sonstige - Tannys Teichdoku alte Güllesilos als Naturtränke-Tümpel

So, heute musste ich dringend in die Tümpel.
Angesichts des milden WInters und der vielen Sonne fangen die Algen an, verrückt zu spielen.
Ein giftgrüner, schmieriger Schaum zeigt sich seit gestern in der Uferzone.
Heute habe ich "aufgeräumt" und gleich noch massenweise schmierige, vergammelte Algen vom Grund der Tümpel mit abgefischt.

So sah es vorher aus:

Tümpel vorher IMG_0541.JPG  Tümpel vorher IMG_0543.JPG 

...und so nachher:

Tümpel nachher IMG_0544.JPG  Tümpel nachher IMG_0545.JPG  Tümpel nachher IMG_0546.JPG 

sowie es in den nächsten Tagen windstill ist, werde ich dann auch das Schilf und die anderen verdorrten Pflanzen runterschneiden.

...ach ja, und die ersten Goldelritzenbabys schwimmen auch schon rum :)
 
Die Tümpel im April:

Die Goldelritzen sind aktiv, die ersten Laichschnüre zieren das Wasser, die Sumpfdotterblume steht
in voller Blüte und die ersten zarten Triebe der anderen Pflanzen lassen sich auch langsam sehen:

Tümpel Elritzen IMG_1128.JPG  Tümpel Elritzen IMG_1129.JPG  Tümpel Elritzen IMG_1140.JPG  Tümpel IMG_1131.JPG  Tümpel IMG_1132.JPG  Tümpel IMG_1133.JPG  Tümpel Laich IMG_1126.JPG  Tümpel Laich IMG_1127.JPG 
 
Karin fragte hier:

https://www.hobby-gartenteich.de/xf...an-euren-teichen-aus.43420/page-9#post-489919

Hallo Kirstin,
hast du in Tümpel Nr. 2 eigentlich auch Fische?



:) ja.

Beide Tümpel sind fast gleichzeitig (Nr 1 ca. ein halbes Jahr vor Nr. 2 ) entstanden.
Beides sind ja abgerissene Güllesilos, die nebeneinander standen.

Beide haben als Untergrund diese eingesunkenen SIloplatten, sind ungefähr gleich tief und werden
gleich von den Pferden als Tränke besucht (also auch entsprechend nachgefüllt).

In beide sind zum Start dieselben Pflanzen reingegangen und wir haben aus Tümpel 1 Goldelritzen
in Tümpel 2 rüber gesetzt, als Tümpel 2 fertig war.

SIe leben da auch nach wie vor, verhalten sich aber anders, als die in Tümpel 1.
Der einzige Unterschied ist, dass Tümpel 2 früher und länger Sonne bekommt, als Tümpel 1, da
das Stallgebäude, was ja Schatten wirft, ca nach Ost-Süd-Ost zu den Tümpeln steht.

Außerdem liegt Tümpel 1 dichter an den hohen Eschen und hat Rtg. SW die Erlen - der
Laubeintrag ist also etwas höher (wird aber auch immer entfernt).

Ich finde es absolut faszinierend, wie sehr die zwei Tümpel sich in ihrer Entwicklung unterscheiden,
obwohl sie keine 5 Meter auseinander liegen:)

LG
Kirstin
 
Es ist ANfang Mai und die Tümpel fangen an, zu neuem Leben zu erwachen.

Dieses Jahr hatte ich bisher deutlich weniger Arbeit damit, Algen zu fischen.
Seit ca Mitte April musste ich noch kein einziges Mal wieder "fischen" gehen :)
(wäre auch kaum gegangen angesichts der vielen Kaulquappen).

Jetzt Anfang Mai fängt alles an, wieder richtig zu wachsen - so sieht es am
10. Mai aus:

Tümpel 1 Ente IMG_1803.JPG  Tümpel 1 IMG_1806.JPG  Tümpel 1 IMG_1817.JPG  Tümpel 1 IMG_1821.JPG  Tümpel 1 Kaulquappen IMG_1804.JPG  Tümpel 2 IMG_1819.JPG 
 
Auf die Fragen von Kauz im letzten Kommentar antworte ich mal in einem Beitrag, weil es für einen Kommentar zu lang wird:

Die Fische in Tümpel 2 leben deutlich versteckter, als in Tümpel 1.

Häufig denke ich, da sind gar keine mehr....und dann plötzlich taucht nach Wochen mal wieder ein Schwarm auf.

Ich vermute das liegt an 2 Dingen:
einerseits gibt es in Tümpel 2 viel größere Wasserflächen unter den Pflanzen und die übrigen, pflanzenlosen Flächen sind
zudem deutlich größer und ungeschützter (durch die Vegetation, die sich um den Teich gebildet hat), als an Tümpel 1.
(In T2 haben sich mehr Schwimmpflanzen ausgebreitet, in T1 eher das Schilf, was mittlerweile eine Insel gebildet hat)

Was die Arbeitsintensität anbelangt:
in den ersten Jahren war es an heißen, hellen Tagen fast täglich nötig, einmal
Algen abzufischen - was sich aber außer zur Kaulquappen- und Molchbabyzeit vom Zeitaufwand in
Grenzen hielt.

Je mehr die Tümpel einwuchsen, also mehr Flora und Fauna entstanden, desto seltener musste ich Algen abfischen.
Mittlerweile ist das Algen abfischen kaum noch ein Thema.

Zur Zeit geht es angesichts der unzähligen Jungtiere in den Algen sowieso nicht - sie (die Algen) werden allerdings
auch - ich würde sagen zu rund 80% - von den Tieren im Wasser verspeist.

Eine übermäßige Veralgung findet also zur Zeit gar nicht mehr statt.

Schlamm sauge ich gar nicht.
Da reicht es im Herbst einmal mit einer Mistgabel durchzugehen und das rauszunehmen, was mit den Algenresten
auf der Gabel bleibt.

Inklusive Getier raussammeln ist das im Herbst einmalig eine Arbeit von ca 2 Stunden.

Der einzige "Großeinsatz" im Jahr ist eigentlich im ganz späten Herbst der Rückschnitt der wild gesääten Bäume
um die Tümpel (vor allem Erlen), Rückschnitt der Pflanzen im Wasser und vor allem das Abstechen
der Schilfpartien, die sich in der Mitte und vom Ufer aus im Sommer ausgebreitet haben.

Das ist schweißtreibende Arbeit, die locker 3-4 Std. dauert.

Ansonsten beschränkt sich die Arbeit an den Tümpeln aufs Wasser auffüllen
(was die Pferde raus trinken und Verdunstung)
und aufs Fotografieren ;)

Ich vermute allerdings (müsste man mal versuchen), dass das ohne die regelmäßige
Frischwasserzufuhr wegen der Pferde nicht so arbeitsextensiv funktionieren würde.

Insofern hat die "Pferdetränke" in diesem Kreislauf eine wichtige Funktion.

Und bei den Pferden bringt es auch Nutzen: sie benötigen im Sommer überhaupt keine
Mineralfutterzugaben mehr und im Winter selten.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, zum Veranschaulichen des letzten Beitrags, habe ich heute nochmal direkte Vergleichsfotos der beiden Tümpel gemacht.

Jeweils Tümpel 1 (links) und Tümpel 2 (rechts) nebeneinander:

Tümpel 1 IMG_3643.JPG  Tümpel 2 IMG_3644.JPG 
Tümpel 1 IMG_3655.JPG  Tümpel 2 IMG_3639.JPG 
Tümpel 1 IMG_3632.JPG  Tümpel 2 IMG_3636.JPG 
Tümpel 1 IMG_3629.JPG  Tümpel 2 IMG_3634.JPG 
Tümpel 1 IMG_3654.JPG  Tümpel 2 IMG_3642.JPG 
 
Zuletzt bearbeitet:
Heute war es Zeit :)
Ich habe Tümpel 1 etwas "gelichtet".
Allerdings nur oberhalb der Wasserfläche Schilf, Erle und Weide weggeschnitten.
Im Wurzelwerk ist im Moment noch zu viel Leben und Brut.
Das werde ich erst im Herbst abstechen.

Vergleichsbilder "vorher" sind oben :)

Tümpel 1 IMG_4461.JPG  Tümpel 1 IMG_4460.JPG  Tümpel 1 IMG_4458.JPG  Tümpel 1 IMG_4459.JPG 


ach ja - und der Schnitt wurde natürlich gleich vernünftig weiterverwertet:

Hof IMG_4455.JPG  Hof IMG_4456.JPG  Hof IMG_4457.JPG 
 
Zuletzt bearbeitet:
So, ich glaube es wird mal wieder allerhöchste Zeit für ein Update:

diesen Sommer sind beide Tümpel gigantisch "explodiert", was das Pflanzenwachstum anbelangt.

In Tümpel 1 hat sich die Schilfinsel mehr als verdoppelt und auch der Tümpelrand hat sich heimlich still und leise
ins Wasser verlagert.

In Tümpel 2 hat sich die Binse gewaltig ausgebreitet.

Außerdem haben die vielen Erlen, die sich von Jahr zu Jahr an Tümpel 1 vermehren einen gewaltigen Schuss
getan.

Wenn der Tümpel ein Wasserloch bleiben soll, müssen die Erlen (die außerdem die Sumpfzypressen mittlerweile
komplett abgeschattet und überwuchert haben) weichen und die Schilfinsel drastisch zurück gebaut werden.

Die Erlen haben wir letzte Woche abgesägt.

Rund 10 Stück - die höchste hatte bereits mindestens 5 Meter.

Wir haben alle Erlen auf ca. einem Meter Höhe abgesägt.

Einerseits können so die niedrigen Stämme gerne wieder ausschlagen und hinter dm Tümpel einen
schützenden "Busch" für Wildtiere bilden, andererseits halten die lebenden Wurzeln den relativ sumpfigen Boden
zusammen.

An die Schilfinsel habe ich mich heute erstmals ran gemacht - da müssen aber noch einige Termine folgen.....

Die "Insel" ist ein eng verwobener, dicker, schwimmender Wurzelballen, der kaum durchzuteilen ist.

Ich habe mit dem Spaten große "Brocken" abgestochen und dann ans Ufer gezogen.

Im Wasser konnte ich sie ja noch einigermaßen ziehen - aber an Land "schleppen" war nur möglich, indem ich sie
noch weiter zerkleinerte - die waren sooooo schwer.

Außerdem habe ich aus jedem Wurzelballen noch unzählige Tiere rausgesammelt.

Neben Käfern auch Fische, Libellenlarven in allen Größen und Schnecken.

Ich bin sicher, dass ich bei weitem nicht alle gefunden habe :( .....aber irgendwann muss es einfach sein
mit der "Tümpelreinigung" und im Frühjahr wäre noch mehr aufkeimendes Leben betroffen.

Ich werde aber, um die "Verluste" so gering wie möglich zu halten, bei jedem Tümpeleinsatz nur ein
Stück zur Zeit bearbeiten, damit die Lebewesen die Möglichkeit haben, sich in die "unberührten" Teile des
Tümpels zurück zu ziehen, solange ich da rumwühle.

Hier vorher/nachher Fotos von Tümpel 1 nach dem ersten "Reinigungsabschnitt":

vorher:

Tümpel 1 IMG_7134.JPG  Tümpel 1 IMG_7135.JPG 


nachher:

Tümpel 1 IMG_7134.JPG  Tümpel 1 IMG_8983.JPG  Tümpel 1 IMG_8984.JPG  Tümpel 1 IMG_8985.JPG  Tümpel 1 IMG_8986.JPG  Tümpel 1 IMG_8987.JPG  Tümpel 1 IMG_8988.JPG  Tümpel 1 IMG_8989.JPG 
 

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