Sichttiefe in naturnahen Teichen

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Hallo Conny,

sorry, das war mein Fehler,- schlampig gelesen!

Die Ansichten über die erstrebenswerte Sichttiefe eines Teiches gehen wirklich sehr weit auseinander.

Für mich persönlich ist es nicht so wichtig meinen Teichgrund zu sehen, denn da gibt es nichts Erbauliches zu betrachten, da ich einen Betonteich ohne Substrat und ohne Fische ( seit 2008) habe. Wäre die Sichttiefe in einem naturnahen Teich frei wählbar, würde ich mich aus praktischen Gründen für ca. 80 cm entscheiden um Sicht in die meisten Seerosenkübel zu haben, ohne die Dinger selbst im Teich sehen zu müssen, die ja wirklich keine Augenweide darstellen. Zur Arbeit an den vielen Seerosen in meinem Teich wären 30-40 cm Sichttiefe aber zu wenig, denn die Pflanzenbasis möchte ich dabei schon sehen.

Könntest Du bei Gelegenheit noch einige Informationen zu Deinem Teich einstellen?

Mit lieben Grüßen
Elfriede
 
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Tja, ...
Wir sind eine 4 köpfige Familie und da gehen die Ansichten eben sehr weit auseinander.
So wie im Garten auch, möchten wir so naturnah wie es eben in einem Reihenmittelhaus geht. Auf alle Fälle keine Chemikalien! Wir haben verschiedene Pflanztiefen: Sumpf, -20, -40, -100, ca. 50 versch. Pflanzen und jede Menge Getier. Auf den Pflanzstufen ist Zeolith als unterste Schicht und dann Sand und Steine in verschiedenen Größen. Am Rand sind Ufermatten. Mittlerweile schön eingewachsen. Die Wasserwerte sind okay. Ich werde sie die nächsten Tage mal wieder einstellen.
Leider ist ein Nachwuchs- Goldfisch weiblich. Das habe ich zu spät gesehen. Dieses Jahr haben wir 7 männliche und 1 weiblichen Fisch.
 
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Hallo Elfriede.


Prächtig wächst es bei uns nur im Ufergraben. Die Optik täuscht da gewaltig.
Beispiel gefällig?
mini-P1120227.JPG mini-P1120228.jpg 
Links Teich, rechts Ufergraben... die Pflanzen habe ich beide zeitgleich gekauft und gesetzt! Während die eine förmlich explodiert, wächst die andere rückwärts.
Leider mickert das Hornkraut im neuen Teich genauso, wie die Wasserpest. Vermutlich fehlt ihnen einfach Nahrung. Daher möchte ich es nun mit Tausendblatt und Laichkraut versuchen.

Nachdem es gestern abend erneut ordentlich gewittert und 7mm geregnet hat, ist der Teich heute fast bis auf den Grund einzusehen. Man sieht den Teichgrund, aber er ist etwas verschwommen...

Kurz zum Teich selbst.
Er wurde im Sommer 2008 angelegt und geflutet (Mischung aus Leitungswasser und frischem Regenwasser). Die Bepflanzung erfolgte nach und nach. Als Substrat wurde im Teich ausschließlich Füllsand/Verlegesand mit Lehmanteil verwendet. Auch am Teichboden liegt eine 5-10cm dicke Schicht davon. Die Schrägen wurden z.T. mit Ufermatten verkleidet. Dort besteht noch Verbesserungsbedarf.
Die Seerosen sind komplett mit ihren Pflanzeimern eingezogen (Lehmgemisch mit Düngekegeln).

Im Ufergraben ist Mutterboden als Substrat eingebracht. Er wird über die Ufermatte mit Wasser versorgt (oder im Hochsommer abends schon mal händisch nachgefüllt). Im Ufergraben selbst ist klares Wasser, jedoch wuchern dort die Fadenalgen ordentlich. Siehe zweites Bild oben.

Wir haben keine Fische. Dafür Rückenschwimmer, Molche, Wechselkröten (zweiter Laichgang erfolgte vor zwei Tagen... die ersten Kaulquappen sind alle verschwunden), einen lauten Frosch, jede Menge Wasserflöhe und weiteres Kleingetier.

Wasserwerte habe ich gerade teilweise gemessen.
Laut Stäbchen:
pH: 6,4 - 6,8
KH: 0-3°
GH: ca. 7°
NO2+NO3: 0mg/l
mini-P1120229.JPG 

Laut Tropfentest (sind zum Teil schon verfallen):
pH: 7-7,5 (der Test ist noch bis 2010 haltbar, Farbe war aber wirklich schlecht ablesbar... JBL ph 3-10)
KH: 1-2° (Farbumschlag erfolgte komplett mit dem zweiten Tropfen)
GH: 7-8°
Mehr habe ich nicht gemessen....
Phosphat schließe ich im Teich aus, da nur sehr selten mit Leitungswasser nachgefüllt wird. Stickstoff kommt sowohl im Leitungswasser, als auch in der Regentonne eher weniger vor.

mini-P1120151.JPG 
Anmerkung zum Bild: Oben Regentonne, darunter Leitungswasser.
Regenwasser lasse ich immer einige Stunden absetzen, bevor es in den Teich laufen darf.

Heute habe ich nochmals etwas Vogelgrit im Teich verteilt. In die Strömung kann ich es schlecht hängen, da keine Pumpe vorhanden. Mal sehen, ob diese homöopathischen Dosen etwas bringen.



Im alten Teich hat sich über die Jahre einiges an Mulm angesammelt. Der sorgt u.a. dafür, dass die große Seerose dieses Jahr wuchert und blüht wie verrückt.
Aus dem gleichen Grund wird auch das Hornkraut so wuchern.... ich bin ja froh darüber, dass sich endlich wenigstens eine Unterwasserpflanze etablieren konnte. Die Goldfische sind alle noch da. Aber wenn überall Hornkraut auf dem Boden liegt, wühlt es sich vermutlich schlechter.
Ich würde diesen Teich nie als naturnah bezeichnen, wobei ich fast die Wette eingehen wollen würde, dass der Teich auch ohne Filter klar bleibt und nicht gleich kippt. Das Hornkraut wird wohl jeglichen freien Stickstoff sofort aufnehmen....
Eigentlich könnte ich die Stäbchen rein interessehalber mal mit rüber nehmen. :kopfkratz

EDIT:
Nachtrag: Ich war heute vormittag gleich noch am alten Teich und habe mal ein Stäbchen ins Wasser gehalten.
Die Ableserei ist ja immer so eine Sache.
pH: >7 (7,2-7,6)
KH: 3-6°
GH: 7-14° (10?)
NO2+NO3: 0mg/l
Foto: mini-P1120238.JPG 
 
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Hallo Elfriede,

das Wasser ansich ist braun und außerdem wirkt es dunkel durch den Belag, der sich durch die Ahornabwürfe gebildet hat.

Algenblüte? Ich weiß nicht. Wenn dann müssten es braune, schwebstoffförmige sein.

Ich habe den Teich mit Ufergraben und Wasserzone nach NG angelegt und als Substrat Sand/Lehm verwendet. Im Ufergraben habe ich Fadenalgen und hier kann ich auch gut beobachten, wie sich alles vom Ahorn in braunen Schlamm verwandelt.

Wasserwerte habe ich keine. Müsste ich mal wieder messen. Da mache ich mir nicht so viel Gedanken drum, so lange als wächst und lebt.

Ich mache heute Nachmittag mal Fotos.

Mal sehen, ob ich mir so einen Skimmer zulege. Wenn jetzt bald die Samen fallen bin ich vielleicht schon bei Espresso angekommen.

Wie auch immer, ich freue mich über alles was wächst und sich ansiedelt.
 
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Hallo,
unser Teich hat im Moment eine Sichttiefe von ca. 1 m.
Allerdings habe ich ihn in diesem Jahr noch nicht gesäubert (hab ich im Herbst verpasst:oops). Könnte also sein, dass auf dem Boden noch einige Blätter und in einigen Ecken noch Schlamm liegt. Demnächst werde ich wohl reinsteigen müssen und etwas aufräumen.
Erfahrungsgemäß ist unser Teich immer über Sommer klar. Ich denke, dass durch das Baden der Mulm aufgewirbelt und in die flachen Bereichen getrieben wird. Da freuen sich dann die Pflanzen drüber.:lol
Technik ist absolut keine drin. Den Skimmer hab ich wieder ausgebaut, weil er nie genug Material eingesogen hat. Das meiste landete in den Pflanzbereichen. Dort gehe ich ab und zu mal durch und keschere ab.
 
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Hallo,

hier mal ein paar Fotos.

Gesamtansicht von Südwesten.

gesamtansicht.jpg 

von der Nordseite

vonhinten.jpg 

So sieht das Wasser aus:

braunesWasser.jpg 


Im Ufergraben hat sich so eine Art Unterwasserrasen entwickelt.

wasserrasen.jpg 

Im Ufergraben kommt jetzt einiges aus dem Boden, was ich noch nicht identifizieren kann. Pfeilkraut, Hechtkraut oder ganz was anderes? Ich bin gespannt.

Große Unterschiede im Pflanzenwachstum in den beiden Bereichen sehe ich nicht.
Bei der Tierwelt sieht es anders aus. Im Teich sind sehr viele Wasserflöhe und wenig Muschelkrebse. Im Ufergraben keine Flöhe aber jede Menge Muschelkrebschen.
 
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Hallo zusammen,

es ist nicht etwa so, dass ich das Interesse an dem Thema – Sichttiefe in naturnahen Teichen – verloren habe, ich hatte die letzten Tage nur keine Zeit mich damit zu beschäftigen, weil sich, früher als geplant, Handwerker zu Bauarbeiten an meinem Haus eingestellt haben. Bis zum Wochenende sollten die Arbeiten abgeschlossen sein und mir wird dann wieder mehr Zeit für dieses Thema bleiben. Bis dahin werden sich vielleicht auch noch weitere User zu einem naturnahen Teich bekennen und über ihre Erfahrungen berichten, wie ich hoffe.

Heute reicht meine Zeit leider nur für eine Antwort an Annett.



@ Annett,
danke für Deine vielen, interessanten Informationen und Fotos zu Deinem neuen, naturnahen Teich und für den Vergleich mit Deinem alten Fischteich, der jetzt besser ausschaut als je zuvor, wie ich meine. Ich denke, die Wette könntest Du gewinnen, dass er auch ohne Filter klar bleiben und nicht kippen würde, sofern sich Dein Fischbestand nicht drastisch erhöht und Dir das Hornkraut erhalten bleibt. Um das Hornkraut beneide ich Dich sehr und ich kann Deine Freude daran gut nachfühlen, endlich eine wachsende, wuchernde, Unterwasserpflanze im Teich zu haben, was mir bis jetzt leider versagt geblieben ist.

Du schreibst, dass sich viel Mulm angesammelt hat, was ist viel, sind es 3 cm, 5 cm oder mehr? Was geschieht damit, bleibt er im Teich? Wie es scheint, profitiert nicht nur die Seerose davon.

Die Vergleichsfotos vom neuen Teich und dem Ufergraben machen natürlich gut sichtbar wie sehr die Pflanzen ein nährstoffreiches Milieu zu schätzen wissen, ganz besonders auch in Eugens Teich, der sein Gleichgewicht schon lange gefunden hat. Bei Deinem neuen Teich wird das sicher noch eine Weile dauern, obwohl man von schlechtem Wachstum der Pflanzen sicher nicht reden kann. Ich finde ihre Entwicklung eher erstaunlich, denn sie hatten bis auf die letzten Wochen nur die kalten Wintermonate.

Du hast Dir viel Mühe gemacht mit den Wasserwerten. Ich verwende nur mehr die Tröpfchentests von JBL, weil die Farben durch das Kontrollwasser leichter zu bestimmen sind, ausgenommen pH, der bei mir eine Farbe anzeigt, die auf der Farbkarte nicht einmal annähernd zu finden ist, was aber keine Rolle spielt, da ich ihn digital messen kann. Mit den Teststreifen komme ich überhaupt nicht zurecht.

Ohne Verantwortung für Fische im Teich, sind die Wasserwerte auch gar nicht mehr so wichtig, wie ich denke, außer die schwächliche KH vielleicht, bedingt durch das Regenwasser. Deine „homöopathische“ Anwendung von Muschelkalk wird Deinen KH-Wert wohl kaum beeinflussen können, obwohl Du dazu einen tauglichen pH-Wert hättest. Bei mir ist die Situation genau umgekehrt, ich habe 100 kg gut durchströmten Muschelkalk im Teich, allerdings auch ohne Wirkung durch den zu hohen pH- Wert von >9.

Ganz toll finde ich Deine Bestätigung des „Gewitter- Teichklärungs-Phänomens“, das ich jetzt auch gut gebrauchen könnte, denn mein Teich trübt sich mehr und mehr ein, seitdem der Sommer hier richtig begonnen hat. Nix mehr mit 1m Sichttiefe,- höchstens noch 70 cm.

Mit lieben Grüßen aus Paros
Elfriede
 
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Hallo,
noch ein kleiner Nachtrag.
Nachdem nun meine Kinder durch Baden den Teich etwas durcheinandergewirbelt haben und sich alles wieder gesetzt hat habe ich bis zum Boden Sichttiefe. Anscheinend haben sie durch das planschen den ganzen Mulm in die flachen Zonen getrieben.
 
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Hallo, die eingangs genannte These mit der niedrigen Sichttiefe in einem Naturteich kann ich nicht ganz teilen.
Neben meinem Schwimmteich habe einen nun mittlerweile 8 Jahre alten Naturteich ohne Technik.
Teich%203[1].jpg 
An dem mache ich so gut wie nichts mehr, nur beim Winterausklang zurück schneiden. Der hat keine Algenblüte mehr, auch wenig Fadenalgen. Die Sichttiefe ist locker 1 m, tiefer ist er nicht. Das Wasser ist aber leicht bräunlich.
Am Anfang hatte ich den Fehler gemacht und ein paar Goldfische reingesetzt, die sich natürlich massenweise vermehrt haben. Der Bestand reduziert sich aber natürlich, da ich nichts zufüttere.
Das Wasser ist aber trotz dieser Fische klar.

In unserem Schwimmteich ist es ähnlich, den würde ich auch als naturnah bezeichnen:
Ich "filtere ja "nur" mit dem Filtergraben. 2 Bodenabläufe im Schwimmbereich, ein Skimmer. Am Ende des Filtergrabens habe ich noch einen Kiesfilter. Eine 50 W Pumpe läuft rund um die Uhr.

Die Wasserqualität ist die 3 Jahre top. Sicher hole ich auch ein paar Eimer Fadenalgen raus, aber sonst ist das Wasser klar. Wenn der Schwimmbereich einen Tag lang nicht bebadet wird, sehe ich auf dem Grund (1,8 m Tiefe) alle Gegenstände, die man beim Baden evtl. verloren hat ganz deutlich. Ich könnte auch noch weiter schauen, wenn der Teich größer wäre :oki. Eine Algenblüte mit einzelligen Algen hatte ich nur im ersten Jahr. Bei Fadenalgen bleibt das Wasser ja klar.
Wenn gebadet wird (Kinder!) sieht es natürlich anders aus. Da wird doch eine ganze Menge aufgewirbelt, auch Algenklumpen tauchen dann auf. Die Sichttiefe sinkt dann auch teilweise unter 1 m. Aber das ist auch gut so, denn nur so können sie mal vom Bodenablauf abgesaugt werden. Wenn das Wetter zum Baden nicht gut ist, wirbele ich ab und zu mal mit dem Besen auf ;)
Man kann also sagen, je mehr gebadet wird, um so sauberer wird der Teich :cool:
 
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