PH Wert zu hoch, kleiner Hilferuf

AW: PH Wert zu hoch, kleiner Hilferuf

mein pH Wert liegt bei 9,0 (Tröpchentest von JBL). Mein Wasser ist sehr weich da es fast nur Regenwasser ist. (KH und GH liegen bei 1).

Habe paar Goldis und paar Kois im Becken. Becken umfasst ca 60.000m^3.

Ammoniumkonzentration liegt bei 0. Sollte diese steigen wirds kritisch für die Fische.

Soll ich zur Chemie greifen und den PH Wert versuchen zu senken?
 
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Hallo, mein Tip wäre auch Torfballen im Netz von Dehner
Grüße Marion;)
 
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Hi Arthur!
Zuerst einmal möchte ich nachdrücklich feststellen,
dass an der Wasserchemie zu drehen eine schwierige Sache ist
und man da IMMER gleich einige Faktoren gleichzeitig beeinflusst;
sehr leicht nicht so, wie man´s eigentlich beabsichtigt hat:
Du solltest gegenüber einfachen Tipps ein ordentliches Mißtrauen haben!
("Da nehmen´s 2 Flascherln von DEM und schütten´s in den Teich!")

Der Torfballen vom Dehner kann völlig unabsehbare Auswirkungen haben:
Mir sind schon Torfe untergekommen, die SEHR sauer waren,
andere brachten in diese Richtung ÜBERHAUPT nichts
und viele sind bereits mit Düngemitteln versehen,
die im Teich originelle aber unerwünschte Wasserblüten hervorrufen.
Das kann man also nur nach Messung des Torfes machen.

Es ist ein bissl schwierig, aufgrund der paar Messwerte einen genau passenden Tipp zu posten,
aber eine Wasserwerte sind sehr ungewöhnlich.
Grundsätzlich ist der sehr hohe pH-Wert noch nicht schädlich für die Fische,
aber bei dem MUSS auch die Ammoniumkonzentration 0 sein,
denn über pH 7,8 läge das als Ammoniak vor, so es nicht gleich nitrifiziert wurde,
was im eingefahrenen Teich (bzw. Filter) praktisch immer der Fall sein wird.
Der Ammoniak KÖNNTE aber auch für den hohen pH verantwortlich sein,
der sich aufgrund der gering gepufferten Wassers (niedrige KH) einstellen kann,
wobei seltsam ist, dass das Atmungsprodukt CO2 der Fische nicht senkend wirkt.
(Hast du starke Pumpen laufen, die das CO2 gleich wieder austreiben?)

Bevor du weitere Maßnahmen setzt (!),
solltest deshalb die seltsamen Messwerte durch eine Vergleichsmessung verifizieren;
vielleicht bietet ein Fachgeschäft in deiner Nähe diese Dienstleistung an?
(Bitte lass dir dort aber dann nicht gleich die passende Chemie aufschwatzen - siehe oben!)

Wenn man in dein Wasser Säuren mischt,
werden schon verhältnismäßig geringe Mengen verhältnismäßig starke pH-Wert-Senkungen hervorrufen,
wobei die aber nicht permanent sind, d.h. der pH-Wert klettert wieder rauf.

Bevor du das tust, solltest du versuchen die Karbonathärte in die Höhe zu bekommen;
so um die 5 kann da nicht falsch sein und sorgt für einen soliden Puffer:
Das würde den pH-Wert in deinem Fall originellerweise sogar senken!
Man kann das durch Zugabe von gut löslichem Natriumhydrogenkarbonat erledigen
(erhältlich als doppeltkohlensaures Natron, Natriumbicarbonat, Speisesoda, Backsoda,
Speisenatron oder Kaisernatron, aber NICHT als Natron - das ist etwas Anderes!),
wobei du da für deinen Teich Mengen von größenordnungsmäßig um 1 kg benötigen würdest.
(zuerst nur 10% davon in Wasser auflösen und langsam reinlaufen lassen, dann wieder messen).

Das würde ich aber nur machen, wenn nicht ausreichend sauberes Grundwasser zur Verfügung steht,
das aufgrund seiner meist hohen Härte prima geeignet wäre, die Härte zu heben:
Pumpe an und Wasser einlaufen lassen ist sicher die schonendste Lösung!
Dann schau mal, welchen pH-Wert du im Teich hast.
 
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ich habe letzte Woche zwei mal täglich den pH Wert gemessen, dieser lag morgens und abends bei 9. Der Tröpchentest (von JBL) unterscheidet deutlich zwischen < 8,5 (grünlich) und > 9,0 (blau). Der Tröpchentest wurde letzen Monat gekauft und ist noch haltbar.

Habe gestern eine UVC Lampe installiert und den ganzen Tag meinen Bachlauf an gehabt. Heute morgen ist dann der Wert komischer weise auf ca. 7,5 gesunken.

Kann es sein dass, die UVC Lampe die Schwebealgen abtötet und dadurch der pH Wert gesunken ist? Mein Teich ist voll damit.

Der Bachlauf bringt Sauerstoff ins Wasser jedoch sollte das den pH Wert eigentlich erhöhen, oder?

Die Pollen haben sich seit letzer Woche verringert. Zeitweise war mein Teich Gelb und die Skimmer kamen nicht hinterher.
 
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Hallo Peter,

komischerweise hatte ich noch nie Säurestürze, bei niedriger Leitfähigkeit, und hohen pH Sprüngen, die Bakterien wurden auch sicherlich nicht dadurch über den Jordan geschickt.

Wenn viele negativen Zusammenhänge auf einmal -aufeinandertreffen, ist es sicherlich so wie du es in deinen Versuchen erfahren musstest,
doch es geht auch anders...

selbst wenn man Fische in Zuchtbecken, vorher in normalen Leitungswasser hält,
und im Gegensatz zu deinen geschriebenen Beispielen
den pH und die Leitfähigkeit stark senkt,
sie dort ablaichen lässt,
und die Alttiere mit ihren jungen im Aufzuchtbecken lässt,
dort sehr stark zugefüttert wird,
und die Elterntiere die Möglichkeit lässt die Jungen zu ziehen...
sterben keine Filterbakterien ab.

hier ein Link zu meiner Zucht von Manacapuru Rotrücken Scalare...

http://www.aquanet.de/Magazine/DetailArticle.aspx?guid=e6b404e9-7abf-4f7f-ad78-5609551f0b0d

worauf ich mit meinen Post nur hinweisen wollte ist...
das eben die Bakterien alleine durch pH Schwankungen nicht absterben.
Bei mehreren ungünstigen Komponenten auf einmal geht das sehr schnell, aber durch pH Schwankungen alleine sicherlich nicht...

und nur darauf kommt es mir an.

Das Nitrifikanten durch Veränderungen der Temperatur eben nicht massenweise absterben (schon gar nicht bei 2 °C. Unterschied) hatte ich dir schon vor einiger Zeit in einem anderen Thema (mit entsprechenden Links) versucht zu erklären.
Die Bakterien sterben bei Temperaturschwankungen nicht ab, sondern sie wandeln sich um, das ist schon ein Unterschied...;)

Stell dir vor in Kläranlagen wäre bei jeder pH Schwankung, und bei Temperaturschwankungen von 2 ° C. die Biologie im Eimer...
das wäre ein absolutes Chaos,
da es aber nicht so ist,
sondern wie ich geschrieben habe mehrere nagative Eigenschaften aufeinander treffen müssen,
sieht die Sache wesentlich relaxter aus...

nochmal,
deine Versuche die du aufgeführt hast, stimme ich zu,
doch nur durch Veränderung von pH Werten, wirst du wohl keine Nitrifikanten über den Jordan schicken...

wäre es so,
würde keine Kläranlage funktionieren (da gibt es manchmal sehr grosse pH Veränderungen),
und meine gezeigten Scalare ob juvenil oder adult wären wohl über den Jordan gegangen...
doch diese schwimmen immer noch recht lebhaft durch das Becken.

Gruss,
Jochen.









die Bakterienpopulation im Filter (ein grosser Hamburg Mattenfilter) ist heute nocht stabil, obwohl in den Jahren mehrfach der pH extrem geändert wurde.
 
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Hallo Jochen,
ich denke, dass wir gar nicht so weit auseinander liegen
und vielleicht hab ich mich auch bloß schlecht ausgedrückt.

Zu den Säurestürzen:
Natürlich MUSS das nicht auftreten,
aber wie du so treffend schreibst, können durchaus mehrere negative Faktoren aufeinandertreffen
und das ist bei bei Säurezudosierung in einen Teich mit unerklärlich hohem pH-Wert
alles andere als ausgeschlossen!

Zur Temperatursensibilität der Nitrifikanten:
In dem Versuch wurde natürlich von reproduzierbaren und idealisierten Bedingungen ausgegangen
(drum schrieb ich "Ausgehend von konstanten (!) Temperaturen reichte ein Sprung von 2°C ..."),
um die Grenzen der Bakterienpopulationen schärfer darzustellen.
Gezählt wurden dann nicht tote Bakterien, sondern es wurde ihre Abbauleistung gemessen
und die sank nach einem solchen Sprung signifikant.
Im Aquarium und auch im Teich schwanken die Temperaturen in mehr oder weniger kleinem Bereich,
wodurch sich komplexere Zusammensetzungen der Bakterienrasen ergeben,
die in ihrer Gesamtheit dann möglicherweise weniger temperatursensibel sind.

Die Fische sind da von allen Wassertieren wahrscheinlich noch am robustesten;
man ist gut beraten, niederere Tiere (Krebse, Weichtiere, Hohltiere,...) weit sorgsamer zu behandeln,
sprich laaaaangsam an andere Verhältnisse zu gewöhnen.
Jetzt ist mir schon klar, dass die Filterbakerien NICHT zu diesen Tierstämmen gehören,
aber Fakt ist, dass Bakterien in der Regel auf einen schmalen Beriech der Umweltparameter spezailisiert sind
und die paar, für die´s dann zufällig passt, machen das Rennen durch ihre hohe Vermehrungsrate.
Die anderen, für die NICHT passt, hauen sich in ihre Dauerstadien oder versterben.
Den Filterbakterien da zu viel zuzumuten, ist damit einfach ein Risiko,
das sehr einfach vermeidbar ist:
Keine wüsten Experimente mit der Wasserchemie;
man dreht da nicht so mir-nichts-dir-nichts an EINEM Knopf (z.B. dem pH-Wert)
und alles wird gut!


Zum Abschluss muss ich dir noch ein Kompliment machen:
Ich finde es toll, dass du die Scalare ihre Jungen pflegen lässt,
denn ich weiss, wie deprimierend das ist, wenn man den adulten Tieren 17 mal zuschaut,
wie sie die eben noch hingebungsvoll gepflegten Eierlein mit Appetit verputzen.
Viele Züchter sind da zu ungeduldig um wirklich passende Brutpaare finden zu lassen
und durch das künstliche Erbrüten der Eier und Aufzucht der Jungen ohne Eltern
wird diesen Fischen das Brutpflegen schlicht "weggezüchtet" - traurig!
 
AW: PH Wert zu hoch, kleiner Hilferuf

Hi Peter,

Zu den Säurestürzen:
Natürlich MUSS das nicht auftreten,
aber wie du so treffend schreibst, können durchaus mehrere negative Faktoren aufeinandertreffen
und das ist bei bei Säurezudosierung in einen Teich mit unerklärlich hohem pH-Wert
alles andere als ausgeschlossen!

so ist es ja auch,
nochmals,
mein Post belief sich nur darauf, das dein geschriebener Satz...

(*So nebenbei: Die Filterbakterien schickt man mit viel kleineren pH-Sprüngen über den Jordan.)

die Leute nicht in Panik geraten lässt, wenn der pH mal schwankt,
alleine dadurch muss man keinen Gau im Teich bzw. in der Biologie desselben erwarten.

Ich denke das wurde ja mittlerweile von uns beiden festgestellt.

nochmal zu den Temperaturschwankungen in Bezug auf die Nitrifikanten...

Gezählt wurden dann nicht tote Bakterien, sondern es wurde ihre Abbauleistung gemessen
und die sank nach einem solchen Sprung signifikant.

und genauso ist es,
die Bakterien sterben dadurch nicht ab, sondern sie reagieren auf die Temperaturschwankungen, und wandeln sich um.
Dadurch verringert sich die Leistung in der Nitrifikation bei der jeweils sich umwandelnde Bakterie, aber durch die unzählige Menge der Bakterien im Teich und Filter (falls vorhanden) wird dies aufgefangen, und bringt dadurch den Teich auch nicht zum kippen.

du beschreibst diesen Vorgang so...

die in ihrer Gesamtheit dann möglicherweise weniger temperatursensibel sind.

also sind wir hier wieder einer Meinung:)...


aber bei einem absoluten off topic bin ich völlig anderer Meinung als du...

und durch das künstliche Erbrüten der Eier und Aufzucht der Jungen ohne Eltern
wird diesen Fischen das Brutpflegen schlicht "weggezüchtet"

durch meiner Zucht (die ich im Link mit den Scalaren eingestellt habe) wurde bewiesen, das es eben nicht so ist...

die dort so fürsorglich pflegenden Eltern, sind F 3 Generationen von "unnatürlichen Zuchten", und wie man sieht vermisst man bei diesen Tieren keinerlei Pflegeinstinkt.

annähernd gleiche Versuche zog ich mit dem selben Ergebnis mit verschiedenen Apistogramma Arten durch.

Zumindest bei (Zwerg), - Buntbarschen (Apistogramma und Pterophyllum Arten) ist es also so, das der Pflegeinstinkt nicht verloren geht...

auch andere Aquarianer bestätigten dies durch Versuche mit verschiedenen Buntbarscharten.
Horst Linke und Dr. Staeck sind ebenfalls der Meinung das der verlorene Pflegeinstinkt bei unnatürlich gezogenen Tieren, eines der hartnäckigsten Forenmärchen ist. Zumindest referierten sie in verschiedenen Vorträgen so....

aber lassen wir das lieber in diesen Forum...:beten

wie geschrieben, das ist mehr als off topic.:oops

Grüssle,
Jochen.
 

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