Schlammsauger Eigenbau

AW: Schlammsauger Eigenbau

moin!
noch einmal ne frage an den Peter:
kannst du mir bitte mal erklären, wie du den blasschlauch an das saugrohr angebracht hast?
wird da einfach seitlich ein loch reingebohrt und der druckschlauch angebracht?
vielleicht mal ein verständliches foto oder ne zeichnung wäre nett.
danke im voraus.
jörg
 
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im prinzip würde mich eigendlich die komplette mammutpumpe und der aufbau interessieren.das scheint mir eigendlich doch die sinnvollste und zugleich wartungsarme variante zu sein.
ich würde mir gern son teil nachbauen,um das lästige hantieren mit der schmutzwasserpumpe im teich zu beenden.
der poolreiniger mit filterbeutel und wasserschlauchanschluss war ja auch nicht so der bringer.
einmal rein,beutel voll.umständlich jedesmal den beutel zu entleeren und wieder aufzuziehen.
da erscheint mir die mammutpumpe mit stetiger förderung doch eigendlich optimal.
kannst du mir auch bitte angaben zu rohrdurchmesser etc. geben?
besten dank
jörg
 
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Moral > wer Schlamm absaugt vernichtet Leben

aber das macht Filterung generell ja auch

siehe Spaltsieb

darum hab ich ja auch keinen Filter :D

... und wer große Löcher in den Garten gräbt, um die mit Wasser zu füllen, auch - ist so.

Wer KEINEN Schlamm absaugt,
wird nach mehr oder weniger langer Zeit keinen Teich mehr haben,
sondern ein Hochmoor - woll ma nicht. :(

Ich will noch mal meine Viechersortiererei rechtfertigen. Klar, ich schaff es nicht, alle Hüpferlinge oder gar Wimpertierchen, Ruderfußkrebschen etc. zu retten. Die sind eindeutig zu klein für mein Teeseicherl. Aber, wenn ich nur ausgewachsene Molche, 5cm große Großlibellenlarven und Goldfischerl aussortier, was sollen jene dann fressen? Von Wimpertierchen werden die nicht satt. Molche können an Land gehen, aber die anderen? Darum rette ich auch Eintagsfliegenlarven, die 2mm groß sind, und Plattbauchlibellelarven, die gerade erst geschlüpft sind. Damit die größeren Larven/Amphibien genügend Nahrug haben. Vermutlich ist zwar sowieso genug im Teich drin, auch wenn ich die 300 Eintagsfliegenlarven aus einer Handvoll Schlamm nicht rauskletzel, es sollen ja auch noch ein paar von denen schlüpfen und nicht nur Opfer werden.

Wenn ich penibelst so gut wie alle Blätter raushole, woher soll dann so viel Schlamm entstehen, dass mein Teich innerhalb von ein paar Jahren/Jahrzehnten verlandet? Es gibt sicher viele Gartenteiche, die schon seit 20 oder 30 Jahren bestehen, die noch nie abgesaugt wurden, und die trotzdem noch nicht verlandet sind. Klar, bei so einem See, wie du ihn hast, Peter, und wenn dann rundherum noch Bäume stehen, die jede Menge Laub abwerfen, wird das mit dem jedes-einzelne-Blatt-rausfischen ein bissl zum 24/7-Job. Aber viele, viele haben Teiche, die viel kleiner sind, so wie meiner zb., oder noch kleiner, und da ist es sicher nicht immer notwendig, abzusaugen.

Fazit: es gibt keine viecherlschonende Schlammsaugmethode :(
 
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Hi Jörg!
Zu allererst sind da rein mechanische Anforderungen:
Das Rohr für die Mammutpumpe muss so lang sein,
dass man den über dem Wasserpiegel befindlichen Teil noch ordentlich handhaben kann,
also z.B. bei einem 2 m tiefen Teich ca. 4 m. (Wir halten´s ja schräg rein - das kostet Länge!)
Der Durchmesser muss so klein sein, dass das noch vernünftig zu halten ist (wir wollen ja damit arbeiten!),
aber auch so groß, dass die Sache nicht zu schlabberig ist - es soll sich gezielt bewegen lassen:
Für übliche Teiche wird das also ein Rohr mit einem Durchmesser von ca. 50 ... 75 mm sein;
als Material empfiehlt sich dünnwandiges Alu oder zumindestens Hartplastik,
wie es in der Elektroinstallation als sog. Panzerrohr eingesetzt wird (eher beim Großhändler fragen!);
Abflussrohre sind aufgrund ihrer geringen Steifigkeit nur für Winzteiche geeignet.

Oben dran kommt ein Schlauch gleichen (!) Durchmessers - nicht kleiner, sonst verstopft er schnell!
Falls der Schlauch recht lang ist bzw. weit unter den Wasserspiegel im Sammelbehälter (Fass) reicht,
sollte man einen Luftabscheider aus einem T-Stück einbauen.
Der wird mit einem passenden Blumentopf voll Kies verstopelt,
damit´s nicht spritzt. (siehe Skizze)

Zur Schonung der Folie wird das Ansaugende mit einem Kantenschutz (Autozubehör) verkleidet
(Das ist ein U-förmiges flexibles Kunststoffprofil mit integrierten Metallklammern, die das Runterrutschen verhindern.)

Die Einblasstelle ist im simpelsten Fall ein Loch im Rohr (ca. 10 cm vom Saugende),
durch das der Luftschlauch gesteckt wird. Der darf aber nicht wesentlich hineinstehen,
sonst bleibt dort jede Menge faseriges Zeug hängen und das ist der Anfang vom Verstopfen.
Deutlich (!) besser ist die von Luci probagierte Variante "Tschechischer Luftheber",
wofür rundum kleine (0,8 bis 1 mm) Luftlöcher gebohrt und natürlich auch angespeist werden.
(siehe Skizze)

Als Luftpumpe ist jede ausreichend leistungsstarke (so ab 2000 Liter/Stunde) geeignet,
die in der Einblastiefe noch ordentlich fördert,
wobei handelsübliche Membranpumpen in 2 m Tiefe oft nur mehr leise Blaserln loslassen.
(Die von mir empfohlene Becker-Pumpe VT3.60 blubbert auch in 4 m Tiefe noch,
dass man an einen unterseeischen Vulkanausbruch glaubt!)
Es zahlt sich aber sicher nicht aus, NUR für die Schlammsaugerei eine Spezialpumpe zu kaufen,
weshalb ich den Hobby-Werkstattkompressor empfehle.
Die gleichfalls empfohlene Ausblaspistole erlaubt das ergonomische Bedienen.
 

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herzlichen dank!
da hast du dir wirklich mühe gegeben.das veranschaulicht mir doch einiges.
das werde ich wohl für die nächste saison umsetzen.
erscheint mir sehr wirkungsvoll zu werden.
noch einmal dank für deine umfangreiche antwort.
jörg
 
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:hallo

wenn ich das Thema richtig verstehe, geht es doch in aller erster Linie darum, den Schlamm abzupumpen, ohne daß das Fördergut zerheckselt wird. In dem Zusammenhang ist auch schon das Venturiprinzip erwähnt worden. Bisher wurde darauf aber nicht näher eingegangen. Dabei ist es aber wohl das Schonenste und preiswerteste System überhaupt, mit dem sich auch größere Förderhöhen bewerkstelligen lassen.
Nachteil ist sicher, daß dem Schmutzwasser zusätzlich noch "Frischwasser" zugeführt werden muß, was die zu filternde Menge erhöht.
Vorteil ist, daß im Prinzip ein Wasserschlauch, angeschlossen an der Wasserversorgung, als Fördermittel ausreicht.

Gruß Nikolai
 
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:hallo

Mit Luft als Antriebsmedium würde es sicher auch funktionieren, aber für die angestrebte Förderhöhe sicher schwerer umzusetzen.
Zum besseren Verständnis, anbei eine Skizze.

Venturi (Small).PNG 

Gruß Nikolai
 
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Hallo Thomas,
um ein Gerät auf diese Weise zu bauen, bedarf es recht großer Filtervolumina, oder einer kleinen Saugfläche.
Deine Idee ist wohl eher für "Bodenabsaugroboter" geeignet. Sollte es dafür noch kein Patent geben, dann aber schnell ... ;).
Warum sage ich das? Anhängend mal ein Profil zur Absetzgeschwindigkeit von Partikeln:
Anhang anzeigen Sinkgeschwindigkeit von Partikeln.pdf.
Darin ist nicht berücksichtigt, dass die meisten Partikel Bakterien/Algen usw. enthalten, die Fortbewegungsorgane besitzen, und "rudern" können. Als zweites Problem gibt es die "Aufladung" der Partikel (Zeta-Potential). Beide Faktoren verschlimmern die Kurve.
Wer keine Partikelgrößen nicht kennt:
Sand > 20µm
Ton < 50 µm (bis hin ~5 µm).
Mikroben wie Algen, Bakterien etc. : keine Sinkgeschwindigkeit!
Je nach Tonnendurchmesser und -höhe ergibt sich eine Fließgeschwindigkeit von m/s, und eine Sinkgeschwindigkeit aus der Übersicht von m/s. Damit läßt sich ein "Rückhaltevermögen" schätzen.
Deine Idee ist also echt genial für alternative Bodenabsaugmethoden.
 
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Hallo liebe Schlammsaugergemeinde,

es sind ja wirklich gute und einfache Schlammsauger zusammengekommen.

Für meine Ansprücher scheidet die Mammutpumpe aus, da man nur tiefe Stellen damit saugen kann. Da ich auch am Teichrand mit 10-20 cm Tiefe rumsaugen will geht das nicht. Als weiteres Problem sehe ich, das das Mammut relativ senkrecht stehen muß. das würde bedeuten, mit dem Boot übern Teich. Ich denke, ich kann es drehen und wenden wie ich es will, das passt einfach nicht. Bei größeren Teichtiefen wird es sicher eine sehr Wirkungsvolle Metode sein. Großer Vorteil, ganz klar: Wenn man einen Elefanten im Teich hat und das Rohr dick genug ist, passt der auch durch.

Die sysmpatischsten Ideen finde ich die von Koifischfan und Nikolai.
Koifichfans Idee hat den großen Nachteil, das das Ganze 100% Dicht sein muß und somit könnte ich mir vorstellen, dass es immer wieder Probleme gibt.

Nikolais Variante mit der Nutzung des bereits gefilterten Wasser scheint da viel einfacher. nur würde ich die Pumpe direkt in die letzte Tonne stellen. (ich habe noch eine Baumarkttauchpunmpe rumstehen).

Grüße

Thomas
 

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