Hallo Jochem,
besser hätte ich es auch nicht zusammenfassen können. Ich habe auch nicht wirklich etwas gegen Algen - vorausgesetzt, sie treten nicht (was bei mir aus den von Dir genannten Gründen nicht passiert) im Übermass auf. Gegen ein Übermass an Algen hätte ich auch als Naturteichbesitzer schon etwas, weil es sich um die Vorstufe des Exitus ("Umkippen") des Teiches handelt: Vollständige Aufzehrung von CO2, rasanter Anstieg des pH-Wertes, vollständige Aufzehrung von Sauerstoff durch aerobe Bakterien, explosionsartige Vermehrung anaerober Bakterien - Teich tot. Zu viele Algen zeigen immer ein eutrophiertes, ungesundes Gewässer an, weshalb auch mir das natürlich nicht gleichgültig wäre.
Ein Übermass an Algen bekommt man nicht durch Filtrierung heraus. Nur ausreichend Pflanzen sorgen für eine wirksame Begrenzung des Nährstoffangebotes im Teich - oder eine Reduzierung des Besatzes.
Zum Thema UVC:
Nun kannst Du gegen Schwebealgen natürlich UVC einsetzen. Ich vermute aber, dass Du dann wieder erhebliche Probleme mit Fadenalgen bekommst, weil die wieder prima wachsen, sobald die Schwebealgen (die das von den Fadenalgen bevorzugte Lichtspektrum herausfiltern und deshalb Fadenalgen unterdrücken) verschwunden sind.
Ich muss einmal eine Fotoserie darüber machen, wie schnell sich Plankton (zu dem auch Schwebealgen gehören) zersetzt, sobald es abgetötet ist - leider fehlt mir dazu im Moment die Zeit. Das geschieht jedenfalls innerhalb erstaunlich kurzer Zeiträume. Das bedeutet, dass Deine Schwebealgen, die Du gerade mit dem UVC abgetötet hast, alle in ihnen enthaltenen Düngestoffe wieder ins Wasser abgeben, wodurch die nächste Algengeneration entsteht, die wiederum mit UVC bestrahlt werden muss usw. Wenn also nicht gerade Fadenalgen die Gelegenheit nutzen, musst Du UVC durchlaufen lassen.
UVC ist das "härteste" Licht und dringt durch unsere Atmosphäre gar nicht hindurch. Sonst würde die verheerende Wirkung von UVC viel "plastischer". Nun werden die Hersteller von UVC Geräten nicht müde zu erzählen, dass selbstverständlich nur die Algen abgetötet werden, das übrige Plankton (tierisches) aber unbehelligt bleibt. Das stimt einfach nicht, denn bei den Algen handelt es sich - von Bakterien einmal abgesehen - um die robustesten und zählebigsten Kleinlebewesen. Mit UVC dezimiert man also auch das Zooplankton. Ein Teich ohne Phyto- und Zooplankton ist für mich ein toter Teich, auch wenn sich Fische darin aufhalten. Selbst, wenn man nicht so empfindsam ist wie ich und einem das Plankton wurscht ist, so fehlt es dem Teich dennoch, denn tierisches Plankton erfüllt auch die wichtige Funktion von Fischfutter. Man muss also verstärkt zufüttern. Unverbrauchtes Fischfutter aber führt zu verstärkter Eutrophierung, damit zu verstärktem Algenwachstum, wodurch sich der Kreis schliesst.
Wenn aber schon UVC (ist ja nicht so, dass ich die Intention nicht einsehe), dann aber auch richtig: Ein Brenner, der ausreichend leistungsfähig ist, auch bei grossem Wasserdurchsatz und damit kurzer Bestrahlungszeit alles abzutöten, plus leistungsfähige Pumpe, um eine hinreichende Umwälzung zu bekommen. Und sich nicht mit einem schwachen Brenner und ebenso schwacher Pumpe wundern, warum das alles nicht vernünftig funktioniert.
Übrigens: Wenn die mir vorliegenden Informationen richtig sind, werden UVC Vorklärer in Schwimmbädern nicht mehr eingesetzt, weil das so behandelte Wasser zu allergenen Reaktionen insbesondere bei Kindern geführt hat.
Mit besten Grüssen
Stefan
P.S.: Lebst und arbeitest Du in Frankreich oder hast Du dort ein Ferienhaus ?