Brückenideen gesucht :)

Ganz fest versprochen! Die alte Brücke ist inzwischen wirklich so dermaßen marode, dass ich mich jedes Mal innerlich auf einen Reinfall vorbereite, wenn ich rüber auf die Insel balanciere …
 
Mensch Kathrin,
pass' bloß gut auf... ich erinnere mich an 'das gute Stück',
war damals schon eine wacklige Geschichte.
Wir wollen doch nicht, dass Du als 'Krebsscherenfutter' endest!:D
 
Lach! Die Krebsscheren blühen übrigens gerade. Aus einer sind sogar vier Stück geworden, aus den anderen beiden je drei. Ein voller Erfolg – vielen lieben Dank noch mal! :)
 
Hier einmal kurz meine kleine Teichbrücke.

Ich pers. wollte ein optisch schlanke Trag-Konstruktion, die wartungsarm oder -frei sein soll.
Daher Edelstahl- Rechtechprofil 40 x 60x 2mm.
Bangkirai- Bretter 90cm breit und stehen seitlich ca. 15cm über. Abstände der Träger ca. 58cm.
Bretter montiert ohne Schrauben von oben durch die Bretter mit Dielenfix 22.
https://www.sihga.com/34129-dielenfix.html

View: https://www.youtube.com/watch?v=-JvlInst-8w


Das war auch der Grund für die Abwahl der preiswerten Brückenprofile von NG aus Aluminium-Strangpressprofilen.
Für Leute, die sich nicht an den sichtbaren Schrauben stören eine gute Alternative.
https://www.naturagart.de/shop/Teic...ch-Sondermass-ueber-Brueckenkonfigurator.html
Die Kosten nur für die Tragkonstruktion bei NG wären so ca. 500,- gewesen (Aluträger, Verbinder etc. 448,- plus Kleinteile..)
Einfach bestellen und montieren- fertig. Aber ich hätte dann nicht die Dielenfix nehmen können.

Ich kann leider manchmal nicht anders......und habe eben mein aufwändiges Ding wieder durchgezogen- zumal meine Holzterrassen ebenfalls ohne sichtbare Schrauben von oben so montiert wurden.
Optik und konstruktiver Holzschutz.

Unbekannt war für mich die Traglast des Rechteckprofiles und ich war mir nicht sicher, in wieweit sich das Profil durch Biegung und Einspannung in den Fundamenten verhält.

Deswegen habe ich das RE- Profil nach einigen Tests...hochkant genommen...60mm hoch und 40mm breit. 3 m lang, Druchbiegung 12cm auf 3- Walzenbiegemaschine gebogen.

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4 Querstreben 40 x 40 x 2mm werden zwischengeschweißt.
Für die Montage der Dielenfix auf dem Profil wollte ich Gewinde schneiden. Für mehr Materialstärke kommt obe ndrauf noch ein 3mm x 50mm Flachprofil aufgeschweißt.
Somit 5mm für Gewinde.

Das Biegen und schweißen überließ ich einer Schlosserei.
Ich bin ja nur tapferer Laie- und mein Haus- und Hofschlosser hat gerade etwas Hausumbaustreß.

Biegen von Profilen- dazu benötigt man eine Profilbiegemaschine. klar- 3 Walzen...je nach Profilstärken gibt es eben die passenden Maschinen.

Dem Meister-Schlosser wies ich noch auf den Verzug beim Schweißen nett hin....:"Keine Bange- wir machen ja nix anderes.."
Insbesondere das aufschweißen des Flacheisens auf dem gebogenen Profil birgt Risiken des Verzugs.

In der Zwischenzeit wurden die Bangkirai- Bretter zurechtgesägt, 2 x mit Bangkirai- Öl gestrichen und mit den Dielenfix versehen.
Schrauben natürlich vorher kurz in das Öl getunkt.

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Das Gestell wurde abgeholt- und war natürlich nicht perfekt....es hatten sich die beiden Holme verzogen und liefen nicht ganz parallel...die Enden "flügeln" etwas.
Aber das lag auch an meiner Konstruktion mit dem aufgeschweißten Flacheisen..und daran, dass wohl der Meister nicht in der Reihenfolge arbeitete, wie ich es ihm laienhaft empfahl..(RE Profil biegen, Flachstahl aufschweißen, ggf. nochmals nachrichten, dann erst die beiden Bögen miteinander verbinden)
Er hatte vermutlich das Flachprofil am zum Schluß aufgeschweißt....
Nun ja- Fun is not a straight line.:lala5 und ich würde empfehlen, das mit dem aufschweißen zu lassen und gleiche ein Profil passender Stärke zu nehmen.
Oder..das schneiden von Gewinden zu vermeiden und Einnietmuttern zu nehmen. Hinterher ist man immer klüger.:)

Montage der Bretter und schneiden der Gewinde- war ein Heidenspaß...44 Gewinde M5, 4,2mm gebohrt.
Für Edelstahl gibt es auch passendes Werkzeug- Bohrer und Gewindeschneider. Bekommt man nciht unbedingt beim Baumarkt. Würth hatte alles am Lager. Super! Die Bestellnummern könnt ihr den Bildern entnehmen.;)
0 Bohrer abgebrochen und dafür 3 Gewindeschneider, 4 Schrauben "fraßen", brachen ab. Das kann man aber alles richten....ist eben das Salz in der Handwerkersuppe.;)

Erst natürlich das "Schichtmaß" ausgemessen und angezeichnet.-Bohren-Gewinde- Bretter ran...

Endspurt und Belastungstests. Läuft- Brücke schwingt auch kaum durch bei meinem Gewicht.:)
Wie man an den Fußabdrücken sehen kann- Plattfüße habe ich nicht.

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Jetzt wurden alle Bretter wieder abgeschraubt. Alle Bretter sind numeriert und haben ihre feste Reihenfolge. Das erleichtert später die Endmontage.

Brückengestell wurde ausgerichtet, Schalung gebaut und betoniert. Oberste Betonschicht wieder eingefärbt. Auch wenn man die Stellen später kaum sieht.

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Und die Bretter wieder montiert.
Das "Flügeln" der Brückenträger (Knapp 1cm an jedem Ende) fällt kaum auf. Das ist eben meine "Propellerbrücke".

Eigenkritik:
-wie schon geschrieben- konstruktiv den Verzug vermeiden- gleich Material in für Gewinde passender Stärke oder Einnietmuttern.
-der Brückenbogen passt schon ganz gut. Man muß aber auch wissen, dass ca. 1/2 Meter an jedem Ende gerade bleiben...wer also einen perfekten 3m- Bogen haben will, der muß 4m biegen und dann die Enden abschneiden
Es fällt optisch kaum auf, dass die Enden gerade sind.
-durch den krummen/ schrägen Verlauf des Bachlaufes unter der Brücke kam die Trägerkonstruktion etwas höher. Da wäre es besser gewesen, die Brücke wäre 4m lang und die Höhendiff. zum Pflaster wäre so eleganter ausgeglichen. So muß ich eine Rampe pflastern.
-Es wird sich zeigen, was mit zu erwartenden thermischen Spannungen passiert. Die Enden sind ja fix einbetoniert. Ich hoffe, die Brückenwölbung fängt das etwas auf. Brückeingenieure hätten zumindest einseitig ein Gleitlager konstruiert. Sollte die Schweißnaht einer Stütze irgendwo abreißen, werde ich das nachholen müssen.

Ansonsten hält die Brücke super, schwingt durch Wölbung und Fundamente kaum durch.

Bevor ich wieder als Internetwissenschaftler dargestellt werde, der Risiken verschweigt und für nix haftet:

Bitte fragt Euren Elektroinstallateur zu notwendigen Erdungsmaßnahmen/ Potentialausgleich im Bereich 1 nach DIN VDE 0100.702....
Ich pers. habe dazu zwar bei Teichbrückenangeboten mancher Firmen:lala5 noch nie was gelesen- aber vielleicht steht ja sowas dann in den Aufbauanleitungen drin.;);)

Für die Planung meiner Brücke bin ich ja nur als Laie verantwortlich. Die Schlosserarbeiten überließ ich einem Meisterbetrieb.

Kosten:
Am Ende insgesamt 850,- € für Edelstahl ca. 250,-€, Schlosserarbeiten, Werkzeuge, Holz 250,-€, Öl etc.
Dazu kam natürlich meine eigene Arbeitsleistung, was ich ja als Vergnügen ansehe.

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Man, Thosten, super Doku!!
Da hast du ja Beton reingekippt!! Das bekommt ja keiner mehr raus. Ich war da sparsamer bei mir ....;)
Bzgl. Schutzmaßnahme durch Erdung: Die VDE0100-702 sagt, dass "alle fremden leitfähigen Teile" in den Bereichen 0,1, und 2 über einen Schutzpotenzialausgleichsleiter miteinander verbunden werden müssen.
"Fremde leitfähige Teile" seien leitfähige Teile, die nicht zur elektrischen Anlage gehören ,aber ein elektrisches Potenzial (einschließlich einer örtlichen Erde) außerhalb der Bereiche 0,1,2 einführen können.
Deine Brücke befindet sich nur in Bereich 1 des Teichs (bis 2m vom Ufer), kann also nix von ausserhalb einführen : alles chic. :zigarre
LG Michael
(Internetwissenschafter II)
 

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