AW: Übung mit der Nahlinse
Hallo zusammen,
hallo Gabi,
kurz nach dem Fussballspiel (hmmm, die Italiener haben wohl verdient gewonnen...) ein paar Antworten zu den obigen Fragen (obwohl Karstens Links schon alles auflisten):
Bei echten Makroaufnahmen hat man einen Bereich von maximal ein paar Millimetern, in dem das Foto scharf ist (ganz gut zu sehen bei dem Froschfoto ganz rechts: Scharf ist eigentlich nur die Ebene der Augen). Alles andere wird mehr oder weniger unscharf (auch gut zu erkennen bei der "Simulation" der Makroaufnahme mit Ausschnittvergrösserung). Es kommt nun darauf an (und genau das sorgt für den grossen Ausschuss), diese Schärfeebene durch den wichtigsten Teil des Fotos zu legen: Beim Frosch eben durch die Augen. Wenn das gelingt, ist das Foto gut, ganz knapp daneben ist eben auch für die Tonne. Da spielt etwas die Erfahrung eine Rolle, viele Aufnahmen, von denen man nur die beste nimmt (ist bei digital ja nun problemlos) - und eben auch ganz einfach Glück !
Natürlich muss man die Entfernung Kamera/Objekt so halten, dass das Objektiv auch auf das Motiv fokussieren kann. Das zeigt die Kamera aber zumeist sehr deutlich an. Erheblich schwieriger ist es schon, die Schärfeebene innerhalb des regelmässig winzig kleinen Motivs richtig zu legen: Oft sind die Sucher moderner Kameras derartig mies (so auch meine 300D), dass man das Bild einfach nicht mehr vor dem Auslösen beurteilen kann.
Man kann nun versuchen, den Bereich, in dem die Kamera scharfstellt, von wenigen Millimetern auf einige Zentimeter zu vergrössern. Dazu benötigt man zunächst einmal eine Kamera, die ein manuelles Eingreifen gestattet. Das können alle Spiegelreflex (übrigens hat das mit digital oder analog nichts zu tun), alle Prosumer und viele hochwertige Kompakte. Dann muss man die Blendenzahl erhöhen, sagen wir auf Blende 11 bis 16. Blende 16 und höher beugen das Licht aber schon so stark, dass speziell bei Makroobjektiven durch diese Beugung eine Unschärfe hervorgerufen wird, die objektivbedingt und damit unvermeidlich (bei der gewählten Blendenstufe) ist.
Und natürlich ist ein Stativ sehr nett, aber bei bewegten Objegten praktisch nicht zu gebrauchen. Deshalb empfehle ich, mit höchster Auflösung in Telestellung zu arbeiten und aus der gelungenen Aufnahme noch eine Ausschnittvergrösserung vorzunehmen. Das ist nicht nur einfacher, sondern bei Lebewesen auch sehr viel einfacher, weil man bei "echten" Makroobjektiven bis ca. 100 mm Brennweite (KB) so dicht an das Motiv heran muss, dass es fast die Frontlinse berührt. Und dann ergreift es auch bei der besten Spiegelreflex eben die Flucht und wartet nicht, bis man scharf gestellt hat. Bei digitalen Spiegelreflexkameras sollte man deshalb vielleicht in den sauren Apfel beissen und eines dieser sauteuren Makroobjektive mit 180 mm Brennweite kaufen. Aber vorher genau überlegen (am besten ausprobieren), was man braucht: Ein echtes Makro oder ein Tele mit einer (KB) Brennweite ab 500 mm, evt. mit Bildstabilisator.
Viel Vergnügen in Frankreich (kommt Ihr hier in der Ecke vorbei ??) !
@ karsten.
Du kannst Dir gar nicht vorstellen, wie furchtbar es derzeit ist. Ich hatte Freitag früh noch Vorbesprechung einer Veranstaltung mit Gustav Humbert, die für gestern geplant war. Dazu ist es gar nicht mehr gekommen. Nicht nur ich wurde bei Humberts Abschiedsrede fast von meinen Gefühlen überrollt. Was man so liest, ist aber nur der Anfang. Wenn ich meinen Quellen glauben kann, droht fast so etwas wie ein Bürgerkrieg. Und dann stehen wir sehr oft und sehr prominent in der Zeitung...
Beste Grüsse
Stefan
P.S.: @ Jochen: Ich meine, Du brauchst kein Makro (Nahlinse ist als gelegentlicher Ersatz sehr schön), sondern ein echtes Tele mit Bildstabi.