AW: Überdüngung, Fadenalgen
Hallo,
es ist nicht nur Dünger das Problem, sondern alles Organische und Anorganische, was in den Teich gelangt, düngt - mehr oder weniger. In Wasser gelöste Gartenerde reicht vollkommen.
(Tendenziell haben wir ja allgemein eher überdüngte Gärten....
) Auf Bild zwei ist im Rasen ein offenes Beet mit leichter Neigung (so wirkt es) Richtung Teich: bei einem ordentlichen voralpenmäßigen Regenguß wirst Du Dich wundern, was sich da alles "auf den Weg macht" Richtung Teich - panta rhei - alles fließt, you know.
Ich hatte auf ungefähr einem Meter einen Baufehler an meinem Ufergraben: er lag minimal höher als der Wasserspiegel und über die Ufermatte wurde nach Starkregen kontinuierlich nährstoffreiches Wasser eingetragen.
Aus Erfahrung mit dem Teich (vor Umbau) weiß ich, daß so ein Teich sich dauernd verändert: Wetterlage, Gewühle (mehr durch mich als durch die Fische...
), Temperatur, Jahreszeit. Wenn Dein Teich so stabil trüb ist (und dabei sieht er im Vergleich zu meinem prima eingewachsen aus und ist riesig), dann hast Du ohne Zweifel das "Dauerleck" von außen nach innen.
Wenn der Teich also "gesichert" werden sollte und Du willst den ebenerdigen Rand behalten (der ja wirklich "schick" ist), dann steht der Bau einer Art Drainage für "Rasenwasserflutungen" an. Ein Mitglied hat ja schon von einem umlaufenden Schutzgraben geredet.
Wenn Du einen "schweren" oder im Untergrund sehr verdichteten Boden hast (sehr wahrscheinlich, weil Alpenendmoräne aus Riß- und Würmeiszeit), dann muß der Graben breiter und evtl. sogar mit gelben Drainagerohren (mit entsprechender Neigung zur logischen Abflussrichtung hin) bestückt werden.
Bei weniger problematischem Boden reicht ein Kiesbett auf Sand evtl. mit Unkrautvlies als "Versickerungszone" - der Sand ist dabei das Wichtigste, der hält das Wasser bis zum Versickern und der Kies ist der "Spritzschutz" Richtung Teich.
Je breiter, desto besser: mußt halt das Nützliche klug mit der gewünschten Optik versöhnen.
Wenn das erledigt ist und sich im Teich nix tut, kannst Du wieder auf die
Schleie zurückkommen.
Ich habe in meinem Teich (weniger als ein Viertel von Deinem) 17 Fische (4 - 25 cm), davon 15 der berüchtigten Turbogründler: nach Beseitigung der Baufehler kann ich täglich zuschauen, wie der Teich sich klärt (ansonsten nur noch Zeolith im Filter und einen gutsortierten Unterwasserwald).
Der Filter läuft mit 2000l - Pumpe mit banalster Filtermedienausrüstung und nur bis der Teich sich "gefangen" hat, d.h. die Flora wieder stimmt. Dann kommt er wieder weg.
Die Sichttiefe ist jetzt bei 1 m in vier Wochen und Starkregen "juckt" keinen mehr.
Nur wo ich "gründle" beim ein- und umpflanzen, habe ich am nächsten Tag eine Handvoll Fadenalgen. Meine Goldis schaffen solche "Aufwirbelungen" nicht: ich beobachte sie (seit der Teich klar ist...) genau...
Du wohnst luftlinienmäßig genau auf meiner Wetterlinie (Memmingen - München) und da hatten wir jetzt wochenlang "Algenwetter" : Hitze und Starkregen im Wechsel: bei Deiner Teichrandkonstruktion reicht das, um alle Probleme zu erklären (und zu beheben).
Liebe Grüße,
Anna