220 Volt im Schwimmteich

Hallo Wolf,
Deine Rechnung kann ich nachvollziehen, bei den spezifischen Leitfähigkeiten (P?) gehe ich nicht mit. Leitungswasser hat bei uns eine Leitfähigkeit von ~0,5 mS/cm, und das ist vergleichsweise salzarm. Ein 4m langes Rohr mit DN 100 hat damit etwa 5kOhm Leitungswiderstand. Bei 230V Spannungsdifferenz fließen ~50mA. Ich habe jetzt noch nicht die zweite Leitung mit einkalkuliert, die den Stromfluß verdoppeln würde :hehe5.
Ein Sicherheitskonzept auf Basis mangelnder Leitfähigkeit des Teichwassers ist also eher keines. Eine funktionierende Erdung wäre eine Alternative. Eine fehlende Kapillarsperre funktioniert ganz sicher gut, ein metallischer Erder, der ins Wasser taucht, muß halt sicher eine leitende Verbindung zum Wasser gewährleisten (und das ist wohl der Grund, warum so etwas in keine Norm kommt). Auf letzterem werden sich Beläge bilden, die den Übergangswiderstand erhöhen können.
Salzfreies Wasser hat eine Leitfähigkeit von gut 0,001 mS/cm, wäre also ungefährlich (und genau das hast Du vorgerechnet :hehe5). Das im Handel erhältliche "desionisierte" oder "vollentsalzte" hat vermutlich 0,005 mS/cm (das ist zumindest technischer Standard); zufälligerweise (s. die Äquivalentfähigkeiten, und dann ein wenig Rechnen) hat mittelhartes Wasser ohne zusätzliche Salze auch selbige Leitfähigkeit. Die (deutsche) Trinkwasserverordnung erlaubt bis zu 2,5 mS/cm, also das Fünffache des von mir bei uns gemessenen Wertes. Das ist einfach zu viel.
 
Hi Rolf,

die Werte für den spezifischen elektrischen Widerstand errechnen sich aus dem elektrischen Widerstand (ist aber nicht das gleiche). Die Leitfähigkeit hat z.B. die Einheit (die Du hier auch anwendest) von Millisiemens/cm. Der spezifische Widerstand hat die Dimension Ohm mm2 / m. Die Werte stehen in unmittelbarem Zusammenhang. Durch den Umkehrwert der Leitfähigkeit erhält man den elektrischen Widerstand (bei 2,5mS/cm sind das 400Ohm) und wenn man für den elektrischen Widerstand 1 m Länge bei 1mm2 Querschnitt annimmt, entspricht das dem spezifischen Widerstand. Bei meinem Beispiel (Länge und Querschnitt) ergäbe das immerhin 12,9 Milliampere. Bei Wiki findet man diverse Werte für Materialien.

https://de.wikipedia.org/wiki/Spezifischer_Widerstand

Um auch den Querschnitt und die Temperatur (habe ich vernachlässigt, gilt so bei 25°C) berücksichtigen zu können, ist der Wert des spezifischen Widerstands einfacher in der Anwendung.

LG Wolf
 
Für Deine Annahmen solltest Du von einem mineralisierten Wasser mit 0,6% Salz ausgehen, da Teiche hin und wieder aufgesalzen werden.

Grüße,
Frank
 
Das sind ja schöne Rechnungen, nur bringen die niemanden weiter.
Insbesondere dann nicht, wenn der Ernstfall eingetreten ist.
Daher lieber gleich alles in Richtung Vorschrift und /oder noch eine Schippe drauf.
Dazu noch eine Runde Beten, das niemals so etwas passiert, wie Kind fäst in Gartenteich und wird vom Stromschlag getötet.

Jetzt aber Mal eine kurze Frage:
Wie und womit habt ihr denn die Erdung hergestellt?
 
Für Deine Annahmen solltest Du von einem mineralisierten Wasser mit 0,6% Salz ausgehen, da Teiche hin und wieder aufgesalzen werden.

Grüße,
Frank


Das geht ja schon in Richtung einer medizinischen Kochsatzlösung (0,9%) . Wer macht denn so etwas und warum?
Wenn man Wasser mit sehr vielen gelösten Stoffen hat und die elektrische Leitfähigkeit sehr hoch ist, muss man das berücksichtigen. Völlig klar.

Die VDE Vorschriften sprechen von 230 Volt Geräten innerhalb bestimmter Zonen. Ab einem gewissen Abstand gibt es diese Zonen nicht mehr. Eine Begründung findet sich in den Vorschriften nicht, aber wenn man nachrechnet, stellt man fest, dass es passt. Das elektrische Gerät ist ja ggf. überhaupt nicht dafür gebaut unter Wasser zu funktionieren . Es könnte einfach hineinfallen. Dann ist der Störfall auf jeden Fall eingetreten, was bei einer entsprechen geschützten Tauchpumpe ja gar nicht der Fall wäre. Für diesen "Unfall" sind die Vorschriften. Damit sind in meinen Augen auch Tauchpumpen mit 230 Volt - sofern sie die Abstände einhalten - zulässig. Es gibt dann drei Sicherheitsstufen. Die erste ist eine Pumpe, die normalerweise kein Problem unter Wasser macht. Die zweite der Fi-Schalter und die dritte der physikalische Abstand, der zwar noch etwas Strom durchlässt, aber nicht genug einen Schaden zu verursachen.

Die Erdung sollte in unmittelbarer Nähe der Pumpe sein. Ändert nicht an den Strömen im Wasser, aber hilft dem Fi-Schalter.

Gruß
Wolf
 
Wer sowas macht? Immer mehr! Die einen bekämpfen dankt Algen, die anderen CEV (Schlafkrankheit).

Grüße,
Frank
 
Wer sowas macht? Immer mehr! Die einen bekämpfen dankt Algen, die anderen CEV (Schlafkrankheit).

Grüße,
Frank
Für die und diejenigen, die einen Salzsee im Garten haben (und ggf. eine eigene Salzherstellung), sind die 12Volt Pumpen unvermeidlich.
Du hast mich überzeugt :)

Gruß
Wolf p.s. Hat Deine Katze die Schlafkrankheit?
 
Bei 0,6% Salz kannst Du anfangen von Brackwasser zu sprechen, Salzwasser ist es noch nicht.

Grüße,
Frank
 
Das ist doch ein ganz andere als auf dem Profilbild! Diese hier sieht ziemlich wach aus. Süß;)
 

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