Also ich verstehe dich so, dass du das kleinere Becken gleich auflösen möchtest. In diesem Fall würde ich das
gesamte Wasser in das neue Becken überführen und den Filter (ungereinigt!!!oder falls unbedingt nötig,nur ganz leicht ausgespült mit Wasser der gleichen Temperatur, sonst killst du die Bakterien) an das neue Becken anschließt. Fülle dann jeden Tag ca. 30 l Wasser gleicher Temperatur dazu, solang bis das große Becken voll ist. Die Fische kannst du so gleich in das große Becken mit rein setzen. Während des Umfüllens kannst Du die Fische und
Schnecken mit Aquariumwasser in einen Eimer rein tun, bis das Wasser im großen Becken drin ist. Sollte aber rasch durchgeführt werden, damit die Tiere im Eimer nicht unter Sauerstoffmangel leiden. Aber bitte im neuen Becken die Fische dann einige Tage nicht füttern. Es ist doch eine Umstellung und die Fische halten ein paar Tage ohne Futter besser aus, als wenn du fütterst und der Ammoniumabbau durch die Bakterien ist noch nicht voll etabliert. Von dem alten Kies solltest du auch möglichst viel wieder verwenden und möglichst wenig spülen und nur mit lauwarmem Wasser. Auch im Kies befinden sich Bakterien, die ihre Arbeit tun.
Zur Watte im Filter, den Bakterien ist es ziemlich wurscht, auf welchem Material sie leben. Je mehr Oberfläche, desto mehr Besiedlungsfläche für die Bakterien. Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass sich grober Filterschwamm als Vorfilter für den groben Dreck besser eignet als Filterwatte. Man kann ihn leicht in einem Eimer mit lauwarmem Wasser und nur leicht ausspülen. Im groben Filterschwamm fängt sich der Fischkot gut und kann aus dem System entfernt werden. Das soll man auch ab und zu tun, denn er zersetzt sich weiter und die Bakterien in den hinteren Filterbereichen haben dann viel Arbeit. Sie sollen aber die gelösten Fischausscheidungen abbauen und brauchen dafür ihre Kraft. Die Filterabfolge soll immer von grob nach fein gehen. Je sauberer das Wasser wird im Filter, desto feinporiger kann das Filtermaterial werden. Im letzten Bereich ist Zeolit gut, das hat superfeine Poren, wo durch das Material zusätzlich auch noch Giftstoffe gebunden werden können. Merke, bei einer Reinigung des Filtermaterials, immer drauf achten, nie das ganze Filtermaterial auf einmal zu reinigen, sonst sind die Bakterien weitgehend weg. Das ist besonders wichtig, wenn man nur einen Filter hat. Falls du mal Medikamente einsetzen musst, z.B. das blaue Mittel gegen Ichthyo, dann muss danach das Zeolit ausgetauscht werden, weil sich dort das Mittel bindet und später abgebaute Toxine ausscheidet.
Ich würde als Vorfilter also lieber keine Watte nehmen, weil die sich zu schnell zusetzt und dann auch zusammen pappt.
Später kannst du dann noch drüber nachdenken, ob du einen zusätzlichen Biofilter aus einem alten Aquarium bastelst. Ich kann dich beraten, wie das geht.
Es ist immer gut, einen schnell laufenden Topffilter zusammen mit einem langsam laufenden Biofilter anzuwenden. Der schnelle reinigt mechanisch und der langsame baut die Schadstoffe ab. Ein schnell laufender Filter wie der Fluval kann niemals so gut bakteriell arbeiten, da die Verweildauer des Wassers zu kurz ist. Besonders die Rennschnecken brauchen gutes Wasser. Bei uns sind die als erstes über den Jordan gegangen.
LG Sylvia