nik
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AW: Wasserpflanzen, die starke Nährstoffkonkurrenten zu Fadenalgen sind
Hallo zusammen,
erst einmal ist meine Sicht zu Algen nur nicht sonderlich deckungsgleich zu dem was sich zusammenfassend als gemeinsamer Nenner des Allgemeinwissens im Netz bezeichnen lässt.
Ich weiß sehr genau das speziell Phosphat in der Natur der limitierende Faktor für Pflanzenwachstum ist. Ich stelle aber die übliche Schlussfolgerung, Phosphat gleich Algen, in Frage. Es gibt genug Teiche mit PO4 n.n. und trotzdem Algen. Genauso gibt es nur wenige gedüngte Teiche, weil es nicht in Erwägung gezogen wird, die trotzdem algenarm sogar -frei sind. Natürliche Pflanzenparadiese sind immer nährstoffreich. Das geht gar nicht anders. Algenfrei will ich vor allem deshalb erreichen, weil ich damit extrem gute Erfahrungen im Pflanzenaquarium gemacht habe. Ich habe nicht wirklich etwas gegen Algen, aber ich sehe immer wieder, ohne läuft es besser. In der Schutzfunktion für Kleinlebewesen ersetze ich Algen durch ein Wassermoos. Mein Teichlein ist auch nur der Versuch etwas anderes, d.h. einen gärtnerisch betreuten, folierten/geschalten Gartenteich mit Schwerpunkt (submerse) Pflanzen ans Laufen zu bringen.
Im Zusammenhang werden Begriffe wie eutroph zu schnell mit kippenden Gewässern in Verbindung gebracht, bedeutet aber erst einmal nichts anderes als reichliche Nährstoffversorgung. Die will ich haben, damit das mit den submersen Pflanzen funktioniert. Es gibt einen eher gravierenden Unterschied zu natürlichen über lange Zeit gewachsenen Gewässern. Das sind die Nährstoffdepots, d.h. eine Menge durch verschiedene Prozesse gebundene Nährstoffe, die immer noch im Sinne von Gleichgewichtsprozessen mit der Umgebung agieren. Gebunden heißt nicht verloren. Dafür braucht es viel Zeit und wenig Eingriffe, was im Gartenteich eher weniger gegeben ist.
Die möglichen Folgen eines eutrophen Wassers sind zu vermeiden, zu moderieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei der ausreichende, besser sogar hohe Sauerstoffgehalt, der ist sicher zu stellen. Fäulnis ist ein Zeichen für anaerobe Prozesse und lässt bei mir sofort die Alarmglocken schrillen! Sauerstoffanreicherung funktioniert technisch/mechanisch bis zur O2-Sättigungsgrenze von irgendwas um 9mg/l, das ist temperaturabhängig, oder mittels submerser Pflanzen und dann sind sogar deutlich höhere Werte möglich. Mit den Pflanzen funktioniert das aber erst, wenn die *vollständig* versorgt werden und das geht eben deutlich über die im Fokus stehenden und IMHO völlig überbewertete Bedeutung von NO3 und PO4 hinaus. Für diese vollständige Versorgung gibt es keine Alternative! Sonst wachsen Pflanzen nicht und können nicht ihre segensreiche Wirkung, die sehe ich primär in der reichlichen Sauerstoffproduktion, entfalten.
Man kann es auch anders betrachten ...
für Algen/Phytoplankton sind immer *mehr oder weniger* Nährstoffe vorhanden und ob sie sich dann entwickeln können ist von einer *mehr oder weniger* gegebenen Konkurrenzsituation zur Umwelt abhängig.
Algen unterliegen einer Konkurrenzsituation, weniger zu den höheren Hydrophyten denn zum Biofilm und Kleinlebewesen. Sprich, Algen sind Bestandteil der Biozönose und diese Abhängigkeit halte ich für wichtiger als eine - speziell im moderierten Gartenteich - IMHO kurzgesprungene Sicht einer alleinigen Nährstoffabhängigkeit.
Es macht einfach mehr Sinn Algen und Hydrophyten weniger abhängig voneinander zu betrachten, wenigstens weitere Faktoren für Algenwachstum respektive -nichtwachstum für möglich zu halten.
Meine Strategie ist mit diesem Hintergrund simpel. Als erstes ermögliche ich submersen Pflanzen das Wachstum, dafür gibt es (mit solchen Pflanzen) keine Alternative, das führt zu einer eher üppigen, vollständigen Nährstoffversorgung und des weiteren versuche ich einen möglichst hohen Konkurrenzdruck für Algen zu erreichen. Das können die Pflanzen gar nicht leisten, denn dann sind immer auch für Algen verfügbare Nährstoffe vorhanden, der Biofilm, die Mikroflora und darauf aufbauende Kleinstlebewesen können das schon.
Wirklich wichtig für Pflanzen ist die vollständige Nährstoffversorgung. Ich komme nicht mehr an der sich immer wieder bestätigenden Erfahrung vorbei, dass Algen mit Nährstofflücken besser umgehen können als höhere Pflanzen. Letztere stellen das Wachstum eher ein als Algen.
Ich bitte das nicht als "alles auf den Kopf stellen wollen" zu betrachten sondern als eine - ich denke notwendige - Erweiterung der Algensicht zu sehen. Nährstoffe sind sicher wichtig, aber sie sind nicht alles.
Mit freundlichem Gruß
Nik
Hallo zusammen,
erst einmal ist meine Sicht zu Algen nur nicht sonderlich deckungsgleich zu dem was sich zusammenfassend als gemeinsamer Nenner des Allgemeinwissens im Netz bezeichnen lässt.
Ich weiß sehr genau das speziell Phosphat in der Natur der limitierende Faktor für Pflanzenwachstum ist. Ich stelle aber die übliche Schlussfolgerung, Phosphat gleich Algen, in Frage. Es gibt genug Teiche mit PO4 n.n. und trotzdem Algen. Genauso gibt es nur wenige gedüngte Teiche, weil es nicht in Erwägung gezogen wird, die trotzdem algenarm sogar -frei sind. Natürliche Pflanzenparadiese sind immer nährstoffreich. Das geht gar nicht anders. Algenfrei will ich vor allem deshalb erreichen, weil ich damit extrem gute Erfahrungen im Pflanzenaquarium gemacht habe. Ich habe nicht wirklich etwas gegen Algen, aber ich sehe immer wieder, ohne läuft es besser. In der Schutzfunktion für Kleinlebewesen ersetze ich Algen durch ein Wassermoos. Mein Teichlein ist auch nur der Versuch etwas anderes, d.h. einen gärtnerisch betreuten, folierten/geschalten Gartenteich mit Schwerpunkt (submerse) Pflanzen ans Laufen zu bringen.
Im Zusammenhang werden Begriffe wie eutroph zu schnell mit kippenden Gewässern in Verbindung gebracht, bedeutet aber erst einmal nichts anderes als reichliche Nährstoffversorgung. Die will ich haben, damit das mit den submersen Pflanzen funktioniert. Es gibt einen eher gravierenden Unterschied zu natürlichen über lange Zeit gewachsenen Gewässern. Das sind die Nährstoffdepots, d.h. eine Menge durch verschiedene Prozesse gebundene Nährstoffe, die immer noch im Sinne von Gleichgewichtsprozessen mit der Umgebung agieren. Gebunden heißt nicht verloren. Dafür braucht es viel Zeit und wenig Eingriffe, was im Gartenteich eher weniger gegeben ist.
Die möglichen Folgen eines eutrophen Wassers sind zu vermeiden, zu moderieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei der ausreichende, besser sogar hohe Sauerstoffgehalt, der ist sicher zu stellen. Fäulnis ist ein Zeichen für anaerobe Prozesse und lässt bei mir sofort die Alarmglocken schrillen! Sauerstoffanreicherung funktioniert technisch/mechanisch bis zur O2-Sättigungsgrenze von irgendwas um 9mg/l, das ist temperaturabhängig, oder mittels submerser Pflanzen und dann sind sogar deutlich höhere Werte möglich. Mit den Pflanzen funktioniert das aber erst, wenn die *vollständig* versorgt werden und das geht eben deutlich über die im Fokus stehenden und IMHO völlig überbewertete Bedeutung von NO3 und PO4 hinaus. Für diese vollständige Versorgung gibt es keine Alternative! Sonst wachsen Pflanzen nicht und können nicht ihre segensreiche Wirkung, die sehe ich primär in der reichlichen Sauerstoffproduktion, entfalten.
Man kann es auch anders betrachten ...
für Algen/Phytoplankton sind immer *mehr oder weniger* Nährstoffe vorhanden und ob sie sich dann entwickeln können ist von einer *mehr oder weniger* gegebenen Konkurrenzsituation zur Umwelt abhängig.
Algen unterliegen einer Konkurrenzsituation, weniger zu den höheren Hydrophyten denn zum Biofilm und Kleinlebewesen. Sprich, Algen sind Bestandteil der Biozönose und diese Abhängigkeit halte ich für wichtiger als eine - speziell im moderierten Gartenteich - IMHO kurzgesprungene Sicht einer alleinigen Nährstoffabhängigkeit.
Es macht einfach mehr Sinn Algen und Hydrophyten weniger abhängig voneinander zu betrachten, wenigstens weitere Faktoren für Algenwachstum respektive -nichtwachstum für möglich zu halten.
Meine Strategie ist mit diesem Hintergrund simpel. Als erstes ermögliche ich submersen Pflanzen das Wachstum, dafür gibt es (mit solchen Pflanzen) keine Alternative, das führt zu einer eher üppigen, vollständigen Nährstoffversorgung und des weiteren versuche ich einen möglichst hohen Konkurrenzdruck für Algen zu erreichen. Das können die Pflanzen gar nicht leisten, denn dann sind immer auch für Algen verfügbare Nährstoffe vorhanden, der Biofilm, die Mikroflora und darauf aufbauende Kleinstlebewesen können das schon.
Wirklich wichtig für Pflanzen ist die vollständige Nährstoffversorgung. Ich komme nicht mehr an der sich immer wieder bestätigenden Erfahrung vorbei, dass Algen mit Nährstofflücken besser umgehen können als höhere Pflanzen. Letztere stellen das Wachstum eher ein als Algen.
Ich bitte das nicht als "alles auf den Kopf stellen wollen" zu betrachten sondern als eine - ich denke notwendige - Erweiterung der Algensicht zu sehen. Nährstoffe sind sicher wichtig, aber sie sind nicht alles.
Mit freundlichem Gruß
Nik