Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Walter123

Mitglied
Dabei seit
17. Mai 2011
Beiträge
17
Ort
4493
Teichtiefe (cm)
3
Teichvol. (l)
110
Besatz
keine
Hallo Teichfreunde:
Ich möchte euch hier meine Erfahrungen mit meinen 130 m³ Teich schildern.
Vor 3 Jahren habe ich einen naturnahen Teich gebaut.
In letzter Zeit hatte ich immer mehr Probleme mit den Lieben Algen.
Hab hier im Forum schon was geschrieben und super Tipps bekommen.
Leide bekam ich meine Phosphatwerte nicht in den Griff. Pflanzen wuchsen und die Algen auch.
Nach dem Einbau einer 2m² Filteranlage und zwei 55w UVC Lampen hat sich nicht wirklich was verändert. Auch das Einbringen von Eisenoxyd in Säcken von OASE (12 Säcke) brachte keine Veränderung. Jetzt gingen uns alle Ideen aus und auch die Nerven lagen blank.
Nach einigen hin und her überlegen entschlossen wir den Teich zu leeren.
Das dauerte rund einen Tag. Wir spülten den Gesamten Schlamm aus dem Randbereich in den Schwimmberiech und saugten Ihn dann ab.
Jetzt kam die Feuerwehr und füllte den Teich.
Vor dieser Aktion testete ich den Phosphatwert der Ortswasserleitung. Der wert war viel geringer als der in meinem alten Teichwasser.
Nach dem Füllen sah der Teich wie neu aus.:oki
Zwei Tage später überprüfte ich mein neues Teichwasser. Und jetzt staunte ich nicht schlecht:kopfkratz. Das Wasser hatte wieder Phosphatwerte wie vor dem Auslassen.
Im ersten Moment war ich enttäuscht weil wieder viel Phosphat im Teich war. Jedoch weis ich jetzt mit Sicherheit, dass es aus meinem Substrat kommt. Das heißt für mich, dass ich beim Teichbau und bei der Umrandung alles richtig gemacht habe. Ein Eintrag von außen kann ich in den zwei Tagen ausschließen. (Sonne, Sonne, Sonne, und kein Wind).
Ich versuche gerade meine Phosphatwerte mit Kalk einbringen und wieder absaugen zu senken.
Ob das klappt weiß ich noch nicht. In einem Eimer dem ich zum Test mit Teichwasser gefüllt habe und dann einen Teelöffel Kalk aufgelöst habe ist der Wert gesungen. (Tipp: Vorsicht bei Tröpfchen Tests. Da wird der Kalk gelöst und die Werte stimmen dann nicht. Vor dem Messen den Kalk absinken lassen und nicht aufwirbeln.)
Ich bin gespannt ob ich mein Phosphatproblem mit dem Kalk lösen kann. Wenn nicht wird mir wohl eine Sanierung im Herbst nicht ausbleiben.
Da werde ich mich hier im Forum dann schlau machen!
Sollte sich jemand mit Phosphat genauer auskennen bitte ich um Hilfe denn das ausräumen möchte ich um jeden Preis verhindern.
Lg Walter
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hi Walter
Ich schubs dich mal wieder hoch...!
Vielleicht kann dir da doch noch jemand helfen!
Mit Kalk wäre ich richtig vorsichtig.!!!
Welche Art Kalk stellst du dir denn Vor?
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hi Robert!
Das macht man mit Calziumhydroxid Ca(OH)2,
das weiland als Baukalk oder gelöschter Kalk vertrieben wird.
Man braucht dazu erstaunlich wenig, denn man hat´s ja auch mit erstaunlich wenig Phosphat zu tun.
Das kann man sehr schön stöchiometrisch rechnen und dann halt 3...5-mal überdosieren;
ein Teelöffel in einen Eimer ist jedenfalls GEWALTIGST zuviel!

@Walter: Deine Rosskur für den Teich ist für die Biologie aber ein schlimmer Schlag gewesen;
ob das etwas VERBESSERT hat, beweifle ich stark!
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hallo

:kopfkratz
hab ich was verpasst ?

Phoshateliminierung mit Kalk in Gartenteichen :smoki

das ist ein Verfahren aus der Abwassertechnik und in besetzten und/oder bepflanzten
Teichen überhaupt nicht anwendbar.

mit Kalk im Teich kann man alles mögliche bewirken

Phosphate binden erst wenn alle sichtbare Flora und Fauna platt ist !


ich lass mich gern belehren !


:oki
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Achso

@Walter

Trinkwasser wird zum Schutz gegen Rost Phosphat zugesetzt
das wird Dein Problem sein :kopfkratz

dann geht die im Wasser vorhandene Härte (kalk) mit dem eisenIII (rost) in den Rohren
eine schwerlösliche Verbindung ein und schützt so die Rohre vor "Lochfrass" :D von Innen.

mfG
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hallo zusammen,

Anscheinend ist das bei meinen Teich etwas anders.

Ich hab ja keinen sehr genauen Test aber eins kann ich mit Sicherheit sagen.
Meine P werte sind sehr hoch.
In der Wasserleitung ist ein geringer teil P das hab ich mit vom Institut das für unseren Ort das Wasser testet bestätigen lassen.
Wie gesagt, nach 2 Tagen war der Teich wieder mit sehr viel p belastet.
Das lässt nur einen Schluss zu: P kommt aus dem Substrat und das nicht zu wenig!

solange ich keinen weg finde dieses P zu binden wird sich an der Situation in meinem Teich nichts ändern.
Nicht weil ich ungeduldig bin sondern weil die Algen alles an UW Pflanzen vernichten. das war bis jetzt immer mein Problem und aus diesem Kreislauf komme ich nicht heraus wenn das Substrat P abgibt.
Ein zweites Problem sind dann die Abgestorbenen Algen die werden ja auch zu P oder?
Ich werde nächste Woche eine Substratprobe in Wien analysieren lassen. (Wieder 200€)
Derzeit würde es keinen Sinn machen Pflanzen zu setzen denn die Algen würden alles sofort überwuchern und zerstören.
Ich hab jetzt bei einigen Teichbauern angefragt und werde mir eine Renovierung (Umbau) anbieten lassen.
Substrat raus -- sauberes Gestein rein -- Technik die die Randzonen zu Filterzonen macht -- und Zeolith Gestein.
Lg Walter

@Peter: Ich bin grundsätzlich deiner Meinung, aber wenn man keine Freude mehr am Teich hat weil man sofort die Algen abzukäschern versucht, und man mit Freunden nicht mehr am Teich sitzen will, muss man was unternehmen. Ich kenne den Teich meiner Freunde (haben gleich und zu gleichen Zeit gebaut wie wir) Die haben keine Probleme (Putzen von Zeit zu Zeit die Folie) Auch das Wasser ist nicht mit P belastet. (Gleiche Ortswasserleitung). So soll mein Teich auch sein. Dann wäre alles OK.
Da ich alles ausgeschlossen habe bleibt nur das Substrat über und da kann ich nichts unternehmen, außer es im Herbst auszuräumen.
ODER?????
 
Zuletzt bearbeitet:
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hallo Karsten!
Du hast etwas verpasst:
Das mit der Phosphatbindung ist nicht auf meinem Mist gewachsen
und funktioniert wunderprächtig, mit kleinsten Mengen, einfachster Apüplikation und gefahrloser Überdosierung.
Bevor man also teures Eisenhydroxid kauft, seinen Filter umbaut und hofft,
sollte man sich der elementaren Chemie besinnen:
3Ca(OH)2 + 2H3PO4 => Ca3(PO4)2 + 3H2O
Calziumphosphat ist genauso wie Eisenphosphat nahezu unlöslich und fällt dabei aus.
(Überschüsse des Löschkalks reagieren mit CO2 zu Kalkstein bzw. Hydrogenkarbonat.)

Hi Walter!
Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen,
dass Phosphat aus dem Substrat kommen soll,
außer du hat gedüngte Erde eingebracht!
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hallo Peter

das glaub ich Dir nicht !

außer aus dem Salzwasserbereich gibt es keine glaubwürdige Publikation zu dieser .....
Idee .



im Ragenzglas oder Kläranlagen .... dazu wird publiziert

komisch !:kopfkratz

und mMn. völlig gegenläufig zu allem was ich über das Händeln des SBV an Gartenteichen weiß

Nur weil das Wort "Doktor "gefallen ist reicht mir der Link nicht .


mfG
 
AW: Erfahrungsbericht: Wasserwechsel wegen zu viel Phosphat

Hallo Karsten!
Ich bin kein Chemiker und kein Biologe,
aber mit dem was ich aus meiner Ausbildung mitgenommen habe
und mir im Verlauf meiner jahrzehntelangen Aquariumpraxis durch Arbeiten an der Wasserchemie angeeignet habe,
erscheint mir das sehr plausibel:
Phosphat wird durch Metallhydroxide in unlösliche und deshalb ausfallende Metallphosphate gebunden.
Ob das jetzt Eisenhydroxid ist oder Calciumhydroxid ist, ist da zunächst einmal egal;
man kann´s auch schön rechnen ich sehe zunächst auch keinen Grund,
wieso das nur im Salzwasser funktionieren soll.

Ich habe das Buch vom Dr. Jaksch gelesen und das zeichnet sich (und seinen Verfasser) dadurch aus,
dass es im krassen Gegensatz zu verschiedensten anderen Büchern, die ich zum Thema Gartenteich gelesen habe,
nicht nur nichts verkaufen will, sondern die Zusammenhänge bis in die Mikrobiologie hinein plausibel beleuchtet.
Mit anderen Worten:
Ich zweifle in dieser Hinsicht nicht an den Aussagen vom Jaksch:
der hätte Danyvet statt der 3 Kaffeelöfferln Kalk um 0 €
auch sonstwas um viel Geld andrehen können!
:D
 

Benutzer, die dieses Thema gerade betrachten

Zurück
Oben Unten