Kann mir keiner Weiterhelfen - Pflanzenfilter?

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Kann mir keiner Weiterhelfen

Ich suche immer noch nach Möglichkeiten!
Kann mir denn keiner ein bischen helfen z.B. mit dem Pflanzenfilter.


MfG

Teich Neuling
 
Wie breit ist der Bachlauf ?
Wie tief ist er ?
Wie schnell fließt das Wasser ?

Ok vergiss die ersten beiden fragen , habs grade gelessen :)

Eine Idee wäre folgendes :

Du machst im Bach ein oder zwei teilabschnitte , die du z.b. mit steinen abgrenzt. Darein packst du Substrat ( Sand oder Kies , da scheiden sich die geister ) und bepflanzt das ganze. Wichtig ist das die Pflanzen "ecke" vorne und hinten mit steinen gesichert ist , damit die Strömung das substrat nicht wegspült.

Bei einem teich von der größe solltest du aber schon 2 - 4 solcher Pflanzen etagen anlegen , immer so ca 1m lang.

Sehr intresant wären mal deine Ammoniak , Nitrit und Nitrat Wert. Wassertests dafür bekommst du für wenig geld beim Zoo Handel.
 
Zu Deinen Fragen

Die Fliesgeschwindigkeit bestimmt eine Tauchpumpe mit 7500 Liter durchfluss.
Wie oben beschrieben habe ich Teststreifen die 5 tests auf einmal machen die Werte kann ich heute abend ins Board schreiben bin gerade auf der Arbeit, sind aber alle laut Verpackungszettel gut bis sehr gut bis auf das, dass Wasser etwas zu weich ist.
Der Grund vom Bachlauf ist komplett mit Kies bedeckt.
Also brauche ich dann nur noch Pflanzen hinzufügen wenn ich das richtig verstanden habe?
Kieskörnung ist 3-16mm.
Die ersten 3-4m im Bachlauf sind auch immer etwas verschmutzt, das Sauge ich aber mit einem Wassersauger 1mal im Monat ab.

MfG

Teich Neuling
 
Hallo Teich Neuling,

OK, ich gebe auch noch meinen Senf dazu, obwohl ich nun wirklich nicht der Fische-Spezialist bin.

Aus meiner Sicht hast Du das Problem, einerseits etwas in Sachen Filter tun zu müssen, andererseits aber nicht die perfekt grafisch angelegte Anlage zu ruinieren. Ich glaube, da liegt der Grund, weshalb so weinig Leute etwas zu sagen wissen und warum auch ich mich schwertue.

Zunächst zum Thema Algen/UVC: Ich bin mir sicher, dass Dein UVC-Gerät nichts mit dem Verschwinden der Fadenalgen zu tun hat, sondern dass sie aus anderen Gründen verschwunden sind (was nicht weniger bedeutet, als dass sie wiederkommen werden - und zwar gewaltig). UVC wirkt durch die Bestrahlung der Algen mit hartem, ultraviolettem Licht. Dadurch werden die feinen Schwebealgen abgetötet, sie fügen sich zu klumpen zusammen und werden filterbar (lebende Schwebealgen sind so klein, dass sie durch jeden Filter problemlos hindurchschlüpfen). Das bedeutet: Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hatte Dein UVC bisher noch keinerlei Wirkung, alle Effekte hatten andere Ursachen (was übrigens sehr häufig der Fall ist, wenn von grossen Erfolgen irgend welcher Massnahmen berichtet wird). Die Fadenalgen sind nicht am UVC Brenner vorbeigeführt worden, also sind sie jedenfalls da nicht abgetötet worden. Du betreibst noch keinen Filter, also können selbst abgetötete und verklupte Schwebealgen nicht herausgefiltert worden sein.

Du benötigst indessen zwei Arten von Filtern: Einmal einen biologischen Filter, der die Aufgabe hat, das durch die Fischhaltung entstehende, giftige Nitrit in das ungiftige Nitrat umzuwandeln. Das erledigen die Bakterien im Filter. Nitrit entsteht einmal aus dem Kot der Fische, aber auch durch im Wasser verbliebene Futterreste usw. Kois z.B. produzieren sehr viel Kot und damit auch reichlich Nitrit. Wenn das Wasser im Augenblick klar ist, heisst das nicht, dass Du eine "sehr gute Wasserqualität" hast, wie Du schreibst. Auch ein für die Fische extrem giftiges Wasser kann klar sein, da das eine (klar) nichts mit dem anderen (giftig) zu tun hat. Grünes Wasser (hässlich) ist in vielen Fällen qualitativ sehr viel hochwertiger als Wasser, das aussieht wie Leitungswasser. Wichtig: Diese Giftstoffe (und auch das spätere Nitrat) sind im Wasser gelöst. Irgendwelche mechanischen Filter kommen an diese Stoffe erst gar nicht heran, das müssen deshalb Bakterien erledigen ( stelle Dir das so vor: Du kannst Tee hundert Mal durch einen Kaffeefilter jagen - er bleibt immer noch braun - mechanisch ist da also nichts zu machen). Kombiniert mit diesem biologischen Filter oder vorgeschaltet ist allerdings auch noch eine mechanische Filterstufe, die ganz einfach die Aufgabe hat, Feststoffe im Wasser (insbesondere die durch UVC verklumpten Schwebealgen) wie ein Kaffeefilter herauszufiltern. Ich möchte die Kollegen im Forum bitten, Dich wegen eines solchen Filters zu beraten.

Wenn der biologische Filter es geschafft hat, das giftige Nitrit in das ungiftige Nitrat umzuwandeln, bleibt das Problem, dass Nitrat nichts anderes ist als Pflanzendünger. Anderer Dünger (z.B. eingewehter oder eingespülter Rasendünger, Pollen, Laub) kommt hinzu. Wenn Du keine oder zu wenige Pflanzen im Teich hast, wachsen Pflanzen dennoch, und zwar gewaltig: Algen sind auch Pflanzen, und zwar solche, deren Sporen überall in der Luft sind. Algen sind deshalb allgegenwärtig. Sie brauchen nur Licht, Wärme und Nährstoffe, um sich zyklisch zu entwickeln (dieser Kreislauf ist auch dafür verantwortlich, weshalb Algen urplötzlich entstehen und dann ebenso plötzlich wieder zu verschwinden, um dann wieder zu entstehen...). Wenn Du also nicht genügend Pflanzen in Deinen Teich bekommst, wirst Du mit Sicherheit ein riesiges Algenproblem bekommen, darauf verwette ich ein Jahresgehalt. Die Pflanzen nehmen nun die im Wasser gelösten Nährstoffe (u.a. Nitrat und Phosphat) auf und bauen sie in die Pflanzenmasse ein, wodurch der Dünger erst einmal aus dem Wasser heraus ist und den Algen nicht mehr zur Verfügung steht.Wenn man die abgestorbenen Pflanzenteile im Teich verrotten lässt, gelangen diese gebundenen Nährstoffe wieder ins Wasser, was ein gewaltiges Problem darstellt, als Fische und andere Effekte mehr und mehr Dünger ins Wasser bringen, man deshalb also mehr und mehr Pflanzen bräuchte, um die Algen zu bekämpfen. Also schneidet man Pflanzenmasse ab und dünnt die Pflanzen extrem aus und wirft das auf den Kompost: Erst dadurch ist der Dünger endgültig aus dem Teich geschafft - in allen anderen Fällen bleibt er drin. Problem Nummer zwei: Da sich Pflanzen und Algen mit sehr wenig Dünger begnügen, braucht man schon riesige Mengen an Pflanzenmasse, um in eine echte Konkurrenz mit den Algen treten zu können.

Da es aber ohne einen gigantischen Aufwand anders nicht möglich ist, die Düngestoffe aus dem Wasser zu schaffen, bleibt Dir gar nichts anderes übrig, als jede Menge Wasserpflanzen in Dein Gewässer zu bringen. Und damit entsteht Problem Nummer drei: Wahrsheinlich hättest Du ja gar keine Schwierigkeiten damit, ein paar hübsche, ebenso grafische Pflanzen wie der Teich selbst einzusetzen. Genau diese Pflanzen aber (z.B. Seerosen) sind nicht gerade gut darin, Nährstoffe aus dem Wasser zu holen. Das erledigen am besten die wild wuchernden undkrautigen wie Schilf, Binsen usw. - und vor allem Unterwasserpflanzen. Die aber würden Dir das ganze Konzept Deines Teiches versauen, Du würdest die Fische nicht mehr erkennen, die bewusst angelegten Linien würden im Gestrüpp verschwinden usw. Problem Nummer vier bei Dir habe ich ganz vergessen: Dein langer, breiter Bach heizt das Teichwasser stark auf. Das gesamte Gewässer ist zudem ununterbrochen der Sonne ausgesetzt. Das heisst nicht wehr und nicht weniger, dass die Algen ideale Bedingungen für ein explosionsartiges Wachstum vorfinden.

Das weiss auch Dancer. Und deshalb grübelt er - eine Lösung in Deinem Sinne ist nicht einfach.

Das war alles erst einmal ein Haufen Text, um Dir ein Verständnis für die Problematik zu vermitteln. In Teil 2 :( will ich sehen, ob ich nicht wenigstens für das Problem der Pflanzen eine praktische Lösung aufzeigen kann.

Bis dahin beste Grüsse
Stefan
 
Hallo

Ich könnte mir vorstellen, den Hügel hinter der Quelle zu verlängern und dort einen Mehrkammerfilter einzubauen, der dann durch die Pumpe gespeist wird.
 
Guten Tag!

Wenn die Wasserwerte jetzt schon stimmen, warum dann unbedingt filtern?
Der "Biofilter" Bachlauf hat ein Volumen von annähernd 9.000 Litern.
Ich würde Gletschersubstrat einbringen, beruhigte Zonen mit Unterwasserpflanzen, oder niedrig bleibenden Pflanzen einbauen.
Bei der Größe kann man m.E. auf einen zusätzlichen Filter verzichten.



Asagi
 
So, nun zu einem praktischen Lösungsvorschlag. Das fällt mir nun aber wirklich nicht leicht, ohne Dein gesamtes Konzept zu versauen.

Zunächst einmal eine Frage an die Filter-Experten: Ich kann mir eine Filteranlage unter/hinter einer Holzverschalung vorstellen, eventuell unterirdisch unter Holzdielen. Patronen- oder Mehrkammerfilter, ggf. in Verbindung mit einem Spaltfilter oder sonstigem Vorabscheider. Die Pumpe sitzt hinter dem Filter und vor der Quelle, in den Filter muss vermutlich reichlich Luft eingeblasen werden. Zwar ein ziemlicher Bauaufwand (und auch finanzieller Aufwand), aber machbar. Seht Ihr das auch so ?

Einen Pflanzenfilter, also den Ort, wo konzentriert die benötigten, stark wuchernden Pflanzen untergebracht sind (in den Teich selbst müssen dann keine weiteren Pflanzen eingesetzt werden), würde ich vor der Hecke anlegen, und zwar gespeist durch eine zweite, leistungsschwache Pumpe. Das aus dem Teich abfliessende Wasser wird vor der Quelle wieder in die Hauptleitung eingespeist. Der Pflanzenfilter ist ein ausreichend grosses, flaches (60 cm) Folien- oder eher Betonbecken. Ich würde ihn rechteckig (auch lang und schmal, so dass er auch optisch vor die Hecke passt) mit senkrechten Wänden anlegen mit ca. 50 % der gesamten Wasserfläche. Ich will jetzt gar nicht erst mehr die Diskussion aufgreifen, ob die Pflanzen am besten in Kübel oder diret in Substrat gesetzt werden sollten. Als Substrat schlage ich gewaschenen Sand der Kôrnung 2 mm vor. Auch hier muss die Pumpe HINTER dem Pflanzenfilter ausreichend tief angebracht werden. Eine ganz schwache Pumpe, etwa eine Aquamax 3500, reicht vollkommen aus, eine hohe Fliessgeschwindigkeit ist gar nicht erwünscht. Das vom Teich kommende Wasser tritt unterhalb der Wasseroberfläche des Filterteiches ein und durchstömt langsam den Filterteich. Dieser ist mit einer speziellen Pflanzenmischung stark zehrender Pflanzen extra für Filterteiche dicht bepflanzt, die es fast überall als fertig zusammengestellte Pflanzenmischung zu kaufen gibt. Fertig. Es ist zwar eine Sauarbeit, den Filterteich alle paar Jahre zu reinigen (was am besten dadurch geschieht, dass man ihn komplett ausräumt und neu anlegt - deshalb auch das Betonbecken), aber das ist eben der Preis für eine Anlage wie von Teich Neuling angelegt.

Da die gesamten Filter sinnvollerweise über Schwerkraft betrieben werden, wird man sorgfältig die Einbauhöhen der erforderlichen Komponenten prüfen müssen. Aber das sprengt die Möglichkeiten einer solchen Beratung.

Beste Grüsse
Stefan
 
Den Vorschlag von Lothar finde ich super, vermeidet einen "Bretterboden".

Hallo Asagi, das Problem besteht aus meiner Sicht nicht nur darin, dass Kois gehalten werden, sondern dass die gesamte Anlage so grafisch/gezirkelt angelegt ist, dass da garantiert kein Biofilter-Bachlauf angelegt werden soll. Falls doch, falls also der Bachlauf wild zugewuchert werden soll (Du schreibst richtig, dass dann Substrat eingebracht werden muss, ich sehe den Bach im Augenblick als sterile Rinne), stimme ich natürlich voll zu (wozu aber wäre er dann angelegt worden, wie er jetzt angelegt ist ??). Was die Funktion/Wirkung von "Gletschersubstrat" betrifft, bin ich mehr als skeptisch.

Ich glaube kaum, dass man einfach unterstellen kann, dass die Wasserwerte jetzt "stimmen", sind ja wohl auch nicht gemessen, sondern nur optisch beurteilt worden. Aber für die Beurteilung, dass bei Koibesatz und dieser Wasserfläche ein paar Pflänzchen, die sich zudem nicht ausbreiten können, nicht ausreichen können, brauche ich eigentlich keine Messung. Ich meine da auch einen Springbrunnen im runden Becken zu erkennen. Das wäre schon einmal nichts für Schwimmblattpflanzen.

Beste Grüsse
Stefan
 
Hi Stefan

So ähnlich hatte ich mir das auch vorgestellt... Schwerkraftfilter unter Holzdielen, die meinetwegen als Sitzplatz dienen könnten

alle anderen, freistehenden Filterlösungen würden das Landschaftbild verschandeln, finde ich

lG
Doogie
 
Hallo Doogie,

Tschulligung, habe ich glatt D und D verwechselt: Hatte im Kopf, es hätte nur Dancer geschrieben. Dabei warst ja hauptsächlich Du das. Tschullligung.

Jo, ich denke, irgendwie bekommt man eine Lösung hin. Ist nur vielleicht etwas aufwändig. Aber wenn er den Bach als Biofilter zuwuchern lässt (daran denkt man natürlich zuerst) geht das ganze Konzept drauf, findest Du nicht auch ?

Beste Grüsse
Stefan
 

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