Wasserwerte: kann ich meinen naturnahen Teich mit Brunnenwasser auffüllen?

Wasserstand im Brunnen Messen und mit Teichwasserspiegel vergleichen. Schätze für so was benötigst du ein Nivelliergerät.....also wenn du darauf zugriff hast?
 
Ein Nivelliergerät haben wir leider nicht verfügbar, aber wir haben zum einen die Pegel nach Augenschein verglichen und wenn der Brunnen voll ist, steht das Wasser deutlich höher als der Pegel in den Teichen. Zum anderen ist der Untergrund hier generell so nass (auch wenn das Wasser momentan oben an der Oberfläche fehlt), dass wir da mit dem Brunnen vermutlich bei größter Anstrengung nicht so viel an Unterschied bewirken könnten, wie ich es gestern kurz befürchtet hatte (man sieht ja manchmal Geister …). Wir machen jetzt einfach mal weiter, viel anderes bleibt uns nicht übrig. Was gäbe ich um den Regen, der heute in Hamburg niedergeht …!
 
Und hier kommen die versprochenen Bilder:

Gesamtansicht im Winter 2016 (so gekauft und vorgefunden):

1 Gesamtansicht 12-2015.jpg 

Großer Teich in diesem Jahr: Vergleichsbilder April/Mai/Juni/Juli:

2 Großer Teich 4-2018.jpg 3 Großer Teich 5-2018.jpg 4 Großer Teich 6-2018.jpg 5 Großer Teich 7-2018.jpg 

Kleiner Teich: Vergleichsbilder Normalpegel, Juni 2018, Juli 2018 (inzwischen schon wieder etwas stärker befüllt):

6 Kleiner Teich 6-2016.jpg 7 Kleiner Teich 6-2018.jpg 8 Kleiner Teich 7-2018.jpg 
 
So, und hier kommt noch eine Skizze der Grundstückssituation: Der hellblau gekennzeichnete Bereich ist der, der normalerweise sehr nass ist, Feuchtwiese quasi. Von den angrenzenden Grundstücken dringt Wasser auf unser Grundstück und sickert in den Teich. Der Grundwasserspiegel ist recht hoch, unser Haus steht zwar trocken, aber der kleine alte Küchenkeller hat in der Regel feuchte Füße. Der Teich fängt das Regenwasser dreier Gebäudedächer auf, dazu das Sickerwasser aus den Nachbargrundstücken. Pink eingezeichnet ist der mögliche Verlauf für ein Bachbett, das die Wiese entwässern und außerdem das Brunnenwasser zur Filterung aufnehmen könnte. Der blaue Punkt an der unteren Grundstücksgrenze in der Mitte bezeichnet den Standort des Brunnens:

Screenshot Teich.png 
 
Hallo Kathrin,

wenn Du das so schreibst ...
Ich an Deiner Stelle würde bei diesen Gegebenheiten einfach das Brunnenwasser zuführen ...
Einen Wassertest hast Du gemacht und die Werte sind doch für einen Brunnen aus meiner Sicht vollkommen in Ordnung.
Selbst den von Dir markierten SiO2-Wert sehe ich nicht als bedenklich an, Leitungswasser kann 5-20 mg/L enthalten.

Ansonsten halt beobachten und lernen.
Deine Bedenken:
Und ich frage mich, ob wir uns da vielleicht einen Bärendienst erweisen, weil das Grundwasser, welches wir dem Boden durch Entleeren des Brunnens entziehen, dazu führt, dass der Grundwasserpegel sinkt und dem Teich dadurch wiederum von unten Wasser entzieht?
Dann würde diese Tatsache wiederum einen Kreislauf bilden, was ...
Ansonsten kann man die Auswirkungen/das Zusammenspiel der Entnahme von Brunnenwasser auf Grundwasserspiegel und Füllstandshöhe im Teich aus der Ferne gar nicht einschätzen. Das könnt Ihr nur aus Erfahrung lernen ...
Vielleicht ist es aber auch gar kein Grundwasser, sondern 'nur' Schichtenwasser?
Vielleicht ist auch der Lehm ausgetrocknet und das aufgefüllte Wasser kann über evtl. entstandene Trockenrisse eine zeitlang entweichen?
Vielleicht ... ?


Diese lange Trockenzeit ist aber auch extrem, ich würde da jetzt nicht hektisch irgendwie vorgehen wollen ...


Gruß Carsten
 
Wenn der Brunnen deutlich tiefer, bzw. auf eine andere Wasserschicht zugreift, als der Grundwasserspiegel, sollte das eigentlich kein Problem geben. Aktuell ist bei mir im Angelweiher auch extrem Niedrigwasser, aber die Fische stört es nicht.
 
Lieber Carsten,
danke für Deine besonnenen Worte. :)

Du hast natürlich Recht, Ruhe bewahren ist das beste Vorgehen. Wir füllen inzwischen alle zwei Tage, sobald der Brunnen wieder nachgeladen hat, den Teich auf. Was ich mich jetzt allerdings frage, ist, ob es nicht sinnvoller wäre, nur den großen Teich aufzufüllen und den kleinen erstmal trocken fallen zu lassen, er ist ja ohnehin kurz davor. Ich müsste dann „nur“ die verbliebenen kleinen Goldrotfedern aus dem kleinen, tiefen Bereich des kleinen Teiches herausfischen und in den großen Teich umsetzen. Dann würde ich die Wassermenge gebündelt nur in den großen Teich geben und den trockenen kleinen Teich in der Zwischenzeit von Sediment und Mülm befreien. Wenn es dann wieder ordentlich regnet, füllt der große Teich den kleinen dann automatisch mit auf – der Überlauf für beide befindet sich nämlich im kleinen Teich. Und zum Lehm – hmmm. Ich glaube eigentlich nicht, dass der so tiefe Risse bekommen kann, die so einen relevanten Wasserverlust verursachen. Es handelt sich um ein natürliches Lehmvorkommen – unser Grundstück war früher eine Lehmkuhle, in der die Bauern den Lehm für den Hausbau abgebaut haben. Es sollte also eine wirklich dicke Lehmschicht unter dem Teich vorhanden sein … Aber klar – wer weiß? Nachschauen kann ich schlecht … ;)
 
Hallo Kathrin,

zu Deinen letzten 'Lehm'-Bemerkungen/-sätzen:
Wir können hier leider nur lesen und mutmaßen, Deine Bodengegebenheiten kennen wir nicht.
Wenn Du einen Wasserverlust ausschließt, dann hast Du Deine eigene Frage von weiter vorn eigentlich schon beantwortet:
..., dazu führt, dass der Grundwasserpegel sinkt und dem Teich dadurch wiederum von unten Wasser entzieht?
Dann könnt Ihr also bedenkenlos Euren Brunnen leeren.

Den kleinen Lehmteich trocken legen ...
Hhmm, kommt ja wieder auf den kompletten Untergrund an.
Ich kenne es so, dass man Lehmteiche eigentlich nicht vollständig austrocknen lassen sollte, da sich evtl. dabei entstehende Risse schwer schließen. Dabei wird von künstlich angelegten Lehmteichen ausgegangen.
Wenn natürlich alles 'eine einzige Lehmkuhle' ist, da kann sich das natürlich komplett anders verhalten.
Da kenne ich mich aber nicht mehr aus. Vermutlich trocknet der Lehm in den tieferen Lagen auch nicht so schnell aus, als dass es Euch Probleme bereiten könnte.

Wahrscheinlich würde ich an Deiner Stelle die Gelegenheit auch nutzen und den kleinen Teich 'entmulmen'.
Aber wahrscheinlich würde ich gleich wieder Wasser zuführen und das Dingens nicht so lange trocken stehen lassen.


Gruß Carsten

PS:
Vermutlich kann ich Dich aber trösten:
Ich habe nächste Woche Urlaub und will/muss weiter mauern.
Wenn ich so an meine 'Maurerei' im letzten Jahr denke, dann müsste die nächste Woche komplett verregnet sein. :lol
 
Und, habt ihr was von dem Regen ab bekommen.
 

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