Innenhälterung mit 2500l

Am Wochenende ist erstmals ein Koi aus der Innenhälterung gesprungen!:grrr
Mitten in der Nacht hat es einen gewaltigen Platscher gemacht und mein 55cm Doitsu Shiro Utsuri ist am Boden vor dem Becken gelandet. Das ist eine gewaltige Landung, wenn so ein knapp 3-Kilo Fisch aus 1,3m Höhe auf den Boden knallt und zappelt. Ich bin sofort vor Ort gewesen und habe ihn vorsichtig zurück ins Wasser gebracht. Er war keine Minute lang außerhalb des Wassers. Gott sei Dank hat er sich keine Flossen gebrochen und scheint auch sonst wohl auf.
Damit das niemals wieder passiert, habe ich nun meine Überlegungen zur Abdeckung (schweren Herzens) doch wieder aktiviert und gleich Tags darauf umgesetzt.
Damit es schnell ging, habe ich Lichtstegplatten aus Plexiglas gekauft. Zwei Stück mit je 2000x980x20mm und diese entsprechend mit Kreis- und Stichsäge zugeschnitten. An der unteren Lippe der oberen Beckeneinfassung habe ich sehr kurze abgerundete Auflageleisten angeschraubt, auf denen die Abdeckung pro Platte auf jeweils 6 Punkten aufliegt und bei Bedarf einfach aufgeklappt werden kann. Damit Kondenswasser beim Aufklappen abrinnen kann, habe ich nur Punkt-Auflagen gemacht und keine flächigen Stege.
Der Einlass aus dem Wasserfall ist ausgeschnitten und auch eine kleine Futterluke habe ich vorgesehen.
Kleine Holzkreisplatten dienen als Griffe.
Hier ein paar Fotos:
 

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Hallo Hans-Christian,
wäre nicht eine senkrecht stehende, circa 20cm hohe, Umrandung aus transparentem 5mm oder 8mm starkem Plexiglas die schönere Alternative gewesen.
Das ist sicher Geschmackssache, aber mir hätte das etwas besser gefallen.

Gruß Peter
 
Ist schön geworden.

Fische sind doch recht zäh. Da passiert meist nicht so schnell etwas.
Habe das mit einem offenen Becken auch schon erlebt.
Da hat solch ein Schlingel meine damals noch kleine Tochter gejagt. :bussi1
:dance
Ist mehrere Meter durch das Wohnzimmer geschlittert.
Nach zwei Mal hat er damit aufgehört. :ach
 
Hallo Hans-Christian,
wäre nicht eine senkrecht stehende, circa 20cm hohe, Umrandung aus transparentem 5mm oder 8mm starkem Plexiglas die schönere Alternative gewesen.
Das ist sicher Geschmackssache, aber mir hätte das etwas besser gefallen.

Gruß Peter
Peter, bei der aktuellen Umsetzung hatte ich 3 Vorgaben:
- es sollte schnell gehen (Materialkosten € 70,- / Arbeitszeit 1 ½ Stunden)
- es sollte ohne Aufwand wegklappbar oder gänzlich entfernbar sein
- es sollte weder den Buddha noch die gemalten Bilder rund um das Becken verdecken (sind Geschenke meiner Kinder)

Nachdem die IH selbst schon 130cm hoch ist, wäre ein zusätzlicher Aufbau schon eine sehr kolossale Angelegenheit.

Somit blieb nur die flache Version. Die Plexiglas Lichtstegplatten sind übrigens transparent. Man sieht also schon hindurch, wenn man gerade von oben reinschaut. Auf den Fotos zeigt das der sehr flache Blickwinkel nicht.
 
Aufgrund der neu gebauten Abdeckung streut das Licht der Abendbeleuchtung viel schöner und das Becken wirkt abends besonders farbintensiv.
IMG_0888.jpeg IMG_0901.jpeg IMG_0885.jpeg 

Und nachdem die Koi heute Nacht mit dem Liebesspiel begonnen haben, ist die Abdeckung gerade rechtzeitig gekommen, sonst wäre der Raum vermutlich schon unter Wasser bei der Action. :augenbraue
 

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Schön das es passt Hans-Christian:like:

Hast du LED Scheinwerfer verbaut? Welche Leistung?
Hatte bei meinem offenen Becken damals noch 250 Watt und 150 Watt HQI Brenner im Eisatz.
 
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Schön das es passt Hans-Christian:like:

Hast du LED Scheinwerfer verbaut? Welche Leistung?
Hatte bei meinem offenen Becken damals noch 250 Watt und 150 Watt HQI Brenner im Eisatz.
Ja die HQI-Brenner hatte ich früher auch bei meinem Malawi-Becken im Einsatz. Bei den heutigen Stromkosten in der Zwischenzeit undenkbar.
An der Innenhälterung habe ich eine 100 Watt LED Beleuchtung mit 12.500 Lumen (!) die für 5 Stunden am Tag leuchtet. Da diese nicht dimmbar ist, habe ich zusätzlich ein 12 Watt LED Moodlight von Philips, das dimmbar ist und 256 verschiedene Farben darstellen kann. Dieses reicht aus, wenn es sonst im Raum dunkel ist.
 
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Ich habe mich jetzt das letzte Jahr sehr viel mit dem Thema Sauerstoff in der Innenhälterung auseinandergesetzt und verschiedene Methoden der Belüftung ausprobiert. Dabei habe ich für mich herausgefunden, dass manche der sogenannten "Regeln der Belüftung" eher Mythen als Weisheiten sind. Manche Regeln kenne ich aus der Aquaristik, andere aus dem Teichmanagement. Für Innenhälterungen mit hoher Besatzdichte gelten dennoch andere Regeln.


Ich habe unterschiedlich starke Belüftungen (von 250 bis 2400l/h) mit unterschiedlichen Lüftersteinen / -platten (von fein- bis eher grobperlig) in unterschiedlichen Tiefen (von 50 bis 130cm) ausprobiert. Zusätzlich habe ich mit bewegter Oberfläche gearbeitet, indem ich den Rücklauf (7000l/h) in 45° von unten gegen die Wasseroberfläche gerichtet habe, dabei entstand eine enorme Welle an der Oberfläche. Außerdem habe ich einen Wasserfall mit 30cm breiter Abrisskante aus 35cm Höhe mit 3000l/h als Rücklauf verwendet.

Hier ein paar Fotos, wie ich es jetzt schlussendliche realisiert habe:
IMG_0969.jpeg 
1 = Belüfterplatte von OxyTex 1000 in 130cm Tiefe gespeist mit 1000l/h Luft
2 = Rücklauf aus dem Wasserfall mit 3000l/h, Fallhöhe 35cm
3 = Rücklauf 20cm unter Wasseroberfläche 45° nach oben gegen Wasseroberfläche mit 7000l/h


IMG_0985.jpeg 

Hier sieht man die neben der aufsteigenden Blubber-Säule auch die unzählbaren winzige Luftbläschen (unter 0,5mm), die im Wasser gelöst treiben. Das sieht allerdings auf dem Foto wesentlich dramatischer aus, als mit freiem Auge - da stört es gar nicht.

Das einzige, was ich nicht probiert habe, war Zufuhr von reinem Sauerstoff über einen Oxydator.

Hier meine Beobachtungen hinsichtlich zusätzlicher O2-Anreicherung:

- Belüftung mit mehr als 1000l/h macht bei 2400l Beckengröße keinen Sinn. Offensichtlich bringt bei meiner IH-Größe mehr Belüftung nicht mehr mehr O2 ins Wasser. Daraus resultierend kann ich für meine IH die Formel aufstellen: Belüftung zu Volumen = 1 zu 2,5 (maximal)

- mit den beschriebenen 1000l/h plus dem Wasserfall ist das IH-Wasser bereits extrem stark mit ganz feinen Luftbläschen durchsetzt. Diese treiben jedoch im Wasser und legen sich nicht an Wände / Fischen an, wie bei einer Gasübersättigung.

- feinporige Japanschläuche bringen keinen Unterschied zu etwas grobporigeren Belüfterplatten. Der Unterschied bei gleicher Pumpe nach 12 Stunden war nicht messbar.

- Die starke Oberflächenbewegung hat im Vergleich zur sonst angewandten etwas leichteren Kreisströmung (ohne Anströmen der Wasseroberfläche) keinen messbaren Mehrwert hinsichtlich O2 gebracht.

- tiefer Belüftung (130cm vs 50cm) macht einen Riesen Unterschied. Die durch die größere Einblastiefe etwas geringere Literleistung der Luftpumpe wird durch die höhere Ausgasung vielfach kompensiert. Wobei die AquaOxy 1000 ohnedies mit 0,2 Bar arbeitet, also 1000l/h garantiert bis 2m Tiefe zustande bringt.

- In meiner IH wird zwischen 7:00 und 23:00 Uhr 7x gefüttert. Zwischen 23:00 und 7:00 Uhr gar nicht. Die tageszeitlichen Schwankungen hinsichtlich O2 Gehalt liegen zwischen 7,6 und 8,1mg/l, sind also marginal. Offensichtlich benötigt in der Nacht die Biologie so viel O2, dass eine Sättigung auf über 90% nicht realisierbar ist.

- Selbst bei 4-tägiger Futterpause und maximaler oben beschriebener Belüftung sind 100% (oder gar mehr) O2-Sättigung nicht möglich. Der maximale Wert, den ich bei 20°C jemals gemessen habe, war 8,5mg/l, das sind etwa 93% Sättigung


Generell bin ich von den auf manche Websites empfohlenen 12mg/l O2 als Empfehlung für Koi Meilenweit entfernt. Ich halte diese Empfehlung auch für unsinnig, da dieser O2 Gehalt bei 20-25°C nur bei massiver Gasübersättigung im Wasser realisierbar ist. Immerhin sind bei 20°C bereits bei 9mg/l 100% Sättigung erreicht. Es gibt zahlreiche Studien bei Karpfen, die zeigen, dass eine derartige O2-Übersättigung zu einer reduzierten Atemtätigkeit und in weiterer Folge zu einer gesundheitsschädlichen CO2 Blutkonzentration bei Karpfen führt.
In der Fischzucht wird beispielsweise für Forellen ein O2-Gehalt von mindesten 7mg/l empfohlen. Das wohlgemerkt bei Wassertemperaturen, bei denen 100% Sättigung etwa 10-11mg/l sind. Also gehe ich davon aus, das Karpfen (auch bunte) bei 7,5-8mg/l sehr gut zurecht kommen.

Für meine IH halte ich fest (Eckdaten: 2400l, massiv überdimensionierter biologischer Filter mit 10.000l/h Umsatz, 1000l/h Belüftung, 15-17,5Kg Fischmasse und 225g Futter/Tag):
Mit der maximal wirksamen Belüftung halte ich binnen 24h den O2 Gehalt dauerhaft zwischen 7,6 bis 8,2mg/l. Das entspricht bei 20°C etwa 86 bis 90% Sättigung. Mehr ist nicht möglich.
Der CO2-Austrieb ist dabei überschaubar. Ich halte dauerhaft bei pH7,2 und KH 10 bei 19mg/l CO2

Hier noch Messungen über den Tage verteilt:
IMG_0936.jpeg IMG_0954.jpeg IMG_0957.jpeg IMG_0968 (1).jpeg IMG_0968.jpeg 

Würde mich freuen, wenn hier andere auch ihre Erfahrungen posten, damit wir hier ein wenig Theorie und Praxis zusammen bringen!

Beste Grüße!
Hans-Christian

PS: Ich messe mit einem hochwertigen optischen Sensor Messgerät
 
Immer wieder schön, wenn die Bande früh morgens schon schaut, was so los ist, in der Welt :love5
 

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