Wasserpflanzen, die starke Nährstoffkonkurrenten zu Fadenalgen sind

AW: Wasserpflanzen, die starke Nährstoffkonkurrenten zu Fadenalgen sind

Hallo Petra, hallo ihr alle,

meine Erfahrungen mit versenkten Mörtelkübeln sind ganz ähnlich wie Petras, Teicherfahrung habe ich allerdings erst seit letzten Oktober.
In den Kübeln:
Gartenerde, Blattfall, dazu noch Nährstoffeintrag bei Regen = klares Wasser, Pflanzen wachsen super
Im Teich:
mageres Sand/Lehmgemisch, abfischen von Blättern, intakte Kapilarsperre = ebenfalls klares Wasser, nach gutem Start nun stagnierendes Pflanzenwachstum, vor allem die Submersen kümmern und sogar die Fadenalgen sind zum großen Teil abgestorben.

Vorgestern habe ich Maulwurfshügel aus dem (ungedüngten) Rasen geplündert und mit zerstoßenen Lehmbrocken gemischt. Dieser Schmodder wurde zonenweise um die Teichrandpflanzen verteilt und etwas in den Sand eingearbeitet.
Außerdem bekamen Seerosen und einige andere Pflanzen Düngekegel an die Wurzeln.

Klar ist mein Teich durch diese Aktion nun nicht mehr, eher bräunlich trüb. Aber das wird sich sicher noch setzen.
Ich bin sehr gespannt, ob die Pflanzen bald durchstarten, oder ob ich demnächst mit Algen kämpfen muss.

Liebe Grüße
Maren
 
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hab gerade wieder zwei stunden am teich gesessen und bin immer noch ganz hin und futsch.
werners unterwasserflora wächst und gedeiht (der rest sowieso), den fischen schmeckt sie auch, die frösche haben spaß am planschen und quaken gottseidank nicht mehr so viel. ein sommer wie gemalt.

apropos öko: die teichfolie und die wäschespinne sind bei mir übrigens das einzig "nichtnatürliche" im garten.
 
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hi,

puuh, mein Senf auch noch dazu. Muß vorweg schicken: Meine Teiche kennen keine Fische, ansonsten versuch ich alles ohne jegliche Technik hinzubekommen, einschl Algenprobs u.ä.
Gottseidank hat sich alles bei mir schon seit längerem im wahrsten Sinne des Wortes geklärt.

Folgende Parameter scheinen mir wichtig: Wasserhärte. Bei fehlender Karbonathärte gibts bei Sonnenschein manchmal Sprünge im PH Wert. Damit kommen Algen besser klar als höhere Pflanzen. Überhaupt mögen soweit ich dies feststellen kann einheimische Unterwassergwächse eher mittelhartes bis hartes Wasser und eben keine PH Sprünge. Hornkraut als robuster Nährstoffverwerter kommt z.B. mit weichem Wasser und ggf. sogar noch Torfansäuerung nicht klar. Bei mir wächst Hornkraut quasi kilogrammweise in mittelhartem leicht alkalischen Wasser.

Sauerstoffversorgung: Ob ein Teich genügend mit Sauerstoff angereichert ist, kann man im Herbst gut sehen. Im Idealfall gibts nämlich überhaupt keinen oder nur sehr wenig Kärschlamm. Dies ist dann ein Zeichen das das sogenannte "biologische Gleichgewicht"- so es sich denn in einem künstlichen Gewässerüberhaupt einigermaßen einstellt einigermaßen in Ordnung ist. Und dann wachsen auch keine Fadenalgen mehr, die Unterwasserpflanzen behalten immer die Oberhand.
Ich stelle mal ketzerisch die These in den Raum, dass man um das biologische Gleichgewicht zu erhalten - wenn man denn dem Teich beispielsweise 200g g Futter zukommen läßt- lediglich 200g ähnliches Futer aus dem Teich entfernen muß.

Sowohl auf meinem Teichgrund ( ich hab 2 Schüsseln eine mit ca. 600 l, die andere ein paar tausend l ) als auch in der Pflanzrinne am äußeren Rand der Schüssel verwende ich schweren Lemboden, am besten ist wohl der leicht rötlich gefärbte ( vermutlich hoher Eisenanteil). Regelmäßig alle 3-4 Jahre muß ich auslichten sonst nimmt gerade die große Segge bei mit Überhand und verdrängt Sumpfiris, Igelkolben und sogar Zwergrohrkolben.
Neben dem Hornkraut sind zumindest die Krebsscheren ( 30 im gößeren, 8 im kleineren Teich) optisch dominierend.

Insgesamt wachsen bei mir wohl an die 25 verschiedene Uferpflanzenarten. Algenprobleme ( gerade Fadenalgen ) gibts nicht.

Ach so: Ich hab in diesem Jahr versucht Igelkolben im kleineren Teich neu anzusiedeln, und hab auf Pflanzen aus der Gärtnerei zurück gegriffen. Hab nicht dran gedacht die Erde (vermutlich gedüngt) abzumachen. Das gab dann ein paar Wochen lang doch erhebliche Probleme mit Fadenalgen. Und meine Schnecken mochten die Igelkolben wohl deshalb besonders. Nur ein Igelkolben lebt noch.
Bei allem Respekt für diejenigen, die sich decidiert mit Wasserchemie auskennen und danach handeln, aber in einem Teich kann guter schwerer Lehm schon alle Pflanzen mit ausreichenden Nährstoffen versorgen, einer zusätzliche Düngung bedarf es nach meinen Erfahrungen niemals, sie ist kontraproduktiv.

Ein Kriterium hab ich noch vergessen. Ausreichende Beschattung des Teichs beispielsweise durch Seerosen verhindert eine zu schnell starke Aufheizung des Wassers. Dies ist bei flacheren Teichen umso wichtiger. Mit einer schnellen Aufheizung bei reichlich Sonnenschein starten Algen einfach schneller als die möglicherweise noch nicht eingewöhnten höheren Pflanzen.

Viele Grüße von

Mikkki
 
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Hi Mikkki,

so ganz stimmen die Vermutungen nicht:D.

Der Großteil der heimischen Sumpf- und Unterwasserpflanzen bevorzugen eigentlich sogar weicheres, neutrale/leicht saure Wasserwerte - die meißten sind aber so anpassungsfähig das ihnen höhere Werte nicht allzuviel ausmachen. Bei mir wucherte das Hornkraut jahrelang bei nem pH 6 KH1 und GH 3 (als mein Moorbeet noch direkt am Teichufer hing). Gleiches galt für Myriophyllum verticillatum, Eleocharis acicularis, Potamogeton crispus, Wassermoos, Elodea canadensis, Crassula recurva, Callitriche stagnalis, Houttonia palustris, Stratiodes aloides und auch andere der rund 50-60 Arten am alten Teiich. Einen pH von 7,5 oder mehr und härteres/hartes Wasser benötigen an sich nur sehr wenige Arten des Teichsortimentswie z.B Hippuris palustris, Myriophyllum spicatum oder die verschiedenen Armleuchteralgen (auch die "normalen" Algen wachsen bei höheren Härtegraden meißtens besser)

Den Sauerstoffgehalt im Teich kann man an "geringer Schlammbildung" nicht unbedingt ablesen.
Schlamm entsteht in jedem Gewässer, egal ob sauerstoffreich oder arm. Das hängt ganz mit dem Nährstoffgehalt im Teich zusammen. Ein nährstoffreiches Gewässer (starker Pflanzenwuchs) bildet immer mehr Bodenschlamm als ein nährstoffarmes Gewässer. Ist auch logisch, alle Pflanzen- und Tierreste beinhalten ja auch einige anorgaische Stoffe (die bei der Verbrennung als Asche übrigbleiben) und sich nach und nach ansammeln. Daneben kommt auch je nach Gewässerlage noch der Eintrag durch Staub und sonstiger Eintrag von außen (Einschwemmungen). Selbst sauerstoffreiche nahrungsreiche Kleingewässer verschwinden deswegen schon nach wenigen Jahrzehnten wieder von der Oberfläche (selbst die große Seen haben deswegen meißt nur einige Jahrtausende Lebensdauer). Die Bildung von schwarzem "Faul"schlamm entsteht früher oder später in jedem Teich, selbst extrem sauerstoffreichem. Hängt allein von der dicke und damit von der Wasserdurchlässigkeit der Schlammschicht ab - ab 10-15cm Sedimentdicke am Gewässerboden kommt kaum noch Sauerstoff unten rein da er langsam wasserundurchlässig wird

MfG Frank
 
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Hi,
na da lern ich ja wieder was Neues.

Bei einer KH von um die 1 Grad stimmt aber das Kalk-Kohlensäuregleichgewicht eigentlich immer, d.h. Du hast keine algenfördernden PH-Wertschwankungen. Hättest Du eine KH von 5 wär das vielleicht anders. Erst wenn Du dann wieder mittelhartes bis hartes Wasser hast entfallen diese Schwankungen.
Bei mir hat sich anfänglich das Hornkraut beim " Weichermachen des Wassers" durch Torf ( Reduzierung der Karbonathärte) bereits weit vor Härte 1 kränklichst verabschiedet. Ich hab das dann mit dem Torf gelassen. Seitdem gehts wuchernd weiter...

Die einzige Unterwasserpflanze, für die mein Wasser offenbar zu hart ist, ist die Wasserpest.
Hier werden die Stiele im Laufe eines Sommers brüchig und die Bläter glasig, dann ist sie plötzlich weg. Ich werf auch deshalb keine Pflanzen mehr in den Teich rein.

Mikkki
 
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Mit einsetzender Erwärmung im Frühjahr zersetzen sich die Fadenalgen nun langsam und das Wasser wird immer trüber-den Bodengrund kann ich bereits nicht mehr erkennen.
 

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