Zöglinge 2018

So, weiter gehts :)
Allerdings werde ich, bevor ich meine Auflistung fortführe etwas anderes vorziehen:

diesen Sommer gab es eine Reihe von Erneuerungen rund um die Haltung bei mir.
Andere Schwalbenpäppler baten um Fotos mit Erklärung von der "neuen Einrichtung" zwecks Erfahrungsaustausch
und im Rahmen einiger Beratungsgespräche mit Leuten, die einen oder mehrere Wildvögel überwintern,
kam das Thema Beleuchtung immer wieder zur Sprache.

Da es hier sowohl was meine eigenen Erkenntnisse anbelangt, als auch was das Produktangebot auf dem Markt betrifft,
viele Neuerungen gab, werde ich diese Dinge hier jetzt zunächst vorstellen, auf der Homepage erstmal verlinken und dort erst später
auch überarbeiten.
Dann spare ich eine Menge Zeit, weil ich nicht alles zig-fach wiederholen muss, sondern hierher verlinken kann :)

Diesen Sommer bekam ich besonders zum Ende hin aus ganz Deutschland überwiegend von anderen Päpplern Anfragen,
ob ich die eine oder andere Überwinterungsschwalbe übernehmen könne, falls es notwendig würde.
Zeitweise sah es so aus, als würden es an die 30 Schwalben werden können.

Glücklicherweise wurden es dann doch deutlich weniger - viele konnten doch noch ausgewildert werden,
einige fanden bei einer Päppelkollegin, die deutlich dichter dran saß eine super Bleibe und eine Gruppe von über 10 Schwalben,
die sich bei einer älteren Dame in Süddeutschland befanden, die ins Krankenhaus kam, fanden dann doch auch noch
zu meiner Kollegin Private Wildvogelhilfe Koch eine viel näher gelegene Unterkunft -viele von ihnen waren dann doch entgegen der
Erwartungen auswilderungsfähig:oki

Egal, aufgrund der Aussichten überlegte ich schon frühzeitig, wie ich das hier gelöst bekomme.
Für so viele Vögel wäre meine Esszimmer/Küchenvariante 1. zu klein und 2. zeichneten sich auch durch Unfall verletzte, adulte Überwinterer ab -
also wilde Schwalben, die bereits wieder flugfähig waren, aber deren Gefieder so geschädigt war, dass sie auf eine Mauser warten mussten.

Für diese Schwalben, die in der Regel extrem scheu sind, hätte die dauernde menschliche Nähe in meinen Wohnräumen viel zu großen Stress
bedeutet. Sie brauchten ihr eigenes Reich.
Ideal wäre es, wenn sie den ganzen Winter im Vogelzimmer verbringen könnten.
Allerdings würde es da viel zu kalt werden - immerhin ist es ein einfach mit einem Stallfenster verglaster Raum im Stallgebäude.
Und die Beleuchtung war für langfristige Pfleglinge, die normalerweise jetzt im sonnigen Süden wären selbst mit Flugmöglichkeit raus in die Voliere ungeeignet.

Parallel zu den Wildvögeln hatte ich ja auch noch meine Notnymphen.
Ich empfand es schon Anfang des Sommers immer wieder als unbefriedigend, dass die armen Vögel - zwar mit großer Zimemrvoliere und Freiflug, aber eben immer nur drinnen und ohne, dass ich mich angesichts der vielen Wildvögel draussen groß mit ihnen beschäftigen konnte, als unbefriedigend.
Sie hatten außer der Natur CD drinnen praktisch keine akustischen Reize und konnten die Natur immer nur getrennt durch eine dicke Glasscheibe wahrnehmen.
Ab und an gab es etwas Abwechselung, wenn neue Vögel einzogen - zeitweise waren ein paar Wellis dabei, die ich bis zur Vermittlung für das hiesige Tierheim übernommen habe und ich habe noch den einen oder anderen Fundnymphen übernommen, wo sich kein Besitzer ausfindig machen ließ oder meldete und dieser sonst im Tierheim alleine gesessen wäre.
Alles in allem gefiel mir die Situation für die kleinen Racker so gar nicht.

Irgendwie musste der ganz große Plan her - für die Schwalben und für die Nymphen......
Nach zähem Ringen mit mir selbst - die Ideen hatte ich ja eigentlich längst bildlich vor Augen :love, aber die Investitionen,
die da auf mich zukommen würden, ließen mich doch noch etwas zögern:boese - machte ich dann Nägel mit Köpfen:five:
DSC01568.JPG 

Für die Nymphen sollte es eine 6 x 2 x 2 Meter lange Außenvoliere mit anschließenden 1 x 2 x 2 Meter großem Schutzhaus
auf dem Trailplatz werden.
Das Schutzhaus musste isoliert sein und es musste Strom rein, weil es voll beheizbar sein muss,
wenn die Vögel auch im Winter da draußen bleiben können sollten - insbesondere, da ich mit Nemo und Bragi ja zwei massiv
gefiedergeschädigte Vögel dabei hatte.
DSC01573.JPG  DSC01576.JPG  DSC01577.JPG  DSC01578.JPG 


Im Vogelzimmer und im Vogelvorzimmer sollten die einfachen Stallfenster ausgetauscht werden gegen zweifachverglaste, zweiflügelige Fenster,
wo bei dem im Vogelzimmer eine 2. Kunststoffscheibe so vor den Flügel montiert werden sollte, dass ich an schönen Wintertagen
den Flügel öffnen kann, damit die Flieger in die Voliere raus können.
Durch die 2. Scheibe vor dem Flügel würde dann nur der Spalt an der EInflugklappe auf sein und der Rest zu bleiben.
Dies war wichtig, da das Vogelzimmer ja beheizt sein musste - und bei sperrangelweit offenem Fenster - selbst, wenn es nur für eine Stunde ist,
würde der Raum ja sonst innerhalb von Sekunden kalt sein.

Für die Fenster fand ich schnell eine perfekte Lösung und habe den Einbau in Auftrag gegeben :)
DSC01551.JPG 

Komplizierter war schon die Frage nach der Beheizung.
Es sollte zuverlässig eine Raumtemperatur von rund 20 Grad bei den Schwalben erzielt werden
und bei den Nymphen im Schutzhaus musste ich sicherstellen, dass sie zumindest alle problemlos einen
zuverlässig bei jeder Außentemperatur warmen Platz von 18 - 20 Grad finden würden.
Hier war es allerdings nicht notwendig, dass der gesamte Raum ständig diese hohe Temperatur aufweist.

Richtig schwierig wurde dann die Beleuchtungsfrage.
Da habe ich mir letztendlich dann tatsächlich ein Beleuchtungskonzept vom Fachmann erstellen lassen,
weil ich in den Abhandlungen zum Lichtbedarf für Vögel nicht einen Bruchteil dessen, was da technisch beschrieben wurde,
verstanden habe.

Aber lest selbst, was dabei raus gekommen ist :nett

Ich werde das Thema Beheizung und das Thema Beleuchtung in jeweils einem eigenen Beitrag nachfolgend angehen,
damit ich die Themen dann direkt verlinken kann, wenn es um Fragen bzgl. Beleuchtung oder Beheizung geht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Fangen wir mit der Beheizung an:

Im Schwalbenzimmer sollten ja sowohl die flugfähigen Schwalben, als auch die Fußgänger mit den größeren Gefiederschäden klar kommen.
Das hieß, es musste eine Beheizung her, wo der gesamte Raum relativ konstant auf die gewünschte Temperatur gebracht und da gehalten werden konnte.

Zwar sind die Fußgänger in einem großen 1 x 1,20 x 1 Meter Flexi, das auf einem Tisch steht untergebracht und sie haben dort drin zusätzlich
eine Wärmeplatte.
Aber dieses Flexi ist immer halb offen, so dass die Flieger und die Nichtflieger jederzeit Kontakt aufnehmen können, was zur Folge hat,
dass besonders meine kletterfreudigen Mehlschwalben durchaus auch mal aus dem Flexi raus klettern und sich am Boden wiederfinden. :staun
Folglich musste es auch in Bodennähe warm sein, damit mir keiner :krank wird .
Wie man auf den Fotos sieht, haben die Fussgänger aber auch zahlreiche Klettermöglichkeiten erhalten, über die sie eigenständig vom
Boden wieder zurück ins Flexi kommen, was oft und gerne genutzt wird

Bei den Nymphen im Schutzhaus benötigte ich eine Heizmöglichkeit, die die Sitzplätze oben im Haus zuverlässig bei jeder Außentemperatur auf
Temperatur halten, so dass jeder Vogel jederzeit die Möglichkeit hat, an einen richtig warmen Ort zu gelangen, damit insbesondere die gefiedergeschädigten Nymphis mit ihren nackten Bäuchen nicht so dastehen: :winter4.
Für die unteren Bereiche des Schutzhauses, die von den Vögeln ohnehin selten aufgesucht werden, würde es reichen, den Raum frostfrei zu halten.
Gleichzeitig sind die Nymphen wie alle Krummschnäbel wahre Zerstörer - nichts ist vor ihren Schnäbeln sicher - schon gar nicht ein läppisches Kabel.:zunge2
Folglich mussten sämtliche Leitungen im Schutzhaus akriebisch gesichert sein - von Anfang bis Ende.
Und auch die Heizung selbst musste nymphensicher sein.

Beide Heizsysteme mussten natürlich auch noch feuersicher sein - also auch, wenn da mal was staubt und es sollte sich kein Vogel dran verbrennen können.

Und last not least wäre es natürlich sehr schön, wenn die Stromrechnung mich nicht in den Ruin treibt. :wunder

Nächtelange Recherchen bzgl. unterschiedlicher Heizsysteme raubten mir manchmal den letzten Nerv. :schuetteln
Eine ganze Weile liebäugelte ich dann mit diesen flachen, an der Wand befestigten Infrarotheizungen.
Nachdem ich aber bei diversen Fabrikaten immer wieder neben zig 5 Sternekommentaren Einsternkommentare las wie: "die Rückseite wird so heiss, dass sich die Wand verfärbt" oder "schon einen Meter von der Heizung entfernt gibt es keine Heizleistung mehr" oder "bei Berührung habe ich mich verbrannt" etc....
waren diese Heizungen für meine Zwecke vom Tisch. (wo sind eigentlich all die tollen, großen Smileys gebleiben - die haben sich ja zahlenmäßig halbiert:wunder)

Schließlich kam ich zur einfachsten Lösung der Welt :oki
Bei den Schwalben heize ich den Raum mittels Radiator, der luftig, aber geschützt vor Schmutzeintrag von oben unter einem Hochtisch auf dem Fußboden steht,
auf eine Grundtemperatur von rund 18 - 20 Grad am Tag und um die 12- 15 Grad Nachts.
Radiator unter Hochtisch mit Nachtlicht DSC01552.JPG 

Für die Flieger wurden Haken an die Decke des Vogelzimmers installiert, wo ich das große Heizplattenmodell (62 Watt) abgehängt habe.
Darunter mit Hilfe von Ästen und Zweigen verschieden hohe Sitzplätze, so dass die Flieger sich aussuchen können, auf welcher Temperatur sie schlafen möchten.
Wärmeplatte unter der Decke DSC01562.JPG  Wärmeplatte unter der Decke DSC01565.JPG 

Die Fussgänger haben ihre kleine Heizplatte (15 Watt) mit dem Sitzast darunter im Flexi behalten.
Heizplatte im Fußgängerflexi DSC01559.JPG 

Auf dem Flexi, also im obersten Drittel der Zimmerhöhe steht ein Thermometer, wo ich die Raumtemperatur fernab der Heizquellen überprüfen kann.

Tagsüber haben die Schwalben zusätzlich noch einen ebenfalls Wärme abgebenden Sonnenspot - dazu in der Beleuchtung mehr.

Bei den Nymphen war es schwieriger.
Das Schutzhaus ist mit 1 mal 2 Meter Grundfläche relativ klein und da ich mit dem Volierenbauer noch in einem,
wie es sich zur Zeit abzeichnet längeren Reklamationsstreit liege wegen massiver Isolations- und Baumängel am Schutzhaus, wollte
ich auf keinen Fall in irgendeiner Form die Wände zwecks Befestigungen beschädigen (sonst sind die nachher noch Schuld.....). :wut

Also habe ich aus Dachlatten zunächst einen kompletten Rahmen ins Schutzhaus gebaut, an dem ich dann alles Weitere befestigen konnte.

Für die Beheizung habe ich oben unter der Decke eine weitere Längslatte durch das Schutzhaus gezogen, so dass ich dort je eine 62 Watt Heizplatte und eine (mittelgroße) 42 Watt Heizplatte auflegen konnte.
Heizplatte Schutzhaus DSC01593.JPG 

Darunter entstanden dann mit Hilfe von Ästen und Seilen verschieden hohe Sitzplätze, so dass jeder Nymph ein warmes Plätzchen genau nach seinen Temperaturwünschen bis hin zu 35 - 38 Grad warmen Ebenen findet.
Zwischen den Heizplatten hängt eine Dunkelwärmelampe in einem Drahtschutzkorb.
Kabelkanäle und Wärmelampe Schutzhaus DSC01613.JPG 

Sie ist austauschbar von 35 Watt über 50 Watt auf 100 Watt - je nachdem, ob zusätzliche Beheizung des Raumes bei sehr kalten Außentemperaturen nötig wird.
Im oberen Viertel des Schutzhauses an der "kältesten" Stelle - an der nicht isolierten und mit offenen Fugen :what eingebauten Tür hängt ein Thermometer, so dass ich die Mindestraumtemperatur in der Höhe unter Kontrolle habe.
Termometer Schutzhaus DSC01591.JPG 

Der Elektriker hat mir dann (näheres kommt bei Beleuchtung) Kabelkanäle unter die Dachlatten gebaut und die Kabel mit flachen Verbindungssteckern und dann entsprechenden Verlängerungen in den Kanälen verlegt zur Steckdosenleiste, die er in einen Schutzkorb (ein umfunktionierter Transportkäfig) gebaut hat.
So kann ich jedes Heizelement und die Lampe individuell vom Strom nehmen, wenn sie nicht gebraucht werden.
Die 4-er Steckdosenleiste hängt an der Zuleitung von draussen.
Steckdosenleiste Schutzhaus DSC01601.JPG 

Bei beiden - also Schwalbenzimmer und Schutzhaus funktioniert die Beheizung zur Zeit absolut wunschgerecht und perfekt.
Abzuwarten bleibt, ob der Plan auch bei eisigen Außentemperaturen aufgeht.....

Die Wärmeplatten habe ich von hier bezogen - falls jemand danach suchen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
...und weiter geht es mit der Beleuchtung......
...eigentlich "ganz einfach" - dachte ich so...:oki
...eigentlich "nur drei Tageslichtröhren mit UV Anteil an die Decke" - dachte ich so...:oki
...eigentlich "Elektriker für 3-4 Stunden, dann passt das" - dachte ich so....:oki

Bei meiner Internetsuche nach den geeignetsten Leuchtkörpern, dachte ich mir so:
"da gibt es doch sicher Dokumente von Vogelleuten, die da passende Leuchtmittel empfehlen"

...also habe ich die Suchmaschine bemüht und stiess auf
DIESES Dokument .......

...ich bin immer noch unschlüssig, ob ich den Tag loben soll, wo ich das Dokument fand, oder ob ich ihn verfluchen soll :zwinker
(...ich sehe gerade: alle smileys sind wieder da :oki)

Wie auch immer, nach der Lektüre desselben wusste ich zwei Dinge genau:
1. ich bin "unterbelichtet" - bzw. alles, was ich mir so schön ausgedacht hatte und alles, was ich bisher hatte ist/war unterbelichtet.....
2. ich verstehe nur Bahnhof......:bruell

Folglich schrieb ich dem Elektrounternehmen meines Vertrauens eine e-mail, wo ich das obige Dokument verlinkte, die Maße des Vogelzimmers aufgab,
diverse links zu den Leuchtmitteln aus dem Reptilien- und Vogelbereich mitschickte und um Erstellung eines optimierten Beleuchtungskonzeptes für meine Überwinterungsschwalben bat.

....und was dabei raus kam, war weit mehr an Licht, als ich meinen kleinen Rackern zugedacht hatte.
Wenn schon so viel Installation, dann wollte ich auch gleich weg von den vielen miteinander verbundenen Mehrfachsteckdosen
(für Wärmeplatten, Rotlicht, Birdlamp, UV Lampen etc.), die absolut alle immer auf der einzigen Steckdose des Raumes hingen.
Ich gab also an jeder Wand noch drei Steckdosen in Auftrag.

Es zeichnete sich folglich eine größere Installationsgeschichte ab.
Um insbesondere meine wilden Flieger so wenig wie möglich zu stressen, legte ich den Installationstermin im Vogelzimmer auf denselben Tag,
an dem die Fenster auswechseln werden sollten - ein Freitag.
Für die Elektrik sollte ein halber Tag reichen - darum ging der Freitag, da dort Freitag Mittags bereits Feierabend ist.
So musste ich meine Flieger nur ein mal einfangen (morgens um 4 im Dunkeln habe ich sie eingesammelt und zusammen mit den Fussgängern
für den Tag in zwei im Esszimmer vorbereitete Flexarien gesetzt.)

Alle Handwerker trafen pünktlich ein und los konnte es gehen......
Mit den Fenstern ging alles wie geschmiert und machte keine Probleme.

Bei der Elektrik gab es bei den zwei Elektrikern schon gleich in der ersten halben Stunde lange Gesichter:
Mein Schalt- und Sicherungskasten im Vorzimmer, wo der gesamte Stall inkl. dem Vor- und dem Vogelzimmer (ehemalige Melkkammern) dran hing,
hatte Museumsreife und konnte ohne Probleme als "historisch wertvoll" eingestuft werden.
Die zwei Elektriker kontaktierten also ihren Meister, der sich das zunächst anschauen sollte.

Während der Zeit, bis er da war, bauten sie im Vogelzimmer schon mal die Kabelkanäle an und begannen mit Vorinstallationen.
Nach eingehender Inspektion durch den Meister und diverser Durchmessungen war klar:
Hier liess sich das, was ich alles wollte nicht mehr anschließen - und vertretbar war es eigentlich nicht mal, den Kasten überhaupt noch zu betreiben,
da weder die Absicherung, noch die Mehrfachanschlüsse noch der heutigen Norm entsprachen.

Weil ich weder die Vögel, noch die Pferde irgendwann tot mit Stromschlag vorfinden wollte,
war also klar, es muss auch ein neuer Verteiler eingebaut werden.
Das widerum war ein grösseres Unterfangen, weshalb daraus mind. zwei Arbeitstage werden würden.

Also wurde alles, was mit Lärm und Bohren etc. im Vogelzimmer zu tun hatte, am Freitag erledigt und vorinstalliert
und die Elektriker haben mir freundlicherweise dabei die alte Lampe und die eine Steckdose erhalten, damit die
Schwalben mit Licht und Wärme über das Wochenende kommen.

Montags waren dann keine lauten Bohrarbeiten im Vogelzimmer mehr nötig, ich machte den Fliegern
(die Fußgänger hatte ich wieder ins Esszimmer umgesiedelt)
außerdem das Fenster zur Voliere auf, so dass sie ausweichen konnten.
Dann ging der Aus- und Umbau los.
Mit großer Umsicht und sehr ruhigen Bewegungen sowie absolut konsequentem Türen
schließen bei jedem Gang ins Vogelzimmer machten sich die Elektriker ans Werk - und sie haben wahre Wunder vollbracht,
denn einiges erforderte schon ganz schön viel Kreativität bei den Leuchtmitteln.

Wie auch immer - am ENde haben sie mir ein absolut perfekt ausgeleuchtetes Vogelzimmer präsentiert.
Ich schreibe nachfolgend jeweils in Anführungszeichen die exakten Namen der Leucht- und Betriebsmittel, so dass jeder sie über die
Suchmaschinen mittels copy und paste schnell finden kann.
Verlinkungen in die shops sind hier blöd, weil man nie weiss, bis wann der Link funktioniert.

Als Grundbeleuchtung des Raumes befinden sich jetzt mit ausreichend Abstand zueinander für eine gleichmäßige Lichtverteilung
je zwei "Lucky reptile Daylight sun T5 Tageslichtröhren" und "Lucky Reptile UV sun T5 Tageslichtröhren" a 54 Watt an der Decke.

Jeweils zwei laufen über ein elektronisches Vorschaltgerät:
Dafür habe ich (inkl Fassungen) die "Arcadia elektr. Betriebseinheit T5 mit Steckverbindung 2 x 54 Watt" pro 2 Leuchtstoffröhren.

Es ist absolut wichtig, dass diese Leuchtmittel bei Vögeln niemals ohne elektronisches Vorschaltgerät benutzt werden, da sie im
schlimmsten Fall sogar zu Augenproblemen führen können - auf jeden Fall aber zu massiver Stressbelastung durch für uns unsichtbares
Dauergeflacker.
Beleuchtung 2 von vier T5 leuchtstoffröhren Grundbeleuchtung Vogelzimmer DSC01567.JPG 

Als Sonnenecke wurde unter der Decke eine Metalldampflampe als Sonnenspot für Vögel installiert:

Den "Lucky Reptile Bright sun UV Bird" 70 Watt und dazwischen geschaltet das elektronische Vorschaltgerät
"Lucky Reptile Bright Control Pro III"
Dieses Vorschaltgerät ist jeweils für den Betrieb eines einzigen Leuchtmittels unterschiedlicher Wattleistungen.
Extrem wichtig ist es, dass man vor Inbetriebnahme am Vorschaltgerät die Wattzahl des Leuchtmittels,
das man einsetzen will korrekt einstellt (hier 70 Watt)

Für den Sonnenspot selbst habe ich den "Lucky Reptile Thermosocket plus Reflektor" in klein.

Diesen würde ich dringend empfehlen:
1.hat er eine integrierte Keramikfassung - da der Sonnenspot sehr heiss wird, darf keine
andere Fassung wegen Schmelzgefahr verwendet werden
2. hat er nach unten ein Schutzgitter, so dass kein Vogel versehentlich gegen die kochendheiße Lampe geraten kann
3. verhindert er eine Blendung zur Seite.

Dieser Sonnenspot hat Tageslichtspektrum mit hohem Gelbanteil (warmes Licht) und UVA und UVB Lichtanteil in für Vögel optimalem Verhältnis.
Er darf ausschließlich von oben auf die Vögel einstrahlen
(also nicht von der Seite bedienen und mit Hilfe des reflektors seitliches Reinschauen verhindern), da er sonst die Augen schädigen würde.
Außerdem muss unbedingt der in der Bedienungsanleitung angegebene Mindestabstand von 50 cm zum Vogelauge
bzgl. der Sitzplätze unter dem Spot eingehalten werden (wegen der UV Anteile).

Beim Reflektor bitte unbedingt den kleinen zu diesem Spot nehmen.
Im großen verschwindet die Lampe zu tief, was zu einer Überhitzung derselben und damit zu einer verminderten Lebensdauer führt.
Beleuchtung  Sonnenspot Flieger DSC01550.JPG 

Denselben Sonnenspot mit eigenem EVG (elektr. Vorschaltgerät) habe ich außerdem in die zwei Flexis der Fussgänger im
Vogelzimmer und im Esszimmer installiert und für Charlie (die Bachstelze) steht sie oben auf dem Kühlschrank in der Küche.
Beleuchtung Charlie DSC01542.JPG  Beleuchtung Charlie DSC01547.JPG Beleuchtung Charlie  DSC01642.JPG  Beleuchtung Sonnenspot Esszimmer und Bird Lamp DSC01616.JPG  Beleuchtung Sonnenspot Esszimmer und Birdlamp DSC01625.JPG  Beleuchtung Sonnenspot Fussgänger DSC01569.JPG 

In den Flexis habe ich den Sonnenspot etwa von 11 Uhr bis 16 Uhr an.
der für die Flieger ist von 10 Uhr bis ca 18 Uhr an.
Ansonsten haben die Vögel die Grundbeleuchtung.

Da ich im Esszimmer keine Grundbeleuchtung habe, habe ich dort zusätzlich die "Arcadia Bird Lamp" (Kompaktlampe) und als Fassung/Reflektor/Ständereinheit
die "Avian Sun Floor Lamp".
Die ist von Morgens bis Abends an und der Sonnenspot eben genau wie die Mittagssonne kürzer.

Last not least haben die Vögel im Vogelzimmer als Nachtlicht noch eine ganz einfache "LED Mondlicht Lampe" von Trixie.

So, das ist die Ausleuchtung meiner Überwinterer.
Da ich im Vogelzimmer jetzt sowieso schon absolut optimale tropische Bedingungen habe, habe ich auch gleich zwei Zitrusbäumchen und
zwei verschiedene Hibiskusarten rein gestellt, die auch fleissig blühen und sogar tragen (die Zitrusbäume).
Die Fliegen freut es - sie sind wie wild auf die Zitrusblüten und vermehren sich teilweise - wenn sie nicht zu schnell weggefressen
werden - sogar schon eigenständig im Vogelzimmer :)
Ich überlege, ob ich da noch einen kleinen Miniteich anlege und Mückenlarven einsetze - dann brauchen meine Flieger überhaupt kein
"Ersatzfutter" mehr.....
Beleuchtung  Limettenblüte DSC01556.JPG  Beleuchtung  Sonnenspot Flieger Hibiskus und Limette DSC01553.JPG  Beleuchtung  Zitrusfrüchte  DSC01557.JPG  Beleuchtung Zitrusfrüchte DSC01558.JPG 

Bei den Nymphen war es mit der Beleuchtung unspektakulärer:
da habe ich einfach eine der vorhandenen Betriebseinheiten für T5 Leuchtstoffröhren genommen,
die ja bereits ein integriertes Vorschaltgerät haben und habe eine Daylight Sun T5 Röhre eingesetzt.
Hier geht es ja in erster Linie darum, dass die Nymphen im Schutzhaus ausreichend Licht an Tagen haben,
an denen es ihnen zu ungemütlich ist, raus zu gehen.
Insbesondere meine Nackedeis müssen genügend Beleuchtung haben, so dass sie nicht gezwungen sind, raus zu gehen.
Diese Beleuchtung hat allerdings nur einen UVA Anteil - wobei ich denke, dass das ausreicht, da selbst die Nackedeis
sicher auch im tiefsten Winter immer wieder zumindest in der Einflugluke sitzen werden, um rauszuschauen - mit der warmen Luft im Nacken :zwinker
Wenn es nicht reicht, kann ich die Beleuchtung immer noch austauschen.
Beleuchtung Nymphen DSC01653.JPG  Beleuchtung Nymphen Abends 6 Uhr DSC01662.JPG 


Die Elektriker haben mir dann an das bereits bis zum Vogelhaus verlegte Kabel (ich habe mit einer Spitzhacke dafür meinen gesamten Parkplatz aufgehackt und mir eine wunderbare Sehnenscheidenentzündung in Hand und Arm beschert, die mich über 6 Wochen erfreute):grrr die vier Steckdosen im Haus angebaut und die 4 Kabel der 3 Heizquellen und der Lampe ordentlich und in Kabelkanälen verpackt bis zu den Steckdosen verlegt.

Somit ist jetzt (hoffentlich) alles perfekt!:super

jetzt langsam kehrt endlich Ruhe ein und wenn dann auch die letzte Rechnung eingetroffen ist, atme ich durch und mache "3 Kreuze".....
....die Elektrikerrechnung fehlt noch - 2 Leute drei Tage und massenhaft Material...... mir graut vor jedem Gang zum Briefkasten........:aengstlich

Mit dem Nachtlicht für die Nymphen habe ich lange gepuzzelt, da ich am Anfang zweimal offenbar unter den Nymphen
Nachts Panikattacken hatte - morgens fand ich blutige Wände vor, weil sie sich im Flug ihre Blutfedern verletzt hatten. :heul

1. fand ich den Auslöser der Panikattacken raus:
nachts erschienen offenbar immer mal Wildtiere am bzw vor dem Fenster am Boden und versetzten die Vögel in Angst und Schrecken.
Dem konnte ich schnell abhelfen, indem ich außen ans Fenster mittels Kabelbindern eine Bistrogardine installierte, die ich jetzt Morgens aufziehe und Abends zuziehe.

2. Über dem Fenster habe ich dann eine Solarlampe, die eigentlich eine Hausnummernschildbeleuchtung ist,
provisorisch mit Panzerband befestigt (weil ich das Schutzhaus nicht anbohren wollte, bevor die Reklamationen erledigt sind).
Nicht schön, aber selten - und erfüllt seinen Zweck zuverlässig - geht bei Dämmerung an und Morgens wieder aus.
ich hatte seither keine Panikattacken mehr im Vogelhaus und die Nymphen fühlen sich da pudelwohl :)
Beleuchtung Nymphen DSC01654.JPG  Beleuchtung Nymphen DSC01655.JPG  Beleuchtung Nymphen DSC01659.JPG 
 
:danke Danke Jolantha - das ist ein wirklich liebes Angebot.
Solange hier nicht ein unerwarteter Supergau passiert mit Dach oder Heizung kaputt oder so,
ist alles in Butter.
Ich habe im Sommer einfach mal entschieden, diesbezüglich optimistisch zu sein, dass das dieses Jahr nicht passiert :engel
und habe einen Teil der dafür vorgesehenen Rücklagen in meinen Vogelumbau gesteckt :jaja
 
Gerade habe ich diesen Artikel in der Deutschen Handwerker Zeitung entdeckt.
Das ist wirklich jeden Sommer wieder ein gigantisches Thema - zig tausende von Gebäudebrütern
fallen alljährlich den Gebäudesanierungen zum Opfer.
Viele, viele Bruten werden lebendig eingemauert oder in den Bauschutt geworfen - nicht selten vorsätzlich und wider besseren Wissens :heul

Aber ganz, ganz viele Bauherren - gewerblich und privat -, kleine Handwerksunternehmen und sogar Genehmigungsbehörden sind sich dieser Problematik im Vorfeld während der Planungsphase überhaupt nicht bewusst, weil sie nichts darüber wissen.

Wenn dann mitten im Bau plötzlich so ein belegtes Nest gefunden wird, dann hat man die Wahl:
Nest illegal entfernen/ vernichten oder den Bau bis zum AUsfliegen der Brut stoppen.
Was ein Baustopp kostet, kann sich jeder ausmalen - ich denke, die wenigsten gehen dann diesen korrekten Weg.

Darum ist es umso wichtiger, dass wir alle, die wir uns des Problems bereits bewusst sind, immer wieder darüber aufklären und dieses Problem thematisieren.
Nur so wird es künftig mehr Projekte geben, wo bereits in der Planungsphase an unsere Gebäudebrüter gedacht wird.

So lassen sich gigantische Kosten, großes Leid und das zunehmende Verschwinden unserer Gebäudebrüter effiziet und einfach vermeiden.
 
Hallo Kirsten,
die Probleme mit dem Bau sind bei vernünftiger Planung (und diese läuft mit teilweise 2jährigen Vorlauf) leicht im Vorfeld vernünftig anzugehen. Die Möglichkeiten sind ja Recht vielfältig. Man muss nur wollen und wer nicht will muss von Gesetz wegen gezwungen werden.
Dazu gehört aber auch eine Begehung des BV vor Genehmigung durch entsprechende Stellen und auch zwischen durch . Mit entsprechenden Festhalten der örtlichen Gegebenheiten.

Usw.
Usw.

Da es bis dahin noch ein weiter Weg ist , müssen wir halt weiter mit Aufklärung machen. Und auf Menschen hoffen wie du, die all ihre Kraft, Zeit und Geld in diese armen Geschöpfe stecken.
Dafür einen ganz besonderen :danke

Leider hat nicht jeder diese Möglichkeiten:traurig
 
mal ein kurzes off topic:

Wir suchen ganz eilig und dringend:
ein "Taxi" für eine einsame Mehlschwalbe, die gerne so schnell wie möglich zu Nadja Koch in die Schwalbenüberwinterung möchte.

Wer hat die Möglichkeit, eine kleine Mehlschwalbe
von 73571 Göggingen nach 63939 Wörth am Main
zu fahren?

Alternativ ginge auch am Samstag bis 15 Uhr nach 67468, wo Nadja sie dann übernehmen könnte.

Falls jemand hier zufällig aus der Ecke ist und Zeit hat - oder jemanden kennt, der jemanden kennt..... - es ist wirklich dringend, dass die kleine endlich Gesellschaft bekommt.
 
Super! Respekt! :super Das lässt mich an das Gewächshaus des "Botanischen Gartens" in München denken, wo tropische Temperaturen mit ebenso tropischen Pflanzen herrschen und regelmäßig tropische Schmetterlings-Ausstellungen stattfinden und Raupen heranwachsen....... das wäre ideal für Deine Überwinterungs-Schwalben....nur die Besucher stören vielleicht......:liebguck
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten