Bei der Zersetzung durch Aerobe Verwerter entstehen ua. Faulgase
René, ich bin da ganz bei dir, aber das oben ist ein Tippfehler? Es müsste doch
anaerobe Zersetzung heißen. Siehe hier:
https://www.chemie-schule.de/KnowHow/Schwefelkreislauf
Das Faulgas wäre in diesem Fall H2S (Schwefelwasserstoff) das entweder im Mulm unter Luftabschluss von anaerob lebenden Bakterien produziert wurde, oder, worst case, von eben diesen oberhalb der Mulmschicht, weil der gesamte Sauerstoff vorher von aeroben Zersetzungsprozessen aufgezehrt wurde.
Hi Gerd,
ich hol mal ein bisschen aus
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass es ca. 10 bis 20 Jahre dauert, wenn man einen Teich anlegt und wartet, bis er sich "selbstständig bepflanzt" hat. Und wie René bereits ausgeführt hat, weitere wenige Jahre, Jahrzehnte, (je nach Größe) bis das gute Stück wieder verlandet ist.
Wenn man sich jetzt mal "an Land" ein wenig umschaut, irgendeine frisch aufgebrochene Branche, Baustelle, Industrieruine etc.dann wird man feststellen, dass sich schnell genügsame Kräuter ansiedeln, die mit dem gestörten und nährstoffarmen Boden zurecht kommen. Diese Pioniere bereiten den Boden für anspruchsvollere Pflanzen und nach zehn, zwanzig Jahren hast du da je nach Topographie, ein Mischwäldchen oder eine abwechslungsreiche Staudenflur stehen.
Bei Teichen ist das ähnlich. Und so lange warten und nach zwanzig Jahren womöglich mit dem Ergebnis unzufrieden sein, will ja keiner.
Also muss man partiell nachhelfen. Nährstoffliebende
Sumpfpflanzen brauchen im mageren, neu angelegten Teich eine Starthilfe in Form von ihnen genehmen Substrat um die Wurzeln rum. Wenn sie angehen, "schaffen" sie sich die Umgebung selbst, weil sich der Modder, den sie benötigen, zwischen ihren Trieben und Ausläufern sammelt.
Man muss die Nährstoffbedürfnisse im Auge haben und die direkte Umgebung der betreffenden Pflanzen ein bisschen steuern. Klappt aber auch nicht immer, da braucht man Geduld, Glück und einiges an trial and error.
Ein bisschen anders sieht es mit den reinen Wasserpflanzen aus, die ihre Nährstoffe direkt aus dem Wasser holen, denen schafft man natürlich keine gut gedüngte Umgebung. Ich würde da mit Schwimmpflanzen anfangen, die wenig brauchen und schauen, wie sie sich entwickeln. Es sei denn, du hast mit Nitrat und Phosphat belastetes Wasser, dann darf es die Bepflanzung etwas hungriger sein.
Außerdem schadet es auch nicht, ein Auge auf stabile Wasserwerte zu haben. Ein stark schwankender pH-Wert, Temperatursprünge etc sind Stressfaktoren für Pflanzen, nicht alle kommen damit zurecht.
Und auch nicht unwichtig: Nährstoffe im Wasser heißt nicht automatisch, dass sie für höhere Pflanzen verfügbar sind. Da braucht es die Mikrofauna, die auf und im Mulm siedelt, Stichwort Teich impfen, Starterbakterien usw. Und natürlich viel Oberfläche, wo sie siedeln kann.