Naturnah und tausend Fragen....

Auch wenn ich es schön finde, das hier das Interesse für die Molche groß ist, ist doch die Intention meines Threads eher, dass ich Fragen habe um erstmal mein Vorhaben Teich so unproblematisch wie Möglich zu planen und dann umzusetzen.
So wie's aussieht, scheint aber dein Vorhaben, irgendwelche -womöglich geschützten- Amphibien ins Freiland (hier Gartenteich) einzusetzen für sich scho problematisch zu sein.
Soviel zu "problemloser Umsetzung". Inwiefern sich sowas noch "naturnah" nennen kann darüber kann man auch streiten.

"unproblematisch" für dich, ist nicht automatisch unproblematisch für die betroffene Umgebung.

Und bevor ich jetzt kleinlich gescholten werde, es gibt immer mehr Probleme mit "unproblematisch" im nächsten Gartencenter oder Zoohandel erworbenen Neobiota (d.h. nicht einheimischen Pflanen und Tieren). Ich finde es grundsätzlich mal angesagt, den Kopf einzuschalten und auch diese Problematik in Betracht zu ziehen, bevor man in sein Freiland, egal ob Garten oder Teich, "irgendwas" einsetzt, weil's halt hübsch aussieht oder gerade im Angebot ist.
 
Nochmal für diejenigen die hier was von unterarten reden:
Das sind Bergmolche, wie sie auch im Allgäu oder sonst wo heutzutage unterwegs sind. Ursprüglich kommen sie aus Norditalien/Schweiz bzw. Nordwestfrankreich.Bergmolche gibts eig. schon in ganz Deutschland. Warum die Sorte, die fast außschliesslich im Wasser bleiben nun einen Namenszusatz haben, erschliesst sich mir nicht.Aber die Herren und Damen die hier schlaue Sprüche in Richtung "mal den Kopf einschalten" von sich geben, sollten sich vielleicht ersteinmal selber belesen. Und das Verbringen der Tiere ist rechtlich mit Papieren ebenfalls kein Problem. Auch das kann man wenn man möchte erfahren.

Georg: Ja mehr möchte ich auch nicht. Ich möchte nur Bergmolche sehen. Da ja keiner so richtig ( selbst bei der DGHT wird das alles in frage gestellt!) Ahnung hat ob und dann in wie fern man ÜBERHAUBT von Unterarten sprechen kann, finde ich es schon sehr erstaunlich das sich hier Profis finden, die da Unterschiede kennen. Bitte schreibt hier und dann auch gleich der Deutschen Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde eure Erkenntnisse. Da freuen sich dann sicher viele Menschen. Oft beschreibt man die apuanischen einfach damit, das diese dauerhaft beim/ Im Wasser bleiben.

Zum Rest: sicher habe ich kein Probem mit anderen Molchen...Was kommt das kommt.
Aber es steht mir doch zu, meinen Teich so einzurichten, wie ich es für richtig halte, solange ich gegen kein Gesetz oder gegen die guten Sitten verstoße oder?
Wer sich daran stört darf gern einfach diesen Thread verlassen, da ich dies sonst mache, da ja leider bis jetzt hier nix rum gekommen ist und ich so meine Zeit sinnvoller nutzen kann.

Frage 6 habe ich im übrigen gefunden: 5 -7 Pflanzen pro lfd. Randmeter stand da... also fehlen an die 80 Stück.

Grüße
Carsten
 
Hi

Wenn der Teich keine Fische beherbergen soll, dann würde ich ihn nicht so tief machen. Molche, aber auch Froschlurche brauchen die Tiefe nicht. Es ist nur mehr Arbeit beim Ausschachten und später beim Entschlammen. Ich würde je nach Härte der Winter bei euch für 70-90 cm plädieren. Dagegen würde ich ihn flächenmäßig größer machen. Für Molche sind grasartige Pflanzen mit weichen Stängeln und Blättern ideal, weil sie darin die Eier gerne ablegen. Für Frösche sollte er vollsonnig sein. Großblättrige Pflanzen im Uferaußenbereich kommen dem Sicherheitsbedürfnis der Tiere entgegen.
Es ist zwar richtig, dass man Lurche incl. Larven und Eiern nicht der Natur entnehmen darf, ob dies aber auch gilt, wenn man sie von anderen Teichianern erhält, bei denen sie freiwillig zugewandert sind, und/oder schon seit langem vorkommen, ist mir juristisch nicht klar. Wer weiß darüber etwas Genaueres?
Fremde Arten sollte man nicht einsetzen, da diese ja aus ganz fremden Faunenbereichen stammen müssen, weil alle Lurche und Reptilien Europas geschützt sind, selbst wenn sie aus Nordafrika oder Vorderasien stammen. Diese Gebiete werden noch dem europäischen Faunenbereich zugerechnet.
Was die "Entdeckung und Beschreibung" von allen möglichen Unterarten und Rassen anbelangt, so werde ich das Gefühl nicht los, dass dahinter oft keine zoologischen Fakten sondern Profilierungssucht steckt.

MfG.
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist zwar richtig, dass man Lurche incl. Larven und Eiern nicht der Natur entnehmen darf, ob dies aber auch gilt, wenn man sie von anderen Teichianern erhält, bei denen sie freiwillig zugewandert sind, und/oder schon seit langem vorkommen, ist mir juristisch nicht klar. Wer weiß darüber etwas Genaueres?

Hallo Wolfgang,
es ist verboten nach § 44, Abs. 2 BNatSchG:
"Es ist ferner verboten,
1. Tiere und Pflanzen der besonders geschützten Arten in Besitz oder Gewahrsam zu nehmen, in Besitz oder Gewahrsam zu haben oder zu be- oder verarbeiten
(Besitzverbote), ..."

Natürlich gibt es auch wieder Ausnahmen davon, die sind in § 45 geregelt, umfassen aber nicht die Weitergabe von zugewanderten Amphibien in den eigenen Gartenteich ohne Genehmigung.
Der oben erwähnte Apuanische Bergmolch dürfte zu den Ausnahmen zählen, sofern die Tiere aus rechtmäßigen Nachzuchten stammen (wovon ich bei einem seriösen Händler immer ausgehen würde.

Gruß Andreas
 
Der oben erwähnte Apuanische Bergmolch dürfte zu den Ausnahmen zählen, sofern die Tiere aus rechtmäßigen Nachzuchten stammen (wovon ich bei einem seriösen Händler immer ausgehen würde.

Ich muss der Vollständigkeit halber erwähnen, dass der Besitz des Apuanischen Bergmolchs aus rechtmäßigen Nachzuchten erlaubt ist. Dass man den dann in einen nicht ausbruchsicheren Teich tun darf, wollte ich damit nicht sagen.

Gruß Andreas
 
Hallo,

habe das jetzt zwar nur überflogen - aaaaber nur mal ganz grob auf die Schnelle:
- Naturteich (bzw. korrekt wäre naturnaher Teich ;) ) und Filter passt nicht zusammen
- Warum lässt Du dem heimischen Bergmolch nicht die Chance, sich von selbst einzufinden (das passiert garantiert nach rel. kurzer Zeit); fremde Arten einzubringen halte ich für ziemlich riskant gegenüber der heimischen Natur (wurde ja schon diskutiert)
- Tiefe kann nie schaden, wobei ich auch meine, dass knapp 1m langt
- Randbereich: habe ich mit Naturagart-Ufermatte abgedeckt; wird nach kurzer Zeit von Moos und div. Gräsern etc. überwachsen

Grundsätzlich würde ich sagen: wenn Du einen naturnahen Teich möchtest, dann solltest Du Dir und vor allem auch der Natur die Zeit lassen, selber für Bewuchs und Bewohner zu sorgen. Wenn Du nicht gerade mitten in der Stadt wohnst, klappt das auch wirklich gut! Hab Geduld und lass Dir und dem Teich Zeit. Habe ich auch gemacht und es macht Spaß, zuzuschauen, wie sich immer neue Tiere und Pflanzen einfinden. Vorteil: das, was kommt, bleibt auch, denn sonst wäre es nicht gekommen! Dauert natürlich mehr wie ein Jahr, macht aber wirklich Sinn. Bei mir war der Teich nach 3 Jahr gut eingewachsen und mit jedem Jahr wurde er besser. Jetzt, nach 6 Jahren denkt (fast) jeder, es wäre ein natürliches Biotop (ok, etwas übertrieben .... ;).

Was ich sagen will:
Natürlich darfst Du Deinen Teich so einrichten, wie Du es für richtig hältst. Aber Du bist ja hier, um Tipps zu bekommen. Also versuche den einen oder anderen Rat auch anzunehmen. Von jetzt auch gleich geht nichts. Wer es nicht glaubt, wird Lehrgeld bezahlen (hab ich auch) und im nach hinein feststellen, dass er eben doch hätter geduldiger sein sollen.

Ich zumindest habe gelernt, dass Geduld sich eben doch auszahlt. Sogar mehrfach :)
 
Genau, Bergmolche aus der Region. Kommen und gehen von alleine und es bedarf keiner Zuchtformen aus den Alpen.

Wir hatten ein Fundament augehoben. Grundwasser... und Molche über Molche, welche wir der Nachwelt in Form von Betonklumpen überlassen haben.
Der Teich war immer voll mit Molchen und Fröschen und Nattern und Libellen... dafür braucht man nix tun, sondern nur einen Naturnahen Teich anlegen.
 
Guten Tag,

die Naturagart Ufermatte sieht ja ganz gut aus, hält sie auch was sie verspricht? Gibt es auch andere Anbieter mit gleicher Qualität? Oder ist hier nur Name Programm?
Bei der Breite verstehe ich nicht, warum die 0,65m für kleinere Stuffen sind und die 1,20m für große Stuffen...
Ich dachte hier wird lediglich die an der "Luft" hängende Folie geschützt bzw. begrünt. Und wenn ich eine Stufe habe die nicht sofort riesen groß ist wäre es doch sinnvoller diese kurze mit ner größeren Matte zu verdecken...
Wo ist mein Denkfehler?
Muss ich dann Erde bzw ein Sand/Lehm gemisch auf die Matten aufbringen und dann einfach nur n paar Samen udn Moos etc?

Zur Tiefe: Ich wohne bei Karlsruhe also da gibts keinen starken Winter. Von daher werde ich nur noch auf 1m runter gehen, mal schauen ob ich meiner Kleinen noch ein paar cm vom Garten abnehmen kann.:hehe5

Grüße
Carsten
 
Ich habe bei mir die Breite der Ufermatten so gewählt, dass sie eben mind. einen halben Meter ins Wasser bzw. am Bodengrund rein ragen. Das sieht besser aus wie nur Folie und der eingebrachte Sand hält besser und rutscht nicht ab. Die Matten habe ich einfach so gelassen und die Natur machen lassen (siehe mein Posting oben). Nach kurzer Zeit und je nach Lage (Sonne o. Schatten) siedeln sich Moose und sonstiges Grün- und Blühzeug an (s. Foto). Es braucht aber eben etwas. Diese Ufermattensaat von NG ist meines Erachtens raus geworfenes Geld, weil es a) viel Aufwand ist (einbringen von Saat und Schlamm, Abdecken gegen Regen u. Wegspülen) und b) nicht wirklich was bringt (bei mir zumindest sind nur ein paar Lippmäulchen aufgegangen). Muss jeder selber entscheiden.

Die Matte würde ich aber tatsächlich von NG nehmen. Billigmatten oder gar Kunstrasenmatten sind da nicht so gut geeignet. Mit einem Heißluftfön (-gebläse) wie auch zum Folienschweißen kann man die Matten gut mit ca. 2-3- cm Überlappung aneinanderkleben (das wird hier im Forum sicher irgendwo beschriebe). Dann muss noch etwas Sand oder auch Steine zum Beschweren drauf (damit sie nicht aufschwimmen) und fertig. Sieht gleich ziemlich gut aus und schützt vor UV & Co.

Teichrand.jpg 
 
Jetzt mal die Version ohne Ufermatten:
außerhalb des Teiches Pflanzen, die gerne Richtung Wasser wachsen ( Pfennigkraut, Gundermann, Frauenmantel, etc.), im Flachwasserbereich (den ich dummerweise bei der Anlage des Teiches völlig vergessen hatte:wand :arghund nachträglich aufgeschichtet habe) Pflanzen wie Iris, Sumpfvergissmeinnicht, Bachbunge, Wasserminze, Sumpfhelmkraut, Zwergbinsen, etc.... .
Auf dem 2. Bild sieht man jetzt einige Teile der Folie und des nach oben stehenden Folienrandes. Das liegt an der Jahreszeit (in zwei Monaten ist alles überwachsen) und daran, dass ich zu faul bin, um dort mal wieder ein paar Steine hin zu legen:lala5.
Petra
P1020152_743.JPG 

P1020156_742.JPG 
 

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