NEUVORSTELLUNG: Keine Folie – Kein Filter – Keine Pumpe – keine Kois! Dafür 1,4 Millionen Liter…

Turbochris

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Christian
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1400000
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1250 Moderlieschen
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1 Sibirischer Stör
Hallo,

neu bin ich hier nicht, doch habe ich mich in den letzten Jahren arbeitsbedingt sehr stark zurückhalten müssen.

Was ihr über mich wissen müsst: Ich heiße Christian und wohne nördlich von Augsburg.

Als ich dem Forum beitrat, hatte ich den Traum in meinem Garten ca. 60m² zu einem Schwimmteich umzuwandeln. Doch mir fehlte es einfach an Zeit!

In der Zwischenzeit haben sich aber andere Perspektiven ergeben…

Bei mir ist vieles anders als bei den meisten…

Es ergaben sich viele Fragen und Probleme, die weder hier noch in anderen Foren detailliert behandelt wurden. Deshalb schreibe ich es hier ausführlicher, damit zukünftig andere Leidensgenossen zumindest hiermit einen Anhaltspunkt finden.

Vor ca. einem Jahr konnte ich endlich ein Wochenendgrundstück, das ich schon fast 10 Jahre nutzen durfte kaufen. Es liegt nur 2 Minuten entfernt und drei Naturteiche waren auch schon drauf:

Der kleinste (!) hat ca. 15x10m (oval):
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Der mittlere 15x20m (oval):
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Der größte 50x15m (rechteckig):
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Alle sind ca. 1,5m tief. Außerdem fließt an einer ca. 100m langen Grundstücksgrenze ein Bach entlang.

Die beiden kleineren Teiche werden nur von etwas Grundwasser gespeist, während der größte von einem Bach und viel Grundwasser gespeist wird.

Hier mussten wir auch erst feststellen, woher welches Wasser kommt und wohin es fließt. Dabei half Uranin…

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Trotz des letzten, äußerst heißen Sommers, lief beim größten Teich immer Wasser über den Mönch.

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Bei den beiden kleineren Teichen sank der Wasserspiegel um mehr als 80cm mit dem Grundwasser.

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Der größte Teich hat ein fast senkrecht abfallendes Ufer.

Nach Rücksprache mit dem Biologen des Wasserwirtschaftsamtes und dem zuständigen Sachbearbeiter im Landratsamt stimmten diese sofort meinem Vorschlag zu:

Der große Teich bekommt auf zwei Längsseiten ca. 4-7m gestufte Uferzonen und auf einer Querseite einen Kiesstrand. Das bedeutet, er wird von ca. 750m² auf ca. 1.300m² vergrößert.

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Mit dem Aushub werden die beiden Wasserlöcher (Zitat und Empfehlung des Wasserwirtschaftsamtes) aufgefüllt.

Schock!!! Jetzt bitte keine persönlichen Angriffe! Die beiden kleinen sind bereits verfüllt und beim Ablassen kam nur stinkender Schlamm raus. Auch beim Durchwühlen des Schlamms waren im Herbst keinerlei Tiere zu finden (außer Wasserschnecken und Kleinstgeviech).

Den großen Teich haben wir ebenfalls entschlammt. Hier kamen ca. 450cbm³ widerlich stinkender Teichschlamm raus. So viel ich auch vorher suchte, fand ich keine Angaben über die Dichte, den Wassergehalt oder die sinnvolle Entwässerung dieser Mengen an Schlamm. Folglich hieß es nur ausprobieren. Mit einem 22t Kettenbagger wurde der fließende Schlamm rundum um den Teich zur Entwässerung abgelegt. Hier muss ich aber ganz ehrlich sagen, dass ich Glück habe und aufgrund meines Berufes Beziehungen auch zum Erdbauer habe. Ansonsten hätte ich bereits jetzt schon über 50 Stunden für den Bagger mit Führer zum Normalpreis berappen müssen…

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Um auch noch den Rest Schlamm aus dem Teich zu bekommen, fuhr ein Minibagger im Teich und arbeitete dem Bagger außen zu.

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Eine Probe nahm ich mit nach Hause und ermittelte, dass der Wassergehalt 67% war. Nach dem Trocknen reduzierte sich das Volumen auf ca. 50% wobei der daheim verbliebene Rest steinhart wurde. Im Freien sah man nach wenigen Tagen schon eine deutliche Volumenabnahme und Verfestigung des Schlamms, so dass er nach ca. 4 Wochen baggerbar und „häufelbar“ war. Diese Schlammmenge wurde dann auf einen Haufen gebaggert, da der liebe Landwirt, der versprochen hatte ihn abzunehmen, spontan kein Interesse mehr zeigte. Nun ruht er auf einem Haufen, damit er im nächsten Sommer, wenn der Boden steinhart ist, abgefahren werden kann. Interessanterweise hat sich nach weiteren 8 Wochen Lagerung der Schlammberg auf ca. die Hälfte zusammengesetzt. Nun ist es ein handliches Häufchen…

Mit den ca. 600cbm Aushub aus dem Uferbereich mache ich es genauso: Es wird ein handliches Häufchen von 600cbm Lehm gemacht, der dann im Sommer angefahren wird…

Wie ihr seht, habe ich keinerlei Probleme mit der Teichfolie, weil ich eben wegen dem ganzen Lehm gar keine haben muss!

So, woher kam denn der ganze Schlamm?

In den Jahren vorher gab es in diesem Teich sichtbar hunderte, über tausend, Rotfedern. Durch die gute Düngung gedieh die Wasserpest so, dass KEINE Wasserfläche mehr frei war. ABER: Alle Fische wuchsen prächtig und wir hatten nie Probleme mit der Wasserqualität oder dem Sauerstoff. Eines schönen Sommers kam ein Hochwasser über den kleinen Bachzulauf, welches so viel Dünger der lieben Landwirte einspülte, dass im Prinzip (!) sämtliche Fische und auch die Pflanzen (SOGAR DIE WASSERPEST!!!) eingingen. Wir fischten Schubkarrenweise tote und stinkende Fische ab. Danach kamen keinerlei Pflanzen mehr hoch! Zur Überprüfung des Schlamms ließen wir einmal das Wasser ab und siehe da: Ein Aitel (ca. 60cm) drei Graskarpfen (ca. 70cm) und drei Aale hatten überlebt. Stichlinge waren über den Zufluss zugewandert und hatten sich prächtig vermehrt. Nun war klar, warum keine Pflanzen nachkamen… Der Aitel und die Graskarpfen wurden entfernt und schon über Winter spross das erste Moos unter Wasser. Im Frühjahr gab es zarte Pflänzchen und zwei Jahre später war kein Wasser mehr zu sehen, dank der Wasserpest. Ach ja, Wasserlinsen gab es auch noch zu Hauf!

Nun ist zu erwähnen, dass am Bach oberhalb ein paar Wochenendhäuser liegen, welche Bio-Kläranlagen haben. Soweit so gut! ABER: Diese Anlagen sind für den permanenten Betrieb gedacht. Wenn diese nun über Wochen nicht benutzt werden, reduzieren sich die Bakterien. Wenn nun übers Wochenende wieder die ganze Familie da ist, sind nicht genug Bakterien da, um das Abwasser zu klären. Außerdem gibt es diverse Inhaltsstoffe in unseren Wasch- Spül- und Pflegemitteln, die von der Biologie nicht geklärt werden können. Deshalb entschied ich mich, den Bachzulauf umzuleiten und nur noch auf den Grundwasserzufluss und das Niederschlagswasser zu setzen. Wie bereits erwähnt: Im letzten Sommer kam immer genug Wasser, dass der Teich permanent überlief!

So, nun konnten wir endlich das ganze kaufen und auch Geld für die große Sanierung in die Hand nehmen.

Als erstes haben wir im Frühjahr (gerade noch rechtzeitig) das Gestrüpp rund um die Teiche 2 und 3 entfernt

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Danach haben wir mal die maroden Entwässerungsleitungen erneuert und gleich Strom- und Datenkabel kreuz und quer im ganzen Grundstück verlegt

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Warum erst jetzt renaturieren und nicht schon letztes Jahr?

Eines schönen Tages im späten Frühjahr ließen sich zwei Teichrallen bei uns am Teich blicken. Wenige Wochen später erspähten wir nach und nach jüngste Jungtiere so dass wir dann 8 junge Teichrallen hatten! Da kann man doch kein Wasser ablassen und den Teich ausbaggern!!! ICH NICHT!!!

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Sehnsüchtig sehnten wir den Herbst herbei, da die meisten Teichrallen Zugvögel sind und Richtung Spanien/Frankreich verschwinden. Siehe da, eines schönen Tages war der Vater weg und wenige Tage später die Jungen. Nur die, eventuell noch etwas geschwächte Mutter, blieb noch länger. Nach drei Woche begannen wir langsam nach und nach das Wasser abzusenken und eines schönen Tages war auch sie fortgezogen. Es konnte endlich beginnen!

Wie und was soll unser Teich werden?

Nachdem im Vorjahr über 50.000 (Das ist kein Witz!!!) Jungfrösche und Jungkröten den Teich verlassen haben, ist uns der Amphibien-Biotop-Charakter sehr wichtig. Wie ich auf die Zahl komme? An einem feuchten Tag nach Beginn des Abwanderns konnte ich beim Laufen über das Grundstück KEINEN Quadratmeter finden, auf dem nicht gleichzeitig mindestens 10 Jungfrösche oder Jungkröten gleichzeitig waren. Also 5250qm x 10 Jungtiere…

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Das schränkt nun die Fischauswahl ein…

Auf Empfehlung wiederum des Wasserwirtschaftsamtes werden wir ca. 30 Schleien einsetzen, die den Boden durchwühlen und dadurch Sauerstoff in den Schlamm bringen, damit dieser biologisch abgebaut wird und mineralisiert.

Bei den Biotopfischen sind eigentlich alle Laichräuber außer den Moderlieschen. Also werden die es! Hier sollte man natürlich einen oder mehrere Schwärme halten. Dazu mein Problem: Woher bekomme ich günstig Moderlieschen, damit diese in 1.400.000 Liter Wasser auch noch ab und zu zu sehen sind? Wer hier welche im Raum Augsburg übrig oder einen guten Tipp hat, darf sich gerne melden!!!

Dann habe ich zudem noch riesiges Glück: Bei mir gibt es Eisvögel!!! Manche nennen es Pech, doch mich freuen diese Tiere wahnsinnig. Aber, und das war auch nur schwer herauszufinden: Wie viele Fische frisst denn so ein Eisvogel-Pärchen samt Nachzucht pro Jahr??? Nach intensiven Recherchen bin ich auf eine Zahl von ca. 10.000 Kleinfischen gekommen!

Folglich brauche ich schon größere Moderlieschen-Schwärme, die meinen Eisvögeln auch genügend Futter-Nachschub produzieren…

Hier habe ich mir schon überlegt eine flachen Teich nebenan ohne Verbindung zum Hauptteich anzulegen, in dem ich nur Stichlinge für die Eisvögel bereitstelle. Stichlinge habe ich bestimmt hundert vor dem Ablassen abgefischt und tausche sie gerne gegen Moderlieschen J…

Ein paar Muscheln und Krebse werden auch noch hier ihre Heimat finden…

Nun stellte sich mir aber die Frage: Welchen Sauerstoffgehalt hat Grundwasser? Dies habe ich noch nicht ermittelt, jedoch werde ich dem demnächst einmal nachgehen und dies auch hier veröffentlichen.

Unklar ist mir auch, welchen Sauerstoffgehalt mein Teich jetzt hat, nachdem noch keinerlei Pflanzen darin wieder leben. Auch das werde ich überprüfen!

Die sonstigen Wasserwerte sind:

pH 7,2

KH 6

GH 7

NO2 0

NO3 0


So, Tiere wären schon mal klar.

Jetzt geht es an die Pflanzen! Nachdem ich hier ein Biotop schaffen möchte, kommen mir ausschließlich autochthone (einheimische) Wasserpflanzen rein. Hierzu habe ich aus diversen Quellen eine Excel-Liste erstellt, in der diese Pflanzen aufgelistet sind und in der auch die, für mich, wichtigsten Eigenschaften aufgeführt sind. Diese hänge ich mal an.

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Habt ihr Euch schon mal Gedanken gemacht, wieviel Pflanzen man für ca. 700m² Pflanzenbereich braucht und was diese kosten??? Ja, das ist mir bewusst geworden und ich habe diese Pflanzen dann, mit der Vorgabe meiner Liste, bei diversen Anbietern angefragt. Bei dieser Menge liegt man so bei 2-3 Euro pro Pflanze. Wenn man nun die Empfehlung von 9 Pflanzen pro Quadratmeter umsetzen würde, könnte man € 15.000.- verpflanzen!!! Sorry, NEIN!!!

Interessanterweise gibt es Anbieter, wie wirklich sehr nah an der Vorgabe anbieten, jedoch sehe ich 60 Portionen Wasserpest nicht ein! Ich habe nun einen Anbieter gefunden, der mir einen sehr guten Eindruck macht und mit dem ich in die finalen Verhandlungen gehe.

Dazu aber eine Frage: Da ich nur Grundwasser und wenig Fische habe: Meint ihr, dass die Pflanzen gut gedeihen (ich möchte Düngekegel mit einpflanzen) oder ist mein Wasser zu CO2- und NO3-arm?

Vorher muss ich aber noch ein anderes Problem lösen: Bisam!

Ich habe ca. 20 Bisambauten rund um meinen Teich. Nun konnte ich lesen, dass ein Bisam im Lauf seines Lebens ca. 5cbm Erdreich in den Teich gräbt! Meine Lust, neue Pflanzen auszupflanzen, damit der Bisam dann einen gedeckten Tisch hat ist relativ gering. Also suchte ich nach Lösungen. Die einzige praktikable Lösung ist, wie mir scheint, das Fallenstellen. Bei uns sind Lebendfallen verboten, also stelle ich den Bisam nun mit einer Totschlagfalle nach. Die Fallen sind beim Landratsamt gemeldet und dürfen bei uns nur von Personen gestellt werden, die einen Fallenstellerlehrgang haben. Glücklicherweise habe ich diesen vor ca. 20 Jahren mal gemacht…

Die Zahl der Tiere wird weniger und ich hoffe diese bis zu Beginn meiner Pflanzaktion Mitte April besiegt zu haben.

Dann hatte ich noch ein anderes kleines Problemtier: Den Biber!

Am Bach nebenan lebt immer wieder ein Biber und baut dort Dämme.

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Dort ist er auch herzlich willkommen – von mir zumindest – der Damm wird aber regelmäßig entfernt. Ob da ein angrenzender Landwirt dahinter stecken könnte???

Wir haben extra zwischen Zaun und Bach mehrere hundert Weiden gesteckt, damit er auch Futter findet. Aber eben bitte dort und nicht in meinem Teich!

Ja, auch dieses possierliche Tierchen baute Höhlen in meine Teichufer. Aber seitdem ich eine Benjeshecke rund um mein Grundstück angelegt habe, kommt er nicht mehr rein, sondern baut seine Höhlen teilweise unter meiner Benjeshecke, was mich überhaupt nicht stört! Ab und zu stürzt einer ein, dann muss man halt ein Loch, das 80cm Durchmesser hat und fast 1,5m tieft ist füllen. So lange keiner hineinfällt ist alles gut!

Ach ja, das nächste Getier: Der Graureiher

Im Bach nebenan steht regelmäßig dieser Gast. Bisher konnte er nicht in den Teich, da dieser ja rundum nur steile Ufer hatte. Nachdem wir das ändern, besteht auch hier die Gefahr, dass er kommt. Was werden wir dagegen tun? Als erstes wird direkt um den Pflanzbereich ein Zaun gezogen. Maschendraht, 6x6cm, 80cm hoch. Oben drüber wird eine Reihe Stacheldraht gespannt! Wirklich? JA!!! Ich habe kleinere Kinder und eben auch Kinder zu Besuch. Wenn ich auf dem Grundstück arbeite kann es sein, dass ich fast 100m vom Teich entfernt bin und eben nicht mitbekomme, was dort los ist. Im letzten Jahr habe ich einen Forstzaun provisorisch um die Teiche errichtet eben auch mit dem abschließenden Stacheldraht. Es hat sich sehr bewehrt… Nun zurück zum Graureiher. Angeblich landet dieser nur auf der Wiese an und kann dann nicht in den Teich laufen. Zusätzlich gibt es noch Spiegelkugeln und drehende Spiralen mit Augen drauf, die angeblich helfen sollen. Außerdem gibt es noch Reihernachbildungen, die anzeigen sollen, dass dieser Teich schon besetzt ist. Funktioniert dies bei Reihern auch? Bei Enten funktioniert es hervorragend, wenn man 2-3 weiße Plastikschwäne schwimmen lässt. Seit dem habe ich kein Entenproblem mehr, aber meine Teichrallen stört dies nicht – im Gegenteil – die Jungen haben sich sogar draufgesetzt!

Wie ihr seht, hat so ein Teich nicht nur Vorteile, sondern auch viel ungeahnte „Aufgaben“, die es zu lösen gilt.

So, was gibt es sonst noch an Umgestaltungsmaßnahmen, die mich vor Probleme stellten?

Ein Damm! Mir ist die Idee gekommen, dass ich den Teich in zwei Bereiche teilen könnte. Der eine wird den Tieren zur Ruhe überlassen, der andere ist Schwimmbereich (ca. 25x15m) mit zweiseitiger Pflanzenzone. Nun wäre es ja praktisch, wenn man jeden Bereich für sich ablassen könnte. Und da wollte ich einen Damm dazwischen bauen. Bis heute konnte ich keine Empfehlung finden, wie ein ca. 120cm hoher Damm auszuführen ist, damit er dicht ist und den einseitigen Wasserdruck aushält. Sollte mir jemand hier Rat wissen, wäre ich extrem dankbar!!! Ansonsten werde ich mit grobem Betonbruch 32/64 einen Wall lagenweise aufschütten und in jede Lage Lehm (habe ich ja zur Genüge J) einstampfen. Die Breite des Damms wird so sein, dass ich mit meinem Minibagger zum Arbeiten darüberfahren kann, also oben ca. 1m.

Dann hatte ich den Kiesstrand erwähnt…

Hier kam ich nach langem Suchen darauf, dass die Steigung des Kiesufers 1:10 sein soll. Gibt es hier Gegenvorschläge???

Als Kies scheint mir die Mischung 2/8 für Schwimmteiche am besten geeignet. Gegenvorschläge?

Zum Reinigen des Kieses habe ich mir überlegt, eine Saugglocke, wie sie im Aquarium verwendet wird selbst zu bauen, eben nur deutlich größer (z.B. breiter und auf einem Schlitten oder Rollen). Diese dann an einer Benzinpumpe anschließen und den Kiesbereich, der vom Pflanzenbereich räumlich getrennt ist, absaugen. Dadurch würde der Kies durchmischt und alle leichten Bestandteile würden abgesaugt, ohne den Kies abzusaugen. Einen Versuch ist es wert, jedoch ist es wohl besser, die Kiesschicht eher dünner zu halten. Wie gesagt, wir probieren es aus…

So, nun zur Entwässerung: Aktuell fließt das überschüssige Oberflächenwasser über den Mönch. Das werde ich ändern! Unter den Kies lege ich eine Lage Geovlies. Vorher habe ich im Abstand von ca. 5m Rinnen in den Lehm darunter gezogen. In diese Rinnen auf dem Vlies möchte ich Drainagerohre legen und diese dann mit dem Kies überfüllen. Dadurch soll das kalte Wasser am Boden, am besten mit den Schmutzstoffen des Wassers, abgesaugt und von unten in den Mönch geführt werden. Ich erhoffe mir davon wärmere Badetemperaturen, da das kalte Grundwasser und das absaugen des Oberflächenwassers die Wassertemperaturen auch im letzten Sommer bei maximal 20° hielten.

Hoffnung setze ich auch auf die großen Flachwasserbereiche, die mir das Wasser erwärmen sollen…

Wo wir gerade beim warmen Wasser sind: Derzeit habe ich das Problem, dass mein Teich pflanzenlos ist und irgendwann zwischen Mitte und Ende März die Amphibien anrücken. Ich werde Große Äste reinstellen, damit die Kröten etwas haben, um die Laichschnüre daran zu befestigen. Die Frösche laichen ja gerne in Wasserpflanzen. Hier habe ich daran gedacht, ein Floß aus Ableichbürsten zu bauen. Hat hier jemand mit diesen Bürsten und Amphibien Erfahrungen???

Naja, anbei findet ihr ja mal eine Skizze, wie das ganze werden soll. Oberhalb des Damms werde ich eine ca. 8m lange Bogenbrücke bauen, damit ich von dort aus auch etwas beobachten kann.

Das Grundgestell habe ich bereits gebrauchte erworben…
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Nun konntet ihr bei ein paar Fotos wie es war und wie es ist.

Derzeit sind die Hälfte der Terrassen grob angelegt.
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Der Wasserstand entspricht mit ca. 80cm dem des Baches nebenan. Wir werden diesen Bis Mitte April so belassen, dann die Wasserpflanzen von den untersten Stufen an beginnend anpflanzen und den Wasserstand nach und nach auf das Endniveau bringen.

Der Damm wird in den Faschingsferien gebaut, anschließend bekommt der Schwimmbereich seinen Kies, die Fundamente der Brücke werden gegossen und die Bepflanzung folgt Mitte April. Soweit der Plan!

Im Frühjahr freue ich mich schon auf die Blumen!!!

Wir haben ca. 400m² Wiese mit heimischen Blühpflanzen eingesät und ca. 2000 Frühlingsblüher vorgesteckt!

Aber auch andere freuen sich schon…
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Spätestens Pfingsten wird die Badesaison eröffnet!!!

Und, habe ich es bereits in die Top 10 der längsten Vorstellungen geschafft? Hoffentlich langweile ich Euch nicht!

Ich halte Euch mit Fotos und Berichten auf dem Laufenden und würde mich über ernstgemeinte Ratschläge wirklich freuen!


Viele Grüße an alle Teich- und Naturliebhaber


Christian

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Wasserdichter Damm geht zum Peispiel mit Spundwandprofilen welche im Schloss gerammt werden.

Moderlieschen vermehren sich sehr schnell, wenn da im Wasser keiner die Jungtiere frist. Setze Hundert ein und wunder dich. Wenn du Goldelrizen (nicht Heimisch) haben möchtest kannst du hier im Forum bestimmt irgendwo welche abhohlen. Bei mir haben sich die von 8 Tieren in mehere Hundert innerhalb eines Jahres entwickelt.
Sonst schau durch die alten Beiträge auf der Bieteseite. Vielleicht hat da mal einer passende Fische für dich angeboten und hat noch welche.

Die paar Alttiere welcher der Eisvogel holt werden da schnell ersetzt.

Persönlich würde ich den Teich langsam Bepflanzen und nicht alles auf einmal.

Den Mönch würde ich lassen, wenn dieser wie ein Oberflächenskimmer die Entengrütze absaugt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Tottoabs,

auf die Idee mit den Spundwände war ich auch schon gekommen, nur kosten die ca. € 30.000.- und fallen somit einfach raus.
Bei den Fischen bin ich wegen den Laichräubern einfach kritisch und werde nur Moderlieschen zu meinen Schleihen einsetzen.

Der Mönch wurde mit der Entengrütze nie fertig. Die staut sich nur davor. Hier heißt es Abfischen!

Aber danke für Deine Tipps!
 
Goldelrizzen sind nicht größer als Moderlieschen und bei mir kommen ohne Probleme Wasserfrösche hoch.
Vorteil.....man siehr die ein bisschen.....schöner für Frau und Kinder. Nachteil, nicht Heimisch.

Weiterhin werden die hier im Forum von einigen durch ganz Deutschland verteilt abgegeben.

Ich würde bei der Teichgröße auch mal wenige Tiere , Moderlieschen oder egal was einsetzen.....dauert viellleicht etwas biss du diese wieder siehst, aber die Pflanzen müssen sich ja auch entwickeln.

Wenn möglich auch mit Wasserflöhen animpfen......ggf. aus dem Aquarienbedarf.

Hier gab es mal jemand mit einem ähnlichen Projekt...hat sich aber lange nicht gemeldet.
 
Hallo Tottoabs,
Danke frür Deinen Tip.
Habe mal Michael angeschrieben.
An Deinen Antworten sehe ich, dass Du ebenso aus der Baubranche kommst. Das macht vieles einfacher...
Habe die PLZ im Profil: Zur Orientierung: 15km nordwestlich von Augsburg.

Habe mit den Goldelritzen aber meine Bedenken: Wenn wir mal Hochwasser bekommen, was nicht unwahrscheinlich ist, gelangen die Tiere dahin wo sie nichts zu suchen haben: In den Bach, von dort in den Fluss...

Sichtbare Fische werden überbewertet :rotwerd5

Hat einer eigenltich Erfahrungen, welche heimischen Muscheln im Teich am besten gedeihen?
 
Hallo,

ich wollte mal einen Zwischenstand von meinem Dammbauprojekt berichten…

... doch leider habe ich erst einmal abgebrochen, weill keines meiner Bilder hochgeladen wurde...
 
Zuletzt bearbeitet:
:heul Moin,

keine Fotos zu sehen!!!!

MfG
Ralf
 
Hallo,

ich wollte mal einen Zwischenstand von meinem Dammbauprojekt berichten…

Um den Tieren einen Ruhebereich zu geben und um beide Teile getrennt voneinander ablassen zu können muss ich einen Damm bauen.

Dafür habe ich drei 3-Achser mit insgesamt 35t Schroppen 45/100 kommen lassen:
35 Tonnen Schroppen.jpg 

Diese bringe ich lagenweise ein und mische dann Lehm zur Abdichtung dazu. Das Ganze wird mit den Raupen des Minibaggers verdichtet…
Dammbasis.jpg  Dammbasis 2.jpg  Dammaufbau.jpg 

Das ganze wäre viel leichter, würde nicht auf beiden neuen Hälften das liebe Grundwasser sprudeln und uns das shapen des Dammes verwässern…

Nach einem Tag durfte man es schon Damm nennen…
Damm nach Tag 1.jpg 

Man konnte aber schon erkennen, dass er dicht ist, da der Naturbereich, der mehr Grundwasserzufluss hat, ca. 30cm höher war als der Schwimmbereich.

Am nächsten Tag haben wir weitergearbeitet und nebenbei im Schwimmbereich noch Geovlies ausgerollt, damit der 2/8er Kies, den wir noch als Bodengrund einbringen werden, sich nicht mit dem Lehm darunter vermischt…
Vliesausrollen.jpg  Schwimmbereich mit Vlies.jpg 

Mittlerweile ist der Damm gewachsen und wird hoffentlich heute fertig…
Damm nach Tag 3.jpg 

Der Damm bleibt mit seiner Dammkrone am Schluss ca. 30cm unter der Wasseroberfläche, damit man mit dem Boot für Wartungsarbeiten noch darüberfahren kann.


Viele Grüße von der Schlammfront



Christian
 

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