AW: Filterbau
Hallo,
Ein Appel für den Biofilm.
Ein Biofilm bildet sich immer dort wo Wasser vorhanden ist, wo Bakterien sich festhalten können und in Ruhe gelassen mit der Besiedlung beginnen können.
Es ist eine Multikuli-Bakteriengesellschaft die an einander und von einander profitiert und sich sich dabei auch wechselseitig gesund erhält.
Zu erkennen meist als Schleimiges am Medium und zu vergleichen mit unserer Darmflora oder auch mit einem Biotop wie es ein Korallenriff ist.
Und genau wie dieses braucht der Biofilm zur Entwicklung Zeit und gleichbleibende Lebensbedingungen, dazu gehören auch die Jahreszeiten.
Für die biologische Reinigung des Teichwassers gibt es nichts besseres.
Da sich solcher Biofilm auf allen Filtermedien bilden kann und sogar an der Grenzfläche Wasser-Luft, dann nennt man ihn Kammhaut, ist die Wahlmöglichkeit des Filtermediums immens vielfältig.
Irgendwo habe ich mal gelesen, dass jemand die Lamellen von Chalosien geschreddert hat; Darauf muss man erst einmal kommen. Aber warum nicht, auch da können sich Biofilme drauf bilden.
Eigentlich dürften Filtermedien nicht durchgespült/rückgespült "gereinigt" werden.
Darum ist mir eine gröbere Körnung beim eigentlichen Biofiltersubstrat lieber als eine feine.
Daraus folgt dann auch ein größeres Behältervolumen.
Den Platz hat aber nicht jeder und muss dann wegen der erforderlichen Besiedlungsfläche auf kleinere Körnung ausweichen.
Das geht, aber dafür sollte dann eine gute Vorklärung, mindestens siebfilteräqiuvalent, vorhanden sein. Es gibt bei entsprechender Vorfilterung eigentlich keine Gefahr, dass der Biofilm den Filter zuwachsen lässt, undurchlässig werden lässt.
Der Biofilm selber formt Kanäle durch die das Wasser die Nährstoffe heranführen kann.
Das ganze ist eben ein hochorganisierter, nähstoffverwertender Organismus.
Die Tonnenvorklärer, zu denen ich auch gehöre, sollten das gröbere Material verwenden.
Bei uns wäre das Zusetzen des Mediums bei feiner Körnung durch gröbere Partartikel eher gegeben.
Es sollte eigentlich gewährleistet sein, dass sich das Filtermedium nicht verstopfen kann, eine Rückspülung wie immer nicht notwendig wird.
Darum finde ich einen Freiraum unter dem Substrat gut in dem sich Humus "Schlamm" sammeln kann. Humus?
Wenn der Biofilm in Ordnung ist, müsste er eigentlich reinen Humus produzieren.
Einige werden jetzt denken, Humus? ist das nicht der reinste Dünger für meinen Teich?
Nein, es entsteht hier ein Dauerhumus, der kann Nährstoffe sehr gut binden und erst Pflanzen können in einem komplizierten Verfahren die Nähstoffe im Humus herauslösen und sich nutzbar machen, und den kann man dann vielleicht ein mal im Jahr, im frühen Frühjahr? ablassen oder auch abziehen.
Bei einem bepflanzten Filter entsteht dann zwangsläufig weniger Humus, da hier ja schon einiges in Pflanzenmasse umgewandelt wird.
Auch auf dem Humus entwickelt sich im Grenzbereich Humus-Wasser ein Biofilm, ein anders strukturierter, aber auch einer der für die Wassergesundheit vorteilhaft ist.
Darum denke ich sollte man im Frühjahr nicht alles an Schlamm rausholen, sondern die Hälfte ca.
Wenn man die Regenwassernutzer fragt, ich meine die, die damit waschen, ihr Klo spülen und anderes, ihre Sammeltanks nie reinigen, wird man hören, dass das Wasser von Jahr zu Jahr "frischer" riecht.
Das bewirkt der Biofilm auf den Wänden und insbesondere am Boden.