Wasserwerte: kann ich meinen naturnahen Teich mit Brunnenwasser auffüllen?

Sooo, das war ein langer Tag – ich kann alle meine Knochen fühlen!

Heute habe ich zusammen mit einer Freundin den kleinen (fast trockenen) Teich bearbeitet. Wir haben einen Teil der Uferbepflanzung entfernt oder gekürzt. Dann haben wir angefangen, den trockengefallenen Randbereich aufzuräumen (Äste, Zweige und abgestorbene Pflanzenteile entfernt, Steine weggenommen und die dicke Sedimentschicht vorsichtig abgetragen und zunächst in den oberen Bereich der trockenen Zone geharkt. So konnte das Wasser ablaufen und Kleinstlebewesen zwischen die Pflanzen oder in die verbliebene Pfütze in der Mitte krabbeln. Dann haben wir ganz vorsichtig und behutsam begonnen, das Sediment aus der Mitte des Teiches zu ziehen, wo noch ein runder Bereich von ca. 3 bis 4 Metern unter Wasser steht. Nach jeder Ladung haben wir auf Lebewesen kontrolliert und sind, wo nötig, zur Rettung geschritten. Was mich erschreckt hat: Ich hatte angenommen, dass der Teich in der Mitte einen deutlich tieferen Bereich hat, also mindestens eine Stufe von 50 Zentimetern. Aber nix! Der Teich geht einfach ganz flach mit minimaler Schräge bis zum tiefsten Punkt in der Mitte weiter. Das heißt, dass die verbliebene „Pfütze“ noch eine maximale Tiefe von vielleicht 20 cm hat. Krass! Aber es war zumindest insofern hilfreich, als dass wir die verbliebenen Fische recht einfach herauskeschern konnten. Es waren dort nur noch eine Handvoll kleiner Goldrotfedern drin (ca. 5 cm lang) und dann noch eine andere kleine Fischart, von der ich bislang gar nicht wusste, dass sie auch im Teich wohnt (wir haben ja nicht mal 5 cm Sichttiefe wegen des lehmigen Wassers). Die unbekannte Fischart sieht mir nach Fischen aus, die eher am Grund leben. Silbrig, schmaler konischer Körperbau und das Maul sehr weit unten sitzend. Die Fischchen hatten Körperlängen zwischen vier und acht Zentimetern. Insgesamt haben wir ungefähr 60 bis 70 kleine Fische, sowie eine große schwere Teichmuschel eingesammelt und in den großen Teich umgesetzt, dazu ca. 10 Krebsscheren und einige andere Wasserpflanzen. Jene Pflanzen, die im kleinen Teich ziemlich gewuchert hatten, haben wir bei der Gelegenheit gleich etwas dezimiert.

Im großen Teich haben wir alle Luftsprudler ersetzt, die Fische vom kleinen Teich eingesetzt und den zu zwei Dritteln gefüllten Brunnen in den Teich entleert.

Fertig für heute! Puuuh. ;)
 
Habt ihr keine Freiwillige Feuerwehr im Ort die mal wieder ihre Spritzen und Schläuche auf Funktion testen müssen?
Und dabei gleich mal vom Hydranten ein bissel Wasser in eure Senke

Eh Teich leiten können.
 
Hatten die unbekannten Fische zufällig Barteln und noch schwarze Flecken ? Dann sind das bestimmt Gründlinge.
Angaben wie immer ohne Gewähr :)

Jedenfalls sind das doch tolle Überraschungen. Mit der Feuerwehr würde ich mir auch überlegen, einmal wieder richtig voll machen, nachdem Du aufgeräumt hast.
 
Hallo Ihr Lieben,
die Feuerwehr habe ich tatsächlich auch schon im Visier – ein Gespräch steht in Kürze an! Ich nutze diese Woche noch, um Teiche und Ufer zu reinigen (vom trockenen Teichbereich aus komme ich an Uferbereiche heran, die von außen gar nicht mehr zugänglich sind) und am kommenden Wochenende habe ich dann den Termin bei der Feuerwehr. :)

@Haggard: Ja, so sahen die kleinen Kerlchen aus – Gründlinge also! Na, so schnell werde ich die vermutlich nicht mehr zu Gesicht bekommen. Nach dem Einsetzen im großen Teich waren sie natürlich sofort weg. Heute morgen schwamm zum Glück kein Fisch kieloben; sie scheinen die Umtopfaktion gut überstanden zu haben. Jedenfalls hoffe ich das sehr!
 
Zuletzt bearbeitet:
Moin,

das hört sich doch gut an :like:
Meinst Du, es wäre möglich den kleinen Teich etwas tiefer zu machen? Jetzt hätte man die Gelegenheit dazu und es wäre in solch trockenen Zeiten nicht so arg für die Tiere. Aber vermutlich geht dabei die dichte Lehmschicht kaputt oder?
 
Aber vermutlich geht dabei die dichte Lehmschicht kaputt oder?
Glaube Sie hatte etwas von einr Ehemaligen Tongrube geschrieben......Tippe mal da sind dann noch mehre Meter an Ton drunter ist.
 
Ja genau, die Lehmschicht sollte (sollte!) ordentlich dick sein, nach allem was wir wissen. :)

Wir haben heute auch gleich weitergeackert: Zuerst haben wir die letzte kleine Goldrotfeder eingefangen – meine Güte, die hat sich vielleicht gesperrt! Immer wieder ausgebüxt ist sie, als wenn sie eigentlich gerne noch in der Matschpfütze (denn mehr war es heute nicht mehr) geblieben wäre. Außer der kleinen Feder haben wir noch zwei von den Gründlingen gefunden und ebenfalls eingesammelt. Gelbrandkäfer, Libellenlarven, so skorpionartig aussehende Käfer und allerlei anderes Kleingetier haben wir zum Großteil im Tümpel belassen, denn die können sich selber helfen, wenn es zu trocken wird, oder? Der große Teich liegt ja gleich nebenan.

Und dann haben wir weiter Schlamm aus dem kleinen Teich gezogen, mit Gartenharken. Die haben sich als bestes Werkzeug erwiesen, weil das Wasser abfließen kann und man auch schnell sieht, ob man Kleinstlebewesen erwischt hat. Wie bereits geschrieben, hatte ich ja gestern zu meiner Überraschung entdeckt, dass der Teich in der Mitte nicht wesentlich tiefer war als am Uferrand. Dachte ich.

Aber: Als meine Freundin, die im Randbereich stand, heute einen Schritt in die Mitte des Teiches tat, versank sie ratzfatz bis zum Rand ihrer (sehr) kurzen Hose in einem gigantischen Matschloch – als würde sie im Moor versinken! Ich musste sie retten, alleine wäre sie vermutlich gar nicht rausgekommen. Das war ein ordentlicher Schreck! Also sieht es so aus, als hätte es mal eine deutlich tiefere Zone im Teich gegeben, die sich über viele Jahre hinweg komplett mit Mulm gefüllt hat. Darum scheint sich vor unserem Hauskauf niemand gekümmert zu haben, in ein paar Jahren wäre der Teich vermutlich verlandet.

Wir haben heute erstmal so viel Schlamm rausgezogen wie möglich war, ohne dass wir zwei im Sumpf versinken und haben den Schlamm die Ufer hochgezogen. So kann das Wasser abließen, Insekten können zurück in die Schlammpfütze krabbeln und die Sonne kann den Schlamm trocknen. In den kommenden Tagen wiederholen wir die Prozedur, beziehungsweise eine von und zieht weiteren Schlamm raus, während die andere den trockeneren Schlamm vom oberen Uferbereich abträgt und am Knick entsorgt, wo er nicht stört.

So, und jetzt erstmal :kaffee
 
versank sie ratzfatz bis zum Rand ihrer (sehr) kurzen Hose in einem gigantischen Matschloch
Was soll man denn hier ohne Fettnapf antworten? :boah


Hhhhmmmm....
Ich hätte sie jedenfalls auch gerettet. Vermutlich ... :)



Gruß Carsten
:D
 

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