Zöglinge 2018

Ich hoffe, ich habe jetzt nicht von Deinem Schwalbentransport-Aufruf abgelenkt, falls der noch nicht erfolgt ist.
 
Hallo allerseits,
:aengstlich ...wieder mal muss ich mich wegducken und ganz doll entschuldigen!
ich habe die Fortführung meiner Berichte wieder nicht geschafft - im neuen Jahr wird alles besser :jaja

Erst habe ich mit meinen Überwinterungsschwalben einen wochenlangen Infekt durchgemacht, wo wir die Ursache nicht heraus
fanden und ihn nicht in den Griff bekamen - unter anderem waren die Augen schwer betroffen und bei einigen die Atemwege.
Kein Therapienasatz griff und die Diagnostik lief die ganze Zeit ins Leere.
Ich habe im Verlauf dieser Krankheit Überwinterer verloren :heul aber jetzt ist zum Glück alles überstanden und die anderen sind stabil wohlauf.
Auch die Geschichte werde ich noch ausführlich und von Anfang an erzählen.

Dann haben wir für einen Wildvogel-Rettungs Infostand bei "Weihnachten im Tierheim" wochenlang das Infomaterial und zwei Videos gebastelt,
die absolut spitze geworden sind und dann mit Bravour den Infostand gemeistert :)
Ich hoffe, dass ich die Videos hier demnächst verlinken kann - zur Zeit ist nur das Päppelvideo auf Facebook online zu sehen.
Aber Susanne (sie hat die Videos zusammengebastelt) wird beide Videos auch noch auf Youtube hochladen.

Schließlich habe ich kurz vor Weihnachten noch 17 Ziervögeln in Not vorübergehend meine Wohnzimmervoliere als
Obdach zur Verfügung gestellt - im Moment sind sie noch alle hier :niceday

Und die letzten Tage habe ich mich mit Silvester befasst.

Das Tagebuch wird auf jeden Fall noch fertig vor der neuen Saison - versprochen!!!

jetzt aber noch einen kurzen link:
Morgen werden unsere Wild- und Haustiere ja wieder den Weltuntergang erleben.
Schon jetzt werden die ersten Todesfälle bei entlaufenen Hunden oder in Panik aufgeflogenen Vögeln - in diesem konkreten Fall ein Schwanenpaar - gemeldet.
In allen Fällen waren Böller, die wir bereits seit Tagen überall hören, die Auslöser.

Morgen nacht werden wieder tausende von Wildtieren ihr Leben lassen - Vögel, die in Panik mehrere Kilometer weit hoch fliegen und am Himmel ziellos umherirren,
Igel, die aus dem Winterschlaf gerissen werden und durch den erhöhten Energieverbrauch Gefahr laufen am Ende des Winterschlafs zu verhungern,
Eichhörnchen und andere Wildtiere, die an Stress sterben, wenn rund um sie herum die Welt untergeht.

Abgesehen davon, dass wir alle herzlich bitten, auf Silvesterfeuerwerk zu verzichten, kann man einiges tun,
um den Wildtieren ein wenig durch die Nacht zu helfen.

Einen Aufruf mit Tips habe ich auf der Wildvogel-Rettung.de und bei Facebook eingestellt.

Bitte helft mit, die Wildtiere so gut es geht in dieser Nacht zu unterstützen.

So, das wars für heute:nett

Jetzt wünsche ich Euch allen einen feucht-fröhlichen Rutsch ins neue Jahr :neujahr
und ein zufriedenes 2019
 
Zuletzt bearbeitet:
:) Nur kurz zur Info:
unser Päppelvideo, das wir als Infovideo für den Stand bei der Tierheimveranstaltung aus vielen verschiedenen Päppelszenen zusammen geschnitten haben, ist ab sofort auch bei Youtube zu sehen für die, die kein Facebook haben :)
Päppelvideo
 
Was lange währt..... :zwinker
...weiter gehts mit KW 26:
Montags kamen 2 kleine Grünfinkenküken - noch nahezu nackt, die ich direkt in den Brüter beförderte.
Gefunden wurden sie auf einem Campingplatz.
Die meisten Camper dort waren der Ansicht, man solle sie liegen lassen - so Kleine würde man nicht durchbringen.
Einer Camperin ließ es keine Ruhe - sie recherchierte im Internet, landete bei mir und brachte mir die zwei.
Einer rührte sich schon bei der Ankunft nicht mehr - der andere gab noch leichte Lebenszeichen von sich.
Da sie aber sehr kalt waren, habe ich sie beide in den Brüter gesetzt.
Oft denkt man, ein Fundvogel ist bereits tot, wenn er ausgekühlt ist - und wenn man ihn warm setzt, kommt wieder Leben in den kleinen Wicht.
So war es ja auch damals mit Pummelchen und seinen Geschwistern - meinen ersten Schwalben.
In diesem Fall war der eine wirklich bereits verstorben, aber der Zweite überlebte :oki
Für mich war der Kleine eine Premiere.
Bisher hatte ich ja ausschließlich Vögel, die ihre Küken mit Insekten aufziehen - zumindest am Anfang.
Der Grünfink gehört zu den 5 Vegetariern unter unseren Singvögeln.
Er zieht seine Küken ausschließlich vom ersten Tag an vegetarisch auf - Insekten würden dem Kleinen nicht bekommen.
Der Kleine bekam also,nachdem er aufgewärmt war (niemals füttern, solange sie kalt sind, weil sie dann nicht verdauen können), einen Brei aus Nutribird A 21 - später vermischt mit gemörserten Sämereien heimischer Wildkräuter - aus einer Insulinspritze.
Er wurde komplikationslos gross und ich konnte ihn erfolgreich auswildern :five

Grünfinken   DSC00898.JPG  Grünfinken   DSC00901.JPG  Grünfinken  DSC00894.JPG  Grünfinken DSC00917.JPG  Grünfinken DSC00922.JPG  Grünfink DSC00953.JPG  Grünfink DSC01015.JPG  Grünfink DSC01065.JPG  Grünfink DSC01128.JPG  Grünfink DSC01132.JPG  Grünfink DSC01135.JPG  Grünfink DSC01140.JPG  Grünfink DSC01145.JPG 




Nachmittags fand ich eine Rauchschwalbe auf meiner Diele - sie war mehr tot als lebendig und verstarb am 1.7.
Angesichts der verfärbten Schleimhäute habe ich eine Vergiftung nicht ausgeschlossen.
Am Tag zuvor wurden diverse Felder in der Umgebung gespritzt - es ist also gut möglich, dass kontaminierte Insekten gefressen wurden. :heul
tote Dielenschwalbe DSC00945.JPG  tote Dielenschwalbe DSC00946.JPG  tote Dielenschwalbe DSC00949.JPG 


Gegen Abend wurden mir dann noch aus Plön in einer Wahnsinnsaktion 2 Mehlschwalben gebracht.
Die Finderin hatte sich in der FB Gruppe Wildvogelhilfe-Notfälle gemeldet.
Sie war nicht mobil und hatte auch keine Möglichkeiten, die Kleinen zu versorgen.
So waren sie praktisch einen Tag unversorgt.
Schließlich meldete sich in der Gruppe jemand, die bereit war, ca eine Stunde nach Plön zu fahren, um die Kleinen dort abzuholen und dann zu mir zu bringen.
Eine halbe Weltreise!!!
Irgendwann kurz vor Mitternacht kamen die zwei bei mir an.
Sie waren massiv mit Lausfliegen besiedelt und das Gefieder sah entsprechend schlecht aus.
Beide haben überlebt und ich konnte sie, als sie groß waren erfolgreich auswildern :)
Plöner Schwalben DSC00904.JPG  Plöner Schwalben DSC00907.JPG  Plöner Schwalben DSC00911.JPG  Plöner Schwalben DSC00978.JPG  Plöner Schwalben DSC00980.JPG  Plöner Schwalben DSC00982.JPG 

Dienstags hatte ich zahllose Beratungsgespräche, aber ausnahmsweise keine neuen Zöglinge.

Mittwoch kam eine adulte Mehlschwalbe,die einen abgeschnürten Fuss hatte aus Brokstedt.
SIe hatte sich an einem Faden oder Pferdehaar verschnürt und hing im Nest fest.
Als die Finder sie mir brachten, hatte ich noch die Hoffnung, dass sie das überlebt, auch wenn sie einen geschwächten Eindruck machte.
Sie überlebte aber leider die erste Nacht nicht :heul

Ein Spatzennackedei aus Bargteheide, der ebenfalls an diesem Tag kam verstarb praktisch bei der Ankunft - ihm lief freie Flüssigkeit aus dem Schnabel.
Was er hatte, konnte ich nicht feststellen.
Oft sieht man diese Symptomatik, wenn jemand versucht hat, den Vögeln Flüssigkeit einzuflössen (was man niemals tun sollte) - aber die Finderin sagte, sie habe dem Kleinen nichts gegeben.
Insofern bleibt die Ursache hier im Dunkeln :heul

Den Rest der Woche kamen keine weiteren Vögel.
Dafür klingelte das Telefon von Morgens bis Mitternacht praktisch ununterbrochen und ein Beratungsgespräch jagte das nächste.
 
Zuletzt bearbeitet:
27 Woche :augenbraue

Montags ging es gleich heftig los:
Zunächst kam Leo - eine Rauchschwalbe, die sich im Nest verschnürt hatte (Pferdehaar? Bindfaden? ) und von aufmerksamen Rettern aus ihrer misslichen Lage befreit wurde.
Der Flügel wurde durch die Abschnürung beeinträchtigt und hing - außerdem waren Federn schwer beschädigt - bei Leo war klar, dass er ein Überwinterer werden würde.
Kurz danach wurden mir zwei Rauchschwalben aus Cuxhaven gebracht, die dort gepäppelt worden sind und hier nur noch ausgewildert werden sollten.
Das klappte völllig unaufgeregt :five

Gegen Abend kam dann noch ein Rauchschwalbennestling hier aus dem Dorf.
Er wurde am Boden gefunden - von Lausfliegen befallen und Milben übersäät.
Im Nest gab es keine Geschwister mehr - sie waren vermutlich schon vorher den Parasiten zum Opfer gefallen - und ein Rückführungsversuch über ein Kunstnest scheiterte.
Die Kleine wurde hier normal gross und konnte erflogreich ausgewildert werden.

Am nächsten Tag kam eine kleine Mehlschwalbe aus Dahme, die einseitig verkürzte Federn hatte - auch sie war ein Anwärter auf Überwinterung,

Nachmittags dann ein Anruf aus Elmshorn:
da hatte sich eine Rauchschwalbe in einem Klebefliegenfänger in einem Stall verfangen.
Die Stallbesitzerin, die eine langjährige Bekannte von mir ist, rief mich sofort an stand wenig später mitsamt verklebter Schwalbe auf dem Hof.
Sie war so entsetzt darüber was passiert war - sie konnte es sich überhaupt nicht verzeihen, dass sie diese Klebedinger im Stall hängen hatte.
Nie wäre sie darauf gekommen, was für riesige Gefahrenquellen die Teile darstellen. Natürlich hat sie die sofort alle entfernt.
Man kann gar niccht oft genug publik machen, wie übel die Teile sind und dass sie am Besten ungekauft im SUpermarktregal oder in der Mülltonne aufgehoben sind.
Nachdem die kleine Schwalbe sich einen Tag aklimatisiert hatte, habe ich ihr Gefieder gereinigt und glücklicherweise sind ihr zwar 3 Schwungfedern in der Fliegenfalle komplett ausgerissen, aber keine Federn abgebrochen.
So konnten die ausgerissenen Federn sofort anfangen nachzuwachsen und die Kleine konnte noch im Sommer wieder in die Freiheit entlassen werden.

Mittwochs kam "nur" ein einziger Vogel: ein kleiner Spatzennestling, der am Boden gefunden wurde und wo kein Nest zuordbar war.
Auch er wurde ohne Probleme zu einem stattlichen Spatzen und schloss sich nach der AUswilderung schnell meiner Kolonie auf dem Hof an.

Donnerstag und Freitag war es ruhig - bis auf ununterbrochene Beratungsgespräche.

Am Samstag wurde mir ein Dompfaff gebracht, der massive Ausfallerscheinungen zeigte.
Der Verdacht des Finders war, dass der Dompfaff gegen eine Scheibe geprallt ist.
Er verstarb leider 3 Stunden nach seiner ANkunft :heul

Sonntag kam zunächst ein Rauchschwalbennestling aus dem Itzehoer Raum, den die Finder mir brachten.
Ein Rückführungsversuch war ihnen nicht möglich.
Anfangs bettelte die Kleine nicht und frass nur verhaltend.
Auch sie hatte mit Parasiten stark zu kämpfen, die ich natürlich als erstes behandelt habe.
Es dauerte eine knappe Woche, bis die Kleine anfing, normal und mit Appetit zu essen und den EIndruck zu machen, dass sie es schafft.
Sie hat es geschafft - und konnte normal ausgewildert werden.

Nachmittags brachte mir eine Päpplerin aus dem Hannoveraner Raum 3 Mehlschwalben und zwei Rauchschwalben, die sie dort notfallmäßig aufgenommen hatte, da es dort keine Schwalbenstelle gab, die aufnehmen konnte.
Da die Päpplerin sonst aber keine Schwalben macht und die 5 allesamt nicht in der allerbesten Verfassung waren, hatte sie mich kontaktiert und gefragt, ob sie sie mir bringen dürfe.
So kamen die 5 zu mir.

In der 28. KW kamen dann gleich Montags 3 Mehlschwalben aus Hamburg - sie waren aus einem Nestabbruch und ein Rückführungsversuch war der Finderin nicht möglich.
Sie konnte ich später erfolgreich auswildern

Tags darauf kam eine ölverschmierte Rauchschwalbe aus Segeberg, die an einer Tankstelle gefunden wurde - ich konnte sie reinigen und nachdem sie noch eine knappe Woche bei mir war, bis ihre Verdauung und ihr komplettes Verhalten wieder einen normalen EIndruck machten, konnte ich sie wieder in die Freiheit entlassen und ich denke, sie ist auf direktem Wege zurück nach Segeberg entflogen :jaja

Aus Todesfelde und aus Stapelfeld kamen am selben Tag noch je ein Rauchschwalbennestling und gegen Abend wurde mir aus Glückstadt ein Mauerseglernestling gebracht.
Der kleine Mauersegler wurde auf der STraße gefunden - die Finder riefen mich an und sagten, sie hätten ein Greifvogelküken gefunden.
Aufgrund der geschilderten Fundumstände zweifelte ich ein wenig an dem Greifvogel.
Ich erklärte den Findern, dass sie, wenn es ein greifvogel sei, den Kleinen bitte in den WIldpark Eekholt bringen sollten.
Da sie aber auf der Fahrt dahin direkt an meinem Hof praktisch vorbei fahren, sollten sie doch bitte einen Zwischenstop bei mir machen, damit ich einen Blick drauf werfen könnte.
Sollte es sich doch nicht um einen Greifvogel handeln, könnten sie den Kleinen gleich bei mir lassen.
Als sie bei mir ankamen reichte ein Blick in den Karton - es war ein Mauersegler.
Den Kleinen habe ich natürlich aufgenommen - und er wurde erfolgreich groß und ausgewildert :)
Der Kleine war übrigens der erste Mauersegler, den ich je hatte, der vollständig eigenständig von der Pinzette futterte, als wäre er eine Schwalbe :zwinker
Mauersegler DSC01121.JPG  Mauersegler DSC01216.JPG  Mauersegler DSC01219.JPG 

Am nächsten Tag kamen in kurzem Abstand voneinander ein kleiner Spatz und ein Feldsperling aus ELmshorn.
Der Spatz hatte denke ich ein Anflugtrauma -er erholte sich nach einigen Stunden wieder und konnte am nächsten tag am Fundort wieder ausgewildert werden.
Der Feldsperling verstarb leider in der ersten Nacht - Todesursache ungeklärt.
Als er kam, war er leicht aufgeplustert - ansonsten keinerlei Auffälligkeiten.

Abends kam dann noch ein AMselästling, den eine Katzenbesitzerin ihrem Kater abgenommen hatte.
Die Kleine hat die Katzenattacke nach längerem Auf und Ab letztendlich überstanden und konnte ebenfalls erfolgreich ausgewildert werden, nachdem sie ihrer Ästlingsphase entwachsen war.

Donnerstag wurde mir eine AMsel gebracht, die ganz heftig laute Atemgeräusche hatte und zentralnervöse Störungen.
Da ich keine AHnung hatte, was ihr Problem ist und es ja auch noch andere Infektionserkrankungen als Usutu gibt, habe ich sie gar nicht erst in die Räume geholt, wo ich andere Vögel hatte.
Ich wollte gleich weiter zum Tierarzt mit ihr - doch noch bevor ich das Auto aus der Garage hatte, tat sie ihren letzten Atemzug :heul

Freitags kam dann noch eine Mehlschwalbe aus Dithmarschen und damit war die Woche dann auch was Neuaufnahmen anbelangte zu Ende :)

Zöglinge 2018 Mehlschwalben DSC01040.JPG  Zöglinge 2018 Rauchschwalben 1 DSC01129.JPG  Zöglinge 2018 Rauchschwalben DSC01035.JPG  Zöglinge 2018 Rauchschwalben DSC01038.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC00924.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC01044.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC01045.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC01075.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC01078.JPG  Zöglinge 2018 Schwalben DSC01080.JPG 
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten