Meiner Meinung nach betrachten viele die Ufermatten nur als saugendes "Ungetüm". (…) Ich denke die Ufermatte hat viel mehr Vorteile wie Nachteile und was ist denn Überhaupt der Nachteil, das Wasser saugen ist mit der richtigen Kappilarsperre doch Haendelbar.
Also ich Theoretiker, der erst seinen
Schwimmteich bauen muss, sehe das komplett anders:
Kapillares Saugen kann eine Fehlerquelle sein, wenn ein Teich Wasser verliert oder mit neuen Nährstoffen von außen aufgedüngt wird.
Die physikalischen Vorgänge hiezu sind die Effekte…
A) Wasserausgleich nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren (siehe dazu
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunizierende_Röhren )
B) Saugen aufgrund des Kapillareffekts (Kapillarität) (
https://de.wikipedia.org/wiki/Kapillarit%C3%A4t ) auch gegen die Schwerkraft nach oben (unter anderem so gelangt Wasser aus dem Boden an die Spitzen der Bäume) und auch in tiefere Areale aufgrund des Hebereffekts (
https://de.wikipedia.org/wiki/Heber_(Gerät) )
C) Wassertransport aufgrund thermischer Konvektion des Wassers (
https://de.wikipedia.org/wiki/Konvektion )
D) Mineralstofftransport im Wasser, das durch die Effekte A) B) und C) den Ort wechselt
E) Mineralstofftransport aufgrund von Konzentrationsunterschieden (Diffusion)
Meist wirken alle 5 Effekte gleichzeitig bis sich ein Gleichgewichtszustand einstellt!
Betrachten wir einen Teich mit einem umlaufenden Wassergraben, der mit dem Teich durch eine kapillar wirkende Ufermatte oder ein Wasserrohr verbunden ist. In den Wassergraben schwappt Wasser, wenn ein Sprung ins kühlende Nass zu Wellen geführt hat oder durch umpumpen oder gelangt durch die oben angeführten Effekte hinein .
Der maximale Wasserspiegel im Teich wird sich dort einstellen, wo der tiefste Ort der Verbindung nach außen ist, also beim Überlauf des Teichs, der Wasserspiegel des Grabens, wo der Überlauf des Grabens ist. Damit der Effekt A) nicht Wasser vom Graben in den Teich rinnen lässt soll der Überlauf des Grabens nicht höher sein als der Überlauf des Teichs sondern besser tiefer.
Bei einem Starkregenereignis wird der erste Wasserschwall den Teich über den Teichüberlauf verlassen und der Teichwasserspiegel wird langsamer durch den Effekt A) in Richtung Graben bis zum Überlauf des Grabens abgesenkt. Der maximale Wasserspiegel im Teich wird sich also langsam dort einstellen, wo der tiefste Ort der Verbindung nach außen ist, also beim tieferen Überlauf des GRABENS.
Im Laufe des Sommers verdunstet mehr Wasser als in den Teich hineinregnet, also wird der Wasserspiegel von Teich und Graben unter den Überlauf des Grabens sinken. Durch die Verdunstung der Pflanzen wird der Wassergraben dann einen gering tieferen Wasserstand haben als der Teich und der Hebereffekt transportiert Wasser in den Wassergraben.
Wird dann den dürstenden Pflanzen Wasser im Graben gegeben, so transportiert Effekt A Wasser in den Teich samt darin gelöster Nährstoffe. Wird Wasser im Teich nachgefüllt, so gelangen oft Phosphat über das Nachfüllwasser in den Teich und lässt Algen gedeihen.
Liegt die Teichfläche im Sonnenlicht im Schatten, so verdunstet im Teich mehr Wasser als im Wassergraben und der Teichspiegel sinkt. Prozess A) saugt dann Wasser von außen nach, gleichzeitig steigt wärmeres Wasser aufgrund von B) in allen gemäß C) wassergefüllten Kapillaren nach oben und das jeweils nährstoffreichere Wasser düngt dann das andere Wasser auf.
Liegt der Graben im Sonnenlicht und der Teich im Schatten, so verdunstet mehr Wasser im Graben (an der Oberfläche und bei den Blättern der dort wachsenden Pflanzen), abgehendes Wasser wird durch die Effekte A) und B) aus dem Teich nachgesaugt. Das versorgt die dort wachsenden Pflanzen mit Wasser.
Der Kapillareffekt wirkt dann, wenn Wasser in feine Hohlräume, die als Kapillaren wirken, hochgesaugt wird. So befeuchtetes Substrat verliert dann Wasser durch schieres Ausrinnen nach dem Heberprinzip, durch Wasseraufnahme durch Pflanzenwurzeln oder durch Verdunsten. Eine sogenannte "Kapillarsperre" ist das Unterbinden des Kapillareffekts, indem die Verbindung von Teichinnenseite mit der Teichaußenseite ohne Kapillaren, also ohne Feinsand, Humus oder Wurzelräume ist, also mit Grobschotter oder einem Mörtelwulst oder dort nur eine in den Luftraum ragende Folie (oder diese an einem Uferband) ist. Die Kapillarsperre ist oft (aber leider nicht immer) gleichzeitig eine Wurzelsperre.