AW: thermoholz oder hallo wuzzel
[OT]Alles halb so schlimmwas der heute gemacht hat.
esse schon wieder marmeladenbrot
... Da bin ich wieder ![/OT]
Das die bei google ganz oben und in der Presse sehr präsent sind zeigt doch eigentlich nur das die Ihre Marketing Hausaufgaben gut gemacht haben
Ich find ne Firma, die aktiv Öffentlichkeitsarbeit betreibt eher positiv.
Thermoholz ist keine neue Erfindung, sondern uralt.
Bereits Wikinger haben Stämme angekokelt, weil Sie wussten das das Holz dadurch haltbarer wurde, Indianer wendeten die thermische modifizierung des Holzes ebenso an, wie schwarzwaldbauern für die Balken Häuser.
Das charmante an Thermoholz ist, das man mit diesem Verfahren aus einem heimischen Holz, mit an sich geringer Eignung für den Einsatz im Aussenbereich (z.B. Fassade, Terrasse, Fensterkanteln) ein Holz mit höchster Resistenzklasse macht.
Kurz erklärt geht das so das man das Holz über einen längeren Zeitraum (ca. 1-2 Tage) bei hohen Temperaturen (um 200 Grad Celsius) in einer Kammer bei Sauerstoffmangel lagert.
Durch verschiedene chemische Prozesse verliert das Holz dadurch weitgehend die Fähigkeit Wasser aufzunehmen.
In der Praxis hat das den großen Vorteil das Thermoholz weniger Schwinden und Quellen kann und auch nicht zum starken "schüsseln" neigt.
Die Zucker im Holz werden bei der Prozedur karamelisiert (riecht gut wenn man an so nem Stück Holz schnuppert
) -> Pilzen Bakterien etc. wird die Nahrungsgrundlage entzogen, Thermoholz fault viel weniger langsam.
Das Holz wird durch die reine Hitze Behandlung allerdings auch deutlich spröder und brüchiger, als nicht behandeltes Holz, hier gibt es bei manchen Produzenten Verfahren das zu umgehen in dem unter Druck Öle, Harze etc. wieder in das Holz gepresst werden.
Im praktischen Einsatz wird, wie normales Holz auch, Themoholz mit der Zeit im Ausseneinsatz vergrauen, wenn es nicht mit Farbpigmenten (z.B. Terrassenöl, Lasuren etc.) behandelt wird. Auch Thermoholz wird kleine Risse bekommen und sieht eben aus, wie echtes Holz, nur es fault nicht so schnell.
Bei Terrassendielen hat man bei einigen Produkten den Vorteil das man auf sichtbare Verschraubung von oben verzichten kann, weil die Dielen seitlich mit einer Nut versehen sind, und ähnlich vieler WPC Produkte mit einer Klammer versehen werden.
Alternativ gibts endlich auch eine funktionierende Thermobambusdiele für Terrassen auf dem Markt: "bamboo x-treme" (googeln).
Was jetzt aus ökologischer Sichtweise am Besten ist, das müssen bitte andere Leute ausrechnen, je nachdem wer das rechnet sicherlich mit sehr unterschiedlichen Ergebnissen.
Ob der Energieeinsatz beim Thermoholz ökologisch mit der Schaffung eines langlebigeren Produktes zu rechtfertigen ist, wird wohl die Frage sein.
Definitiv sind das Produkte, die hier regional wachsen (Bambus mal aussen vor), hier bei uns in Europa gefertigt werden unter europäischen Umweltschutzauflagen und aus Wäldern, die seit Generationen nachhaltig bewirtschaftet werden.
Das ein Brett aus Afrika, Brasilien, Südostasien oder von wo auch immer auf dem Transportweg zu und auch Energie verbraucht sollte man auch berechnen.
Persönlich hab ich allerdings auch nichts gegen die Verwendung importierter Hölzer.
Wir sind halt ne globale Welt, und das Brandroden (nutzloses Verbrennen) von Wäldern für Rindfleisch, Palmöl oder Maisproduktion für Sprit ist wohl eine noch schlechtere Nutzung des Holzes.
Noch Fragen !?
Nur zu.
Gruß
Wuzzel