AW: Wasserpflanzen, die starke Nährstoffkonkurrenten zu Fadenalgen sind
hi,
puuh, mein Senf auch noch dazu. Muß vorweg schicken: Meine Teiche kennen keine Fische, ansonsten versuch ich alles ohne jegliche Technik hinzubekommen, einschl Algenprobs u.ä.
Gottseidank hat sich alles bei mir schon seit längerem im wahrsten Sinne des Wortes geklärt.
Folgende Parameter scheinen mir wichtig: Wasserhärte. Bei fehlender Karbonathärte gibts bei Sonnenschein manchmal Sprünge im PH Wert. Damit kommen Algen besser klar als höhere Pflanzen. Überhaupt mögen soweit ich dies feststellen kann einheimische Unterwassergwächse eher mittelhartes bis hartes Wasser und eben keine PH Sprünge.
Hornkraut als robuster Nährstoffverwerter kommt z.B. mit weichem Wasser und ggf. sogar noch Torfansäuerung nicht klar. Bei mir wächst Hornkraut quasi kilogrammweise in mittelhartem leicht alkalischen Wasser.
Sauerstoffversorgung: Ob ein Teich genügend mit Sauerstoff angereichert ist, kann man im Herbst gut sehen. Im Idealfall gibts nämlich überhaupt keinen oder nur sehr wenig Kärschlamm. Dies ist dann ein Zeichen das das sogenannte "biologische Gleichgewicht"- so es sich denn in einem künstlichen Gewässerüberhaupt einigermaßen einstellt einigermaßen in Ordnung ist. Und dann wachsen auch keine Fadenalgen mehr, die Unterwasserpflanzen behalten immer die Oberhand.
Ich stelle mal ketzerisch die These in den Raum, dass man um das biologische Gleichgewicht zu erhalten - wenn man denn dem Teich beispielsweise 200g g Futter zukommen läßt- lediglich 200g ähnliches Futer aus dem Teich entfernen muß.
Sowohl auf meinem Teichgrund ( ich hab 2 Schüsseln eine mit ca. 600 l, die andere ein paar tausend l ) als auch in der Pflanzrinne am äußeren Rand der Schüssel verwende ich schweren Lemboden, am besten ist wohl der leicht rötlich gefärbte ( vermutlich hoher Eisenanteil). Regelmäßig alle 3-4 Jahre muß ich auslichten sonst nimmt gerade die große Segge bei mit Überhand und verdrängt Sumpfiris,
Igelkolben und sogar
Zwergrohrkolben.
Neben dem Hornkraut sind zumindest die Krebsscheren ( 30 im gößeren, 8 im kleineren Teich) optisch dominierend.
Insgesamt wachsen bei mir wohl an die 25 verschiedene Uferpflanzenarten. Algenprobleme ( gerade Fadenalgen ) gibts nicht.
Ach so: Ich hab in diesem Jahr versucht Igelkolben im kleineren Teich neu anzusiedeln, und hab auf Pflanzen aus der Gärtnerei zurück gegriffen. Hab nicht dran gedacht die Erde (vermutlich gedüngt) abzumachen. Das gab dann ein paar Wochen lang doch erhebliche Probleme mit Fadenalgen. Und meine
Schnecken mochten die Igelkolben wohl deshalb besonders. Nur ein Igelkolben lebt noch.
Bei allem Respekt für diejenigen, die sich decidiert mit Wasserchemie auskennen und danach handeln, aber in einem Teich kann guter schwerer Lehm schon alle Pflanzen mit ausreichenden Nährstoffen versorgen, einer zusätzliche Düngung bedarf es nach meinen Erfahrungen niemals, sie ist kontraproduktiv.
Ein Kriterium hab ich noch vergessen. Ausreichende Beschattung des Teichs beispielsweise durch
Seerosen verhindert eine zu schnell starke Aufheizung des Wassers. Dies ist bei flacheren Teichen umso wichtiger. Mit einer schnellen Aufheizung bei reichlich Sonnenschein starten Algen einfach schneller als die möglicherweise noch nicht eingewöhnten höheren Pflanzen.
Viele Grüße von
Mikkki