Filterstart und Einlaufzeit

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Hallo Jochen,
Man kann auch auf diesem Bild gut erkennen wann nitrifiziert wird...
.. und auch wann denitrifiziert wird. Ganz schöner Tobak nach einem Glas Bier, ich habe mir die Info über die Denitrifikation mindestens drei Mal durchgelesen *hicks*.

Ob der Prozess im Teich so ablaufen kann, Peter? Das ist ja offenbar vom vorhanden sein von ausreichend gelöstem, organischen Kohlenstoff abhängig, fehlt der, kommt es zur erneuten Erzeugung von Nitrit unter aneroben Bedingungen - das Problem hatte doch kürzlich jemand hier von uns in seinem Teich, nachdem das Wasser aus dem Pflanzenfilter zunächst nitritfrei abfloss. Sauerstoffmangel ist in "normalen" Teichen vermutlich eher ein Problem - oder auf jeden Fall schlechter zu kontrollieren.

Danke für die Grafiken, Jochen!
 
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Hi Regine,

Das ist ja offenbar vom vorhanden sein von ausreichend gelöstem, organischen Kohlenstoff abhängig, fehlt der, kommt es zur erneuten Erzeugung von Nitrit unter aneroben Bedingungen!

genau das ist die Zweischneidigkeit der Denitrifikation, im Teich wohl zumindest für mich sehr schwer zu steuern, und ohne Steuerung kanns schnell in den Abgrund gehen.

Wir haben schon vor einiger Zeit hier darüber diskutiert, bin eher ein Gegner der Deni im Teich,
wenn aber jemand eine vernünftige und risikolose Praxis durchführt und sie hier einstellt, lasse ich mich gerne überreden.

Bis dahin verbleibe ich bei der bisherigen Situation, mit der ich am Teich und bei den Aquarien sehr zufrieden bin.

Gruss,
Jochen.
 
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Hallo Regine, hallo Jochen!
Danke für eure Echos.
Die Problematik mit der Denitrifikation ist mir noch von unseren Versuchen mit Denitrifikationsreaktoren in guter Erinnerung,
wo wir das jedoch als vom Nitrifikationsfilter völlig getrennte Einheit im Nebenstrom betrieben haben.
(Ich hab mal unten eine Skizze reingestellt.)
Die Bakterien haben wir mit verschiedensten Kohlehydraten gefüttert (sogar div. Alkoholen, da schön dosierbar),
wobei sich Milchzucker am Besten bewährt hat.
Wie Regine geschrieben hat, kommt´s dabei auf zum Nitratspiegel recht genau passende Mengen Kohlehydrat an,
weil sonst nur bis zum Nitrit reduziert wird (na super!),
oder Zuckerüberschüsse ins Aquarium gelangen (auch schlecht).

Auch wenn die Sache an und für sich funktioniert hat,
so ist sie doch meilenweit von einer "vernünftigen und risikolosen Praxis" entfernt,
was aber diverse Filtermaterialhersteller nicht davon abhält,
zum 17. mal wieder neue Bröckerl auf den Markt zu werfen, die im normalen (!) Filter eingefüllt,
NEBEN den Nitrifikanten fleissigst DEnitrifizieren (sollen).

Schade: Der Impulsbetrieb des Standardfilters ala Kläranlage wäre ja eine ZU schöne Möglichkeit gewesen,
da mir EINEM Topf Nitrifikation UND DE-Nitrifikation zu erledigen,
aber ohne Messung und Regelkreis, wie sie´s in der Kläranlage sicher haben,
ist das wohl nicht zu realisieren.

IM Teich findet laut Dr. Heinz Jaksch (Biologisches Labor Ost) die Denitrifikation im Boden statt,
allerdings entzieht sich meiner Kenntnis, wie leistungsfähig das ist.

EINE Methode zur "Denitrifikation" möchte ich euch auch nicht vorenthalten,
auch wenn´s vielleicht nicht so gaaaanz zum ursprünglichen Thema gehört:
Ich hab mal längere Zeit Messungen an in einem mittel besetzen 200 Liter-Becken gemacht,
in das die Wurzeln eines ordentlichen Monstera (Fensterblatt, vulgo Philodendron) hingen;
Blumentopf gab´s da gar keinen mehr - der hing an Haken an der Wand.
Nach dem Wasserwechsel lag der Leitwert bei ca. 270 µS
(Das stellt als Vergleichswert die Summe der ionisch gelösten Stoffe dar.),
pro Woche (!) rasselte der dann gute 30 µS und mehr in den Keller.
Der Monstera hat dabei sicher nicht die Härtebildner rausgeräumt,
sondern sich eher am Stickstoff gütlich getan!
Aus Sorge um die Lebendgebärenden haben wir anfangs öfter Wasser gewechselt
und später (faul) Substral reingekippt.
Naja, andererseits ... auf einen Miniteich am Balkon ist das doch durchaus anwendbar!
 

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Hallo,

Die Bakterien haben wir mit verschiedensten Kohlehydraten gefüttert (sogar div. Alkoholen, da schön dosierbar),

jepp, hier scheiterten unsere Versuche daran das nicht nur die Bakterien gefüttert werden mussten...siehe Wodkafilter...;)

Auch wenn die Sache an und für sich funktioniert hat,
so ist sie doch meilenweit von einer "vernünftigen und risikolosen Praxis" entfernt,

genau wie ich oben schon beschrieben habe, mir ist dabei das Risiko einfach zu hoch,
Nitrat bekommt man viel einfacher aus dem Wasser als mit solchen Versuchen.

zur Monstera,
ich kenne einige Leute die eine Monstera in das offene Becken "hängen" hatten,
funktioniert wie von dir beschrieben relativ gut, und bestimmt nicht so riskant als mit den Denifiltern.

Naja, andererseits ... auf einen Miniteich am Balkon ist das doch durchaus anwendbar!

hmmmmm...:kopfkratz, guter Tipp könnten bestimmt mal einige Miniteichler ausprobieren.

Gruss,
Jochen.
 
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Naja, andererseits ... auf einen Miniteich am Balkon ist das doch durchaus anwendbar!

Ist das für einen Miniteich ohne Fische überhaupt nötig ?

Die Frage ist was passiert mit den Nitrobacter und besonders auch mit Nitrosamonas, wenn der Sauerstoffgehalt unter oder über mehr als 2mg pro liter fällt, zum Beispiel auch bei völliger Einstellung der Nitrifikation bei zu niedrigem pH Wert oder auch zu hohem ph Wert. Zum Beispiel auch in kalten Sommern oder umgekehrt in wärmeren Winterperioden ?
Die Teichbesitzer die Ihren Teich nicht dauernd, also nur periodisch heizen, besonders, oder ggf. auch nur zum verhindern das Zufrierens, bei Temperaturen unter 0 Grad werden da vermutlich ganz andere Erfahrungen haben als die ohne Heizung !?

Ich denke, da sind die meisten hier mitdiskutierenden meiner Meinung !?

Gruß
Wuzzel
 
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Hi,

kenne mich mit Pflanzen nicht so aus, deshalb:
ist die Monstera die selbe Pflanze wie die Efeutute ?
 
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Nein ... suchst Du Monstera ? guckst du HIER

Gruß
Wuzzel
 
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Hi,

unter Efeutute steht bei Wikipedia
"Diese Art wurde sehr oft umbenannt und unter anderem in die Gattungen Pothos, Rhaphidophora, Scindapsus und Monstera eingeordnet"
und als der Jochen schrieb
"ich kenne einige Leute die eine Monstera in das offene Becken "hängen" hatten"
und ich doch regelmässig das gleiche von der Efeutute höre .... deshalb meine Frage.
Hat sich dann aber wohl geklärt.
 
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Die Frage ist was passiert mit den Nitrobacter und besonders auch mit Nitrosamonas, wenn der Sauerstoffgehalt unter oder über mehr als 2mg pro liter fällt

Die Klärwerker geben etwa alle drei Stunden spätestens Sauerstoff zu. Wenn das nicht rechtzeitig gemacht wird, möchten die Bakkis vermutlich nicht mehr mit dem Klärwerk zusammen arbeiten. : nase

derschwarzepeter schrieb:
Die Bakterien haben wir mit verschiedensten Kohlehydraten gefüttert (sogar div. Alkoholen, da schön dosierbar)
Die Alkohole können wir dann wohl besser selbst trinken, das ist beim Stand der Technik wohl ungefährlicher für die betroffenen Fische.. :prost2
 
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Hi Teichfreunde!
Für einen Miniteich ohne Fische ist das sicher nicht nötig,
aber wie ich schon im Schnaken-im-Miniteich-thread geschrieben habe
(und wofür mehrere versuchen, mich mit Faulkschlamm zu steinigen),
spricht SEHR VIEL für die Haltung so einiger Zierfischarten am Balkon!
(Nein, ich meinen KEINE Goldfische - für die müsste es schone ein MIDI-Teich sein!)

Die Teichbesitzer die Ihren Teich nicht dauernd, also nur periodisch heizen ...
uhhh - ist das ohne eigenes Kleinkraftwerk überhaupt finanzierbar,
oder tauen die nur einen kleinen Fleck der Eisdecke auf?
Grundsätzlich wird´s egal sein, solange die Fsche nicht aufgrund der Temperaturen aktiv werden,
aber wenn doch, dann ist das ein ganz schön heftiger Eingriff in die Biologie
(lahmender Filter ohne Bakkis, aufgeweckte, grantige Fische, die nach Frühstück äh drängen, ...).
... würd ich nicht machen, sondern statt dessen im Flachen blubbern,
wobei mein (Natur-)Teich ohne Probleme für irgendwelche Tiere völlig zufriert.
Bei dichtbesetzten Koiteichen mag das anders sein.

Zur Efeutute:
In der Küche meiner Wohnung hatte ich meine Zuchtanlage bestehend aus 8 Stk. 40 Liter-Aquarien.
Unter der Leuchtenabdeckung verlief ein geschlitzter Kabelkanal,
der die Verdrahtung, Luft und Wasserschläuche ... UND Scindapsus aufnahm.
Dessen Wurzeln fluteten im dicht besetzten Aufzuchtbecken,
während die Blätter 1/2 m weiter im nur zu 1/3 gefüllten Labyrintherbecken wucherten - hübsch und praktisch!
(Geht natürlich auch mit Schlingphilodendron oder ähnlichem,
nur von Ficus pumilia muss man die Hände lassen:
Dem wird man nicht mehr Herr!)
 

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