf den Webseiten, die mir empfohlen wurden (Nochmals danke Anja!). Und dann werden mein Mann und ich mal einen Plan entwickeln, wie wir weiter vorgehen. Ich werde hier gerne weiter berichten und bin weiterhin an allen Denkmalschutzgeschichten und -tipps brennend interessiert!

Liebe Grüße
Kathrin :)
 

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