AW: Motor-Schrubber für Schwimmteich/Pool !
Hallo!
Also unser Schwimmteich wurde von AquaNatur gemacht.
Pool und Pflanzbecken sind komplett voneinander getrennt.
Im Pflanzbecken ist Folie und darüber Kies und darin die Pflanzen. Ganz unten auf der Folie liegen viele Schläuche mit kleinen Löchern darin. Diese Schläuche dienen zur gleichmäßigen Absaugung des gefilterten Wassers im gesamten Pflanzbecken.
Die Pumpe sitzt im Kies innerhalb von einer Kiste, die sich von oben öffnen lässt für eventuelle Wartung. Die Pumpe saugt also aus dem "Schlauch-Netzwerk" unterhalb vom Kies ab und drückt das Wasser zum Pool.
Zwischen Pool und Pflanzbecken ist noch ein Zugang, um hier eventuell einen Wärmetauscher oder andere Geräte und Filter einzusetzen.
So, das Wasser wird nun also in den Pool gepresst über vier 50mm Zugänge zum Pool. Der Wasserstand im Pool steigt an, bis es am Rand überläuft, in eine "Überlaufrinne" hinein, die zum Pflanzbecken zurück führt, wo das Wasser wieder hinein plätschert.
Diese Überlaufrinne ist von der Terrasse überdeckt, so daß man sie von oben nicht sieht.
Diese Methode finde ich grundsätzlich super, denn man benötigt keinen Skimmer (man hat ja die Überlaufrinne), keinen externen Pumpenschacht sowie keine weiteren Filter und man hat auch keine Probleme, daß Pflanzenreste in den Pool kommen. Auch die Pumpe ist damit frostfest, denn im Kies drin wird es niemals frieren. Und selbst wenn: Die Pumpe kann das ab!
Also alles in allem eine sehr kostengünstige Methode, weil sehr wenig Zusatzgeräte benötigt werden (je mehr Geräte, desto mehr kann kaputt gehen).
Die Wände sind gemauert und mit Beton gefüllt. Der Boden unseres Pools ist nicht gemauert, sondern ist einfach nur geplätteter Erdboden. Das stört auch absolut nicht und sieht prima aus, denn es ist ja Folie drauf, genau wie an den Wänden. Auch der Roboter kommt einwandfrei damit klar. AquaNatur kann die Folie perfekt super-glatt verlegen, worauf die auch selbst sehr stolz sind, meiner Meinung nach mit Recht!
Dennoch würde ich, wenn ich nochmal einen Schwimmteich in Auftrag geben würde, die Wände und den Boden dämmen lassen, denn ohne das wird zu viel Wärme an Wände und Boden abgegeben. Ob nun mit Beton gefüllte Styroporsteine oder andere Methoden verwendet werden sollen, kann ich nicht sagen. Wir merken halt im Sommer, daß der Pool wirklich schwer zu heizen ist.
Alles, was "draußen" ist, hat eine gewisse Frostgefahr. Also Zugänge zu Schläuchen zwischen Pool und Pflanzbecken sowie unser Wärmetauscher, an dem die Solarheizung hängt, sind frostgefährdet. Aber da das Wasser vom Pflanzbecken zum Pool mit ca 4000-5000 Litern pro Stunde fließt und die "offene Stelle" nur vielleicht 1-2 Meter lang ist, kann das Wasser bei der Geschwindigkeit nicht wirklich einfrieren.
Trotzdem: Ich würde "beim nächsten mal" zwischen Pool und Pflanzbecken einen etwas tiefer liegenden abdeckbaren Schacht machen. Das sieht besser aus und ist damit noch sicherer vor Frost.
Noch ein paar Tipps, an die wir selbst beim Bau nicht dachten:
Es ist sinnvoll, daß das Pflanzbecken so viel und so lang Sonne bekommt wie möglich, denn das Pflanzbecken ist die beste Poolheizung, die man sich vorstellen kann!
Beide Becken, also das Poolbecken und das Pflanzbecken unterliegen der Verdunstung und führen damit zur Abkühlung. Während nachts der Pool alleine eigentlich kaum auskühlt, weil er wesentlich mehr "Masse" hat und man ihn abdecken kann, kühlt das Pflanzbecken recht kräftig ab. Der Grund ist einfach: Im Pflanzbecken ist relativ wenig Wasser, aber eine große Oberfläche und abdecken kann man es wegen der Pflanzen nicht.
Wenn die Umwälzung Tag und Nacht läuft, wird somit nachts das kalte Wasser vom Pflanzbecken in den Pool gedrückt und kühlt den Pool in einer Nacht um 2 bis 3 Grad ab. Die gesamte tagsüber gewonnene Erwärmung ist somit wieder futsch oder der Pool ist sogar noch kälter als am Vortag! Wenn dann noch, wie bei uns, das Pflanzbecken nur ein paar Stunden Sonne abbekommt, wird ohne zusätzliche Poolheizung der Pool niemals warm!
Ich habe dann mal probiert, nachts die Umwälzung abzuschalten. Bei abgedecktem Pool kühlte dieser nur noch um 0,5 Grad ab! Das Pflanzbecken hingegen war am nächsten Morgen um 4-5 Grad abgekühlt. Hätte ich jetzt die Umwälzung wieder eingeschaltet, würde ich mir diese kalte Suppe wieder in den Pool schieben. Die Solarheizung schafft die Differenz auch nicht wirklich. Sie erhitzt im Durchfluss nur maximal um 1,5 Grad wegen der hohen Wassermenge, die durch den Wärmetauscher geschoben wird. 1.5 Grad bei 5000 Liter die Stunde bedeutet: Bei 35000 Liter Pool-Volumen dauert es 7 Stunden, um 1,5 Grad zu erwärmen! Hinzu kommt natürlich noch die Erwärmung durch die direkte Sonneneinstrahlung und Lufttemperatur im Sommer.
Also nicht gleich die Umwälzpumpe morgens wieder einschalten, das Pflanzbecken ist noch viel zu kalt. Gegen 11 Uhr morgens wurde das Pflanzbecken von der Sonne schon wieder so weit erwärmt, daß es die gleiche Temperatur hatte wie der Pool. Jetzt schaltete ich die Umwälzpumpe an, dazu den Heizkreislauf meiner Solarheizung eingeschaltet und das ganze erwärmt sich jetzt wesentlich effektiver! Ab Abend hatte ich 2 bis 3 Grad mehr und den Temperaturverlust über Nacht konnte ich durch Abdecken und Abschalten der Umwälzpumpe auf 0,5 bis 1 Grad reduzieren.
Wir lernen daraus:
1) Das Pflanzbecken sollte möglichst von morgens bis abends Sonne haben!
2) Eine Steuerung der Umwälzung nach Temperatur des Pflanzbeckens im Vergleich zum Poolbecken macht Sinn. Erst wenn das Pflanzbecken die gleiche oder höhere Temperatur hat wie der Pool sollte die Umwälzung laufen!
Gruß,
Thorsten