Rhabanus´ Flow-Berechnung
Die Tage werden kürzer, das Teichwasser kälter, Schularbeiten müssen mit den Kindern gemacht werden und die Luft für die nächsten Projekte (UW-Lampen, Terassenholz, Bewässerungsanlage, Zaun, ...) ist irgendwie raus.... Schade, weil die Sachen sind alle schon gekauft und liegen rum..... (manche nennen dieses Phänomen "inneren Schweinehund")
Im September 2015 hatte ich Frank von Lifra kennengelernt. Seine Versprechen der ersten langen Telefonate sind immer noch in meinen Ohren. "... wir stellen dir ne Brummeranlage mit 100m³ hin, die den Teich 1:1 umwälzen kann...." , "....der 100m³
Luftheber braucht 230-250 Watt Pumpenleistung" , "... eine Pumpe zieht im Betrieb nur 120 W....", etc.
Zeit, um mal zu prüfen, was schlussendlich bei mir rausgekommen ist!
Aus Mangel an professioneller Technik (Ultraschall...) habe ich als Flowberechnung die Messung mit einer färbenden Flüssigkeit wie Milch durchgeführt. Ich bin in die Biotonne gestiegen, habe mit einer Spritze Milch in die Rückleitungen in den Teich gespritzt, meine Frau hat die Zeit gestoppt, bis die opake Verfärbung im Teich sichtbar war. Hierbei gehe ich davon aus, dass die Milch sich mit der gleichen Geschwindigkeit im Rohr bewegt, wie das Teichwasser. Dass die Messung fehlerbehaftet ist, ist mir klar. Ich habe mit einem Fehler von 1 Sekunde bei der Zeitmessung und 30 cm bei der Längenmessung gerechnet. Als grober Schuss sollte das Ergebnis aber brauchbar sein.
Dottore Rhabanus mit dem Messequipment in der Biotonne. Wassertemperatur 10°C.
Die Messungen habe ich zuerst mit einer, dann mit beiden Thomas LP200-HN Luftpumpen gemacht. Während der Messung fand keine Reinigung der EBF -Filtergaze statt. Mir war wichtig, dass ich die Umstände wie an einem normalen Tag habe, also keine Laborbedingungen. (An dieser Stelle liebe Grüße an die Softwareentwickler von VW in Wolfsburg).
Dies erklärt, warum die beiden Pumpen nur etwas mehr liefern wie eine Pumpe. Zum Schluss war das Filterband ziemlich zugesetzt.
Am ersten Wochenende maß ich den Flow von
60,9 (+4,6 / -4,3) m³/h bei einer Pumpe sowie
70,1 (+5,8 / -5,3) m³/h bei beiden Pumpen.
Mir fiel auf, dass Leitung 1 nur zu 3/4 den Flow der anderen Leitungen brachte. Es war ein eingeschlossener Luftsack! Am nächsten Wochenende die verbleibenden 3 Rohre in der Biotonne verschlossen und mit voller Kraft gepumpt. Es blubberte sehr stark am Teichauslass - Luftsack adé!
Schließlich konnte ich einen Flow von
81,9 (+7,1 / -6,5) m³/h mit beiden Pumpen - und diesmal einem frisch gereinigten Filterband - ausmachen.
Für alle, die nicht in der Doku nachschauen wollen: Ich habe 4x Rückleitungen in KG160 mit den oben in der Tabelle gemessenen Leitungslängen. Angesaugt wird 2x BA in KG160, 1 Standskimmer KG110 und 3 Drainageleitungen unter einer dünnen Kiesschicht in NW80.
Ich habe mir auch extra ein Energiemessgerät gegönnt und mit ihm die Leistung von 163....165W (eine Luftpumpe) sowie 290 ... 297W (für beide Pumpen) gemessen.
Die Frage, warum ich mit 2 Pumpen immerhin 80% mehr Strom verbrate als mit einer, aber nur 17...33% mehr Wasser fördere beschäftigte mich noch etwas. Nun wollte ich die Zusammenhänge in meiner Filterstrecke noch besser kennenlernen in Abhängigkeit zur Zeit. Es hat in den letzten Tagen viel geregnet, der Teich ist randvoll. Den LH-Schachtsensor hatte ich aber immer noch an seiner tiefstmöglichen Position zu stehen. Folgender Graph gibt einen Einblick, wie sich die Pegelstände innerhalb meiner Filterstrecke ändern, wenn sich das Filterband mit Mulm zusetzt um dann schließlich den Reinigungsprozess auszulösen. Die Filtration wird durch den Filterkuchen zwar noch feiner, aber der LH muss gegen eine größere Höhendifferenz ankämpfen und seine Leistung nimmt rapide ab. Interessant auch die Pegeländerung in der Biotonne, war mir davor gar nicht so bewusst.
(korrigierte Datei by Mod Zacky)
Nach Rücksprache mit Firma Lifra habe ich den optimalen Bereich von 20cm (Überstauung LH-Schacht > Biotonne) bei 2 Pumpen und 15cm bei einer Pumpe definieren können. Dann soll die Reinigung des EBF´s auslösen. (gelbe Linie in obigen Graphen).
Heisst für mich: Markierungen an der Sensorpositionierung anbringen und den Sensor in Abhängigkeit von der Anzahl der Pumpen ausrichten.
Zum Abschluss noch ein Bild von der herbstlichen Teichbaustellen-Idylle.