Hilfe bei der Planung eines Alleskönner-Teichs

Was meinst du damit? Hast du einen Teich von dem ich mir ableiten könnte, obs bei mir klappen könnte?
Ich hatte mich ganz am Anfang schon mal gemeldet, aber bei der Menge der Antworten...
Ich habe einen "naturnahen" Badeteich mit bepflanzten Bodenfilter und Bachlauf. Keine weitere Technik und das Wasser ist klar. Im Frühjahr etwas Algen, bis die Pflanzen richtig loslegen.
Den Mulm kriegt man bei minimal-Technik und Umwälzung eh nicht raus. Da geh ich ab und zu mit nem Schlammsauger ran. Ich habe aber auch nicht den Anspruch wie an ein Schwimmbad und störe mich nicht an etwas "Dreck" im Wasser.
Und ich habe auch nur Moderlieschen im Teich, welche mir die Mücken unter Kontrolle halten.
Link zum Bau findest du unten in meiner Signatur.

Ist jetzt 3 Jahre alt und so langsam entwickelt sich die Pflanzendichte in die Richtung wie ich mir das vorstelle.

Viel Erfolg mit dem Projekt!

Knut
 
Hallo Knut,

natürlich, entschuldigung! Ich hatte ja längst deine komplette Teichvorstellung interessiert gelesen, nur nicht mehr mit deinem Namen verbunden...

Den Bodenfilter finde ich spannend, könnte man theoretisch ein "Blumenbeet" (muss nicht blühen) als Bodenfilter anlegen? Denn für ein Beet hätte ich ja grade noch Platz ;)
 
ein "Blumenbeet" (muss nicht blühen) als Bodenfilter anlegen?
Hallo Nora
Den Bodenfilter kann man eigentlich komplett vom Teich unabhängig planen. Das Wasser mus nur irgendwie hin und dann wieder zurück in den Teich.
Wenn man Lava nimmt, sieht das bewachsen bestimmt fast wie ein Beet aus.
Bei mir blüht und wächst alles mögliche.
image.jpeg  image.jpeg 
Die Binsen und Rohrkolben wollen nicht so richtig, aber Kalmus und Iris breiten sich aus.
Mir gefällt es aber so.

Viel Grüße,

Knut
 
Guten Abend an alle,

Vielen Dank Knut! Wäre ja eine gute Option die Filterung zu verbessern.

Morgen kommt der Teichbauer zur Vor-Ort-Beratung. Ich bin schon sehr gespannt, was er an Filterung vorschlägt!
 
Also, der Vorschlag ist jetzt:
- BA und Rohrskimmer
- über Schwerkraft in ein Bogensieb
- dann gepumpt einen Teil des Wassers über Drainagerohre von unten nach oben durch 60cm Kies in den linken 2 der 4 Pflanzbereiche filtern.
- parallel dazu dann noch durch einen porösen Schlauch eine Belüftungsschleife unter den Kies
- den Rest des Wassers gegenüber des Skimmers durch den Unterwasserpflanzenbereich wieder einleiten. (Bachlauf ist wegen Wärmeentwicklung im Sommer und Platz erstmal gestrichen)
- von Anfang an dicht bepflanzen

Kleine Fische einsetzen soll eher gut als schlecht sein und über größere Fische kann man nach 2-3 Jahren nachdenken, wenn alles stabil läuft.


Die Grabungs- und Betonierarbeiten sind für Ende Juli/Anfang August geplant. Folie legen dann August bis September irgendwann. Ich werde also im Herbst eine gute Portion Pflanzen brauchen, die ich zu der Jahreszeit auch noch einsetzen darf. Da gibt es doch bestimmt Einschränkungen, oder?
 
Hallo Nora

Kann man sicher so bauen. Ich glaube der alte Teich von Zacky hat ein so ähnliches System.
Aktuell baut er um! Lohnt sich da reinzulesen!
Mir erschließt sich der Sinn der Belüftungsschleife unter dem Kies aber nicht!?!
Wenn ich den Filter belüftet laufen lassen möchte, sind andere Materialen (Helix) effektiver, da die Oberfläche viel größer ist.
Wenn ich einen Bodenfilter haben will, benötige ich eine anaeroben Bereich da die Nitrifikation durch anaerobe Bakterien abläuft (du bist ja Biologin).
Und der ist in der Tiefe der Kiesschicht und würde durch Luft zerstört werden.
Von der Logik her würde ich daher auch immer von oben nach unten die Kiesschicht durchströmen, da das Wasser ja auch erstmal mit Sauerstoff gesättigt ist.
Aber da gibt es ganz verschiedene Konzepte.
Wenn die Kiesschicht aber als Feinfilter dienen soll, muss man sich überlegen, wie man das irgendwann wieder sauber bekommt...
Als reiner Pflanzenfilter müssten die Wurzeln bis in die Tiefe reichen, also dürfte die Kiesschicht nicht zu dick sein.
Ich würde halt Lava oder Blähton nehmen und keinen Kies, da auch hier die Oberfläche zum Besiedeln größer als bei Kies ist.

Ich würde im Herbst auf alle Fälle noch Pflanzen setzen, solange es nicht kalt ist. Viele "sammeln" parallel zum Bau Pflanzen in Bottichen. Es gibt hier immer Angebote, wenn jemand seinen Teich aufräumt. Und mit dem Bottichwasser kann man die Biologie im neuen Teich gleich animpfen.

Viel Erfolg mit dem Projekt!

Knut
 
Hallo.

Ja, ich habe ein ähnliches Konzept bei mir im Teich verbaut. Aus aktuellem Anlass (wegen des Umbau's) habe ich meine Kieszone aber auf etwa 30-40 cm Tiefe reduziert. Zuvor hatte ich auch 50 cm und mehr und meinem Eindruck nach, sind nicht alle Pflanzen so gut gewachsen. Beim Neubau des Koiteiches habe ich ähnliche Pflanzbereiche (Kies-durchströmt) gebaut, diese aber nur 20-30 cm tief gemacht. Die Pflanzen wachsen dort erheblich besser, aber der Kies drückt die Dränagerohre an 1-2 Stellen nach oben. Daher habe ich jetzt beim Umbau des alten Schwimmteiches die Tiefe auf das Mittel geplant - 30-40 cm.

Natürlich ist das bessere Wachstum vorne im Koiteich nicht ausschließlich auf die nicht ganz so tiefe Pflanzzone zurückzuführen, aber ich denke, dass trägt dazu bei.

Das mit dem zusätzlichen Einbringen von Luft in die Kiesschicht kann ich gut nachvollziehen und meine auch, dass dies nur von Vorteil sein kann. Auch das hatte ich ja vorher am Schwimmteich nicht, so dass ich denke, dass es für das Pflanzenwachstum am Koiteich positiv zu betrachten ist. Am Koiteich bringe ich das Wasser zudem mit einem Luftheber in Bewegeung, so dass hier das Wasser schon zu einem Großteil mit Sauerstoff angereichert sein sollte. Natürlich habe ich hier auch eine künstliche Biostufe mit Helix, wo entsprechende Stoffe bereits zu einem Großteil umgewandelt werden und den Pflanzen sofort zur Verfügung stünden. Im Kies siedeln sich aber dennoch Bakterien an, welche auch Sauerstoff benötigen.

Was den anaeroben Bereich und dessen Wirkung betrifft, meine ich, dass sich trotzdem solche Bereiche in der Kiesschicht bilden werden, da es bestimmt schlechter durchströmte und ungenügend durchüftete Bereiche geben wird. Wie auch schon von Knut erwähnt, ist natürlich die besiedelbare Oberfläche von Kies deutlich geringer als die von künstlichen Filtermedien. Von daher würde ich auch an einem Schwimmteich, zumindest alles soweit vorplanen, um ggf. später eine künstliche Biostufe zu integrieren.

Ich denke, dass Alles irgendwie ineinander greift und von Allem etwas eine gute Filterung ermöglichen sollte.
 
Gut finde ich Anfang:
- BA und Rohrskimmer
- über Schwerkraft

und Ende:
- den Rest des Wassers gegenüber des Skimmers durch den Unterwasserpflanzenbereich wieder einleiten. (Bachlauf ist wegen Wärmeentwicklung im Sommer und Platz erstmal gestrichen)
- von Anfang an dicht bepflanzen

Spaltsiebfilter arbeiten in Halbschwerkraft und benötigen Pumpen, die ca. 0,5m Höhe überwinden müssen..hoher Strombedarf.....zudem Reinigung per Hand...und zu grobe Filterung..
Deswegen habe ich meine 2 USIII ausgebaut und auf TF und Luftheber umgebaut..

Hat Dir der Teichbauer zu diesem Filterystem mit USIII oder ähnlich geraten??

Meine Meinung zu groben Kies, Blähton, Lavarock etc. ist, dass sich die freien Zwischenräume irgendwann mit Schlamm zusetzen.
Das kann Dir ggf. so mancher bestätigen, der diese Substrate einmal in einem Eigenbaufilter hatte...oder auch groben Kies im Teich hatte.


Pflanzbereiche mit leicht lehmhaltigen Sand als Substrat, viel Unterwasserpflanzen finde ich pers. etwas günstiger.
Dort liegt der Schmodder obendrauf.:)
 
Vielen Dank für euer Feedback! Im Großen und Ganzen scheint das System ja Zuspruch zu finden.

Ich versuche mal alle Kritikpunkte durchzugehen:
Mir erschließt sich der Sinn der Belüftungsschleife unter dem Kies aber nicht!?!
Wenn ich den Filter belüftet laufen lassen möchte, sind andere Materialen (Helix) effektiver, da die Oberfläche viel größer ist.
Wenn ich einen Bodenfilter haben will, benötige ich eine anaeroben Bereich da die Nitrifikation durch anaerobe Bakterien abläuft (du bist ja Biologin).
Und der ist in der Tiefe der Kiesschicht und würde durch Luft zerstört werden.
Von der Logik her würde ich daher auch immer von oben nach unten die Kiesschicht durchströmen, da das Wasser ja auch erstmal mit Sauerstoff gesättigt ist.
Aber da gibt es ganz verschiedene Konzepte.

Ich versuche mal das so wiederzugeben, wie ich das verstanden habe:
- Belüftung, damit alle Filterbakterien und auch die Pflanzenwurzeln gut mit Sauerstoff versorgt werden. Auch um "immer neue Wege" durch den Kies für die Wasserströmung freizulegen soll es da sein. Es soll also im gesamten Kieskörper der durchlüfteten Bereiche aerobe Denitrifikation stattfinden können.
- Es wird absichtlich der grobe Kies eingesetzt, damit es nicht so leicht zur Verschlammung kommt (angeblich mehrere Jahrzehnte nicht). Helix würde sich durch die spezielle Form wohl auch schneller zusetzen befürchte ich. Ob poröses Material wirklich so viel besser ist, ist ja soweit ich weiß eh umstritten. Die Poren setzen sich ja wahrscheinlich recht schnell zu.
- Laut dieses Teichbauers ist die tatsächliche Funktion der anaeroben Filter eher vernachlässigbar. Sie sollen ja nur den letzten Schritt der Denitrifikation erledigen, also Nitrat zu Stickstoff verstoffwechseln. Das Nitrat können aber ja eigentlich genauso gut die Pflanzen verbrauchen. Und wie Zacky schreibt, werden sich bestimmt ein paar anaerobe Ecken entwickeln.

Ich würde im Herbst auf alle Fälle noch Pflanzen setzen, solange es nicht kalt ist. Viele "sammeln" parallel zum Bau Pflanzen in Bottichen. Es gibt hier immer Angebote, wenn jemand seinen Teich aufräumt. Und mit dem Bottichwasser kann man die Biologie im neuen Teich gleich animpfen.

Da muss ich mal vorsichtig anfragen, ob ich weitere Bottiche aufstellen darf. Momentan stehen zum Schutz vor den Grabungsarbeiten eh schon alle Gartenpflanzen in Töpfen rum. Sind halt doch irgendwie im Weg, wenn man überall buddelt und erneuert. Momentan steht alles auf der Terasse, aber die gibt es ja auch nicht mehr lang.
Werden nicht sowieso gerade im Herbst viele Pflanzen "ausgemistet"? Gibt es generell Pflanzen, die es dieses Jahr nicht mehr schaffen, sich frostfest einzugewöhnen?

Natürlich ist das bessere Wachstum vorne im Koiteich nicht ausschließlich auf die nicht ganz so tiefe Pflanzzone zurückzuführen, aber ich denke, dass trägt dazu bei.
Nun ich denke die Fische und ihr gutes Futter machen da sicherlich den Bärenanteil aus. Die ganzen guten Nährstoffe müssen sich ja bemerkbar machen.
Hast du eine Theorie, warum Pflanzen auf tieferem Kies schlechter wachsen? Die Kiestiefe wurde uns eben für die biologische Filterwirkung empfohlen, gerade, da es uns ja insgesamt an Fläche fehlt.

Spaltsiebfilter arbeiten in Halbschwerkraft und benötigen Pumpen, die ca. 0,5m Höhe überwinden müssen..hoher Strombedarf.....zudem Reinigung per Hand...und zu grobe Filterung..
Deswegen habe ich meine 2 USIII ausgebaut und auf TF und Luftheber umgebaut..

Hat Dir der Teichbauer zu diesem Filterystem mit USIII oder ähnlich geraten??

Ja der Teichbauer hat ein Bogen-Spaltsieb mit Möglichkeit von bis zu 30.000L/h Durchfluss und 300"mü" Sieb empfohlen.
Zum Thema TF war die Antwort "Mit Kanonen auf Spatzen schießen". Zum Spaltsieb sprach von 1 mal täglich Ausleeren zu Hochzeiten (Laub im Herbst etc.) und sonst eher 1 mal pro Woche.

Meinst du mit Halbschwerkraft, dass man das Wasser nach dem Sieb wieder "hoch"pumpen muss? Das ist doch garnicht unbedingt Pflicht. Ist ja davon abhängig, auf welcher Höhe das Wasser wieder in den Teich geleitet wird. Vielleicht habe ich dich auch falsch verstanden.

Pflanzbereiche mit leicht lehmhaltigen Sand als Substrat, viel Unterwasserpflanzen finde ich pers. etwas günstiger.
Dort liegt der Schmodder obendrauf.:)
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass den Pflanzen das gefallen kann. Allerdings haben wir einen Hund der bestimmt mit viel Enthusiasmus in der Flachwasserzone plantschen wird. Da ist Lehm meiner Meinung nach zu schnell in der Wassersäule und dann im ganzen Teich. Das Absetzen des Schmoddders auf der Oberfläche klappt so ja dann auch nicht. Ich denke also, dass wir garkeine andere Option als Kies haben...

Vielen Dank nochmal für eure fleissige Hilfe!
 
Kleine Fische einsetzen soll eher gut als schlecht sein und über größere Fische kann man nach 2-3 Jahren nachdenken, wenn alles stabil läuft.

Also wird es am Ende ein Teich mit Fisch und Futter.;)

Filterung mit einem Spaltsieb mit 300y ist zu grob....ich hatte ein 200 und ein 300y in Betrieb bei 120m³ Gesamtvolumen und 3 kleinen Koi- fast ohne Fütterung.
Den schwarzen Schlamm, der sich danach im Filterteich am Boden bei mir absetzte, kann man eine kleine Weile auch nett im Kies verstecken........
Zudem setzen sich die Spaltsiebe auch gerne im Sommer mit einem Biofilm komplett zu....Pumpen laufen trocken etc..
Tägliche Kontrolle ist empfehlenswert....

Jedes Spaltsieb läuft entweder gepumpt oder in "Halbschwerkraft", wenn die Saugleitungen in Schwerkraft in das Spaltsieb gehen.
Es muß die Höhe von Unterkante Spaltsieb bis OK Teichwasser überwunden werden.
Und das sind so ca, 50cm...

Stromsparende Rohrpumpen, Luftheber oder Flowpumpen scheiden da aus der PumpenAuswahl aus.
Ein kleiner Trommelfilter kostet ca. 500 Euro mehr als ein USIII....

Aber so hat der Teichbauer die Möglichkeit Dir in ein paar Jahren (in denen Du eine nette Stromrechnung geblecht hast) eine "Kanone" zu verkaufen und dazu noch ein paar sparsame Pumpen.
Luftheber wird er wohl sicher nicht empfehlen....geht ja kein Spaltsieb...und man verdient nicht am Kunden- auch nicht zweimal.:lala5
:)
 

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