AW: Tausendblatt auslichten
Hallo Dani!
Sieh den Teich als geschlossene Einheit - durch die Folie von der Umwelt isoliert.
Wenn du die Stoffströme beobachtest, wirst du feststellen,
dass (nahezu) ausschließlich Wasser(dampf) den Teich verlässt,
während andere Stoffe nur rein- und nie rauskommen:
Härtebildner und insbesondere Nährstoffe (z.b. durch reingefallene Blätter, Entengacke und Staub).
Das führt im Lauf weniger Jahre zu einer Akkumulation dieser Stoffe,
d.h. ihre Konzentration steigt unaufhörlich weiter an.
Beim Aquarium löst man dieses Problem mit dem regelmäßigen Teilwasserwechsel,
durch den die Akkumulation wirkungsvoll verhindert wird;
beim Teich macht das aber kaum jemand:
Soll ich vielleicht 1/3 meines Teichwassers tauschen?
Das machert bei ca. 80 m³ ca. 240 € und schaffert ein kleines Entsorgungsproblem!
So geht´s beim Teich also nicht;
hier müssen wir schauen, dass wird die Nährstoffe KONZENTRIERT erwischen
und das finden wir (mit Unterstützung der Mutter Natur)
a) im Schlamm (wo´s vorläufig bei den Kreisläufen nicht mitspielt) und
b) in den Pflanzen (wo´s im Kreislauf befindlich gerade "parkt").
Ersteren können wir abpumpen (da drin leben eh kaum Tiere außer Tubifex oder Rote Mückenlarven);
zweiteres nehmen wir danken zur Kenntnis und beernten, was wir bekommen können,
ohne die Pflanzenwelt nachhaltig zu schädigen. (Drum nur die Hälfte!)
Teilweise kann man das sicher das ganze Jahr über tun,
ideal ist jedoch der Spätherbst (wenn´s grauslich ist),
wo wir dafür sorgen können, dass die abgestorbenen Pflanzenteile nicht im Wasser verrotten,
sondern aus den Kreisläufen dauerhaft entfernt werden. (Verrottet übrigens prima im Kompost!)
Damit entfernen wir die Nährstoffe, die im Vorjahr mit dem Laub hineingefallen sind (bildhaft!)
und erhalten das gewünschte niedrige Nährstoffniveau im Teich,
wo die höheren Pflanzen schön durchkommen
und den Algen alles wegfressen.