Kiesfilter - Wirkungsweise?

Gisbert

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AW: Besuch im Naturagart Park

thias schrieb:
... ja, meine Idee mit dem zusätzlichen Kiesfilter am Ende des Filter-Grabens (nach Ralf Glenk, nur anders herum) habe sie zwar etwas "belächelt", aber mich machen lassen. Sie konnten auch das Argument der Verschlammung des Kieses nicht anbringen, da ... am Ende schon alles sedimentiert ist ;) .

Thias,
das Dein Kies nicht so schnell verschalmmen wird - da stimme ich Dir zu. Aber was soll dann noch der Kies bewirken? Ein Kiesfilter ist für richtiges Schmutzwasser mit pathogenen Keimen oder auch direkt nach der Absaugung sehr effizient aber am Ende des Filtergrabens gibt es ja nicht mehr viel zu tun. :?
Ist das wirklich nötig oder mehr als zusätzliche Sicherheit gedacht?
 
AW: Besuch im Naturagart Park

Gisbert schrieb:
Aber was soll dann noch der Kies bewirken? Ein Kiesfilter ist für richtiges Schmutzwasser mit pathogenen Keimen oder auch direkt nach der Absaugung sehr effizient aber am Ende des Filtergrabens gibt es ja nicht mehr viel zu tun. :?
Ist das wirklich nötig oder mehr als zusätzliche Sicherheit gedacht?

... das frage ich mich auch :kopfkratz :kopfkratz :kopfkratz ;)
Generationen von Teichbauern schwören auf dieses Prinzip. Man spricht von Bakterien, die alles gut machen ;)
Im Forum von Ralf Glenk habe ich auch diese Frage gestellt und keine richtige Antwort bekommen. Aber doch scheint es zu funktionieren, wenn man sich die Bilder so anschaut, es gibt ja auch noch andere Teichbaufirmen, die ein ähnliches Prinzip haben. Ich habe es sozusagen als Hosenträger zum Gürtel, oder falls von den vielen jungen Badegästen doch mal jemand...:rolleyes:
Tja, was soll ich sagen, mein Wasser war den ganzen Sommer über glasklar, es funktioniert also ;) (ich weiß zwar nicht genau was)

Für mich war das praktisch kein Mehraufwand, die Pumpe hat 2 Ansaugstellen, den Splitt hatte ich noch (Kalkstein, hat ja auch noch andere Effekte). Schaden wird es nicht, aber allein würde ich mich nicht darauf verlassen wollen.
 
AW: Besuch im Naturagart Park

thias schrieb:
... das frage ich mich auch :kopfkratz :kopfkratz :kopfkratz ;)
Generationen von Teichbauern schwören auf dieses Prinzip. Man spricht von Bakterien, die alles gut machen ;)

Hallo thias

Letztes Jahr habe ich einen Versuch gemacht, zwei Gläser mit grünem Wasser,
zusätzlich in einem Glas Kies aus dem Teich. Diese mit Styropor schwimmend 24 Stunden auf der Teichoberfläche. Ich denke das Resultat lässt sich bei genauen Hinsehen erkennen.


Schwebealgen-Wasserglas-Ver.jpg 

Gruß Werner
 
AW: Besuch im Naturagart Park

Hallo Werner!
Man kann einen Unterschied sehen, ja.
Die Aussage von R.Glenk ist ja auch, dass sich an der enorm großen Obefläche des Kieses, Bakterien ansiedeln, die dann eine Reinigungswirkung haben. Wie auch immer . Ist halt Natur und man kann nicht alles Erklären.
Gruß Manfred
 
AW: Besuch im Naturagart Park

Hallo Werner,

ein sehr interessanter Versuch und beeindruckendes Ergebnis.
Was passiert mit den Algen?
Wenn sie von den Bakterien gefressen werden sollten :kopfkratz:wunder , sind sie sicher erst mal weg. Ich könnte mir zwar eher vorstellen, dass sie Nährstoffe aufnehmen.
ABER
Was machen sie damit?
Ausscheiden, das gibt wieder Nährstoffe.
Fressen, bis sie tot umfallen;) , das gibt wieder Nährstoffe.

Also ist es nur die lebende Menge an Bakterien, die Nährstoffe einbauen kann, bzw. auf Zeit bindet.

Ich kann nur sagen :ka
Vielleicht weiß ein Experte mehr dazu.
Das Schöne ist aber: Es funktioniert :oki, ich habe absolut kristallklares Wasser.

Edit:
Mir fällt noch was ein, was die Bakterien mit den Nährstoffen machen könnten:
Sie pupsen alles raus ... denn wenn man den Kies bewegt, steigen viele kleine Blasen auf...

Fragen über Fragen...
@ Mods
das könnte vielleicht ein extra Thread werden, das Thema ist so interessant...
 
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AW: Kiesfilter - Wirkungsweise?

Hallo,

gefressen werden die Algen natürlich nicht von den Bakterien, da würden schon die Größenverhältnisse nicht stimmen.

Aber die Bakterien veratmen die im Wasser gelösten Stoffe und treten damit in Konkurrenz zu den Algen.

Um die erforderliche Menge an Bakterien erst mal zu bekommen, muss natürlich Siedlungsfläche vorhanden sein und die wird durch den Kies im Glas natürlich deutlich größer. Ob der Kies(oder anderes Filtermaterial jetzt unbedingt in einem Filtergehäuse steckt oder frei im Glas(bzw. Teich) herumliegt, spielt erst mal keine Rolle. Ansonsten würden Teiche ohne Filter nicht funktionieren. Wird der Fischbesatz und damit die Wasserbelastung im Verhältnis zu den zur Verfügung stehenden Oberflächen(plus der Reinigunsleistung gut wachsender Pflanzen) zu groß, dann müssen Filter her. Mit ein paar Ausnahmen(Siebfilter, Papierfilter) arbeiten diese mit der Zeit alle biologisch. Reicht auch die Abbauleistung dieser Filter nicht mehr, dann hilt nur noch Frischwasser. Das ist bei Aquarianern schon längst Normalität und bei vielen Koiliebhabern(viel Fisch, viel Futter, wenig Oberflächen im Teich und wenig bis keine Pflanzen) hat sich inzwischen diese Erkenntnis zum Wohl der Fische auch durchgesetzt. Keine Angst, mit dem Wasserwechsel werden keine nützlichen Bakterien entfernt, diese sitzen ausnahmslos am Substrat.

Gruß
Rainer

Hier noch ein link mit sehr interessanten Beiträgen. Diese sind zwar aquaristischer Natur, die biologischen Vorgänge laufen im Teich aber nach den gleichen Mustern ab und die Konsequenzen daraus lassen sich oftmals auch auf den Teich übertragen:
http://www.deters-ing.de/Gastbeitraege/Gastbeitraege.htm
 
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AW: Kiesfilter - Wirkungsweise?

chromis schrieb:
Aber die Bakterien veratmen die im Wasser gelösten Stoffe und treten damit in Konkurrenz zu den Algen.

... sehr interessant und nützlich...

Kann jemand erklären, wie das genau funktioniert?
 
AW: Kiesfilter - Wirkungsweise?

Hi Thias,

schau Dir mal die Beiträge von Gerd Kassebeer an, da findest Du viele Infos zur Arbeitsweise der Bakterien.

Dieser link könnte auch noch von Interesse sein:


Gruß
Rainer
 
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AW: Kiesfilter - Wirkungsweise?

Hallo
Ein schöner Beitrag von Rainer :oki
Aquarianer beschäftigen sich mit diesem Thema seit zig. Jahren und sind zu der Erkenntnis gekommen, viel Besiedlungsfläche stabilisiert das Biologische Gleichgewicht.
Ich mache es mir und allen anderen einfach und spreche von Mikroorganismen, zusammengefaßt meine ich alle Lebewesen die noch oder gar nicht mehr für ein Menschliches Auge sichtbar sind. Wieviele Arten und Milliarden von Einzellebewesen sich im Substrat einnisten :kopfkratz
wer kann dieses Beantworten? Ich denke keiner.
Ich weiss aber, habe ich genügend Besiedlungsfläche, dann sind sie irgendwann einmal da, die Milliarden kleiner Handwerker. Der eine filtriert organische Stoffe, der andere spielt den Mistkäfer und frisst dessen Ausscheidungen, dann gibt es Totengräber, die fressen die Verstorbenen und andere bauen sich Wohnröhren aus feinen Schwebstoffen und tragen hiermit zur optischen Reinigung des Wassers bei. Siehe Bilder
100_3162.jpg  100_3163.jpg 

Am Ende der langen,langen Kette bleibt Schlamm der der sich in der unteren Schicht ablagert, sich in den Jahren immer höher Aufbaut und daher den Organismen den Lebensraum beraubt.
Dieses ist oft der Grund weshalb Teiche in denen es jahrelang keine Probleme gab, diese plötzlich Ärger bereiten.
Ich sehe meinen Teich mittlerweile als großen Biofilter mit Fischbesatz.
Viele Pflanzen, feiner Kies ca.10% des Teichvolumens und Fische die Co2 in das Wasser bringen und den Kies umgraben, so das aufgewirbelter Mulm in meinen primitiven mechanischen internen Filter gelangt.
Meine Positiven Kieserfahrungen begannen vor 7 Jahren, als ich die Grünalgenblüte mit zwei Filtern nicht in den Griff bekam. Es wurde der gesamte Kies aus unseren vergangenen Zierfischzucht in den Teich geschüttet. Nach einigen Tagen klärte sich das Wasser und war nach ca.2Wochen bis Heute Glasklar. Fadenalgen gibt es seid 3 Jahren auch keine mehr.

Gruß Werner
 

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