Schwimmteich ohne Pflanzen und ohne Technik?

Rüdiger, Dankeschön:super für deine ausführliche Antwort!

Jetzt kann ich mir besser vorstellen,wie das Teich Doktor System funktionieren kann.
Ganz mein Fall ist es nicht, glaube ich: Pflanzen, Libellen,etc. sagen mir mehr zu.

Die Idee mit dem Impfen mit gesundem Teichwasser setzen wir gerade um.. obwohl es vermutlich zu spät ist: der Boden ist sehr rutschig, wir haben schon Algen :nolike
Einerseits finde ich es doof, andererseits bin ich fasziniert,wie schnell die wachsen :schreck sie sind unglaublich!

Patrik, dein Teich finde ich wunderbar! Sowohl optisch,als auch von der Machart. Ich kann gut nachvollziehen,dass Johannes sich daran inspiriert :)
 
Auch wenn ich immer schreibe, mein Teich hat kaum Algen.
Letzte Woche sind die gewachsen wie blöd.
Nach 3x Wasserwechsel und Schmoder abpumpen über den Filter in den Ablauf, ist wieder recht gut.
Habe zum ersten Mal seit Jahren meine UV Anlage in Betrieb genommen. Fadenalgen habe ich keine.
Ursache:
Hmmm... Vielleicht der Torf der zwei neuen Pflanzinseln. Steht zwar nichts von gedüngt auf dem Sack.
Vielleicht die restlichen Wasserpflanzen welche ich nicht für die Pflanzinseln gebraucht habe und aus Faulheit einfach mit Topf in den Teich gestellt habe.
Vielleicht generell einfach zuviele Nährstoffe im Teich.
Auf jeden Fall kommt in nächster Zeit der Teichsauger zum ersten Mal dieses Jahr zum Einsatz.
Screenshot_20210521-173133_myCloud.jpg 
 
Hallo Eve,
Am Anfang hat jeder Teich Algen erst Schwebealgen, dann meist Fadenalgen, bis die Pflanzen in Schwung kommen. Selbst mit viel Technik ist das so. Ich würde die an deiner Stelle auch nicht komplett rausnehmen. Den Schwimmbereich soweit säuber, das es Spass macht zu schwimmen.

Hallo Patrik,
Meiner ist auch grade trüb, ich glaube der lange kalte Frühling war dieses Jahr gut für die Algen. Letztes Jahr hatte ich Mitte Mai eine Trübung, vielleicht ist die einfach verschoben.

Viele Grüsse

Rüdiger
 
Hallo Rüdiger,
Letzthin haben wir alte Teichfotos welche mit Datum versehen sind verglichen.
Die Natur ist bei uns einen Monat später dran.

Eve und Johannes
Habe mich immer auf den Standpunkt gestellt, mit der Technik überdimensionieren.
Oder aber zumindest soweit alles durchplanen, Leerrohre, Strom, Platz für Filter etc.
Je grösser das ganze dimmensioniert ist, desto weniger Arbeit gibt es im Unterhalt.
Technik ausser Betrieb nehmen ist immer einfacher als nachträglich zu realisieren.
Bin sehr gut damit gefahren.
Liebe Grüsse
Patrik
 
Kurz und knapp- wer mit heutigem verfügbaren Wissensstand einen Teich ohne zumindest Vorbereitung einer Filteranlage durch den Einbau von der Nutzung/ Umwälzleistung angepassten Bodenabläufen baut- speziell als Firma. hat den Knall noch nicht gehört...

Also ich habe den "Teichdoktor" schon besucht und er hat mir das Prinzip erklärt. Vorausschicken möchte ich, dass diese SCHWIMMteiche "stehende Gewässer" mit angepasster Biozönose sind und Teiche mit Umwälzung als "fließende Gewässer" gelten und andere Biozönose aufweisen. Sie sind ungeeignet als Fischteiche.

Die Nährstoffe kommen aus dem Teich durch:
A) Regelmäßiges ("meditatives"?) Abkeschern von schwimmenden Laub und ev. Fadenalgen.
B) Reinigung 1-2 mal im Jahr: Aufwirbeln des Mulms an den Schotterrändern, Abbürsten der Biofilme an Unterwassersteinen, Zusammenschieben der Sinkstoffe an die tiefste Stelle (in der Tiefe überall schräger Boden), Absaugen des dort gesammelten Mulms und von untergegangenen Blättern.

Ein seiner "Tricks" besteht in den eingebauten Rohrschleifen im Schotterbett, die unter den Teichsäcken in den Schwimmbereich münden. In der Theorie sammeln sich dort in den Rohren dieselben Biofilme und Mulm und Bakterien u.a.m. wie zwischen durchflossenen Steinen eines Biofilters. Nur durch die Rohre laufen Mikroströmungen, die beim Vorbeischwimmen entstehen. Dadurch wird aus diesem Reservoir immer wieder etwas ausgeschwemmt, das das Wasser aufs Neue "impft". Laut dem Teichbauer sind das aerob arbeitende Helferlein, praktisch wird das ein Gemisch sein, das sich dann halt adaptiert. Alle Mikroorganismen bilden ja Dauerformen oder Sporen. Algen oder Bärtierchen "sterben" ja nicht genauso wie Menschen. Sonst würden sie nicht so erfolgreich ihre Biotope besiedeln…

Ein "Trick" ist, dass der Wasserspiegel so eingerichtet ist, dass er auch bei Vollfüllung immer unterhalb der Steinoberfläche bleibt und Rücklaufwasser nicht über Wasserfälle geschickt wird. Denn die Steine werden von der Sonne aufgeheizt und dort erwärmt sich das Wasser zuviel, was zwar Schwimmern gefällt, aber auch Algen und auf den Steinen verdunstet zuviel.

Ein "Trick" besteht darin, die Ufer so flach zu gestalten, dass die jährliche Wasserverdunstung eingeplant ist, also der Wasserspiegel zurückweicht und trotzdem nie nackte Folie zum Vorschein kommt. Aufgefüllt wird erst im Herbst (somit werden unterm Jahr nie neue Nährstoffe über Frischwasser eingetragen). Die Phosphate des Nachfüllwassers werden "mit der Algenblüte" zwischen Winterende und Badebeginn abgekeschert.

Außer der Impellerpumpe bei der Reinigung kommen bei der "reinen Lehre" keine Pumpen zum Einsatz, keine Wundermittelchen und der Mann verkauft nur Teichsäcke und seine Bauaufsicht (schuften müssen die Bauherren). Die "Effektiven Mikroorganismen" vertreibt emsig ein ANDERES Unternehmen in Oberösterreich.

Weil aber keine 2 Schwimmteiche und selbst die Ansprüche zweier BesitzerInnen nie gleich sind, kannst du nicht objektiv nachvollziehen was jemand meint mit "das ganze Jahr immer klar" und warum manche mit Nachimpfung nachhelfen und andere nicht..., der eine verwendete Quarzschotter, der andere sauberes Bachwasser, der Dritte...

Wegen des Verzichts auf Pflanzen IM Teich oder in Gräben rundum (aus denen oft Nährstoffe gesaugt werden) sind auch keine düngenden Substrate eingebaut, ausschließlich der schiere 8/16er Schotter. Im ersten Jahr gibt's angeblich dicke Algensuppe, die abgekeschert wird und damit wird das Wasser an Nährstoffen abgemagert.

Klaro, wenn du nicht oft keschern gehen willst, wird ein Skimmer dir diese Arbeit abnehmen, wenn du Mulm nicht saugen willst, dann ein Saugroboter und wenn du keine Schwebalgen akzeptierst brauchst du die UV-C-Lampe und Filter. Wer keine Technik hat, hat Natur pur und auch trüberes "natürlicheres" Wasser. Pflanzen machen wirklich Arbeit, besonders nach 5-7 Jahren, wenn sie wuchern und du das harte zähe Wurzelgeflecht mit dem Bagger heben oder mit einem extrascharfen Gefriergutmesser Stück für Stück absäbeln musst.

Der Mann hat sich schon durch "trial and error" viel Knowhow erworben, Respekt. Bloß die Optik der nackten Umrandungen und Steinbeete gefällt mir absolut nicht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Eine sehr schöne Einschätzung bzw. gute Ausführung zum Prinzip "Teichdoktor". Wäre dennoch nicht mein Fall, weil subjektiv betrachtet, dass kein Teichfeeling in mir hervorruft.

Klaro, wenn du nicht oft keschern gehen willst, wird ein Skimmer dir diese Arbeit abnehmen, wenn du Mulm nicht saugen willst, dann ein Saugroboter und wenn du keine Schwebalgen akzeptierst brauchst du die UV-C-Lampe und Filter. Wer keine Technik hat, hat Natur pur und auch trüberes "natürlicheres" Wasser. Pflanzen machen wirklich Arbeit, besonders nach 5-7 Jahren, wenn sie wuchern und du das harte zähe Wurzelgeflecht mit dem Bagger heben oder mit einem extrascharfen Gefriergutmesser Stück für Stück absäbeln musst.

Das ist ein guter Gedanke und in meinen Augen das Wichtigste. Wer das Eine will, muss das Andere mögen. Viele wollen aber einen glasklaren Teich, keine Algen im Teich - weder Fadenalgen, noch Schwebealgen, noch Schmieralgen, nicht mal einen kleinen Rasen an der Teichwand - und so gut wie gar keine Arbeit damit haben. Der Algenfilm ist - meiner Meinung nach - der größte Biofilter in einem Teich. Die unbepflanzte Kies-Schotterzone bietet Lebensraum für Bakterien, überwiegend anaerob, wobei er in seinen Video immer von wichtiger Sauerstoffzufuhr für die dort lebenden Bakterien spricht. Nur kommt diese nicht aktiv zum Einsatz.

Worauf ich eigentlich auch hinaus will, ist der Punkt, dass die im Teich lebenden Bakterien - gerade die in den Schotterzonen - einen normalen Lebenszyklus durchwandern und absterben. Hieraus bildet sich folgend eine gewisse Menge an Bakterienabrieb, welcher sich schlammartig im Kiesbett absetzt. Bei dem Einen mehr, bei dem Anderen weniger. Zusätzliche Belüftung unterhalb der Kiesschichten führt meiner Meinung nach zu einem besseren Bakterienverhältnis und Lebensraum für Kleinstlebewesen und Mikroorganismen, welche in Teilen besagte Schlammbildung abbauen könnten. Ich denke, man sollte das alles berücksichtigen und nicht unerwähnt lassen, denn jedes Biotop - ob künstlich oder natürlich - wird auf Dauer nie von alleine funkionieren. Die Konsequenz dahinter, sollte die deutliche Info sein, dass auch das Schotterbett - wie @ThorstenC schon schrieb - irgendwann gereinigt oder ausgetauscht werden muss.

- alles nur meine persönliche rein subjektive Meinung und ich habe durchaus Respekt vor dem Erfahrungsschatz aus seiner Zeit in der Abwasseraufbereitung - :like:
 
In Teichen herrscht sicher bis in 3 m Sauerstoffsättigung (die auch gelegentlich und tageszeitlich und jahreszeitlich absinkt und wieder erreicht wird), um "Nichtfische" hinreichend zu versorgen.
 
In Teichen herrscht sicher bis in 3 m Sauerstoffsättigung (die auch gelegentlich und tageszeitlich und jahreszeitlich absinkt und wieder erreicht wird), um "Nichtfische" hinreichend zu versorgen.
Wenn dem so wäre, warum gibt es dann auch wichtige anerobe Bakterien/ Prozesse?
 
Hi,
das eine schliesst ja hoffentlich das andere nicht aus. Anaerobe Zonen bzw. deren Grenzschichten sind praktisch in allen Seen irgendwo vorhanden. Ich verstehe das so, dass geringe Zirkulation (wenig Sauerstofftransport) und Anwesenheit aerober Prozesse bzw. Bakterien diese anaerobe Zonen fördert, denn was da ist wird verbraucht. in diesen anaeroben Zonen siedeln dann die entsprechenden Bakterien.
Bin kein Wissenschaftler, für mich ist das ein logischer Schluss. Geht das durch? :)
 

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