Hab lange überlegt, ob ich hier auch noch meinen Senf dazugegen soll.
Hier ist inzwischen schon soviel geschrieben worden, dass man ja schon gar nicht mehr durchblickt, um was es eigentlich geht.
Zur ursprünglichen Fragestellung: Pflanzenfilter oder Japanmatten?
Im Prinzip läuft das auf die Frage hinaus, künstliche (also vor allem kunstoffbasierende) Filterelemente wie Japanmatten, Schaumstoffe oder Kaldnes/Helix,
oder mehr natürliche Filterelemente wie Kies, Sand, Lehm, Erde in denen zusätzlich Pflanzen wachsen.
Die ersteren werden in der Regel immer von Wasser durchströmt, auch wenn einige, gerade bei Japanmatten, eine Bauart wählen, bei denen das Wasser vorbei strömt.
Bei den Pflanzenfilter gibt es ja auch unterschiedliche Ausprägungen.
Da würde ich sagen, das sind zum einen die sogenannten Klärteiche und dann, zum anderen, die bewachsenen Bodenfilter.
Bei der Fragestellung dieses Threads würde ich, gerade auch bei Fischbesatz, immer beides empfehlen.
Natürlich kommt zuerst einmal die mechanische Vorfilterung. Das dürfte ja allgemeiner Konsens sein.
Wie man das macht, dazu gibt es ja auch unterschiedlichste Techniken und Ansichten darüber, was besser oder schlechter ist.
Und danach kommt in der Regel die biologische Stufe.
Warum jetzt meiner Ansicht nach Helix/Matten/Schaumstoff und Pflanzenfilter?
Die künstlichen (kunststoffbasierten) Filtermaterialien lassen sich relativ einfach handhaben (sprich reinigen), und haben definierte Eigenschaften (also Oberfläche, Porengröße etc.),
und werden vor allem von den nitrifizierenden Bakterien besiedelt.
Warum jetzt auch noch einen Pflanzenfilter?
Wenn ich von einem Pflanzenfilter rede, dann meine ich eine bestimmte Art von Pflanzenfilter. Nämlich den vertikal durchflossenen Bodenfilter.
Warum jetzt nicht einen Klärteich? Der wesentliche Unterschied ist der, dass bei einem Bodenfilter, bedingt durch die Bauart (nach Definition), das Wasser gezwungen wird das Substrat zu durchströmen.
Das Substrat (z.B. Kies/Sand oder Lava) ist der Lebensraum verschiedenster Bakterien. Zum einen sind das auch nitrifizierende und dann auch noch denitrifizierende Bakterien.
Und vor allem leben daneben noch eine Menge andere nützliche Bakterienarten.
Leider gibt es die Seite bodenfilter.de nicht mehr. Da war das alles sehr gut beschrieben, und auch mit Zahlen belegt.
Unter anderem auch, dass diese Lebensgemeinschaft aus Bakterien und Pflanzen (also die Wurzeln) z.B. auch
Parasiten zu hemmen scheint.
Dann ergibt sich auch, dass durch das Substrat (sprich Kies/Sand, Lava) auch der KH Wert stabil gehalten wird.
Gerade bei den Koiteichbesitzer scheint es ja verbreitet zu sein, seinen Teich soweit wie möglich steril zu halten. Keinen Kies/Sand, keine Pflanzen, jedweden 'Schmutz' so schnell wie möglich aus dem System entfernen.
Unter anderem auch deshalb (aber nicht nur) die Trommelfilter, Vlieser etc. Der 'Dreck' könnte ja sonst irgendwo zum gammeln anfangen.
Ich bin für Vielfalt. Auch beim Filteraufbau. Jeder findet Monokulturen schlecht, weil die anfällig sind für Krankheiten, Parasiten (Fressfeinde) etc.
Da wird Vielfalt und mehr Natur gepredigt, aber beim
Koiteich muss die Natur draußen bleiben? Lieber andauernd die verschiedenen Parameter messen, und wieder was ins Wasser schmeißen?
Je vielfältiger ein System ist, desto stabiler ist es auch.
Servus
Robert