Schwimmteich - Rhabanus´ Teichdoku [LH | EBF | Insel | `Lifra-Konzept`]

Türkisfarbene Folie in den Boden des Tiefbereichs einbringen
Schon zu einem frühen Zeitpunkt (1 Jahr davor) hatten wir uns mit türkisfarbenen Teichgrund beschäftigt. Salamanders/trampelkrauts Teich faszinierte.
Ebenso zackys maigrüne Folie. Zu Beginn des Jahres hatten wir einen großen Konflikt. Einerseits wollten wir dieses `Karibikflair` (ja, ich weiss, dass ich die Naturteichfraktion jetzt gegen mich habe :sprachlos) - andersherum wollten wir mit PE und damit `für ewig`bauen. Laut Frank gibt es PE nur in schwarz zu bezahlbaren Preisen.
Als Kompromiss wollten wir den Teichgrund bekiesen.

Des Rätsels Lösung kam, als Frank von der letzten Messe ein Stück türkisfarbene PEVLD Folie mitbrachte. Diese lässt sich wunderbar an die bestehende PEHD Teichkonstruktion ran-extrudieren. Unser Budget wurde arg strapaziert, aber meine Frau wollte unbedingt diese Folie. "Auf keinen Fall ein schwarzes Loch!"

Da Frank sich unbedingt die heissesten Tage des Jahres aussuchen musste :) startete die Folienschweissarbeit schon früh um halb fünf. Da war es noch einigermaßen frisch und der gesamte Teich "beulenfrei". (PE reagiert wahnsinnig sensibel auf hohe Temperaturen)

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Am Abend sah es dann schon so aus:
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12m³ Wasser / 32cm Wasserhöhe / 21°C
 
Türkisfarbene Folie in den Boden des Flachbereichs einbringen und Fluten
Am nächsten Morgen ging es wieder im Morgengrauen los. Der Bauherr war Meister seines Fachs - die beiden Rollen (2m x 25m) gingen knirsch auf den im Frühjahr definierten Grundriss auf. Bingo!

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.... dann Standrohr aufgedreht. Das Auto ist praktizierte Verkehrssicherung. Der Hydrant ist fast mitten auf der Straße. Wasser kurz unter der Folienaufkantung, habe ich zu gedreht - ich traute meinen Augen nicht: 99,9m³.
Da lag ich mit meiner Berechnung von 96m³ im Frühjahr gar nicht so falsch. Die Filterstrecke ist auch schon geflutet (hatte ich nicht berechnet) und der Kies kommt noch in den Uferbereich rein.

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So siehts aus :like:

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Am nächsten Morgen eine mystische, fast surreale Stimmung (ok, es hatte nach Wochen der Hitze das erste Mal richtig geregnet)

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Ein bisschen geärgert habe ich mich über die Teichkante, das sichtbare Interface zum Betrachter. Ich hatte ja beim Ringgurtbetonieren mit dem Betonrüssel schon etwas im Trüben gestochert. Der Wasserspiegel war sehr ruhig und ich habe mal die Abstände zur PE-Aufkantung nachgemessen. Von 9mm bis 58mm. Gute 5cm Toleranzband! Das stört mich. Meine Idee ist, die hohen Stellen runterzuflexen bzw. -schleifen. Die zu tiefen könnte man mit einer aufgebrachten Folie etwas kaschieren. Muss ich mit Frank noch verhandeln.

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Aber ich muss sagen: Es ist ein irrer Schwimmteich geworden!! :sprachlos

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Bestückung des Filterkellers

Zeit, das Innenleben des Filterkellers (FK) vorzustellen. Den Luftheberschacht mit seinen fünf Einbuddelversuchen kennt ihr ja schon ... :argh
Hier entsteht gerade die Bio-Tonne - oder auch Luftheber-Einblaskammer. Denn Helix und Fisch sind ja momentan nicht geplant. Aber sollten sie kommen, brauchen wir nicht umzubauen (Ich wollte ja nur einen Teich im Leben bauen, nicht drei;)). Daneben entsteht die Standrohrkammer. Gut zu sehen die 2x160er Einläufe der Bodenabläufe (BA) sowie 4x 110er Einläufe für drei Drainageschläuche und einen Rohrskimmer. Ach, und ein Bild was ich bisher vergessen hatte. Die Sprudelplatte (Membranbelüftungsteller) jeweils zwischen den BAs. Sollten planmäßig in einer Linie sein, habe mit Frank schon geschimpft. Die sollen die Reinigungswirkung der BAs unterstützen und ein tolles optisches Bild ergeben. Ich lass mich überraschen....

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Die Hochzeit. Der Endlosbandfilter (EBF) kommt in den FK. Hinten links im Bild sie Spülrinne. Vorne links ein Rad für die bewegliche FK-Abdeckung. Muss ja alles passen.
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Der Luftheber (LH) in KG 250.
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Der Platz für die Biotonne. Auf der Betonplatte links erkennbar die ankommenden Leitungen unter der zukünftigen Standrohrkammer. Etwas unter der Betonplatte die beiden Rückläufe für den Tiefbereich, rechts die beiden Rückläufe für den Flachbereich.
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Verbindung LH-Schacht zu Biotonne. Noch einmal der FK ohne Wasser. Ich kann´s immer noch nicht fassen, dass ich einen EBF, aber keine Koi-Fische habe....:zigarre
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Hier alles in Betrieb. Links die Standrohre. Habe die Leitungen erstmal richtig ausgeblasen. Darüber die "Kindersicherung" für die Biotonne.
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Es läuft!!!:irre5
 
Zwischenstand / kleines Résumé

Es ist nun 2 Wochen her, dass das Wasser eingelassen wurde und Frank und Timo abgereist sind. Zeit, ein kleines Fazit über Firma Lifra zu ziehen ...
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Was mir sehr gut gefallen hat:
Es war eine erfrischende Bauphase. Ich mag diese norddeutsche Art, wo ein Handschlag mehr zählt als kleingedruckte AGBs. Wir haben uns bei der Planung gegenseitig "befruchtet". Ich habe meine Wünsche geäußert, Frank hat diese integriert und gesagt, was geht und was nicht. Diese Plattenbauweise war für ihn auch ein Novum. Sein System ist offen für Veränderungen - während der Bauphase kamen Sonderwünsche dazu (Farbbodenfolie, Lampendosen, Stegpfosten aus PE, ...), da kamen seinerseits nur moderate Mehrkosten auf mich zu. Chapeau!
Ich halte das `Lifra-Konzept` (oder wie immer das auch heisst) für äußerst solide. Mit der 1:1-Umwälzung habe ich ne Brummeranlage, bei der ich in den letzten Tagen in den Morgenstunden (wenn sich die Schwebstoffe im Teich abgesetzt haben) immer ne Menge Mulm rausgeholt habe. Ich bin bzgl. der `Klarwassergarantie` sehr zuversichtlich, die Entwicklung der letzten beiden Wochen hat mir sehr gefallen.

Was mich genervt hat:
Die PE-Frässpäne liegen im ganzen Garten verteilt, ich bekomme sie auch nicht weggeharkt/-gesaugt. Ich hab ne Ecke mit den ganzen PE-Folienresten, die mein Teichbauer einfach dagelassen hat (ok, für einiges habe ich noch Verwendung). Einige Schweißnähte sehen nicht bombig aus (Schwager ist Kunststoffschweisser und ein sehr genauer) - aber sie sind dicht. PE ist sehr wärmesensibel, ich habe jetzt 2...3 starke Bodenwellen (die Frank meinte, weggedrückt zu bekommen). Im Tiefbereich habe ich eine große Luftblase unter der türkis-Folie. Mit ner Nadel habe ich sie schon angestochen, aber sie ist zu 80% noch da. Der LH-Schacht-Aushub war ein Desaster (3m Tiefenanforderung, aber nach 1,6m Schichtenwasser). Mein Baggermensch kam dauernd mit der falschen Technik und ich hatte hinterher fast einen Bombenkrater (märkischer Sandboden). Da hätte ich mir mehr Engagement bei der Abstimmung zwischen Profiteichbauer und Profitiefbauer gewünscht. Als ahnungsloser Bauherr war ich dort mitten in der Knochenmühle. Das war auch ein Grund, das ich die Brutto-Teichfolierungsdauer von 2,5 Monaten als lang empfand.
Bei der Uferkante habe ich einen Toleranzbereich von 5cm, der mich stört. Da ich aber den Ringgurt selbst gegossen habe, fällt sämtlich Ungenauigkeit auf mich zurück. Am letzten Tag war 2 Stunden ein Wolkenbruch, die Abfahrt der Teichbauer war festgelegt, das Festleistern der Drainageschläuche auf die Uferschräge und Bohren der 4 BA-Deckel wurde nicht mehr geschafft und per Verfügung in die Hände des Bauherrn gelegt. Meine Gedanken, die ich in diesem Moment hatte, werde ich hier nicht veröffentlichen...
Am Folgetag fiel die Anlage aus. Grund: eine schlechte Klebenaht zwischen Tiefenpumpe und PVC-U-Rohr (Spülung EBF). War wohl eine Folge des feuchten Wetters des Vortages. Und zuletzt: Der Fingersensor im LH-Schacht, der beim Minimumstand den Spülvorgang des EBFs auslösen soll, schlackert in den starken Turbulenzen des Schachts. Er ist schon an der "strömungstotesten" Ecke orientiert. Nach vielen Hin-und-Her zwischen Teichbauer / Steuerungsanbieter / mir soll nun am Wochenende das Päckchen mit dem vertikalen Schwimmerschalter kommen. Dann kann ich über Wasserhöhe schalten lassen und nicht mehr über Zeitsteuerung über die Zwangspause. Irgendwie passt meiner Meinunge eher eine Bypassmessung zu dem Gesamtsystem, der Fingersensor ist nix....

Ich merke gerade, dass der "Gefällt mir nicht"-Bereich doch größer ist, als der "Gefällt-mir"-Abschnitt. Nichtsdestotrotz bin ich momentan sehr zufrieden. Ich denke, ein gewisses technisches Grundverständnis muss man schon mitbringen, wenn man mit diesem System baut. Es gibt ne Menge Stellschrauben, aber man muss wissen, wie man sie einsetzt. Das bin ich momentan am Ausprobieren.

Und - die Familie hat Spaß! (Foto unten - Wasser nach 1,5 Wochen)

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Die Drainageleitungen
Als Substrat im Uferbereich nahm ich Kies 16/32. Frank plante 3 Drainageleitungen, die das Wasser im Uferbereich aufnehmen und in die Standrohrkammer bringen. So wird die Kieszone durchströmt, es können sich Bakterien an den Steinchen ansiedeln und als zusätzlicher Biofilter fungieren.
Ursprünglich wollte ich eine 100mm Drainageleitung nehmen - die Kiesüberdeckung war dann aber so schwach, dass wir uns für 80mm Rohr entschieden haben.
Der erste LKW mit Kies kommt.
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Aus Styrodur schnitt ich Ringe aus, um den Durchmesserunterschied zum eingeschweissten PE-Rohr zu kompensieren. Danke Frank, für die Idee.
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Wie schon erwähnt, am Abreisetag der Teichbauer ging alles holter-die-polter. Ein Regenguß erzwang eine Pause. Schlußendlich konnten die ursprünglich geplanten Befestigungslaschen im Uferbereich nicht mehr angeleistert werden. Ich habe dann dünnes Vlies in Streifen geschnitten und alle ~20-30cm damit eine Befestigungslasche geformt. Überdeckt wurde das Vlies (nur) mit dem Kies. Die ersten Meter waren der Horror. Es dauerte wahnsinnig lange. Dauernd rutschten Steine unter die Draingeleitung. Ich habe mir fogendes Werkzeug gebaut zum Kieseinfüllen - es aber nach einigen Versuchen verworfen, weil es einfach nicht ging.
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Irgendwann hatte ich den Bogen raus. Ich hatte noch einge Reststeine des Filterkellers. Die haben mit ihrem Gewicht das Drainagerohr auf die Folie gepresst. Ich war im Wasser und habe das Vlies zwischen den Steinen gespannt. Meine Frau hat von aussen den Kies eingefüllt.
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Mir ist etwas unwohl, wenn ich daran denke, dass es keine richtige formschlüssige Verbindung gibt, welches das Drainagerohr unten hält (es ist ja leichter als Wasser). In den folgenden Tagen haben trotz Verbotes die Kinder im Uferbereich geplantscht. Auch will ich jährlich die (noch zu setzenden) Uferpflanzen zurückschneiden und pflegen - ich bin gespannt, ob sich langfristig ein gelber Strich im Teich bemerkbar machen wird.

Hier ein Übersichtsbild. Milliarden Einzeller waren begeistert von meinem neuen Teich und schenkten mir die erste Algenblüte!:boah
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Work-Life-Balance

Momentan geht´s schleppend voran. Habe gefühlt 10 Baustellen offen, die alle parallel laufen. Nix wird richtig fertig. Jedenfalls will ich ne noch offene Task hier nicht dokumentieren...

Aber in Berlin-Brandenburg [DLMURL="https://www.hobby-gartenteich.de/xf/posts/536507/"]scheint immer die Sonne[/DLMURL] und das letzte Wochenende war der Hammer. Da hat der Sommer noch mal alle Register gezogen. Hier paar Impressionen:

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Das Wasser war auf 26°C hochgeheizt, hatte die 2. Klarphase und ich dachte, man, jetzt gehts wieder mit der Trübung weiter....
Aber .... 3 Tage später .... Klar bis auf den Grund!! Hier der 1,3m tiefe Schwimmbereich.
(Sauberes Wasser ist aber auch Fluch: Was habe ich mich damals geärgert, dass die Bodenabläufe mit der Sprudelplatte nicht in line waren. Nachdem das Wasser wieder klar ist, sehe ich dieses Manko wieder!! Gggrrr!)

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Rhabanus ist seit einem Tag stolzer Besitzer der selbstgebauten Unterwasser-KG-Rohr-Smartphone-Kamera. Jetzt kann er auch tolle Bilder von den unendlichen Weiten in der Tiefsee machen. Überall Blätter, die lustig umherwirbeln. Die beiden Sprudelplatten in Aktion (da kommt noch ein Kugelhahn dazwischen, dann kann ich den Durchlass noch steuern). Die selbstgemauerte Treppe, die im Treppenbauthread komplett auseinandergerissen wurde - alle Ecken klar zu erkennen und bisher unfallfrei. Das Drainagerohr noch teilweise frei, weil noch nicht der gesamte Kies eingebracht wurde (Stichwort: Uferlinie auf gleiche Höhe bringen).

Wie gesagt, jetzt ist Zeit zum Genießen! :sprachlos

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Die Ufergestaltung (I)

BigBag für BigBag Kies werden geliefert um den 15cm hohen Uferbereich zu füllen.
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Wie oben schon erwähnt, weicht meine Uferlinie um mehrere Zentimeter in der Höhe ab. Lessons learnt fürs nächste Mal (ein nächstes Mal wirds aber nicht geben :like:): den Teichbauer 2 € mehr zu geben und sagen: Mach die PE-Aufkantung 17 anstatt 15cm hoch. Dann alles auf einer Höhe absägen.
Da ich schon viele Pflanzkörbe besorgt hatte, die im Endeffekt nicht aus den Kies rausschauen sollten, habe ich mich dafür entschieden, die hohen Stellen mit einer Stichsäge wegzunehmen und die tiefen mit PE-Folie anzuschweissen/zu erhöhen. (Welch Glück, jemanden in der Familie zu haben, der auch PE Schweisst :love5)
Den Rest wird hoffentlich die Grasnarbe machen ....
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Frank hatte mir gleich noch 2 Lifra-Rhizomsperren gebaut. Die Chefin wollte 2 Bambuspflanzen haben, damit die nicht das ganze Grundstück in Besitz nehmen, kamen sie erstmal hinter 2mm PE. 1 Meter tief. (Ja ich weiss, die Hose rutschte ....)
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Franks Rat war, die Wasserpflanzen in Körben zu belassen und einmal im Jahr gärtnerisch tätig zu werden. Es gibt wohl ne Menge Teiche, wo man im Grunde nur noch mit nem Bagger rankommt, um den Wurzelteppich der Pflanzen zu entfernen bei einer Rückschnittaktion. Ich bin auf den Gebiet absoluter Neuling und nehme gern solch Rat an. Was mir noch nicht ganz klar ist - wer topft die Pflanzen um, wenn ich mal 82 Jahre alt bin und im Rollstuhl sitze? Egal, bis dahin fließt noch viel Wasser durch den Luftheber .....
Ruckzuck waren die 70...80 Stck Pflanzkästen alle. Sehr gut machen sich dafür auch 12-Liter-Baueimer. Ein Eimer ergibt gleich 2 Pflanzkästen: Der Boden und dann der obere Bereich (Boden aus PE-Resten, zusammengebunden mit Kabelbinder). Das gibt schöne lange Kästen für die direkte Uferzone (Höhe null).
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Hier nun Bilder vom Einbringen der Pflanzen. Unter anderem gibts in meinem Teich nun:
Fieberklee, Wasserfenchel, Straußengoldfelberich, Tränengrassegge, Tannenwedel, Igelkolben, verschiedene Arten Seerosen, großer Hahnenfuß, gestreifte Seesimse, blaugrüne Binse, Bonstellige Iris, gelbbunter Zwergkalmus, Pendelsegge, Sumpfgladiole, Sumpfschwertlilie (Iris), Hechtkraut (blaus & rosa), Blumenbinse, kleiner Rohrkolben (minima), Gnadenkraut und blaues Lippenmäulchen.
Mit Samen habe ich im Frühjahr im Test-Ufergraben ausgesät: Kuckuckslichtnelke, Blutweiderich, Blauer Ysop, Uferwolfstrapp und großes Mädesüß. Diese Kollegen sind auch direkt in den Teich eingezogen.
Die Zeit wird zeigen, wer überlebt ....
Hin und wieder musste ich die Drainageleitung ran. Aus irgendwelchen Gründen waren Kiessteine unter der Leitung, die Leitung damit sichtbar. Also alles großräumig wieder freiräumen, Leitung mit Betonsteinen fixieren, Vliessegmente rüber, Pflanzkästen daneben, und Kies rauf. Hhhmmm, das gelbe vom Ei ist es nicht. Wenn ich da nun jedes Jahr ran muss, beim Pflanzenvereinzeln .....:puhh
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Die Ufergestaltung (II)

Irgendwann kam der 13. September, den ich gern wieder zurückdrehen würde, wenn ich könnte.
Da im Kies viel Staub/Lehm/Sand/Splitt-anteile vorhanden sind, haben wir die Steine gewaschen. In der Zwischenzeit der Waschvorgänge habe ich den Schlauch in den Teich geworfen, die paar Liter Brunnenwasser werden schon nicht schaden! Dann gabs irgendwann Abendbrot. Frühs ziehe ich die Rolladen hoch - o Schreck! Wasser bis Oberkante Teich voll. Sieht ja schön aus, aber...!!!!
Zwischen 16 und 17,5m³ Brunnenwasser müssen in dieser Nacht dazugekommen sein. 8,5m³ um den Teichpegel bis null zu füllen, die verbleibenden 7 ... 9 m³ um das teuer bezahlte Stadtwasser an der diagonal anderen Seite des Teiches rauszudrücken. Gggrrmmpff!!! :blauauge
Dumm gelaufen. Bis zu diesem Tag war der Teich ein Kleinod. Der Boden wurde schon zusehends glitschiger, aber alles in allem schön sauber. Seit diesem Tag habe ich nun einen dunkelgrünen Algenbelag auf alles, was im Teich ist: Bodenfolie, Wände, Treppe, Kieselsteine, Thermometer. Er lässt sich sehr schwer nur abkratzen. Sehr, sehr ärgerlich. Ich weiss wie gesagt nicht, was davon die natürliche Teichentwicklung mit dem Stadtwasser ist und was aufs Konto der Vergessens-Aktion mit dem Brunnenwasser geht. Mag sein, dass es irgendeine Überlagerung gibt ....

Nachfolgend sieht man den den Unterschied am Kies (links frisch eingebracht, rechts vor einigen Wochen, mit grüner, fester Ablagerung). Mit Fingernagel abgekratzes Thermometerglas. Eiweiss-Stickstoff-Verbindungen als Schaum in der LH-Einblaskammer. Einigermaßen klares Wasser, aber überall der grüne, kaum zu entfernende Überzug; unter den Rückleitungen dünne hellgraue Plättchen - vermutlich Kalkablagerungen aus der Filterstrecke.
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Frösche und viele Libellenarten haben sich angesiedelt. Seit Tagen dreht eine große Königslibelle ihre Bahnen. Hier habe ich sie mal nahe an die Linse bekommen:
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So, das direkte Ufer ist abgeschlossen. Kies und Pflanzen sind drin! Danke Petrus, dass das Wetter seit Wochen mich unterstützt hat. Es ist ein sonnenverwöhnter Spätsommer!

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Rhabanus´ Flow-Berechnung

Die Tage werden kürzer, das Teichwasser kälter, Schularbeiten müssen mit den Kindern gemacht werden und die Luft für die nächsten Projekte (UW-Lampen, Terassenholz, Bewässerungsanlage, Zaun, ...) ist irgendwie raus.... Schade, weil die Sachen sind alle schon gekauft und liegen rum..... (manche nennen dieses Phänomen "inneren Schweinehund")

Im September 2015 hatte ich Frank von Lifra kennengelernt. Seine Versprechen der ersten langen Telefonate sind immer noch in meinen Ohren. "... wir stellen dir ne Brummeranlage mit 100m³ hin, die den Teich 1:1 umwälzen kann...." , "....der 100m³ Luftheber braucht 230-250 Watt Pumpenleistung" , "... eine Pumpe zieht im Betrieb nur 120 W....", etc.
Zeit, um mal zu prüfen, was schlussendlich bei mir rausgekommen ist!

Aus Mangel an professioneller Technik (Ultraschall...) habe ich als Flowberechnung die Messung mit einer färbenden Flüssigkeit wie Milch durchgeführt. Ich bin in die Biotonne gestiegen, habe mit einer Spritze Milch in die Rückleitungen in den Teich gespritzt, meine Frau hat die Zeit gestoppt, bis die opake Verfärbung im Teich sichtbar war. Hierbei gehe ich davon aus, dass die Milch sich mit der gleichen Geschwindigkeit im Rohr bewegt, wie das Teichwasser. Dass die Messung fehlerbehaftet ist, ist mir klar. Ich habe mit einem Fehler von 1 Sekunde bei der Zeitmessung und 30 cm bei der Längenmessung gerechnet. Als grober Schuss sollte das Ergebnis aber brauchbar sein.

Dottore Rhabanus mit dem Messequipment in der Biotonne. Wassertemperatur 10°C.
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Die Messungen habe ich zuerst mit einer, dann mit beiden Thomas LP200-HN Luftpumpen gemacht. Während der Messung fand keine Reinigung der EBF -Filtergaze statt. Mir war wichtig, dass ich die Umstände wie an einem normalen Tag habe, also keine Laborbedingungen. (An dieser Stelle liebe Grüße an die Softwareentwickler von VW in Wolfsburg).
Dies erklärt, warum die beiden Pumpen nur etwas mehr liefern wie eine Pumpe. Zum Schluss war das Filterband ziemlich zugesetzt.

Flowberechnung.JPG  Geschwindigkeiten_Rückleitungen.jpg 

Am ersten Wochenende maß ich den Flow von 60,9 (+4,6 / -4,3) m³/h bei einer Pumpe sowie 70,1 (+5,8 / -5,3) m³/h bei beiden Pumpen.
Mir fiel auf, dass Leitung 1 nur zu 3/4 den Flow der anderen Leitungen brachte. Es war ein eingeschlossener Luftsack! Am nächsten Wochenende die verbleibenden 3 Rohre in der Biotonne verschlossen und mit voller Kraft gepumpt. Es blubberte sehr stark am Teichauslass - Luftsack adé!
Schließlich konnte ich einen Flow von 81,9 (+7,1 / -6,5) m³/h mit beiden Pumpen - und diesmal einem frisch gereinigten Filterband - ausmachen.

Für alle, die nicht in der Doku nachschauen wollen: Ich habe 4x Rückleitungen in KG160 mit den oben in der Tabelle gemessenen Leitungslängen. Angesaugt wird 2x BA in KG160, 1 Standskimmer KG110 und 3 Drainageleitungen unter einer dünnen Kiesschicht in NW80.

Ich habe mir auch extra ein Energiemessgerät gegönnt und mit ihm die Leistung von 163....165W (eine Luftpumpe) sowie 290 ... 297W (für beide Pumpen) gemessen.

Die Frage, warum ich mit 2 Pumpen immerhin 80% mehr Strom verbrate als mit einer, aber nur 17...33% mehr Wasser fördere beschäftigte mich noch etwas. Nun wollte ich die Zusammenhänge in meiner Filterstrecke noch besser kennenlernen in Abhängigkeit zur Zeit. Es hat in den letzten Tagen viel geregnet, der Teich ist randvoll. Den LH-Schachtsensor hatte ich aber immer noch an seiner tiefstmöglichen Position zu stehen. Folgender Graph gibt einen Einblick, wie sich die Pegelstände innerhalb meiner Filterstrecke ändern, wenn sich das Filterband mit Mulm zusetzt um dann schließlich den Reinigungsprozess auszulösen. Die Filtration wird durch den Filterkuchen zwar noch feiner, aber der LH muss gegen eine größere Höhendifferenz ankämpfen und seine Leistung nimmt rapide ab. Interessant auch die Pegeländerung in der Biotonne, war mir davor gar nicht so bewusst.

H-GKennlinien_Filterstrecke_2Pumpen.jpg  (korrigierte Datei by Mod Zacky)

Nach Rücksprache mit Firma Lifra habe ich den optimalen Bereich von 20cm (Überstauung LH-Schacht > Biotonne) bei 2 Pumpen und 15cm bei einer Pumpe definieren können. Dann soll die Reinigung des EBF´s auslösen. (gelbe Linie in obigen Graphen).
Heisst für mich: Markierungen an der Sensorpositionierung anbringen und den Sensor in Abhängigkeit von der Anzahl der Pumpen ausrichten.

Zum Abschluss noch ein Bild von der herbstlichen Teichbaustellen-Idylle.

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